Erntebericht 2015 - MeisterMarken

Back- und
Beratungszentrum
Erntebericht 2015
Die Ernte 2015
Trockenheit und Hitzewellen lassen Erntemengen
schrumpfen
Die Getreideernte 2015
konnte in Deutschland bei
überwiegend trockenem und
sonnigem Wetter eingebracht werden. Während die
gesamte Wuchsperiode
schon von ungewöhnlicher
Trockenheit geprägt war,
führten mehrere Hitzewellen
im Juni und Juli zu einer besonders schnellen Abreife
des Getreides. Damit verbunden sind die Erträge in
den meisten Bundesländern
in diesem Jahr erkennbar
niedriger als die Rekorderträge des Vorjahres.
In seinem abschließenden
Erntebericht vermeldet daher der Deutsche Bauernverband (DBV), dass die
„Getreideernte 2015 durch
Dürre und Preisdruck geprägt“ wurde.
Das Bundesministerium für
Ernährung und Landwirtschaft meldet Ende August
in seiner Erntebilanz für
ganz Deutschland eher
durchschnittliche Erträge.
Mit einer Gesamtmenge von
48,2 Mio. Tonnen fällt die
Getreideernte 2015 demnach um 7,3 % niedriger aus
als die Erntemenge des Vorjahres. Das mehrjährige Mittel wird jedoch um 3,0 %
überschritten. Betrachtet
man nur die Brotgetreidearten Weizen und Roggen, so
schätzt das Ministerium die
Weizenmenge mit 26,4 Mio.
Tonnen um 5,1 % geringer
als im Vorjahr ein. Trotz nahezu gleicher Anbaufläche
wird die Roggenmenge, aufgrund geringerer Erträge,
nur auf 3,3 Mio. t eingeschätzt. Sie liegt damit um
13,2 % niedriger als die Roggenmenge des Vorjahres.
Da von beiden Brotgetreidearten jedoch nur Teile des
geernteten Getreides in die
Vermahlung gehen, sind insgesamt keine Versorgungsprobleme für die Mühlen und
die Bäckereien zu erwarten.
Qualitäten überwiegend
mit geringer Enzymaktivität
Während die geringere
Getreidemenge eher bedauernd kommentiert wird,
werden die Getreidequalitäten von beiden Verbänden
überwiegend positiv bewertet.
Aufgrund der meist guten
Witterungsverhältnisse
während der Erntezeit zeigt
sowohl der Weizen als auch
der Roggen allgemein eine
geringe Enzymaktivität.
Selbst im äußersten Norden
Deutschlands, wo es auch
zur Erntezeit noch vereinzelt
regnete, blieben die Fallzahlen stabil.
Getreideernte in Deutschland
in Millionen Tonnen
2008
50,1
2014
2009
49,7
2010
44,0
* Schätzung BMEL
2011
41,9
2012
45,4
2013
47,8
52,0
2015
48,2*
Der Protein- und Klebergehalt des geernteten Weizens
kann ebenfalls weitgehend
überzeugen. Vielfach
herrschte anfängliche Besorgnis, dass aufgrund der
Trockenheit und der damit
verbundenen geringeren
Nährstoffeinlagerung die
Proteinwerte deutlich abfallen. Etwas geringere Proteinwerte als im Vorjahr sind
aber nur in wenigen Regionen Deutschlands festzustellen. Überwiegend stimmen die Proteinwerte. Insbesondere die Kleberwerte
liegen meist über den eher
niedrigen Werten des Vorjahres. Insgesamt zeigen die
Getreidequalitäten der Ernte
2015 somit gut mühlenfähige
Eigenschaften. Durch gezielten Einkauf und besondere
Mischungen haben die
Mühlen daher vielfältige
Möglichkeiten zur Herstellung
von entsprechend gut backfähigen Bäckermehlen.
Bei Beachtung aller fachlichen Hinweise können
daher auch in diesem Jahr
Backwaren von höchster
Qualität hergestellt werden.
Wetterbedingungen
Die Wetterbedingungen
während der Wuchs- und
Erntephase des Getreides
wurden in diesem Jahr
in den meisten Regionen
Deutschlands von ungewöhnlicher Trockenheit
geprägt.
Ausgeprägte Frühjahrstrockenheit
Schon in den Frühjahrsmonaten März, April und
Mai waren die Klimabedingungen in den meisten
Regionen Deutschlands
erkennbar zu trocken.
Im Juni und Juli hielt die
Trockenheit dann noch
weiter an, so dass im Juli
in manchen Regionen
Deutschlands über einen
Zeitraum von sechs Monaten
weniger als die Hälfte der
normalen Niederschlagsmengen vermeldet wurden.
Einzig im äußersten Norden
und im äußersten Süden
Deutschlands sorgten teilweise ergiebige Regenfälle
für einen ausgeglichenen
Wasserhaushalt.
Im Westen, in der Mitte und
Die Ernte 2015 konnte in Deutschland überwiegend bei warmen,
im Osten Deutschlands
sonnigen und trockenen Bedingungen eingeholt werden.
jedoch litten die Kulturen,
abhängig von der Wasserspeicherkapazität des
Bodens, mehr oder weniger Erträge letztendlich nur
stark unter der ausgeprägten auf durchschnittlichem
Trockenheit.
Niveau liegen.
Mehrere Hitzewellen im
Sommer
Im Juni und Juli startete
der Sommer mit mehreren
Hitzewellen und einigen
wenigen, aber oft heftigen
Gewittern.
Während im Juni die Höchsttemperaturen innerhalb
dieser Hitzephasen bis
auf etwas über 30 °C anstiegen, wurde im Juli
während einer besonders
ausgeprägten Hitzewelle
mit 40,3 °C sogar ein neuer
deutscher Temperaturrekord aufgestellt.
Nicht nur wir Menschen
litten unter der Hitze, auch
die Getreidepflanzen reagierten und reiften sehr
schnell ab, so dass die
Abgesehen von diesen
Ertragseinbußen, können
die Wetterbedingungen
während der Erntezeit
aber als sehr gut bezeichnet werden.
Sommerlich heiße und
überwiegend trockene
Bedingungen begünstigten
ein problemloses Einholen
des Getreides. Die wenigen
lokalen Regenschauer hatten
keinen negativen Einfluss
auf die Qualitäten des Brotgetreides. Letztendlich
leisteten die sommerlichen
Wetterbedingungen während
der Erntezeit ihren Beitrag
zu den guten, aber auch
deutlich enzyminaktiven
Qualitäten des Getreides
der Ernte 2015.
Roggenmehle
1. Qualitäten bei Handelsmehlen
Auf Basis telefonischer
Interviews mit vielen marktbedeutenden Mühlen aus
dem gesamten Bundes­
gebiet haben wir für Sie
die Trends für die weitere
zu erwartende Qualität
der Roggen-Handelsmehle
zusammengestellt.
Geringere
Enzymaktivitäten
In nahezu allen Regionen
Deutschlands liegen die
Fallzahlen und die Amylogrammwerte etwas über
den Werten des Vorjahres.
Die Roggenmehle der Ernte
2015 zeigen damit eine
geringere Enzymaktivität
als die Roggenmehle des
Vorjahres.
In einigen Regionen
werden daher durch die
Mühlen die Enzymaktivitäten
durch gezielte Mischungen
in einem optimalen Bereich
eingestellt.
Nord
Fallzahlen:
Amylogramm:
230 – 260 s
600 – 900 AE
68 – 72 °C
West
Fallzahlen:
Amylogramm:
200 – 270 s
600 – 900 AE
66 – 72 °C
Mitte
Fallzahlen:
Amylogramm:
200 – 250 s
500 – 800 AE
65 – 70 °C
Ost
Fallzahlen:
Amylogramm:
200 – 250 s
500 – 800 AE
65 – 70 °C
Süd
Fallzahlen:
Amylogramm:
200 – 250 s
500 – 800 AE
65 – 70 °C
Bei der Teig- und Brotherstellung empfehlen wir,
insbesondere im Hinblick
auf die Saftigkeit und
Frischhaltung der Brote,
die fachlichen Hinweise für
Roggenmehle mit geringer
Enzymaktivität zu beachten.
Bei entsprechender Rezepturgestaltung und
Herstellung können mit
den Roggenmehlen aus
Getreide der Ernte 2015
qualitativ hochwertige
Brote gebacken werden.
Nord
Ost
West
Mitte
Süd
2.Verarbeitungshinweise
Die Roggenmehle aus
Getreide der Ernte 2015
zeigen allgemein geringe
Enzymaktivitäten.
Dunklere Mehltypen, wie
die Typen 1150 und 1370,
sind daher in diesem Erntejahr vorteilhaft. Weiterhin
empfehlenswert sind etwas
weichere und bei Bedarf
etwas wärmere Teige.
Allgemein neigen Brote
aus enzymschwächeren
Roggenmehlen zu einer
geringen Lockerung, einer
runden Brotform und einer
beeinträchtigten Frischhaltung. Unsere Backversuche
zeigen auch in diesem Jahr
bei der Verwendung von
allesgute Brotstabil eine
deutlich bessere Lockerung
und auch bei hohen Roggenanteilen ein ansprechendes
Volumen. Durch die Zugabe
von Suprafrisch kann die
Wasserschüttung im Teig
ohne Nachteile bei der
Maschinengängigkeit deutlich erhöht werden. Während
des Backprozesses steht
somit mehr Wasser für die
Verkleisterung der Stärke
zur Verfügung. Letztendlich
wird dadurch die Frischhaltung der Brote, ganz im
Sinne des Verbrauchers,
erkennbar verlängert.
Längere Teigführungen
Ein allgemein wichtiger
Punkt bei der Herstellung
von qualitativ hochwertigen
Broten ist die Beachtung
einer ausreichend langen
Teigführung bei angepasster Hefezugabe.
Ausgedehnte Teigruhezeiten und Endgarzeiten, ohne
dass der Teig zu reif wird,
verbessern die Brotqualität
deutlich. Auch mit Roggenmehlen aus Getreide der
Ernte 2015 kann durch
diese relativ einfache
bäckerische Maßnahme
die optimale Verquellung
aller Teiginhaltsstoffe
sowie die Entstehung von
Aromavorläufern wirksam
unterstützt werden.
Sauerteig
Bei der Sauerteigherstellung kann der Säuerungsverlauf durch eine etwas
wärmere und gegebenenfalls auch weichere Sauerteigführung optimiert werden. Die genaue Kontrolle
der einzelnen Sauerteigstufen hilft, Sauerteigfehler
frühzeitig zu erkennen.
Zur Kontrolle der Sauerteige empfiehlt sich die
Überprüfung des angestrebten Temperaturverlaufes
sowie die Messung von
pH-Wert und Säuregrad der
einzelnen Stufen, mindestens aber der Endstufe.
Alle empfohlenen Sauerteigführungen mit Ulmer
Anfrischsauer können
auch mit Mehlen aus
Getreide der Ernte 2015
unverändert beibehalten
werden. Sowohl die hohe
Sicherheit bei den Führungen als auch die besonderen Aromakomponenten
dieser Sauerteige sind
auch in diesem Erntejahr
deutlich wahrnehmbar.
Kurz und bündig:
■■ dunklere Mehle sind vorteilhaft
■■ Teige etwas weicher und wärmer führen
■■ Teigruhezeiten etwas länger
■■ normale Versäuerung beibehalten
■■ Einsatz von Brotstabil oder Suprafrisch
■■ normale Zugabe von Brot in gemahlener
und eingeweichter Form
Lange Teigführungen steigern die Brotqualität –
auch mit Mehlen der Ernte 2015
Kurze Teigführung
■■ hohe Hefemenge
■■ kurze Teigruhezeiten
■■ niedrige Teigausbeute
Lange Teigführung
■■ geringe Hefemenge
■■ lange Teigruhezeiten
■■ höhere Teigausbeute
■■ Zugabe von allesgute
Brotstabil
Rezept - Tipp zur Ernte 2015:
Quarkbrot delikat
Weizenmehl Type 1050 Roggenmehl Type 1150
Speisequark Magerstufe
Lezimild
Suprafrisch
Speisesalz
Backhefe
Wasser, ca.
Teigtemperatur
Teigruhe
8,000 kg
2,000 kg
1,000 kg
0,250 kg
0,100 kg
0,220 kg
0,200 kg
6,700 kg
ca. 26 °C
ca. 20 min
■■ nach der Teigruhe die Teigstücke abwiegen,
rundwirken und länglich aufarbeiten
■■ mit dem Schluss nach oben in bemehlte Körbe legen
■■ bei 3/4 Gare auf Abziehapparate setzen und rautenförmig schneiden
■■ mit Schwaden schieben
■■ nach 2 Minuten den Zug ziehen
■■ mit geöffnetem Zug gut ausbacken, damit sich eine
kräftige Kruste bildet
Weizenmehle
1. Qualitäten bei Handelsmehlen
Auf Basis telefonischer
Interviews mit vielen marktbedeutenden Mühlen aus
dem gesamten Bundes­
gebiet haben wir für Sie
die Trends für die weitere
zu erwartende Qualität
der Weizen-Handelsmehle
zusammengestellt.
Geringere
Enzymaktivitäten
Die Weizenmehle der Ernte
2015 zeigen allgemein
geringe Enzymaktivitäten.
Erkennbar wird dies anhand der Fallzahlen, die
gegenüber dem Vorjahr
fast in allen Regionen
Deutschlands angestiegen sind.
Der Klebergehalt der
neuerntigen Mehle liegt
meist etwas über den
eher niedrigen Werten
des Vorjahres.
Die folgenden fachlichen
Empfehlungen beziehen
sich überwiegend auf die
Empfehlungen zu Mehlen
Nord
Fallzahlen:
Feuchtkleber:
320 – 360 s
28 – 30 %
West
Fallzahlen:
Feuchtkleber:
320 – 380 s
28 – 31 %
Mitte
Fallzahlen:
Feuchtkleber:
320 – 380 s
29 – 32 %
Nord
Ost
West
Ost
Fallzahlen:
Feuchtkleber:
320 – 380 s
28 – 31 %
Süd
Fallzahlen:
Feuchtkleber:
320 – 370 s
29 – 31 %
mit geringer Enzymaktivität.
Teilweise werden die Weizenmehle in der Mühle mit
speziellen Mischungen in
ihrer Enzymatik optimiert. In
solchen Fällen sollten, genau
wie grundsätzlich bei jedem
Ernteübergang, erst einmal
die Teige und die gesamte
Brötchenproduktion genau
beobachtet werden und nur
bei erkennbaren Abweichungen entsprechend dieser
Empfehlungen reagiert
werden.
Mitte
Süd
2. Verarbeitungshinweise
Herstellung von Kleingebäck
Die Weizenmehle aus
Getreide der Ernte 2015
zeigen in den meisten
Regionen Deutschlands
geringere Enzymaktivitäten
als die Mehle aus Weizen
der Ernte 2014.
Die Auswirkungen enzymschwacher Mehle bei der
Herstellung von Kleingebäcken, aber auch von Weizenbroten, sind allgemein:
Auswirkungen von
Wei­zenmehlen mit geringer Enzymaktivität
Teigeigenschaften:
■■ geringes Triebverhalten
■■ langsame Teigentwicklung
Gebäckeigenschaften:
■■ kleines Volumen
■■ dichte Porung
■■ geringe Bräunung
■■ geringe Fensterung
■■ geringe Aromabildung
Zur Vermeidung von
Gebäckfehlern ist die
Beachtung der anwendungstechnischen Hinweise dabei mindestens
so wichtig wie die Wahl
eines optimalen Backmittels.
Wahl des optimalen
Backmittels
Aufgrund ihrer speziellen
Enzymatik und des hohen
Gehaltes an aromabildenden Malzextrakten haben
sich bei unseren Backversuchen die Produkte Unser
Ulmer Eismalz, Gärcontroller und Unser Ulmer
Goldmalz besonders hervorgehoben.
Zusätzlich zeigen die
weiteren Premium-Backmittel unseres Hauses,
dass neben der hohen
Verarbeitungssicherheit
eine optimale Teigentwicklung und ein ausgeprägt
malziger Geschmack
erzielt wird.
Kurz und bündig:
■■ Teigausbeute beibehalten, nur bei starker Oberflächenfeuchte ggf. übergangsweise reduzieren
■■ Teige weiterhin optimal auskneten
■■ Teigtemperaturen einhalten, keinesfalls zu kühl halten
■■ Teigruhezeiten etwas verlängern
■■ Einsatz aromabildender Backmittel zur Unterstützung
des Gebäckaromas
■■ bei Bedarf teilweiser Einsatz spezieller Backmittel zur
Unterstützung der Enzymaktivität im Teig
Daher können wir als
besonders leistungsstarke
Backmittel empfehlen:
Direkte Führung
Zugabe auf Mehl
Unser Ulmer Goldmalz
3,5 – 4,0 %
Olympial Malz
3,0 – 4,0 %
Direkte Führung und Gärzeitst. über Nacht
Unser Ulmer Goldmalz ice
3,5 – 4,0 %
Olympial Plus
3,0 – 4,0 %
Gärzeitsteuerung
Unser Ulmer Eismalz
3,5 – 4,0 %
Unser Ulmer EisVorteig
3,5 – 4,0 %
Gärcontroller
3,0 – 4,0 %
Weizenmehle
2. Verarbeitungshinweise
Herstellung von Kleingebäck
Brötchen, hergestellt mit enzymschwachem
Weizenmehl und deutlich zu junger Teigführung
Brötchen, hergestellt mit enzymschwachem
Weizenmehl und deutlich längerer Teigführung entsprechend der fachl. Hinweise
Haben Sie weitergehende
fachliche Fragen zur Ernte 2015?
Unsere Fachberater und Anwendungstechniker sowie unsere
fachliche Hotline stehen Ihnen
jederzeit zur Verfügung.
Werden Mehle mit besonders
geringen Enzymaktivitäten
eingesetzt, empfehlen sich
zusätzlich enzymaktivere
Malz-Lecithin-Backmittel wie
Unser Ulmer Meistermalz.
Ein teilweiser Einsatz in
Höhe von 1 – 2 % auf Mehl
beschleunigt die Teigentwicklung und verbessert
die Rösche und Bräunung
der fertigen Brötchen.
Anwendungstechnische
Hinweise
Bei Beachtung der entsprechenden Empfehlungen
können mit den Mehlen aus
Getreide der Ernte 2015
hervorragende Brötchen
hergestellt werden. Grundsätzlich ist bei der Verwendung von Weizenmehlen mit
hohen Fallzahlen darauf zu
achten, dass die ausgeprägt
geringe Enzymatik ausreichend gefördert wird. Dies
kann durch eine leichte Erhöhung der Teigtemperatur
und durch längere Teigführungen erreicht werden.
Durch höhere Temperaturen
wird die Aktivität von Enzymen im Allgemeinen erhöht
und durch längere Teigruheund Endgärzeiten erhalten
die wenigen vorhandenen
Enzyme ausreichend Zeit
für ihre Aktivitäten.
Fachliche Hotline Brot/Brötchen: 0800 418 418-0 (freecall) [email protected]
CSM Deutschland GmbH
Mainzer Str. 152–160 | 55411 Bingen am Rhein
www.meistermarken-ulmerspatz.de
Die Wasserschüttung ist
regional etwas unterschiedlich, zeigt jedoch in den
meisten Regionen einen
Trend zu einer etwas höheren Wasseraufnahme der
Mehle. Bei der Knetung
gelten weiterhin unsere
Empfehlungen zur Quellund Intensivknetung. Nicht
zuletzt aufgrund der meist
etwas höheren Klebergehalte ist jedoch bei beiden
Varianten zu beachten,
dass der Teig genügend
ausgeknetet ist. Die neuen
Mehle sind überwiegend
gut knetstabil. Grundsätzlich
leistet die Dehnprobe des
Teiges hier wertvolle Hilfe.
Für alle Kälteführungen über
Nacht zeigen die Mehle
aus Weizen der Ernte 2015
eine gute Eignung.
Die geringe Enzymaktivität
der Mehle erfordert neben
der Auswahl des geeigneten Backmittels auch ein
besonderes Augenmerk
bei der Beachtung der
allgemeinen anwendungstechnischen Hinweise.
Wird ein Brötchenteig
mit enzymschwachem
Mehl sehr jung geführt,
so entstehen deutlich
erkennbare Gebäckfehler.
Wird mit dem gleichen
enzymschwachen Weizenmehl
■■ der Brötchenteig nicht zu
kühl geführt,
■■ eine längere Teigruhezeit
beachtet,
■■ die Backtemperatur
leicht erhöht,
■■ ein optimales Backmittel
eingesetzt,
so zeigt das Backergebnis
eine wesentlich verbesserte
Gebäckqualität.
Rezept-Tipp zur
Ernte 2015:
Grieß-Knacker
Vorteig: verschlossen
über Nacht bei 25 °C lagern
Hartweizengrieß
Backhefe
Wasser
2,000 kg
0,040 kg
2,000 kg
Brötchenteig mit Vorteig:
Weizenmehl Type 550
Unser Ulmer Eismalz
Speisesalz
Backhefe
Wasser, ca.
8,000 kg
0,400 kg
0,220 kg
0,300 kg
3,800 kg
Dekor:
Hartweizengrieß
0,500 kg
Teigtemperatur 25 °C
ca. 10 min
Teigruhe Pressengare
15 – 20 min
■■ nach der Teigruhe zu Pressen
von 1800 g rundwirken
■■ nach der Pressengare nur teilen,
nicht rundwirken
■■ Teiglinge leicht anfeuchten und
in Hartweizengrieß wälzen
■■ zur Zwischengare auf Gärgutträger
absetzen
■■ nach der Zwischengare mit dem
Formstempel drücken und wenden
■■ bei guter Gare drehen und mit
Schwaden schieben