P R E S S E M I T T E I L U N G

PRESSEMITTEILUNG
„Taktische Chancen aus der gesicherten Defensive“: Weltwirtschaft
und Finanzmärkte 2016
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Wachstumsperspektiven bleiben gedämpft
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Politische Risiken rücken stärker ins Blickfeld
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FERI startet mit vorsichtiger Anlagestrategie ins neue Jahr
Bad Homburg, 14. Dezember 2015 - Die Weltwirtschaft bleibt vorerst fragil. Wichtige
Stützen der globalen Konjunktur zeigen sich derzeit in keiner guten Verfassung. Auch wenn
sich die wirtschaftliche Dynamik Chinas auf niedrigem Niveau stabilisieren könnte,
verschwinden die strukturellen Schwierigkeiten der Schwellenländer nicht über Nacht. Dass
die Wirtschaft in den USA weiterhin robust wächst, ist ebenfalls keinesfalls ausgemacht. „Die
langjährigen Wachstumstreiber fallen als Impulsgeber für 2016 damit weitgehend aus, und
das anhaltend magere Wachstum im Euroraum bietet keine hinreichende Kompensation“,
fasst Axel Angermann, Chef-Volkswirt von FERI, die Beurteilung der konjunkturellen Lage
zusammen.
Weil von der Konjunkturseite kaum Rückenwind für die Aktienmärkte zu erwarten ist, steht
weiterhin die Politik der Notenbanken im Fokus der Aufmerksamkeit. Dank offener
Geldschleusen könnte es an den Börsen erst einmal eine ganze Weile freundlich bleiben. Im
Hintergrund bauen sich allerdings immer mehr Risiken auf: Trotz extrem niedriger Zinsen
und massiven Anleihekäufen ist es den Notenbanken bislang nicht gelungen, ihre Ziele zu
erreichen. „Mittlerweile steht die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik auf dem Spiel. Das
Versprechen der Notenbanken, globale Strukturkrisen durch monetäre Aufputschmittel zu
lösen, kann nicht gehalten werden“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Chief Investment Officer
der FERI Gruppe. Verlieren die Marktteilnehmer den Glauben an die Notenbanken, könnte
es 2016 auch zu einem Absturz der Finanzmärkte kommen. „Anleger sollten 2016 das blinde
Vertrauen in die Notenbanken kritisch hinterfragen und auf negative Überraschungen
vorbereitet sein“, fasst Rapp das Szenario zusammen.
Die FERI-Anlagestrategie bleibt zu Beginn des Jahres 2016 leicht defensiv und trägt damit
den gesamtwirtschaftlichen, politischen und Zinsrisiken Rechnung. Aus der gesicherten
Defensive sei man jederzeit in der Lage, taktisch auf Chancen zu reagieren. „Wir behalten
die weitere Entwicklung in China genau im Blick. Eine sichtbare Erholung dort im
Jahresverlauf würde positives Potential für diverse Märkte mit China-Sensitivität eröffnen“,
erklärt Rapp. Wichtig sei auch, die Folgen der Zinswende in den USA richtig einzuschätzen.
„Die Ankündigung der FED, die Zinsen zu erhöhen, soll den Märkten signalisieren, dass die
Stärke der US-Wirtschaft hinreichend ist und auch die anderen Ziele der FED in Reichweite
sind. Doch derzeit ist ein solches Signal nicht wirklich glaubwürdig. Für eine echte
Zinswende müssten 2016 weitere Zinsschritte schnell aufeinander folgen. Damit rechnen wir
nicht“, formuliert Angermann die Einschätzung der Geldpolitik in den USA.
Investoren müssen sich im Jahr 2016 auch auf neue Einfluss- und Störfaktoren einstellen.
Insbesondere politische Themen werden eine größere Rolle spielen. Die Gefahr einer
weiteren Eskalation der Konflikte im mittleren Osten und die Bedrohung durch
grenzüberschreitenden Terrorismus müssen im Blick behalten werden. In den USA läuft
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2016 der Präsidentschaftswahlkampf mit derzeit noch ungewissem Ausgang. In Europa
würde ein Votum der Briten für ein Ausscheiden Großbritanniens aus der EU zu erheblicher
Unsicherheit führen. Ein solcher „Brexit“ würde nach Ansicht von FERI nicht nur den
Wirtschaftsstandort Großbritannien treffen, sondern auch die Statik der gesamten EU in
Mitleidenschaft ziehen. Der politische Rechtsruck in Frankreich dürfte sich auf die
notwendige Anpassung des institutionellen Gefüges in der EU und im Euroraum ebenfalls
negativ auswirken. „Die Wahrscheinlichkeit, dass Frankreich endlich dringend notwendige
Strukturreformen vorantreibt, ist dadurch nicht größer geworden – genau das wäre aber eine
Grundvoraussetzung für die politische Weiterentwicklung der Währungsunion und damit
auch für eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung im Euroraum“, führt Angermann die FERIPosition aus. „Diese ungewöhnliche Häufung geopolitischer Aspekte schafft 2016
zusätzliches Potential für negative Überraschungseffekte an den Finanzmärkten“, betont
Rapp.
Über die FERI Gruppe
Die FERI Gruppe mit Hauptsitz in Bad Homburg wurde in den achtziger Jahren gegründet und hat
sich zum führenden Investmenthaus im deutschsprachigen Raum entwickelt. Für institutionelle
Investoren und große Privatvermögen bietet FERI Dienstleistungen in drei Geschäftsfeldern:
Investment Research, Investment Consulting und Investment Management. Darüber hinaus gehört zur
FERI Gruppe mit der FERI EuroRating Services AG eine der führenden europäischen Agenturen für
Credit Rating und Investment Rating. Derzeit betreut FERI zusammen mit MLP ein Vermögen von
27,5 Mrd. Euro, darunter ca. 3 Mrd. Euro Alternative Investments. Die FERI Gruppe unterhält neben
dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Büros in Düsseldorf, München, Luxemburg, Zürich und Wien.
Pressekontakt:
FERI AG
Katja Liese
Tel.: +49 6172 916-3192
[email protected]
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