P R E S S E M I T T E I L U N G

PRESSEMITTEILUNG
FERI revidiert Prognose für USA:
US-Aufschwung vor dem Ende – Zinswende fällt aus
·
·
·
·
·
Konjunkturelle Lage in den USA hat sich spürbar eingetrübt
FERI sieht US-Wachstum für 2016 bei höchstens 1,5 Prozent
US-FED zu Fortsetzung der Nullzinspolitik bis 2017 gezwungen
Globale Notenbanken weiten Politik der monetären Verwässerung aus
Sachwertorientierte Anlagestrategie weiterhin geboten
Bad Homburg, 26. Oktober 2015 – Das Investment Research von FERI hat seine Prognose
für die USA deutlich nach unten korrigiert: Für 2016 rechnen die Experten mit einem
Wachstum von höchstens 1,5 Prozent – und liegen damit mehr als einen Prozentpunkt unter
dem aktuellen Markt-Konsens.
Die konjunkturelle Lage in den USA hat sich in den vergangenen Wochen spürbar
eingetrübt: Sowohl Industrieproduktion als auch die Kapazitätsauslastung sind zwei Monate
in Folge zurückgegangen, die Auftragseingänge lassen keine Besserung erwarten. Auch
andere vorlaufende Konjunkturindikatoren drehen bereits deutlich nach unten. Die Exporte
sind wegen des starken Dollars seit längerem rückläufig, und auch der
Beschäftigungsaufbau fiel in den Monaten August und September deutlich schwächer aus
als zuvor. Für das dritte Quartal geht FERI von einem schwachen Wachstum von etwa 0,2
Prozent im Vergleich zum Vorquartal aus. Niedrige Wachstumsraten seien auch für das
vierte Quartal 2015 und für den Beginn des Jahres 2016 wahrscheinlich.
„Der vielbeachtete PMI-Index dürfte schon sehr bald unter die kritische Marke von 50
Punkten fallen. Vor diesem Hintergrund gehen wir nicht mehr davon aus, dass die
amerikanische Zentralbank in diesem Jahr noch ihre Zinsen erhöhen wird“, sagt Axel D.
Angermann, Chef-Volkswirt der FERI Gruppe.
Die FED hatte selbst ihre Wachstumserwartungen im Laufe des Jahres sukzessive revidiert.
Von der ursprünglichen Prognose von 3 Prozent geht die amerikanische Notenbank jetzt nur
noch von einem Wachstum zwischen 2,2 und 2,6 Prozent aus. Dass dieser Aufschwung
nach den jüngsten Entwicklungen als hinreichend robust für eine Zinswende gehalten wird,
ist unwahrscheinlich.
„Den richtigen Zeitpunkt für eine Zinsanhebung hat die FED bereits verpasst. Und wenn die
wirtschaftliche Schwächephase wie von uns angenommen länger andauert, wird es auf
absehbare Zeit gar keinen Zinsschritt geben“, ist Angermann überzeugt.
Die Beibehaltung der Null-Zins-Politik könnte aber noch nicht das Ende der Fahnenstange
sein: „Es ist gut möglich, dass die FED nach kurzer Bedenkzeit sogar eine Fortsetzung ihrer
Anleihen-Kaufprogramme, also ein ‚Q.E. 4‘, beschließt,“ sagt Dr. Heinz-Werner Rapp,
Vorstand und Chef-Anlagestratege bei FERI. „Die bisherige Hoffnung der großen
Notenbanken, eine labile Weltwirtschaft durch das Drucken von Geld quasi ‚mit Gewalt‘ zum
Aufschwung zu zwingen, ist geplatzt“, so Rapp. Offensichtlich seien die Altlasten und
1
deflationären Zwänge im globalen System, nach vielen Jahren kreditgetriebener Exzesse,
immer noch zu stark. Aktuell stünden die großen Notenbanken unter einem ungeheuren
Erfolgsdruck.Trotz massiver Geldschöpfung kommt der erhoffte Aufschwung nicht in Gang.
Dies zwinge die Notenbanken in Europa, USA und Japan nun zu einer Politik des „all in“,
also einer Art monetärem Endspiel, so Rapp. „Die jüngsten Äußerungen von EZB-Chef
Draghi in der letzten Woche machen diesen Punkt ganz klar. Rückzug ist keine Option, statt
dessen erhöhen die Notenbanken ihren Einsatz auf Biegen und Brechen.“
Nach der EZB könnte schon bald auch die japanische Notenbank eine Ausdehnung ihrer
Q.E-Programme andeuten. Damit würde sich das monetäre Szenario für 2016 deutlich
verändern, so die Meinung von FERI Investment Research. Noch stärker als bisher würden
die globalen Finanzmärkte von der „Politik der monetären Verwässerung“ getrieben.
Die möglichen Folgen für die Märkte sind ambivalent: „Einerseits erzeugen die Notenbanken
weiterhin Treibstoff für die Finanzmärkte, die deshalb reflexhaft weiter steigen können.
Sollten die Märkte aber an einem gewissen Punkt den Glauben an die Wirkungsmacht der
Notenbanken verlieren, drohen Vertrauenskrisen und ein möglicher Absturz“, mahnt Rapp.
Für die Notenbanken stehe sehr viel auf dem Spiel. Die Geldpolitik könnte deshalb in Zukunft
noch weitaus stärker ausgedehnt werden, als bisher denkbar. Für strategische Investoren
bedeute das auch künftig, wie von FERI schon seit längerem empfohlen, eine klare
Präferenz für sachwertorientierte Anlageformen wie Aktien, Beteiligungen, Immobilien und
Land.
Über die FERI Gruppe
Die FERI Gruppe mit Hauptsitz in Bad Homburg wurde in den achtziger Jahren gegründet und hat sich
zum führenden bankenunabhängigen Berater/Asset Manager von Familienvermögen, Stiftungen und
institutionellen Investoren im deutschsprachigen Raum entwickelt. Auf Basis eines eigenständigen,
international anerkannten Investment Researchs entwickelt FERI für ihre Mandanten umfassende,
innovative und individuelle Anlagekonzepte. Darüber hinaus gehört zur FERI Gruppe mit der FERI
EuroRating Services AG eine der führenden europäischen Ratingagenturen für die Analyse und
Bewertung von Anlagemärkten und Anlageprodukten. Derzeit betreut das Unternehmen zusammen
mit MLP über 27,5 Mrd. Euro Assets unter Verwaltung und Beratung, darunter ca. 3 Mrd. Euro
Alternative Investments. Die FERI Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere
Büros in Düsseldorf, München, Luxemburg, Zürich und Wien.
Pressekontakt FERI:
FERI AG
Katja Liese
Tel.: 06172 / 916-3192
[email protected]
2