Reinzuchthefen 2.0

STEILLAGENZENTRUM
GRUPPE OENOLOGIE
Die Marktanforderungen in der
deutschen Weinwirtschaft sind durch
einen globalen Wettbewerb,
Qualitätsanforderungen,
hohe Preissensibilität der Konsumenten und
deren gleichzeitigem
Reinzuchthefen 2.0
Chancen und Risiken durch die
Vinifikation mit Nicht-Saccharomyceten
Bedürfnis nach Produkten mit Mehrwert
sowie durch gesellschaftliche Veränderungen
gestiegen
Herbstvorbereitungsseminar EcoVin / 11. September 2015
Achim Rosch
(Klohr et. al. 2012; Schätzel, 2010)
Wo liegt die Grenze ?
…oenologische Weinstile…
- Sensorischen Auswirkungen (positiv/negativ/interessant)
für wen, „für die Kunden“ oder „für uns“
- Sicherheit („Mehrwert“ !?) Produktion + Verkauf („Wie groß ist der Markt“)
- Sender / Empfänger Kommunikation der Produkte
-…
Einleitung Gärungsformen Ausprägung Fazit
Einleitung Gärungsformen Ausprägung Fazit
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GRUPPE OENOLOGIE
GRUPPE OENOLOGIE
Gärung…
Spontangärung
Reinvergärung
die Akteure, die Hefen, haben durch ihre
Stoffwechselprodukte einen sehr großen
Einfluss auf den späteren Charakter des Weines
Quelle: Großmann, 2002
Achim Rosch
Hefe 2.0 – EcoVin Herbstvorbereitungsseminar
11.9.2015
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Achim Rosch
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Einleitung Gärungsformen Ausprägung Fazit
Einleitung Gärungsformen Ausprägung Fazit
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GRUPPE OENOLOGIE
GRUPPE OENOLOGIE
Reinzuchtgärung vz. Spontangärung…
Spontangärung
zwischen Wissenschaft … Emotion …
Philosophie … Diskussion … Polemik
Achim Rosch
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Definition:
Vergärung mit der natürlichen
Hefepopulation
„ohne Zusatz von Hefen“
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Achim Rosch
Reinvergärung
Definition:
Vergärung mit selektionierten
Reinzuchthefestämmen
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Einleitung Gärungsformen Ausprägung Fazit
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1970
•Fast ausschließlich
Spontangärung
GRUPPE OENOLOGIE
Marktdurchbruch
der
•Reinvergärung durch
selektierte Hefen
•Hefe unbekannt
getrockneten
•Kontrollierte Gärung
•Herkunft der Hefen
von Trauben / Keller
Reinzuchthefe
•Gärung schwer kontrollierbar
•Nicht vergleichbar
•Oft fehlerhaft
•Saubere Weine,
weniger Fehler
•Gute Endvergärung
•Sicherheit
•Über 200
Reinzuchtpräparate
„…Hefe ist nicht gleich Hefe…“
Achim Rosch
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Langsamgärer
- Weinstil
- Rebsorte
- Bedingungen
-„Informationen“
Normalvergärer
Schnellgärer
„Warum überhaupt noch Spontanvergärung ?“
„Die Spontangärung bietet die Chance
zur Herstellung individueller
ausdrucksstarker Weine
- bei eingeschränktem Risiko -
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GRUPPE OENOLOGIE
Oenologie…
Spontangärung hat nichts mit „Spontanität“ zu tun!
wenn
der gesamte Weinerzeugungsprozess
…Chancen & Risiken…
ganzheitlich verfolgt wird“
(Florian Botzet, 2012)
Achim Rosch
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Saccharomyces
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Candida
Hanseniaspora
Metschnikowia
4 % Vol
„ echten Weinhefen“
Pichia
Torulaspora
Debaryomyces
Saccharomyceten
Rhodotorula
Aureobasidium
Rhodosporidium
Sporobolomyces
Sporidiobolus
Bulleromyces
Cryptococcus
„ wilden Hefen“
Nicht-Saccharomyceten
Weinberg
Quelle: Großmann, modifiziert Wallbrunn, Fa. Geisenheim
Achim Rosch
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Einleitung Gärungsformen Ausprägung Fazit
Strategien:
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…Hefe ist nicht gleich Hefe…
Selektion der Hefen durch Mostverarbeitung / Klärung / SO2
Geführte Spontangärung I
Bisher lag der Fokus der Weinindustrie auf Saccharomyceten
Geführte Spontangärung II
Nicht-Saccharomyceten wurden lange als Verderbnisorganismen
angesehen
„Virtuelle“ Spontangärung
Nicht-Saccharomyceten können im größeren Umfang zur Aromaund Geschmacksqualität eines Weines beitragen, als
ursprünglich angenommen.
„Reinzucht“ Spontangärung
sequenzielle Beimpfung von
Reinzucht-Nicht-Saccharomyceten und Saccharomyceten
natürliche Hefedynamik wird „imitiert“
Daher ist es zu einer Neubewertung der Rolle von NichtSaccharomyceten bei der Weinbereitung gekommen.
Andorrà et al., 2010; Strauss et al., 2001; Ciani et al., 2006; Ciani, 1997; Holm Hansen et al., 2001;
Romano et al., 1997;; Fleet, 2008; Fleet und Heard, 1993; Esteve-Zarzoso et al., 1998; Heard, 1999
Achim Rosch
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Einleitung Gärungsformen Ausprägung Fazit
Einleitung Gärungsformen Ausprägung Fazit
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GRUPPE OENOLOGIE
GRUPPE OENOLOGIE
Möglich durch:
„Reinzucht“ Spontangärung
Reinzucht - Nicht-Saccharomyceten
Gezielter Einsatz Reinzuchthefen
Positive Aspekte der Spontangärung
Risiko vermeiden
Sicherheiten
Reproduzierbar
„kontrollierte Spontangärung“
Achim Rosch
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Achim Rosch
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Riesling
2011
2012
2013
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Sternwalzenmühle
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Presse
Most
Produktname
Hefe
Lieferform
Vertriebsfirma
Viniflora FrootZen™
Pichia kluyveri
Gefrorene
Kultur
Chr. Hansen
PRELUDE™
Torulaspora delbrueckii
Trockenhefe
Chr. Hansen
CONCERTO™
Kluyveromyces
thermotolerans
Trockenhefe
Chr. Hansen
MELODY™
S. cerevisiae (60%),
T. delbrueckii (20%),
K. thermotolerans (20%)
Trockenhefe
Chr. Hansen
SIHA Nature
Torulaspora delbrückii
Trockenhefe
Eaton/Begerow
Oenoferm
Wild & Pure
Torulaspora delbrückii
Trockenhefe
Erbslöh
Zymaflore Alpha
Torulaspora delbrückii
Trockenhefe
Laffort
Level TD
Torulaspora delbrückii
Trockenhefe
Lallemand
Sterilfiltration
Spontangärung
+
Virtuelle
Spontangärung
Reinzucht
NichtSaccharomyceten
Reinzucht
Saccharomyceten
Temperaturgeführte alkoholische Gärung
BIODIVA
Torulaspora delbrückii
Trockenhefe
Lallemand
Flavia
Metschnikowia pulcherrima
Trockenhefe
Lallemand
Achim Rosch
Mostverarbeitung
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Filtration
Füllung
11.9.2015
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Imitierte
Spontangärung
11.9.2015
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Projektplan
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Varianten: Riesling
Traubenverarbeitung
-praxisüblich-
12-Ble-1
18 ° C Gärung Anfang / 15 ° C 1/2 anschl. 18 ° C / Vit. B1 / Gärsalz 2x 15 g/hl nach 1/3 nach 1/2
Ziel: „Endvergärung“
Most
-filtriertMost
-sedimentiert-
12-Ble-1-3
Nature
12-Ble-1-5
Level TD
12-Ble-1-7
Alpha
12-Ble-1-10
Erbslöh TD
12-Ble-1-13
BIODIVA
12-Ble-1-15
Flavia
12-Ble-1-17
Pichia
12-Ble-1-19
Kloeckera
12-Ble-1-21
N.Sacch. Mix
12-Ble-1-23
TD HN
12-Ble-1-1
spontan
12-Ble-1-4
Nature
nach 15 °Oe
White Arome
12-Ble-1-6
Level TD
nach 15 °Oe
White Arome
12-Ble-1-8
Alpha
nach 15 °Oe
White Arome
12-Ble-1-11
Erbslöh TD
nach 15 °Oe
White Arome
12-Ble-1-14
BIODIVA
nach 15 °Oe
White Arome
12-Ble-1-16
Flavia
nach 2 Tagen
White Arome
12-Ble-1-18
Pichia
nach 15 °Oe
White Arome
12-Ble-1-20
Kloeckera
nach 2 Tagen
White Arome
12-Ble-1-22
N.Sacch. Mix
nach 15 °Oe
White Arome
12-Ble-1-24
TD HN
nach 15 °Oe
White Arome
12-Ble-1-9
Alpha
nach 15 °Oe
X5
12-Ble-1-12
Erbslöh TD
nach 15 °Oe
Klosterneuerb.
12-Ble-1-2
Virt. spontan
nach 15 °Oe
White Arome
Most
-filtriert-
Datum
12-Ble-1-25
White Arome
12-Ble-1-26
X5
12-Ble-1-27
Klosterneuerb.
12-Ble-1-29
SAR 3MH
12-Ble-1-30
G1
12-Ble-1-31
La Persane
12-Ble-1-28
VB 1
12-Ble-1-32
VP 20
12-Ble-1-33
AWRI Fusion
Vorname Name Titel
Veranstaltung
12-Ble-1-34
Oenoferm BIO
ggf.
12-Ble-1-35
EC 1118 BIO
12-Ble-1-36
HFR 12
Sequenzielle Beimpfung relativ sicher
TD (alleine)
möglich aber riskant
Mp (alleine)
möglich aber riskant
Pichia (alleine)
sehr riskant
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GRUPPE OENOLOGIE
-2012er Weine- Intensitätsprüfung
Vergleich der Vergärungsformen
Sc1
Aromaintensität
100
Ziel: „fehlerfrei“
Nachgeschmack
Td1+Sc1
Böckser
80
60
Sequenzielle Beimpfung relativ sicher
Körper / Dichte / Komplexität
40
flüchtige Säure / Uhu
20
TD (alleine)
möglich aber riskant
Mp (alleine)
möglich aber riskant
Pichia (alleine)
Achim Rosch
0
sehr riskant
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Harmonie
Signifikanzlevel (LSD):
*** < 99,9%
** < 99%
* < 95%
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Citrus-Aromen
blumige Aromen
Achim Rosch
grüne Aromen
fruchtig / tropische Aromen
n=9
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Einleitung Gärungsformen Ausprägung Fazit
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GRUPPE OENOLOGIE
Ziel: „Qualitätssteigerung“
Sequenzielle Beimpfung gleich bis deutlich besser
Achim Rosch
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TD (alleine)
eher weniger
Mp (alleine)
eher weniger
Pichia (alleine)
schlechter
Achim Rosch
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Einleitung Gärungsformen Ausprägung Fazit
Einleitung Gärungsformen Ausprägung Fazit
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GRUPPE OENOLOGIE
• Angebot an Reinzucht-Hefen nimmt zu (u.a. Wildhefen)
Achim Rosch
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Achim Rosch
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• Angebot an Reinzucht-Hefen nimmt zu (u.a. Wildhefen / „Biohefen“))
•„Reinzucht“ Spontangärung (kontrolliert) bietet neue Möglichkeiten der Vinifikation
Möglichkeiten der Sortimentsgestaltung !
Schizosaccharomyces pombe
•Besten Ergebnisse bei sequenzielle Beimpfung / Doppelte Dosage
•Neue Weintypen ?
•Sehr vielfältig
- Einsatz Nicht-Saccharomycet in sequenzieller Beimpfung
TD = Steigerung der Komplexität
Pichia = blumiges Aroma
xxx
… weitere interessante Eigenschaften wie höhere Osmotoleranz…
1 g/L ÄS 0,34 g/L Alkohol
Achim Rosch
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Danke an,
Oenologie Team des DLR Mosel
Institut Mikrobiologie, HS Geisenheim
Erfolgreichen Herbst !!!
Achim Rosch
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