Norddeutsche Länder fordern deutlichen Ausbau der Windkraft

Norddeutsche Länder fordern deutlichen
Ausbau der Windkraft
Die Regierungschefs der norddeutschen Länder, der
Arbeitgeberverband Nordmetall, die Gewerkschaft IG Metall
Küste und Vertreter der Windkraftindustrie haben heute
gemeinsam den „Wismarer Appell“ unterzeichnet. Darin
setzen sie sich für den Ausbau der Windkraft auf See und an
Land ein und fordern von der Bundesregierung Änderungen
bei der geplanten Reform des Gesetzes für die Erneuerbaren
Energien (EEG 2016).
Schwerin, 25.01.2016
Nummer: 17/2016
Der für das Jahr 2025 angepeilte Anteil der Erneuerbaren
Energien von 40 bis 45 Prozent am gesamten
Stromverbrauch darf „keine Obergrenze“ sein, heißt es in dem
Papier. Am ursprünglich vorgesehenen Zubau von
Windrädern an Land mit einer Jahresleistung von 2,5
Gigawatt soll festgehalten werden. Auf See sollen nach
Vorstellung der fünf norddeutschen Regierungschefs und der
Akteure der Windkraftbranche auch im kommenden Jahrzehnt
zwei bis drei Windparks pro Jahr neu ans Netz gehen. Bei der
Umstellung auf das von der Bundesregierung vorgesehene
Ausschreibungsmodell muss es Ausnahmen für
Bürgerenergieprojekte geben.
„Die Windkraft ist für die norddeutschen Länder von großer
Bedeutung“, sagte Ministerpräsident Erwin Sellering im
Anschluss an den Windenergiegipfel in Wismar. „Wir sind
führend bei der Stromversorgung durch erneuerbare
Energien. Außerdem sind in unseren Ländern in den letzten
Jahren Tausende neuer Arbeitsplätze in der
Windkraftindustrie und bei ihren Zulieferern entstanden. Wir
haben deshalb ein besonderes Interesse daran, dass die
Energiewende weiter vorankommt. Dafür treten wir
gemeinsam ein, auch gegenüber der Bundesregierung.“
Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern
Schloßstraße 2– 4
19053 Schwerin
Telefon: +49 385 588-1040
Telefax: +49 385 588-1048
E-Mail:
Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig
plädierte für einen weiteren zügigen Ausbau der Erneuerbaren
Energien: „Der Klimagipfel in Paris zeigt: Wir müssen unsere
Klimaschutzanstrengungen steigern, um unsere Ziele zu
erreichen – bereits bis 2020, aber auch und gerade darüber
[email protected]
Internet: www.mv-regierung.de/stk
V. i. S. d. P.: Andreas Timm
2
hinaus. Das erfordert eher eine Beschleunigung als eine
Verlangsamung der Energiewende. Wir brauchen für den
Erfolg der Energiewende auch deshalb einen schnelleren
Ausbau, weil für die Sektoren Wärme und Verkehr zusätzliche
Strommengen aus Erneuerbaren Energien benötigt werden.
Die Sektorkopplung ist einer der strategischen Schlüssel bei
den nächsten Schritten der Energiewende“, sagte Albig.
"Windenergie - onshore wie offshore - ist der wesentliche
Leistungsträger für das Gelingen der Energiewende. OffshoreWindenergie erbringt zudem als einzige Erneuerbare Energie
kontinuierlich hohe Stromerträge und ist damit für die
Absicherung der Grundlast von enorm hoher Bedeutung.
Onshore und offshore dürfen gleichwohl nicht gegeneinander
ausgespielt werden - die Energiewende braucht die volle
Windenergie, an Land wie auf See. Daher ist es so wichtig,
durch verlässliche Rahmenbedingungen einen Fadenriss der
weiteren Entwicklung zu verhindern", erklärte Dr. Carsten
Sieling, Bürgermeister der Hansestadt Bremen.
„Windenergie an Land ist die wichtigste und kostengünstigste
Form der Energieerzeugung, Offshore-Windenergie diejenige,
die am besten in der Lage ist, grundlastfähig Strom zu
produzieren. Wir setzen uns ein für ein
Ausschreibungsverfahren, das sicherstellt, dass der
Ausbaupfad erreicht, die Akteursvielfalt erhalten und die
Kosten insgesamt sinken werden", sagte der
Ministerpräsident des Landes Niedersachsen Stephan Weil.
„Die Windenergiebranche in Hamburg und im gesamten
Norden ist unterdessen für eine sichere Energieversorgung in
Deutschland unverzichtbar. Die Branche setzt weltweit
Maßstäbe. Damit sich die Investitionen in die
Windenergieerzeugung, insbesondere in Offshore-Windparks
lohnen, brauchen wir weiterhin stabile Rahmenbedingungen“,
forderte der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt
Hamburg Olaf Scholz.