Dr-Odin Nicht-medizinische Infrastrukturkosten

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NICHT MEDIZINISCHE INFRASTRUKTURKOSTEN IM KRANKENHAUS -EIN
SCHWARZES LOCH?
Betrachtet man die Kosten eines Krankenhauses
genauer, so ist man schon sehr erstaunt, wie hoch
die Kosten sind, die nicht direkt für die Behandlung
der Patienten aufgewendet werden. Ein Viertel bis
ein Drittel aller Kosten eines Krankenhauses wird für
die nicht medizinische Infrastruktur aufgewendet.
Das sind zum Beispiel die Kosten für die Verwaltung
eines Krankenhauses.
Alle Dienstleistungen, wie die Reinigung der Räume
und die Versorgung unserer Patienten mit Speisen
und Getränken, gehören dazu ebenso wie die
kompletten Bewirtschaftungskosten der Immobilie
Krankenhaus. Sind diese Kosten im Vergleich zu
den medizinischen Kosten im Krankenhaus zu
hoch? Kann man diese Kosten sinnvoll reduzieren,
ohne
damit
an
irgendeiner
Stelle
Gefährdungspotenzial aufzubauen? Keiner weiß es
so richtig, denn die Kosten sind schwer detailliert zu
beziffern und damit auch schwer zu analysieren und
transparent aufzubereiten. Eine sinnvolle Gestaltung
dieses Kostenblocks ist für jeden ökonomischen
Manager
eines
Krankenhauses
eine
Herausforderung.
Das
Paulinenkrankenhaus hat sich dieser
Herausforderung gestellt. Im Rahmen eines
bundesweiten Projektes des deutschen Verbandes
für
Facility
Management
(GEFMA)
unter
Federführung der Dr. Odin GmbH wurden in einem
mehrmonatigen Prozess die nicht medizinischen
Infrastrukturkosten in unserem Krankenhaus
detailliert erfasst und analysiert.
Erstaunliches kam dabei zutage: Bereiche, die wir
immer als Erlösbringer sahen, sind dies ganz klar
nicht. Im Gegenteil sind sie beispielsweise aufgrund
viel zu großer ungenutzter Flächen eher ein
Kostentreiber für unser Haus.
Andere Bereiche, die als kosten kritisch betrachtet
wurden, erwiesen sich als kostendeckend, im
besten
Fall
sogar
mit
einem
kleinen
Erlösüberschuss.
Im Rahmen einer gut besuchten Veranstaltung des
Verbandes
der
Krankenhausdirektoren
Berlin/Brandenburg, die im Juni dieses Jahres im
Konferenzzentrum des Paulinenkrankenhauses
stattfand, präsentierten Referenten das GEFMAProjekt und Möglichkeiten der Kostensenkungen im
Krankenhaus. Frau Dr. Odin erläuterte anschaulich
die Notwendigkeit der Zuordnung von Kosten auf
Flächen und Räume, um daraus Einsparpotenziale
und
den
Nutzen
geeigneter
Steuerungsmechanismen
abzuleiten.
Der
Geschäftsführerder Berliner EnergieagenturGmbH
erklärte am Beispiel unseres Krankenhauses, wie
mittels Energiespar-Contracting garantiert Energie
und Kosten gespart werden. Experten
der Lenus GmbH und der DHZB Dienstleistungs
GmbH referierten über Möglichkeiten einer
kontrollierten Bewirtschaftung von Medizintechnik
(als Teil der medizinischen Infrastrukturkosten)
sowie der Unternehmenssteuerung mithilfe einer
intelligenten Controlling-Softwarelösung.
Das Thema der bundesweiten Vergleichbarkeit der
nicht medizinischen Infrastrukturkosten im Rahmen
der DRG-Kalkulation wurde intensiv diskutiert. Den
Auftakt dafür gab die Firma MCK Management
Consult Kes-termann GmbH, die neueste
Benchmarks nach der letzten DRG-Kalkulation
präsentierte.
Wir als Paulinenkrankenhaus nutzten ebenfalls die
Gelegenheit, anschaulich konkrete Ergebnisse aus
dem GEFMA-Projekt zu präsentieren. Wir haben es
geschafft, Transparenz über den Block der nicht
medizinischen Infrastrukturkosten zu erlangen und
erfolgreich sinnvolle Kosteneinsparpotenziale zu
heben. Ziel der Veranstaltung war, die ökonomisch
Verantwortlichen der Krankenhäuser, aber auch die
Spezialisten aus den Bereichen Technik und
Controlling als interessierte und aktiv mitwirkende
Kollegen für den bundesweit agierenden GEFMAArbeits-kreis zu gewinnen. Nur im Miteinander
können Kliniken ihre Kosten vergleichen und
voneinander lernen, wie man sinnvoll als Klinik die
Kosten
senkt.
Dieser
Ansatz
ist
der
volkswirtschaftlich richtige, um weiterhin hohe
Qualität in der Versorgung unserer Patienten zu
sichern
und
die
Kosten
eines
Krankenhausbetriebes im Griff zu behalten.
IMPRESSUM
Zeitschrift für Mitarbeiter und Patienten, Freunde und Förderer des Paulinenkrankenhauses
Herausgeber: Krankenhausträger Paulinenhaus Krankenanstalt e. V., Dickensweg 25-39,14055 Berlin ■ www.paulinenkrankenhaus.de ■ E-Mail: [email protected]
Redaktion: Nicole Wagner Umsetzung: AD AGENDA Kommunikation und Event GmbH
Fotos: AD AGENDA / Martin Kurtenbach (S. 1), alle anderen Fotos Paulinenkrankenhaus - Druck: Druckteam Berlin