SUDETENDEUTSCHE LANDSMANNSCHAFT

SUDETENDEUTSCHE LANDSMANNSCHAFT
Pressemitteilung
München, 17. März 2016
Sudetendeutscher Karlspreis für
Fürst Hans-Adam II. von Liechtenstein
München. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft wird am Pfingstsamstag in Nürnberg ihren Europäischen Karlspreis, der nach Kaiser Karl IV., zugleich böhmischer und deutscher König, benannt ist, an
den Fürsten Hans-Adam II. von Liechtenstein verleihen. Der Sprecher und damit oberste politische
Repräsentant der Sudetendeutschen Volksgruppe, Bernd Posselt, würdigte das liechtensteinische
Staatsoberhaupt als "überzeugten und kritischen Europäer, der für die Völkerverständigung in Mitteleuropa wesentliche Impulse gesetzt hat". Ganz im Sinne seines Vaters, des verstorbenen Fürsten
Franz Joseph II., der ebenfalls Träger der höchsten sudetendeutschen Auszeichnung war, und seines
Taufpaten Papst Pius XII. habe sich der Monarch seit jeher gegen jeden Nationalismus und für eine
bessere Integration der Europäer in einer übernationalen Gemeinschaft engagiert.
Dem studierten Volkswirt sei es nicht nur gelungen, sein Land rechtlich und wirtschaftlich fit für den
globalen Wettbewerb im 21. Jahrhundert zu machen, sondern auch, in Büchern und Reden weithin
beachtete Gedanken über die Rolle des Staates im dritten Jahrtausend nach Christus zu entwickeln.
Als Oberhaupt einer Familie, die jahrhundertelang in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien ansässig war, führe er heute noch den Titel eines Herzogs von Troppau und Jägerndorf. Damit bekunde er
eine tiefe Verbundenheit mit seinen tschechischen und sudetendeutschen Landsleuten sowohl in der
Heimat seiner Ahnen als auch in der Vertreibung.
Die bedeutende Kunstsammlung des Fürstenhauses sei von ihm kenntnisreich ergänzt und sowohl in
Wien als auch in Vaduz der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden - ein wesentlicher Beitrag zur
Bewahrung böhmisch-mährisch-schlesischen Kulturgutes. Nach Jahren der Spannungen, die mit der
Vertreibung und Enteignung auch liechtensteinischer Staatsbürger durch die NachkriegsTschechoslowakei zusammenhingen, sei es Hans-Adam II. gelungen, den Verständigungsprozeß
zwischen dem Fürstentum und der Tschechischen Republik durch Aufarbeitung der gemeinsamen
Geschichte und Pflege der verbindenden historisch-kulturellen Wurzeln voranzutreiben. Dem diene
unter anderem eine tschechisch-liechtensteinische Historikerkommission, die bereits mehrere Bände
vorgelegt habe, und eine vielbeachtete Vortragsreihe an verschiedenen tschechischen Universitäten.
Der 1945 geborene Hans-Adam II. ist verheiratet mit Fürstin Marie, einer ebenfalls aus Böhmen
stammenden gebürtigen Gräfin Kinsky, und hat vier Kinder.
Der Tag, an dem er in Nürnberg den Karlspreis erhält, ist zugleich der 700. Geburtstag von Kaiser Karl
IV., der Prag und Nürnberg als seine Lieblingsstädte auf eine bis heute sichtbare Weise gestaltet und
zu europäischen Zentren gemacht hat. Unter den bisherigen Trägern des Karlspreises waren der
Gründer der Paneuropa-Bewegung, Richard Graf Coudenhove-Kalergi, und dessen Nachfolger Otto
von Habsburg, der ungarische Freiheitskämpfer gegen die kommunistische Diktatur József Kardinal
Mindszenty, die bayerische Ministerpräsidenten Wilhelm Högner, Hans Ehard, Alfons Goppel, Franz
Josef Strauß, Edmund Stoiber, Günter Beckstein und Horst Seehofer, herausragende sudetendeutsche Sozialdemokraten wie Wenzel Jaksch und Volkmar Gabert, der seinerzeitige belgische Premierminister Leo Tindemans, die ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Julius Raab und Wolfgang
Schüssel, der deutsche Bundespräsident Karl Carstens, der slowakische Staatspräsident Rudolf
Schuster, der Vater des Euro, Theo Waigel, der tschechische Bischof Josef Koukl, der linke Mitbegründer der tschechischen Freiheitsbewegung Charta 77 Petr Uhl, der Auschwitz-Überlebende und
Vorsitzende der Lagergemeinschaft Dachau Max Mannheimer sowie der grüne Europapolitiker Milan
Horáček.
Mit freundlichen Grüßen und Dank im Voraus für die redaktionelle Verwertung
Hildegard Schuster
Presse / Öffentlichkeitsarbeit / Heimatpolitik
Tel.: 089 / 48 00 03 54, Mobil: 0171 / 20 49 747
Pressestelle: Sudetendeutsche Landsmannschaft, Bundesverband e.V., Hochstraße 8
81669 München, E-Mail: [email protected], www.sudeten.de
Hildegard Schuster, Tel.: 089/480003-54, Fax.: -44, Handy: 0171/2049747