Pressemitteilung Pressemitteilung Evangelische Griechen helfen

Gustav-Adolf-Werk Württemberg
Pressemitteilung
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Pressemitteilung
Evangelische Griechen helfen Grenzen überwinden
Beeindruckende Flüchtlingshilfe der GAW-Partner in Griechenland
Stuttgart / Thessaloniki / Idomeni, 06.11.2015
Lydia Kaloteraki berichtet als Mitglied der Griechisch-Evangelischen Kirche von Thessaloniki und FlüchtlingshilfeKoordinatorin der Evangelischen Kirche über die aktuellen Aktivitäten der Evangelischen Kirche von Griechenland. Diese werden auch vom Gustav-Adolf-Werk (GAW) nach Kräften unterstützt und begleitet:
Es steht außer Zweifel, dass sich Griechenland in der Mitte einer Flüchtlingskrise befindet, die weltweite Dimensionen angenommen hat.
Seit Beginn des syrischen Bürgerkrieges sind Millionen Flüchtlinge aus ihrem Land auf der Suche nach einem sicheren Hafen geflohen.
Eine große Anzahl von ihnen versucht, Mittel- und Nordeuropa zu erreichen. Aufgrund seiner geographischen Lage wurde Griechenland
zu einem der wichtigsten Einstiegspunkte, den die Flüchtlinge wählen, um ihren Bestimmungsort zu erreichen. Die Mehrheit der Flüchtlinge kommen auf den griechischen Inseln an, fahren per Fähre weiter nach Athen und gehen von dort zur griechischen Grenze mit der
Republik Mazedonien und insbesondere in das Gebiet von Idomeni, um ihre Reise nach Mitteleuropa fortzusetzen.
Jeden Tag kommen Tausende von Flüchtlingen in Idomeni an. Dort werden sie in Gruppen aufgeteilt und warten auf die Polizei, die ihnen
die Erlaubnis gibt, die Grenze zu überschreiten. Dies ist ein Prozess, der wenige Stunden dauern kann bis zu ein paar Tage oder gar
mehreren. Als Ergebnis wurde ein Durchgangslager eingerichtet, um den kurzen Aufenthalt dieser Menschen in Idomeni zu erleichtern.
Die Bedürfnisse der Menschen sind vielfältig und nehmen ständig zu. Von Nahrungsmitteln und Wasser bis zu Kleidung und Gesundheitspflege. Eine Reihe von Organisationen und Gruppen von Freiwilligen sind mobilisiert worden und organisieren nun das Lager in Idomeni,
wie z.B. UNHCR, IOM, Ärzte ohne Grenzen, die Gruppe „Kilkis-Thessaloniki Unterstützung Flüchtlinge“ usw.
Die Evangelische Kirche von Griechenland unterstützt aktiv die Anstrengungen, die in Idomeni unternommen werden. Es ist wichtig zu
erwähnen, dass eine Gruppe von Freiwilligen der Evangelischen Kirche aus Katerini zusammen mit Benjamin, einer Non-ProfitOrganisation zur Unterstützung von Waisenkindern, Idomeni bereits besucht hat, lange bevor die Situation dort öffentlich wurde. Zu einem
Zeitpunkt als Idomeni noch für den größten Teil der griechischen und der internationalen Gemeinschaft unbekannt war. Ihr erster Besuch
fand am 22. Februar 2015 statt und der zweite im März. Es war bereits im August 2015, als die Evangelische Kirche von Griechenland
begonnen hat, eine organisierte und systematische Präsenz in Idomeni wahrzunehmen. Es begann mit dem Versuch, den Ort zu reinigen,
so dass die Flüchtlinge nicht auf Müll schlafen müssen, und zugleich wurden Wasserflaschen und Sandwiches verteilt.
Derzeit werden wöchentliche Fahrten von den evangelischen Kirchen organisiert, bei denen Nahrung, Wasser, Kleidung und Hygieneartikel verteilt werden. Genauer gesagt werden jede Woche mindestens 2.000 Sandwiches und Wasserflaschen an die Flüchtlinge abgegeben, zusammen mit Obst und andere Snacks. In manchen Fällen gibt es auch Tee, heiße Schokolade und Saft. Mit Beginn des Winters
sind in großer Anzahl Regenmäntel, Hüte, Handschuhe und Taschenlampen ausgeteilt worden und werden es noch, damit sie ihre Reise
durch Mazedonien fortsetzen können. Außerdem haben es Freiwillige der Evangelischen Kirche von Serres geschafft, Steckdosen für
Handyladestationen zu installieren und das Lager mit kostenfreiem WLAN zu versorgen. Darüber hinaus gab es viele Fälle, bei denen
Freiwilligengruppen der evangelischen Kirchen andere Organisationen bei deren Vorbereitung und Verteilung ihrer Güter unterstützt
haben.
Die Evangelische Kirche von Griechenland ist zu einem integralen Bestandteil der Hilfe für die Flüchtlinge in Idomeni geworden. Darüber
hinaus ist es gelungen, ein Vertrauensverhältnis mit den lokalen Behörden sowie mit anderen Organisationen, die das Lager mitorganisieren, zu entwickeln. Unser Ziel ist es, den Flüchtlingen, die in Idomeni ankommen, zu helfen und andere Akteure, die Teil dieser Bemühungen sind, mit jeder möglichen Hilfe zu unterstützen.
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Lydia Kaloteraki / Ulrich Hirsch (GAW-Württemberg)
Spendenkonto: BW Bank | BLZ 600 501 01 | Kto.-Nr. 2 025 571 | IBAN DE83 6005 0101 0002 0255 71 | BIC: SOLADEST600
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*)Anmerkung:
Der Bericht kam in englischer Sprache beim GAW an und wurde übersetzt von Doris Grohs / GAW-Württemberg
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------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Das GAW Württemberg unterstützt 40 evangelische Partnerkirchen in 30 Ländern.
Vorsitzende ist die Ulmer Regionalbischöfin Prälatin Gabriele Wulz.
Der Name erinnert an den Schwedenkönig Gustav Adolf (1594-1632),
der bedrängten Protestanten im 30jährigen Krieg zur Hilfe eilte.