Stellenausschreibung KoordinatorIn Flüchtlingshilfe Karlsruhe (Langfassung) Beginn der Tätigkeit: baldmöglichst Ausgangslage Flüchtlinge, die in Karlsruhe ankommen, befinden sich in einer Ausnahmesituation: nach oft langwieriger und lebensgefährlicher Flucht, fehlt es meist nicht nur äußerlich am Nötigsten. Informationen über den weiteren Verlauf sind schwer oder gar nicht zu erhalten, Orte, um zur Ruhe zu kommen, sich zu sammeln oder gar selbst etwas in die Hand zu nehmen und zu gestalten oder neue Orientierung zu finden, fehlen völlig. Das ehrenamtliche Engagement der in der Arbeitsgemeinschaft Flüchtlingshilfe im Menschenrechtszentrum zusammengeschlossenen Einzelpersonen und Organisationen hat bisher bereits großartige Nothilfe geleistet. Neben den materiellen Spenden sind die einzelnen Gruppen vor allem darum bemüht, eine nachhaltige Verbesserung der Situation zu schaffen. So gibt es bereits in vielen Unterkünften ehrenamtlich organisierte Unterstützung, Teestuben, Deutschkurse, Kinderbetreuung, Asylverfahrensberatung, Freizeitangebote und manches mehr. Entwickelt und weiter ausgebaut werden sollen Angebote einer gemeinsamen, zukunftsorientierten und nachhaltigen Zusammenarbeit zwischen (Noch-) Flüchtlingen und schon länger hier lebenden Menschen. Verschiedene Projekte werden bereits umgesetzt oder sind in der Planungsphase. Diese große Beteiligung von mehreren hundert ehrenamtlich Engagierten erfordert eine besondere Koordination und Begleitung. Verschiedene, zum Teil bereits initiierte Projekte, müssen weiter entwickelt und verstetigt werden. Die Bereitschaft vieler Menschen, etwas ehrenamtlich für Flüchtlinge zu tun, soll gestärkt und strukturiert werden. Die positive Grundhaltung in der Stadt soll weiter anwachsen. Das Menschenrechtszentrum Die AG Flüchtlingshilfe im Menschenrechtszentrum Karlsruhe e.V. hat sich 2014 spontan unter Mitwirkung vieler Organisationen und Einzelpersonen gebildet, um die akute Notlage der Flüchtlinge in Karlsruhe zu verbessern. Das Menschenrechtszentrum Karlsruhe wurde bereits 1996 als eingetragener gemeinnütziger Verein gegründet und hat seinen Sitz in unmittelbarer Lauf- und Sichtweite der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge des Landes Baden-Württemberg (LEA). Im Menschenrechtszentrum sind verschiedene eigenständige Vereine und Organisationen beheimatet, die überwiegend Beratung und Unterstützung für Flüchtlinge anbieten. Das Menschenrechtszentrum ist über die im Haus beteiligten Organisationen und durch seine eigene Tätigkeit bestens in der Stadt vernetzt und besitzt eine jahrelange Erfahrung in der ehrenamtlichen Begleitung und Beratung von Flüchtlingen. Die dem Menschenrechtszentrum ebenfalls angeschlossene Organisation Medinetz kümmert sich darüber hinaus mit einem Netzwerk von über 30 ehrenamtlich tätigen Ärztinnen und Ärzten um die gesundheitliche Situation von Menschen ohne Papieren. Ein aus öffentlichen Mitteln finanziertes Antidiskrimierungsbüro wird in Kürze im Menschenrechtszentrum eröffnet. Das Menschenrechtszentrum ist Projektpartner des durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) geförderten Projektes „Welcome – Willkommen in Baden-Württemberg“. Die ausgeschriebene Stelle wird u.a. aus Mitteln aus diesem Fonds finanziert. Aufgaben der Koordinatorenstelle Zu den Aufgaben gehören insbesondere: Vernetzung und Beratung der ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe Tätigen Initiierung sinnvoller weiterer Projekte und deren Ausbau gemeinsam mit Ehrenamtlichen Weckung von Interesse für die Themen der Flüchtlingshilfe in der Bevölkerung Zusammenführung von Interessenten mit bereits aktiven Gruppen Nachbarschafts- und Stadtteilarbeit, Konfliktmanagement Öffentlichkeitsarbeit - Enge Zusammenarbeit mit den bereits oder (noch) nicht aktiven Organisationen, Vereinen und Institutionen in der Stadt Fortbildung der Ehrenamtlichen Aufbau eines „Asylwiki“ für Ehrenamtliche und Flüchtlinge Voraussetzungen Voraussetzung für die Bewerbung ist ein abgeschlossenes Studium der Sozialpädagogik an einer Fachhochschule oder ein gleichwertiger Abschluss. Die Stelle ist als Vollzeitstelle zunächst für die Dauer von drei Jahren ausgeschrieben. Die Stelle wird nach TVöD honoriert. Unabdingbar ist ein vorurteilsfreies, am humanistischen Menschenbild orientiertes Verständnis für die Situation schutzsuchender Flüchtlinge. Es entspricht unserem Selbstverständnis, allen Menschen in der Stadt gleiche Teilhabe und Chancen auf allen Ebenen der Gesellschaft zu ermöglichen. Chancengerechtigkeit, Gleichstellung und der Umgang mit Interkulturalität sind daher notwendige und unverzichtbare Elemente unseres Handelns. Wir erwarten daher von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass sie sich mit dieser Zielsetzung identifizieren. Vorausgesetzt wird des weiteren Planungs- und Organisationsgeschick, Teamfähigkeit, freundlicher Kommunikationsstil, Flexibilität und Belastbarkeit sowie die Fähigkeit und Bereitschaft, sich auf die vielen unterschiedlichen ehren- und hauptamtlichen Akteure angemessen und sachgerecht einzulassen. Fremdsprachenkenntnisse sind wünschenswert. Bewerbungen von Bewerberinnen und Bewerbern mit Migrationshintergrund werden ausdrücklich begrüßt. Sind die beschriebenen Kenntnisse und Fähigkeiten nicht erfüllt, wird erwartet, sich diese kurzfristig anzueignen. Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung werden Frauen nach den Bestimmungen des Landesgleichstellungsgesetzes bevorzugt berücksichtigt. Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte ausschließlich per Email bis zum 05. 09. 2015 an: [email protected]
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