Gremiensaal der Deutschen Welle, Kurt-Schumacher

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir laden Sie herzlich ein zur Veranstaltung „Neue Wege in der Flüchtlingshilfe“.
Das Thema
Die meisten Flüchtlinge leben nicht in Lagern, sondern sind in lokalen Gemeinschaften
untergekommen. Häufig müssen sie sich selbst versorgen. Trotz der aktuellen
Fluchtbewegungen in Richtung Mittel- und Nordeuropa, sind vor allem arme Länder
die Hauptaufnahmeregionen. Sie stehen vor der nur schwer lösbaren Aufgabe, eine
schnell angewachsene Bevölkerung zu versorgen. Die Schwierigkeiten beginnen mit
unzureichendem Wohnraum. Sie betreffen auch Abwasser, Müll und die
Trinkwasserversorgung. Viele Flüchtlinge arbeiten für Billiglöhne und verändern
dadurch lokale Wirtschaftssysteme zu Ungunsten der einheimischen Bevölkerung.
In der Veranstaltung geht es um die Frage, wie Flüchtlingen - in Städten und Camps und aufnehmenden Gesellschaften besser geholfen werden kann. In einer Zeit der
immer knapper werdenden Gelder für die Flüchtlingshilfe. Neue Ansätze werden
diskutiert: Lokale Autoritäten, Hilfsorganisationen und Wirtschaftsunternehmen
machen sich mit dem Gedanken vertraut, Flüchtlingslager in Städte zu verwandeln.
Die Flüchtlingshilfe soll auf eine breitere Basis und zunehmend vernetzte Systeme
gestellt werden. Globale Ressourcen könnten dabei schneller und unbürokratischer
vermittelt werden. Dafür sind aber verstärkt Kapazitäten aus Wirtschaft und Industrie,
aus Wissenschaft und Forschung sowie Kommunen gefragt.
Die Krisenregionen im Nahen Osten - Irak und Syrien - stehen im Fokus der
Betrachtungen. Zusätzlich wird am Beispiel des Flüchtlingslagers Kakuma (Kenia)
die Frage erörtert, vor welchen besonderen Herausforderungen die Hilfsorganisationen bei einer Langzeitkrise stehen. Kakuma gibt es bereits seit 23 Jahren.
Nahezu vergessen vom Rest der Welt leben dort fast 200.000 Flüchtlinge aus 20
Nationen. Abschließend wird der Bogen nach Europa und Deutschland geschlagen.
Wie gehen wir mit den vielen Flüchtlingen um, die bei uns Schutz und Sicherheit
suchen? Wo kommen sie unter? Wie schaffen wir Perspektiven für diese Menschen?
Kurzfilme und Bilder begleiten die einzelnen Beiträge und die abschließende
Podiumsdiskussion. Zum Ausklang sind alle Gäste zum Fingerfood eingeladen, bei
dem sich weitere Gelegenheiten für Gespräche ergeben.
Zeit: Freitag, 4. Dezember, 18:00 Uhr
Ort: Gremiensaal der Deutschen Welle, Kurt-Schumacher-Str. 3, 53113 Bonn
Anmeldung - bitte bis 30. November:
Tel. 0228 - 62 98 60 oder Mail: [email protected]
Die Diskussionsteilnehmer
Dr. Elke Löbel, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung. Beauftragte Flüchtlingspolitik im Arbeitsstab Flucht und Migration.
Jürgen Mika, Welthungerhilfe. Ist seit zehn Jahren als Nothelfer weltweit aktiv. Für
Flüchtlinge und Binnenvertriebene insbesondere bei seinen Einsätzen in Dadaab
(Kenia), Liberia, in der Türkei und im Nordirak.
Kilian Kleinschmidt, Buchautor, Berater und globaler Netzwerker. War 22 lang für
das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) tätig, zuletzt als Leiter des Flüchtlingslagers Zaatari an der syrisch-jordanischen Grenze.
Bernhard von Grünberg, stellvertretender Vorsitzender der UNO-Flüchtlingshilfe und
Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen.
Moderation: Mirjam Gehrke, Deutsche Welle.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der UNO-Flüchtlingshilfe mit der
Welthungerhilfe und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung. Mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Welle.