2 ABSCHNITT: Methoden zur Medienanalyse und Medienkritik 2.1 Stumme Diskussion LERNZIELE Die SchülerInnen tauschen sich über ihre Einstellungen und Erfahrungen zur Funktion von Medien in der Gesellschaft aus. Sie vergegenwärtigen sich ihre eigenen Standpunkte und lernen neben den Meinungen ihrer MitschülerInnen auch die Funktionen von Medien in der Demokratie kennen. Daraus können sie Vorgänge und Schwierigkeiten der Medienarbeit ableiten. Didaktisch-methodischeR Kommentar Die Methode eignet sich als Einstieg in das Thema „Funktionen von Medien in der Demokratie“. Sie erlaubt einen persönlichen und biographischen Zugang, der sich besonders für Gruppen eignet, die offene Diskussionen nicht gewohnt sind. Als Alternative empfehlen wir die Methode 2.2 „Meinungsbarometer“. Bei einer Gruppengröße ab 20 Personen können Sie auch die Methode 1.4 „PartnerInneninterview“ verwenden, damit alle SchülerInnen gleichzeitig involviert sind. Falls die Gruppe noch keine Grundkenntnisse zum Thema Massenmedien hat, empfehlen wir Ihnen zur Vorbereitung auf diese Übung die Methode 1.5 „Definition von Massenmedien“. B EDINGUNGEN Zeit: ca. 30 Minuten TeilnehmerInnen: 7-20 ab Klassenstufe 8 Raum: Die SchülerInnen sollten sich im Raum möglichst frei bewegen können und einen Zugang zu Plakaten oder Flipchart haben. Material: Plakate mit den unten stehenden Thesen Ablauf Schreiben Sie eine Auswahl der unten stehenden Thesen groß und mittig auf jeweils ein Plakat. Bringen Sie oder die SchülerInnen die Plakate an den Seiten des (Klassen-)Raums an oder legen Sie sie auf verschiedene Tische. Fordern Sie die SchülerInnen dazu auf, während der nachfolgend beschriebenen Phasen untereinander nicht zu sprechen. Ein Austausch soll nur schriftlich stattfinden. Jede/r SchülerIn erhält einen Stift. Die Thesen werden nun von den SchülerInnen schriftlich kommentiert. Sie bewegen sich zwischen den Plakaten frei im Raum. Jede These sollte einmal pro SchülerIn kommentiert werden. Die Kommentare können von den anderen MitschülerInnen jeweils ergänzt oder kritisiert werden. Auf diese Weise entsteht eine schriftliche Diskussion auf den Plakaten. Werten Sie diese im Anschluss an die Schreibphase aus, indem Sie die zentralen Aussagen und Ergebnisse mündlich zusammenfassen. Unklare Aussagen erfragen Sie bei den SchülerInnen im Rahmen der anschließenden Auswertung. Ein PRojekt von GESICHT ZEIGEN! Mehr Informationen unter: www.gesichtzeigen.de Seite 1 2 ABSCHNITT: Methoden zur Medienanalyse und Medienkritik 2.1 Stumme Diskussion 1 2 3 4 5 6 7 8 Auswertung Welche Funktionen von Medien habt Ihr herausgefunden? Bei welchen Funktionen seid Ihr Euch einig gewesen? Wo hattet Ihr unterschiedliche Meinungen? Welche Aussage könnt Ihr nachvollziehen? Welcher Aussage stimmt Ihr gar nicht zu? Wo seht Ihr Schwierigkeiten bei der Berichterstattung? Gibt es Medien, die besonders kritisch beurteilt wurden? Welche Aussage möchtet Ihr gerne weiter diskutieren? Ein PRojekt von GESICHT ZEIGEN! Mehr Informationen unter: www.gesichtzeigen.de Seite 2 2 ABSCHNITT: Methoden zur Medienanalyse und Medienkritik 2.1 Stumme Diskussion Thesen • Die Menschen hatten schon immer Medien. • Wir brauchen die Medien, um uns in der Welt zurecht zu finden. • Niemand braucht Medien, um sich eine Meinung zu bilden. • Die Massenmedien sorgen dafür, dass alle Meinungen geäußert werden können. • Die Massenmedien schreiben, was die Politik will. • Die Nachrichten zeigen nur das, was die Menschen sehen wollen. • Bei Zeitungen geht es nur um den Verkauf, nicht um seriöse Berichterstattung. • Berichte über Skandale verkaufen sich am besten. • In Tageszeitungen sind alle Meinungen und Interessen gleichberechtigt. • Medien und Massenmedien sind das Gleiche. • Die Medien manipulieren unsere Meinungen. • Medien sind daran schuld, dass es Gewalt und Kriege gibt. • Medien produzieren Vorurteile. • Die meisten Medien sind zur Unterhaltung da, nicht um uns zu informieren. • Das Internet ist das beste Nachschlagewerk für alles. • Medien sind hilfreich, um auf Probleme in der Gesellschaft hinzuweisen. • JournalistInnen, die in Deutschland Korruption und Unrecht aufdecken, sind gefährdet. • In Zeitungen darf alles geschrieben werden, denn es gibt das Recht auf freie Meinungsäußerung. • Medien fördern die Demokratie, weil sich alle einbringen können. • Medien sind gefährlich, weil radikale Gruppen sie nutzen, um an Einfluss zu gewinnen. Ein PRojekt von GESICHT ZEIGEN! Mehr Informationen unter: www.gesichtzeigen.de Seite 3
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