Masterarbeitsthema Optimale Diplomatie in Anbetracht unsicherer Konfidenzradien Kandidat: A D Betreuer: J R (LS W) Vorschlag Zweitgutachter: L G (LS A M) Zusammenfassung: In der Philosophie und in den Sozialwissenschaften untersucht man künstliche Gesellschaften. In solchen künstlichen Gesellschaften gibt es absichtlich stark vereinfachte Interaktionsmodelle, die man mit Mathematik und/oder Computer-Experimenten untersuchen kann. Entstehen dabei nicht-triviale Effekte, so hat man damit sehr grundsätzliche Strukturen identifiziert, die solche Effekte hervorrufen können. Findet man die Effekte auch in einer realen Gesellschaft vor, so ist das ein Hinweis darauf, dass die einfache Struktur eine substantielle Rolle in der realen Gesellschaft spielen könnte. Zum Beispiel werden seit vielen Jahren Modelle für die dynamische Entwicklung von Meinungen untersucht. Ein Modell für Meinungen in einem metrischen Raum (z. B. das reelle Einheitsintervall) ist die Bounded-Confidence-Dynamik (BC). Nach einer Runde Meinungsaustausch bilden sich die neuen Meinungen durch Durchschnittsbildung mit allen anderen Meinungen, die nicht weiter als > (der Konfidenzradius) entfernt sind. Diplomatie entsteht dadurch, dass man durch kontrollierte Meinungsäußerung die Entwicklung von Meinungen in eine gewünschte Richtung befördern kann. Mathematisch wurde dieses Konzept für BC erstmals in [] als Optimalsteuerungsproblem in der grundlegensten Form präsentiert. Ein entsprechendes Benchmark-Kampagnen-Problem zeigt die Schwierigkeit auf, optimale Steuerungen zu finden. Aufgabe dieser Masterarbeit ist es, eigene Überlegungen anzustellen zu folgenden Erweiterungen des Optimalsteuerungsproblems in []: Was ändert sich, wenn dem Diplomaten unbekannt ist? Wie schlecht kann eine Kampagne werden, wenn sie optimal für ein ist, in der Realität sich 0 6= als zutreffend herausstellt? Ist es schlimmer, wenn kleiner ist als erwartet, oder ist es umgekehrt schlimmer? Wird es schlimmer, wenn alle ein individuelles haben? Mögliche Arbeitspakete. () Recherche zu den Hintergründen von Meinungsbildungsdynamik und ihrer optimalen Steuerung mit Start in [] und der dort angebenen Literatur. () Entwurf von prägnanten Beispielen für Performance-Degradation von Steuerungen, wenn der Konfidenzradius sich ohne wissen des Diplomaten ändert. () Entwurf eines mathematischen Modells, dass die Unsicherheit bzgl. in geeigneter Weise abbildet (robust?, stochastisch?, …) () Beurteilung, in wieweit die bisher bekannten Algorithmen und Heuristiken zur Berechnung einer optimalen Steuerung auf die neue Situation verallgemeinert werden können. Insbesondere: Kann man die Strongest-Guy-Heuristik in [] geeignet anpassen, so dass sie für unsicheren Konfidenzradius immer gute/plausible Ergebnisse liefert? Testen, ggf. mit Simulationen auf konstruierten Beispielen. () Diskussion der Ergebnisse. Zeitplan. Start Einarbeitung Anmeldung Abgabe Rücksprachen sofort .. .. nach Absprache L . Rainer Hegselmann, Stefan König, Sascha Kurz, Christoph Niemann, and Jörg Rambau, Optimal opinion control: The campaign problem, Februar .
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