Führung und Persönlichkeit

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Führung und Persönlichkeit
Neben den Techniken und Stilen, die man als Führungskraft erlernen kann, hat
jeder seine eigenen Vorstellungen davon, was gut und richtig, falsch oder
hinderlich ist. Ein Sprichwort sagt: „Es gibt nur eine Wirklichkeit, aber jeder hat
seine eigene Wahrheit.“ Als Führungspersönlichkeit sollten Sie sich bewusst
machen, wer und was Ihre Wahrheit zum Thema Führung geprägt hat und ob die
daraus gewachsenen Überzeugungen heute für Sie hilfreich sind.
Der „Bezugsrahmen“
Die Transaktionsanalyse nach Eric Berne nennt die oben beschriebene,
individuelle Wahrheit „Bezugsrahmen“ und erklärt dessen Entstehung so:
Ein Kind kommt auf die Welt und trifft auf eine Umwelt, die aus seiner
Perspektive unglaublich unüberschaubar ist. Es muss diese Komplexität auf ein
für sich lebbares Maß reduzieren, um zu überleben und nicht überflutet zu
werden. Deshalb trifft es Annahmen darüber, wie die Welt ist. Das verschafft ihm
Orientierung, Sicherheit und Struktur. Es kann seine Welt und sein Leben darin
überblicken und verstehen – und es hält seinen Ausschnitt der Wirklichkeit
schnell für die allgemein gültige Wahrheit. Fertig ist der Bezugsrahmen, die
eigene Wahrheit.
Die Führungspersönlichkeit und ihr Bezugsrahmen
Führung ist ein „Archetypus“, ein menschliches Urbild. Schon von klein auf
erleben wir „Führungspersönlichkeiten“ in unserem Umfeld: Eltern, elterliche
Bezugspersonen, Lehrer, Ausbilder, Mannschaftsführer etc. So wird das Thema
„Führung“ längst in unserem Bezugsrahmen geprägt, bevor wir Teil der
Arbeitswelt sind.
Ihre Frage ist nicht, ob es gut oder richtig ist, was Sie übernommen haben,
sondern ob es heute hilfreich für Sie ist. Finden Sie heraus, wer und was Sie
geprägt hat, entscheiden Sie, was Sie davon behalten möchten, definieren Sie
Ihre Entwicklungsfelder und machen Sie das Beste aus Ihrem Führungstyp.
Fragen zur Selbstreflexion
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Welche Personen haben mein Bild von Führung beeinflusst?
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Welche Überzeugungen habe ich dadurch entwickelt?
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Welches Verhalten habe ich von diesen Personen übernommen?
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Wofür bin ich dankbar und möchte es als „Perlen“ meiner
Führungspersönlichkeit bewahren?
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Was davon hat sich für mich als unbrauchbar erwiesen, so dass ich es
gerne zurückgeben möchte?
© Eva Schuster, www.evaschuster.de