„Wie ernähren wir die Städte? – Landwirtschaft und ländliche Räume in Zeiten von Urbanisierung“ Die Fakten sprechen für sich: Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt bereits heute in städtischen Gebieten. Bis 2050, so die Prognosen, werden drei Viertel der Weltbevölkerung, also rund 7 Mrd. Menschen, in urbanen Ballungszentren leben. Urbanisierung ist neben der Globalisierung unbestritten ein zentraler Trend unserer Zeit. Drängende Fragen nach der Versorgung der Menschen in den Städten mit Wohnraum, Wasser, Energie, dem Zugang zu Bildung, zu Gesundheitsvorsorge und denkbaren Einkommensmöglichkeiten werden allerorten diskutiert. Weltweit geht es um zentrale Fragen der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Entwicklung einer rasant wachsenden Bevölkerung und damit auch um politische Partizipation, um Regierbarkeit, Sicherheit und Wahrung von Stabilität. Doch was bedeutet die Urbanisierung für die Ernährungssicherung der Menschen? Urbanisierung verändert Strukturen in Stadt und Land auf unterschiedlichste Weise. In Europa und den Industrieländern führt der Zuzug der Menschen in die Städte zunehmend zu einer Entleerung der ländlichen Räume, wo sich Bevölkerungsstruktur und Lebenssituation der Menschen stark verändert. In Schwellen- und Entwicklungsländern hingegen beobachten wir, dass trotz Anwachsen der urbanen Ballungszentren, weiterhin Großteile der Bevölkerung in den ländlichen Räumen verbleiben. Sie suchen dort nach Arbeitsplätzen und überzeugenden Lebensperspektiven. Urbanisierung heißt in vielen Ländern zudem, dass Armut und Hunger in urbanen Zentren einkehren. Der Hunger wandert mit den Menschen in die Stadt und birgt das Potenzial zu politischen Unruhen. Welche Folgen hat die genannte Entwicklung für Landwirtschaft und ländliche Räume in den verschiedenen Regionen der Welt und welche Rolle kommt ihnen angesichts dieses Trends zu? Wie können wir die Versorgung der wachsenden Städte mit gesunden und sicheren Nahrungsmitteln gewährleisten? Wie können wir zudem lebensfähige ländliche Räume erhalten und zukunftsfähig gestalten? Aus agrarpolitischer Sicht sind drei Aspekte entscheidend für die Ernährungssicherung der Städte: 1. Eine moderne nachhaltige landwirtschaftliche Erzeugung sichert die Versorgung mit ausreichenden Mengen an gesunden und vielfältigen Nahrungsmitteln; 2. leistungsfähige Lieferketten stellen sicher, dass diese Nahrungsmittel die Menschen in den Städten erreichen; 3. vitale ländliche Räume bilden eine grundlegende Voraussetzung, damit dieser Prozess nachhaltig gestaltet werden kann. www.gffa-berlin.de Die Sicherung der weltweiten Ernährung in Zeiten der Urbanisierung ist eines der Zukunftsthemen der Menschheit. Sie ist auch eine agrarpolitische Gestaltungsaufgabe. Eine moderne, nachhaltige Landwirtschaft, vitale ländliche Räume und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, bei der ländliche und städtische Entwicklungen miteinander Hand in Hand gehen sind wichtige Voraussetzungen. Wir brauchen jetzt übergreifende politische Konzepte, die städtischen und ländlichen Strukturwandel als vernetzten Prozess verstehen. Agrarpolitik – in Zusammenarbeit mit anderen Politikbereichen – muss diesem Anliegen Rechnung tragen. Das GFFA 2016 bringt internationale Schlüsselakteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um diese Diskussion zu führen. Programm des GFFA 2016: Donnerstag, 14. Januar 2016: 13:30 – 15:00 Uhr: Auftaktveranstaltung 15:30 – 17:30 Uhr: Fachpodien Freitag, 15. Januar 2016: 10:00 – 12:00 Uhr Fachpodien 14:00 – 16:00 Uhr High Level Panels der Internationalen Organisationen 16:15 – 18:00 Uhr Internationales Wirtschaftspodium des GFFA Berlin e.V. ab 18:15 Uhr Abendempfang des GFFA Berlin e.V. Samstag, 16. Januar 2016: 09:00 – 15:00 Uhr Kooperationsbörse 10:00 – 12:00 Uhr Internationales GFFA Podium 14:00 – 18:00 Uhr 8. Berliner Agrarministergipfel www.gffa-berlin.de
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