Good E-Roaming Practice - Schaufenster Elektromobilität

Treiber und Hemmnisse bei der Anschaffung
von Elektroautos
Ergebnisse der Nutzerbefragung von elektromobilitätsinteressierten
Personen im Rahmen der Begleit- und Wirkungsforschung
Treiber und Hemmnisse bei der Anschaffung
von Elektroautos
Ergebnisse der Nutzerbefragung von elektromobilitätsinteressierten
Personen im Rahmen der Begleit- und Wirkungsforschung
November 2015
Inhalt
Aufgabenstellung
7
Management Summary
8
Methodik
10
Definition der Zielgruppe und des Befragungsinhaltes
Zielgruppe
Befragungsrelevante Fahrzeuge
Erhebungsinstrument
10
10
10
11
Durchführung der Erhebung
Stichprobe
Befragungszeitraum und Durchführung
Rücklaufquote
Validierung
Datenüberprüfung
Wissensstand der Befragungsteilnehmer
11
11
11
12
12
12
13
Soziodemographische Merkmale
14
Geschlecht
14
Alter
14
Haushaltsgröße
14
Wohnort
14
Einkommen
15
Immobilienbesitz
16
Parksituation am Wohnort
16
Fragen zur Reichweite
18
Mindestreichweite
18
Einflüsse auf die Reichweite
19
Fragen an Besitzer von Elektroautos
20
Beweggründe für die Anschaffung eines Elektroautos
21
Fahrzeugtypen
21
Zufriedenheit mit dem Elektroauto
23
Wegstreckenprofil
24
Aufladeorte
24
Mobilitätsmix der Elektroautobesitzer
26
Fragen an Nichtbesitzer von Elektroautos
27
Beschäftigung mit der Anschaffung
27
Gründe für den Nichtbesitz eines Elektroautos
Wirtschaftlichkeit
Alltagstauglichkeit
Kein Fahrzeugbedarf
28
29
31
32
Laden des Fahrzeugs
Marktangebot Elektroautos
Fahrzeugtechnik
32
33
36
Sonderauswertungen
37
Sonderauswertung 1: Besitzer versus Nichtbesitzer
37
Sonderauswertung 2: Mitarbeiter in Förderprogrammen versus sonstige Personen
39
Sonderauswertung 3: Unterschiedliche Erfahrung bei den Nichtbesitzern
40
Schlussfolgerung und Empfehlung
43
Über die Begleit- und Wirkungsforschung der Schaufenster Elektromobilität
45
Literaturverzeichnis
47
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Antwortzeiten der Teilnehmer
11
Abbildung 2: Bezug zur Elektromobilität – Berechnung der Rücklaufquoten
12
Abbildung 3: Demographisches Merkmal: Wohnort
15
Abbildung 4: Demographisches Merkmal: Parksituation
17
Abbildung 5: Reichweite
18
Abbildung 6: Beweggründe für die Anschaffung eines Elektroautos
20
Abbildung 7: Fahrzeugtypen der Besitzer von Elektroautos
22
Abbildung 8: Net Promoter Score (NPS) der verschiedenen Fahrzeugtypen
24
Abbildung 9: Mobilitätsmix der Besitzer von Elektroautos
25
Abbildung 10: Struktur der Gesamtstichprobe
27
Abbildung 11: Persönliche Gründe der Nichtbesitzer
28
Abbildung 12: Aktivitäten des Alltags
30
Abbildung 13: Wünsche nach Erweiterung des Marktangebots
34
Abbildung 14: Durchschnittliche Wunschreichweiten
37
Abbildung 15: Wohnorte der Besitzer eines BEV
38
Abbildung 16: Wohnorte der Nichtbesitzer eines BEV
39
Abbildung 17: Sonderauswertung 3 - Bewertung der Alltagseinschränkung
41
Abbildung 18: Sonderauswertung 3 - Bewertung von Ladeproblemen
41
Abbildung 19: Sonderauswertung 3 - Bewertung der technischen Reife
42
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Einteilung in Altersklassen
14
Tabelle 2: Einteilung in Haushaltsgrößen
15
Tabelle 3: Einkommensverteilung
16
Tabelle 4: Fahrzeugtypen von Besitzern, für die sich ein Elektroauto rechnet
23
Tabelle 5: Wichtigkeit der Merkmale von Elektroautos
35
Aufgabenstellung
Die vier Ressorts der Bundesregierung, die für das
Schaufensterprogramm Elektromobilität verantwortlich
zeichnen, haben zum Januar 2014 für dieses Programm
eine Begleit- und Wirkungsforschung (BuW) beauftragt.
Aus den zahlreichen Forschungs- und Demonstrationsansätzen der Schaufensterprojekte wurden von der BuW
wesentliche Forschungsbereiche identifiziert und zu
zwölf projektübergreifenden Querschnittsthemen (QT)
gebündelt. Im Rahmen der BuW werden diese Querschnittsthemen daraufhin untersucht, welche Treiber
und Hemmnisse sie enthalten und welche Chancen,
Probleme und Handlungsmöglichkeiten sich in ihnen
eröffnen.
Die Frage, welche motivierenden Maßnahmen Menschen
dazu bringen Elektroautos zu nutzen, steht im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten im QT „Nutzer“. Wichtige Forschungsfragen richten sich sowohl an die Person
des Nutzers als auch an die verschiedenen Nutzergruppen. Untersuchungsgegenstände sind Nutzerverhalten,
relevante Nutzerakzeptanzkriterien und die Frage, wie
sich Nutzerakzeptanz und Einstellung zur Elektromobilität positiv beeinflussen lassen.
1
Nutzer und potentielle Nutzer von Elektrofahrzeugen
sind bereits Gegenstand einiger Projekte und Studien
gewesen. Die daraus resultierenden Erkenntnisse bezüglich unterschiedlicher Nutzerprofile und -gruppen haben
bereits Eingang in das vorliegende Nutzer-Begriffsnetz
gefunden.1
Der nächste Schritt im Rahmen der Forschungsaktivitäten
ist die Untersuchung der Kriterien, die dafür ausschlaggebend sind, sich für oder gegen die Anschaffung eines
Elektroautos zu entscheiden.
Zu diesem Zweck wurde im Rahmen des Schlüsselthemas
„Nutzerverhalten und Nutzerakzeptanz“ eine Online-Umfrage durchgeführt. Die Durchführung und Auswertung
der Online-Umfrage erfolgte in enger Zusammenarbeit
mit der Hochschule Ludwigshafen am Rhein.
Zielgruppe der Befragung waren Personen mit einem
hohen Wissensstand über Elektromobilität. Dadurch
wurde gewährleistet, dass die befragten Personen einen
adäquaten Erfahrungshintergrund aufweisen und die
spezifischen Fragen sachkundig beantworten konnten.
Die Ergebnisse der Umfrage sollen in die Entwicklung
von bedarfsgerechten Maßnahmen zur Unterstützung
des Markthochlaufes der Elektromobilität einfließen.
Vgl. Ergebnispapier Nr. 1 der BuW.
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
7
Management Summary
Die Begleit- und Wirkungsforschung des Schaufensterprogramms Elektromobilität hat im Rahmen des
Querschnittsthemas „Nutzer“ eine Online-Umfrage unter
elektromobilitätsinteressierten Personen durchgeführt.
Ziel war es, Nutzerverhalten und Nutzerakzeptanzkriterien von Nutzern bzw. potentiellen Nutzern zu untersuchen, um dadurch Erkenntnisse über die jeweils persönlichen Beweggründe abzuleiten, die für oder gegen
die Anschaffung eines Elektroautos als Privatfahrzeug
sprechen. Als Zielgruppe wurden Personen mit einem
hohen Wissensstand über Elektromobilität angesprochen, um Einflüsse aufgrund mangelnden Wissens über
Elektromobilität auszuschließen.
Insgesamt wurden 509 gültige Datensätze in der Online-Befragung erhoben und ausgewertet. Ungefähr ein
Drittel der Antworten stammen von Besitzern eines Elektroautos. Neben Fragen, die an alle Teilnehmer gerichtet
waren, gab es Fragen, die jeweils nur Besitzern oder
Nichtbesitzern gestellt wurden. Die geplante Zielgruppe
elektromobilitätsinteressierter Personen wurde erreicht,
da 80 % aller Teilnehmer angaben, einen hohen oder sehr
hohen Wissensstand über Elektromobilität zu haben. Dieser Sachverhalt verleiht den Ergebnissen dieser Umfrage
besonderes Gewicht, da die befragten Personen auf einen
den Forschungszielen entsprechenden Erfahrungshintergrund zurückgreifen konnten.
Die Reichweite aktueller Elektroautos entspricht
überwiegend nicht den Kundenwünschen
Die Fragen zur Reichweite wurden allen Teilnehmern
gestellt. Dabei zeigte sich, dass die Reichweite der meisten derzeit am Markt angebotenen Elektroautos nur zu
einem kleinen Teil den Kundenanforderungen genügt.
Mehr als die Hälfte der befragten Nutzer wünschen sich
Reichweiten zwischen 201 km und 400 km und die restlichen Nutzer sogar Reichweiten über 40o km.
Fahrspaß und Neugier sind relevanter
als Umweltaspekte
Die Besitzer von Elektroautos fuhren mit Abstand
am häufigsten entweder ein Tesla Model S oder einen
Renault Zoe. Als Hauptbeweggründe für die Anschaffung
nannten die Besitzer an erster Stelle Spaß und Fahrkomfort, gefolgt von Aspekten des Handelns und der Neugier.
Erst danach wurden umweltrelevante Gründe angeführt.
8
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
Die Zufriedenheit der Besitzer von
Elektroautos ist überragend
Nahezu alle Besitzer von Elektroautos sind zufrieden
oder sehr zufrieden sowie nachhaltig begeistert und
überzeugt von ihrem Fahrzeug. Das spiegelt sich auch
in einem Weiterempfehlungsfaktor wider, der doppelt
so hoch wie bei herkömmlich angetriebenen Fahrzeugen üblich ist.
Das Wegstreckenprofil enthält überwiegend
Kurzstrecken
Die Annahme, dass Elektroautos aufgrund der beschränkten Reichweite hauptsächlich Kurzstrecken
zurücklegen, wurde durch die Umfrage bestätigt.
Die Besitzer von Elektroautos legen im jährlichen
Wegstreckenprofil zu 64% vorwiegend Kurzstrecken
bis zu 50 km zurück.
Stellplatzsituation ist entscheidend für
Elektroautobesitz und Ladeszenario
Fahrer von Elektroautos laden bevorzugt Zuhause
(56 %). Nahezu alle Elektroautobesitzer verfügen über
einen festen Stell- oder Garagenplatz, der in den meisten Fällen (82 %) mit entsprechender Ladeinfrastruktur ausgestattet ist. Somit stellt eine fest zugeordnete
Parkmöglichkeit aktuell eine wesentliche Voraussetzung für den Besitz eines Elektroautos dar.
Die Befragung der Nichtbesitzer von Elektroautos zielte
vor allem darauf ab zu erfahren, warum sie sich bisher
kein Elektroauto angeschafft haben, obwohl sie sehr
an Elektromobilität interessiert sind und einen hohen
Wissensstand darüber haben. Die Befragten durften aus
der Gesamtauswahl der Ablehnungs- und Hinderungsgründe bis zu drei Gründe auswählen. Dabei zeigte sich
deutlich, dass häufig nicht ein einziger Beweggrund gegen die Anschaffung eines Elektroautos spricht, sondern
eine Kombination von mehreren Hinderungsgründen.
Mangelnde Wirtschaftlichkeit ist größter
Hinderungsgrund
Als wichtigster Hinderungsgrund für die Anschaffung
eines Elektroautos wurde von 46 % der Nichtbesitzer
die mangelnde Wirtschaftlichkeit genannt. Fast alle
Nichtbesitzer stufen die Gesamtkosten eines Elektro­
autos gegenüber einem Verbrennungsfahrzeug als
höher oder deutlich höher ein. In der Wahrnehmung
der Nichtbesitzer sind drei Gründe Hauptursachen für
die mangelnde Wirtschaftlichkeit. An erster Stelle stehen zu hohe Anschaffungskosten bzw. Leasingraten,
gefolgt von zu hohen Gesamtkosten trotz geringerer
Betriebskosten und zu hohem bzw. unkalkulierbarem
Wertverlust.
Marktangebot an Elektroautos noch gering
An fünfter Stelle der Ablehnungsgründe wurde mit
26 % das aktuelle Marktangebot an Elektroautos
eingeordnet. Der Großteil derjenigen, die diesen Grund
auswählten, bewerten das Marktangebot als unzureichend. Gewünscht wird eine Erweiterung des Angebots
vor allem in den Kategorien Kompakt-und Mittelklassewagen sowie Kleinwagen und Vans.
Zweifel an der Alltagstauglichkeit eines
Elektroautos vorhanden
Die mangelnde Alltagstauglichkeit war mit 30 % der
an zweiter Stelle genannte Ablehnungsgrund. Hervorzuheben sind zwei Teilergebnisse. Zum einen geben
77 % der Nichtbesitzer, die Elektroautos für zu wenig
alltagstauglich halten, an, ihre Fahrten nicht durch
Ladevorgänge unterbrechen zu wollen. Zum anderen
fürchten 47 % der Nichtbesitzer sich in hohem Maße
davor, mit einem Elektroauto liegen zu bleiben.
Elektroautos werden (mit Ausnahme der
Batterie) als technisch ausgereift bewertet
Auf dem letzten Platz der Ablehnungsgründe rangiert
mit 11 % die Auffassung, dass Elektroautos technisch
noch nicht ausgereift sind. Bei der Frage nach dem
Reifegrad der technischen Komponenten kristallisiert
sich ganz klar die Batterie als wesentlicher Schwachpunkt heraus.
Kein Bedarf als Grund für Nichtbesitz
Als dritthäufigsten Grund für Nichtbesitz gaben 28 %
der Nichtbesitzer an, generell keinen Bedarf an einem
Auto zu haben.
Lademöglichkeiten Zuhause oftmals nicht
vorhanden
Für 27 % der Nichtbesitzer war das Laden eines
Elektroautos ein Grund, kein Elektroauto zu besitzen.
Fast die Hälfte dieser Gruppe gab an, große Probleme
beim Laden zu erwarten. Als größtes Problem gaben
87 % dieser Nichtbesitzer an, Zuhause nicht laden zu
können. Etwas weniger Personen bemängelten eine
nicht ausreichende öffentliche Ladeinfrastruktur und
der Hälfte der Nichtbesitzer fehlt die Möglichkeit, am
Arbeitsplatz zu laden. Weitere Schwierigkeiten, die
beim Laden erwartet werden, sind Probleme aufgrund
unterschiedlicher Zugangsarten, die Suche nach
geeigneten freien Ladesäulen oder eingeschränkte
Zahlungsmöglichkeiten an Ladepunkten.
Die allgemeine Auswertung der Datensätze wurde durch
drei Sonderauswertungen ergänzt. Hervorzuhebende
Ergebnisse sind unter anderem:
die in Großstädten leben, haben höhere
▪▪Personen,
Ansprüche an die Reichweite als Kleinstadtbewohner.
fester Stell- oder Garagenplatz begünstigt erheb▪▪Ein
lich Besitz und Betrieb eines Elektroautos.
in Förderprogrammen der Elektromo▪▪Mitarbeiter
bilität haben höhere Anforderungen bezüglich der
Anschaffung von Elektroautos als andere Teilnehmer
dieser Umfrage.
die durch Carsharing oder Probefahrten
▪▪Nichtbesitzer,
bereits Erfahrungen mit Elektroautos haben, bewerten bestimmte Aspekte der Elektromobilität positiver
als solche, die diesbezüglich noch keine Erfahrungen
gemacht haben. Das betrifft zum Beispiel die Einschätzung von Alltagseinschränkungen, von Ladeproblemen und die Erwartung technischer Mängel.
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
9
Methodik
Definition der Zielgruppe und des
Befragungsinhaltes
Im Rahmen des Förderprogramms „Schaufenster Elektro­­
mobilität“ der Bundesregierung werden seit 2011 zahlreiche Projekte umgesetzt, die das Ziel haben, die deutschen
Kompetenzen in den Bereichen Elektrofahrzeug, Energieversorgung und Verkehrssystem in ausgewählten, groß
angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben systemübergreifend zu bündeln und sichtbar zu
machen.2 Die 145 Schaufenster-Projekte werden von rund
400 Mitarbeitern durchgeführt und betreut.
Zielgruppe
Online-Fragebogen in zwei weiteren elektromobilitätsaffinen Feldern beworben. Zum einen erfolgte seine
Verbreitung über einschlägige Kanäle in sozialen Medien
und Internetforen, zum anderen über den Newsletter
von electrive.net, dem bekanntesten Branchendienst für
Elektromobilität in Deutschland.5
Obwohl die meisten befragten Personen einen engen
beruflichen Bezug zur Elektromobilität aufweisen, wurde
in der Umfrage explizit nur die private Perspektive der
Teilnehmer thematisiert. Dadurch sollte vermieden
werden, dass gewerbliche Aspekte (z. B. Steuervorteile
durch Betriebsausgaben) die Ergebnisse der Umfrage
beeinflussen.
Befragungsrelevante Fahrzeuge
Diese 400 Mitarbeiter der Schaufenster-Projekte wurden
als primäre Zielgruppe der Befragung zuerst angeschrieben. Denn diese Personen weisen unmittelbaren Kontakt
oder Nähe zu relevanten Facetten der Elektromobilität
auf und verfügen über einschlägige Erfahrungen. Sie
erfüllten damit in besonderem Maße die Prämisse dieser
Befragung, vorrangig Teilnehmer mit einem mittleren
bis hohen Wissensstand über Elektromobilität einzubeziehen. Dadurch können wesentliche Hemmnisfaktoren
wie fehlende Elektromobilitätserfahrung und geringes
Wissen bei diesem Personenkreis quasi ausgeschlossen
werden. Auch konnte bei diesem Personenkreis eine
hohe intrinsische Motivation angenommen werden, die
Forschung auf diesem Gebiet durch Teilnahme an der Befragung zu unterstützen. Die relativ hohe Rücklaufquote
und die Qualität der Antworten bestätigten diese Annahme. Anschließend wurde der Online-Fragebogen auch an
Teilnehmer des Förderprogramms IKT für Elektromobilität II3 und an die Experten Community der Förderprogramme Modellregionen Elektromobilität4 verschickt.
Um die Basis der Umfrage zu erweitern, wurde der
Elektromobilität hat sich dank der fortschreitenden
technologischen Entwicklung zu einem Oberbegriff entwickelt, der ihren Einsatz in einer Vielzahl von Verkehrsmitteln kennzeichnet.6 Selbst im Segment der Personenkraftwagen erlaubt der Begriff Elektromobilität keine
eindeutige Zuordnung. Neben reinen Elektrofahrzeugen,
die als Battery Electric Vehicles (BEV) ausschließlich mit
Strom betrieben werden, gibt es verschiedene hybride
Antriebskonzepte, die Verbrennungsmotoren und Traktionsbatterien kombinieren. Die bekanntesten Vertreter
dieser Kategorie sind Range Extended Electric Vehicles
(REEV) und Plug-in Hybrid Electric Vehicles (PHEV).7
In dieser Umfrage wurde der Fokus einerseits ausschließlich auf Personenkraftwagen gelegt. Pedelecs,
Scooter und Motorräder waren ausgeschlossen. Denn
Personenkraftwagen sind in Deutschland das mit Abstand am häufigsten benutzte Verkehrsmittel, sowohl
was Verkehrsaufkommen als auch was Verkehrsleistung
betrifft.8 Ihre Elektrifizierung hat für die Umsetzung der
Ziele der Bundesregierung, Deutschland zum Leitmarkt
2
Vgl. www.schaufenster-elektromobilitaet.org
5
Vgl. www.electrive.net
2
3
3
4
Vgl. www.schaufenster-elektromobilitaet.org
BMWi (2015).
Vgl.
(2015).
Vgl. BMWi
BMVI (2015).
6
Vgl. zu einer Übersicht über elektrisch angetriebene Verkehrsmittel nach Verkehrsart und Verkehrsträger: Bertram, M./
Bongard, S. (2014), S. 9.
5
Vgl. www.electrive.net
4
6
Vgl. BMVI (2015).
7
Vgl. zu einer Übersicht über die verschiedenen FahrzeugkonNPE (2011),
S. 23.
Vgl. zu einer Übersicht über elektrisch angetriebene Verkehrsmittel nach zepte:
Verkehrsart
und Verkehrsträger:
Bertram, M./Bongard,
7
S. (2014), S. 9.
8
Vgl. Bertram, M./Bongard, S. (2014), S. 10 ff.
Vgl. zu einer Übersicht über die verschiedenen Fahrzeugkonzepte: NPE (2011), S. 23.
8
Vgl. Bertram, M./Bongard, S. (2014), S. 10 ff.
10
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
und Leitanbieter zu machen, Priorität. Die Berücksichtigung anderer Verkehrsmittel hätte die Umfrage zu komplex und kaum vergleichend auswertbar werden lassen.
Unter den Personenkraftwagen galten in dieser Umfrage
andererseits nur batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge
(BEV) als relevant. Denn im Gegensatz zu ihnen haben
Hybridfahrzeuge vorwiegend nur wirtschaftliche Nachteile gegenüber konventionellen Fahrzeugen, weisen
aber kaum Nutzungseinschränkungen auf. Außerdem
bieten BEV die Möglichkeit, ohne Verbrennung der
knappen und endlichen Ressource Erdöl mobil zu sein.
Werden sie mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen
geladen, dann wirkt sich das erheblich positiv auf die
Klimabilanz aus.9 Damit deckt sich die in dieser Umfrage vorgenommene Abgrenzung also nicht mit der
NPE10-Definition von Elektrofahrzeugen.11
Erhebungsinstrument
Die Umfrage wurde mit einem professionellen Tool für
Online-Befragungen durchgeführt.12 Neben den generellen Vorteilen von Online-Befragungen wie einem
schnellen Rücklauf der Antworten und der zunehmenden Akzeptanz dieser Befragungsform, die in relativ
hohen Rücklaufquoten resultiert, bietet die verwendete
Software Möglichkeiten zur Gestaltung nutzerfreundlicher Fragebögen, die auf unterschiedlichsten Endgeräten wie Tablets oder Smartphones aufgerufen werden
können. Allerdings hat diese Befragungsform auch
Nachteile, wie etwa die unklare Identität der Befragten
oder die fehlende Kontrollmöglichkeit der Durchführungsbedingungen der Datenerhebung.13 Um den möglichen Einfluss solcher Nachteile zu reduzieren, wurden
die erhobenen Daten einer umfassenden Datenvalidierung unterzogen.
Durchführung der Erhebung
Die Stichprobe der Befragung umfasste Mitarbeiter, die
an der Durchführung und Betreuung von Schaufenster-Projekten beteiligt sind, Teilnehmer des Förderprogramms IKT für Elektromobilität II und aus den
Förderprogammen Modellregionen für Elektromobilität sowie elektromobilitätsaffine Personen, die über
den Branchendienst electrive.net, soziale Medien und
Internetforen angesprochen wurden. Die Umfrage lief
von Anfang März bis Anfang April 2015.
Stichprobe
Welchen Bezug die Teilnehmer zur Elektromobilität haben, wurde in den Kategorien „Mitarbeiter im
Schaufenster Elektromobilität“, „Mitarbeiter in den
Modellregionen Elektromobilität“ und „Mitarbeiter
bei IKT für Elektromobilität II“ sowie in den Bezugsklassen „persönliches Interesse an Elektromobilität“,
„Mitarbeiter in sonstigen Elektromobilitätsprojekten“
und „Sonstiger Bezug zur Elektromobilität“ erfasst (vgl.
Abbildung 2). Mehrfachantworten waren zugelassen.
Befragungszeitraum und Durchführung
Die Umfrage wurde am 5. März 2015 mit dem Versand
des Fragebogens an 400 Ansprechpartner im Schaufenster Elektromobilität gestartet (Stichprobe N1). Am
9. März erfolgte die Aussendung an ca. 320 Ansprechpartner bei IKT für Elektromobilität II (Stichprobe N3).
Am 16. März wurde die Umfrage in Online-Kanälen,
sozialen Medien und Internetforen beworben, am
17. März im Newsletter von electrive.net. Den Adressaten im Schaufenster Elektromobilität und in IKT für
Elektromobilität II wurde am 17. März eine Erinne-
9
Vgl. hierzu z. B. Bertram, M./Bongard, S. (2014), S.
95.
10
Abkürzung für: Nationale Plattform Elektromobilität
(http://nationale-plattform-elektromobilitaet.de/)
11
9
hierzu
Vgl. Die
(2009),
S. 6 S. 95.
Vgl.
z. B.Bundesregierung
Bertram, M./Bongard,
S. (2014),
10
12
11
13
12
Abkürzung
für: Nationale
Plattform Elektromobilität (http://nationale-plattform-elektromobilitaet.de/).
Vgl. hierzu
www.qualtrics.com.
Vgl. Die Bundesregierung (2009), S. 6.
Vgl. zu einer Diskussion der Vor- und Nachteile
Vgl.
von hierzu
Onlinewww.qualtrics.com
Befragungen: Thielsch, M. T./Brandenburg,
(2012),
S. 110
ff.
Vgl.
zu einer
Diskussion
der Vor- und Nachteile von Online Befragungen: Thielsch, M. T./Brandenburg, (2012), S. 110 ff.
13
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
11
Antwortzeiten
< 5 Min.
> 20 Min.
10-20 Min.
10%
13%
Rücklaufquote
7%
20%
5-10 Min.
50%
10-15 Min.
n = 509
Abbildung 1: Antwortzeiten der Teilnehmer
rungsmail zugesandt. Die Aussendung des Fragebogens an 250 Ansprechpartner in den Modellregionen
Elektromobilität erfolgte am 26. März (Stichprobe N2).
Am 6. April wurde die Umfrage geschlossen.
In dem einleitenden Text der Umfrage wurde darauf
hingewiesen, dass die Befragung ungefähr zehn Minuten in Anspruch nehmen wird. Diese Annahme erwies
sich für die Mehrzahl der Befragten als zutreffend. Von
den 509 Teilnehmern, deren Antworten ausgewertet
wurden, benötigten 50 % zwischen fünf und zehn Minuten, um den Fragebogen auszufüllen. 20 % der Teilnehmer benötigten mit 10 bis 15 Minuten etwas mehr Zeit.
20 weitere Prozent benötigten mehr als 15 Minuten.
10 % der Teilnehmer beantworteten den Fragebogen in
weniger als fünf Minuten.
Der Fragebogen wurde von 573 Teilnehmern beantwortet. Ein Teil davon musste von der Auswertung ausgeschlossen werden, da bestimmte Validierungskriterien
nicht erfüllt waren (vgl. Kapitel Validierung). Ausgewertet wurden schließlich 509 gültige Datensätze.
Aufgrund der Aussendung an verschiedene Adressatengruppen und die zusätzliche offene Bewerbung der
Umfrage kann keine gemeinsame Rücklaufquote ermittelt werden. Die Rücklaufquoten für die drei separat
angeschriebenen Adressatengruppen lassen sich aber
berechnen. Die höchste Rücklaufquote (vgl. Abbildung 2) ergab sich mit rund 30 % bei den Ansprechpartnern im Schaufenster Elektromobilität. Etwas
geringer war die Rücklaufquote in den Modellregionen
mit rund 24 %. Die Rücklaufquote im Befragungsfeld
IKT für Elektromobilität II lag bei rund zehn Prozent.
Die Gesamtzahl der Befragten in diesen drei Adressatengruppen betrug 179. Die Differenz zum Gesamtrücklauf von 213, der im Schaubild unten angegeben
ist, erklärt sich daraus, dass 147 Befragte nur einer
Adressatengruppe angehörten, 30 Befragte aber in
zwei und zwei Befragte sogar in drei Förderprogramme
involviert waren.
Welchen Bezug haben Sie zur Elektromobilität?
Ich habe persönliches
Interesse an Elektromobilität.
329
Ich bin Mitarbeiter in sonstigen
Elektromobilitätsprojekten.
141
Ich habe einen sonstigen
Bezug zur Elektromobilität.
140
Ich bin Mitarbeiter im
Schaufenster Elektromobilität.
121
Ich bin Mitarbeiter in den
Modellregionen
Elektromobilität.
59
Ich bin Mitarbeiter bei IKT für
Elektromobilität II.
Rücklaufquote = 59/250 = 23,6 %
Rücklaufquote = 33/320 = 10,3 %
33
0
Rücklaufquote = 121/400 = 30,3 %
50
100
150
n = 823
Abbildung 2: Bezug zur Elektromobilität – Berechnung der Rücklaufquoten
12
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
200
200
300
350
Validierung
Eine detaillierte Datenvalidierung ist bei Online-Befragungen vor der Datenauswertung unabdingbar. Da
in der Umfrage weitgehend darauf verzichtet wurde,
für einzelne Fragen eine Antwort zu erzwingen, lag der
Schwerpunkt der Datenvalidierung auf der Vollständigkeit und Qualität des Datensatzes. Durch den Verzicht
auf Pflichtantworten können sich die Stichprobengrößen bei den Antworten unterscheiden.
Datenüberprüfung
Aus der Gesamtzahl von 573 Datensätzen wurden 22
Datensätze eliminiert, weil die Befragten nicht eindeutig als Besitzer oder Nichtbesitzer eines Elektroautos
identifiziert werden konnten. Weitere 42 Datensätze
wurden ausgeschlossen, weil eines oder mehrere der
folgenden Kriterien nicht erfüllt waren:
den Fragen zu demographischen Merkmalen
▪▪Bei
mussten mindestens 50 % der Fragen beantwortet
sein.
Nichtbesitzern: Die Frage nach den Gründen,
▪▪Bei
warum man privat kein Elektroauto besitzt, musste
mit mindestens einer Angabe beantwortet sein.
Besitzern: Mindestens 25 % der Fragen mussten
▪▪Bei
beantwortet sein.
Damit verblieben als gültige Datensätze für die Auswertung eine Gesamtzahl von 509 Datensätzen.
Wissensstand der Befragungsteilnehmer
Wie bereits erläutert, wurde die Auswahl der Teilnehmer
gezielt auf einen hohen Wissensstand über Elektromobilität ausgerichtet. Abgeprüft wurde dieses Kriterium
mit der Frage nach der Selbsteinschätzung des eigenen
Wissensstandes. Das Ergebnis belegt, dass die Umfrage
tatsächlich vorwiegend elektromobilitätsaffine Personen
erreichte. 80 % der Teilnehmer gaben an, über einen hohen oder sehr hohen Wissensstand über Elektromobilität
zu verfügen. Als mittelmäßig schätzten ihren Wissensstand nur 18 % der Teilnehmer ein, als niedrig oder sehr
niedrig nur zwei Prozent.14
14
14
Die Prozentangaben beziehen sich auf n=509.
Die Prozentangaben beziehen sich auf n=509.
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
13
Soziodemographische Merkmale
Neben den üblichen soziodemographischen Merkmalen
wie Alter, Familienstand, Geschlecht und Einkommen
wurden weitere Merkmale erfragt, die vor dem Hintergrund des Befragungskontextes Elektromobilität
besondere Relevanz haben. Dazu zählten Fragen zu
Wohnort (Großstadt versus Kleinstadt), zur bewohnten
Immobilie (Eigentum versus Miete) sowie zur Parksituation Zuhause.
Geschlecht
Die Aufteilung der Stichprobe nach Geschlecht ergibt
18 % weibliche und 82 % männliche Teilnehmer.15 Damit
deckt sich diese Aufteilung mit weiteren Studien zur
Elektromobilität, in denen männliche Teilnehmer die
überwiegende Mehrzahl bilden.16
Alter
Die Einteilung der Altersklassen orientiert sich an der
Klassifizierung des Statistischen Bundesamtes.17
Wie die Tabelle 1 zeigt, weicht die Altersstruktur der
Umfrage deutlich von der Altersstruktur in Deutschland
ab. Ihre Teilnehmer entstammen überwiegend den Al-
tersklassen zwischen 30 und 59 Jahren. Der Mittelwert
für das Alter der Befragten liegt bei 41,2 Jahren. Das war
zu erwarten, denn die Umfrage wandte sich hauptsächlich an Berufstätige, so dass jüngere und ältere Personen
unterrepräsentiert sind.
Haushaltsgröße
Die Haushaltsgröße der Befragten wurde anhand der demographischen Standards für Statistik und Wissenschaft
des Statistischen Bundesamtes ermittelt.18
Aus den Angaben der Tabelle 2 wird deutlich, dass sich
nur für die Werte der 2-Personenhaushalte eine annähernde Überschneidung mit dem bundesdeutschen
Durchschnitt ergibt. Auch hier kann davon ausgegangen
werden, dass dafür die Bestimmung der Zielgruppe ausschlaggebend war.
Wohnort
Die Abfrage des Wohnortes erfolgte ebenfalls in Anlehnung an die Klassifizierung des Statistischen Bundesamtes.19 Für die Elektromobilität ist dieses Merkmal von
großer Bedeutung. Denn es wird kontrovers diskutiert,
Altersklasse
Umfrage (für n=490)
Bevölkerung Deutschlands nach Alter
bis 15 Jahre
k.A.
14 %
15 bis 19 Jahre
0%
5%
20 bis 29 Jahre
16 %
12 %
30 bis 39 Jahre
32 %
12 %
40 bis
Jahre
24 %auf n=505.
15
49Die
Prozentangaben beziehen sich
17 %
50 bis
Jahre
23 %
16
59Vgl.
z. B. Frenzel, I./Jarass, J./Trommer,
S./Lenz, B.
(2015),
S.
24;
Bongard,
S.
(2015),
S.
60 bis 64 Jahre
410.
%
18
Vgl. destatis
6 % (2010), S. 106.
17
Jahre
Vgl. destatis (2011).
ab 65
19
Vgl. Siewert,
21 % B./Wendler, T. (2005), S. 886.
1%
15 %
Tabelle 1: Einteilung in Altersklassen
15
Die Prozentangaben beziehen sich auf n=505.
16
Vgl. z. B. Frenzel, I./Jarass, J./Trommer, S./Lenz, B. (2015), S. 24; Bongard, S. (2015), S. 10.
17
Vgl. destatis (2011).
18
Vgl. destatis (2010), S. 106.
19
Vgl. Siewert, B./Wendler, T. (2005), S. 886.
14
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
Haushaltsgröße
Umfrage (für n=508)T1
Haushalte nach Haushaltsgröße für 2013T2
Einpersonenhaushalte
16 %
41 %
2-Personenhaushalte
36 %
34 %
3-Personenhaushalte
20 %
12 %
4-Personenhaushalte
18 %
9%
Haushalte mit 5 und mehr Personen
6%
3%
Keine Angabe
3%
Tabelle 2: Einteilung in Haushaltsgrößen
ob sie sich stärker im urbanen Raum oder in ländlichen
Gebieten entwickelt.
Wie man der Grafik (vgl. Abbildung 3) entnehmen kann,
sind alle Größenklassen besetzt. Die Mehrheit der Teilnehmer (60 %) lebt demnach im Zentrum oder in den
Randbezirken von Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern. Ein Fünftel der Teilnehmer lebt in einer Kleinstadt
oder einem Dorf von bis zu 5.000 Einwohnern. Etwa
ein weiteres Fünftel lebt in Städten zwischen 5.000 und
50.000 Einwohnern.
Einkommen
Die Klassifizierung des monatlichen Nettoeinkommens
wurde weitgehend analog zur Einteilung des Statistischen
Bundesamtes vorgenommen.20
Das Durchschnittseinkommen der befragten Personen lag
demnach etwas niedriger als der bundesdeutsche Durchschnitt. Allerdings machten mehr als 100 Befragte keine
Angaben zu ihren Einkommensverhältnissen. Weil Elektroautos derzeit wesentlich höhere Anschaffungskosten
20
Vgl. destatis (2012).
Ich wohne...
50%
40%
33%
30%
27%
20%
20%
10%
0%
13%
8%
im Zentrum einer Stadt > im Randbezirk einer Stadt in einer Stadt mit 20.000 in einer Kleinstadt mit
50.000 Einwohner
mit > 50.000 Einwohner
bis 50.000 Einwohner
5.000-20.000 Einwohner
n = 508
in einer Kleinstadt/Dorf
bis 5.000 Einwohner
Abbildung 3: Demographisches Merkmal: Wohnort
20
Vgl. destatis (2012).
T1
Abweichung von 100 % wg. Rundung.
T2
Vgl. destatis (2013).
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
15
Haushaltseinkommen in EUR
Umfrage (für n=401)
Einkommen, Einnahmen und Ausgaben
privater Haushalte nach dem monatlichen
Haushaltsnettoeinkommen 2012
unter 1.300
3%
5%
1.300 bis 2.600
20 %
11 %
2.600 bis 3.600
22 %
18 %
3.600 bis 5.000
32 %
25 %
5.000 bis 13.000 bzw. über 5.000
24 %
40 %
Tabelle 3: Einkommensverteilung
als vergleichbare Verbrennungsfahrzeuge haben, ist das
Einkommen ein wichtiger Einflussfaktor bei Forschungen
zur Elektromobilität (vgl. Tabelle 3).
49 % der Teilnehmer Mieter.21 Dieser Wert liegt etwas
über dem Bundesdurchschnitt von 43 % Immobilienbesitz.22
Immobilienbesitz
Parksituation am Wohnort
Mit dem Merkmal Besitzverhältnisse Wohnraum wurde
erfragt, ob die Teilnehmer Eigentümer oder Mieter eines
Hauses bzw. einer Wohnung sind. Seinen Stellenwert
gewinnt dieses Merkmal dadurch, dass Elektroautos eine
Ladeinfrastruktur benötigen. Immobilienbesitzer sind
in der Lage, entsprechende Ladeeinrichtungen, wie zum
Beispiel eine Wallbox, eigenverantwortlich zu installieren, Mieter hingegen sind auf das Einverständnis der
Eigentümer angewiesen.
In der Umfrage gaben 51 % der Teilnehmer an, dass sie
Eigentümer einer Immobilie sind. Entsprechend waren
Ergänzend zum Immobilienbesitz wurde nach der
häuslichen Parksituation gefragt. Auch dieses Merkmal ist für die Entwicklung der Elektromobilität von
großer Bedeutung, weil das Aufladen von Elektroautos
einen freien Parkplatz mit geeigneter Lademöglichkeit
erfordert.
Die Parksituation wurde über verschiedene Konstellationen abgefragt. Dabei gaben 72 % der Teilnehmer an,
über einen festen Stell- oder Garagenplatz zu verfügen,
was etwas mehr als der deutsche Durchschnitt von
63 % ist.23
21
Die Prozentangaben beziehen sich auf n=500.
22
Vgl. Destatis (2009).
23
Vgl. Destatis (2009).
16
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
21
Die Prozentangaben beziehen sich auf n=500.
22
Vgl. Destatis (2009)
23
Vgl. Destatis (2009)
Wie sieht die Parksituation bei Ihnen Zuhause aus?
50%
40%
30%
28%
30%
30%
20%
10%
0%
kein fester Stellplatz
fester Stellplatz
Ladeinfrastruktur
installiert
fester Stellplatz
Ladeinfrastruktur
wäre möglich
6%
6%
fester Stellplatz
keine Ladeinfrastruktur
möglich
fester Stellplatz
wegen Miete keine
Ladeinfrastruktur
möglich oder gewollt
n = 476
Abbildung 4: Demographisches Merkmal: Parksituation
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
17
Fragen zur Reichweite
Ihre relativ geringe Reichweite unterscheidet Elektro­
autos derzeit deutlich von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Das liegt an der begrenzten Kapazität
und Leistungsfähigkeit ihrer Traktionsbatterien, die
je nach Fahrzeugmodell Fahrstrecken von ca. 160 km
(z. B. BMW i3)24 bis zu 500 km (z. B. Tesla Model S)25
erlauben, bevor eine Wiederaufladung erfolgen muss.
Welche Mindestreichweite ein Elektroauto haben
sollte, ist deshalb ein viel diskutiertes Thema.Wichtige
Themen der Reichweitendiskussion sind die Mindestreichweite, über die ein Fahrzeug zur Erfüllung
der individuellen Mobilitätsanforderungen des Nutzers
verfügen muss. Auch die variablen Einflussfaktoren,
denen die Reichweite eines Elektroautos unterworfen
ist, sind von Bedeutung. So beeinflussen zum Beispiel
die Außentemperatur oder der individuelle Fahrstil die
vom Hersteller angegebenen Reichweiten erheblich.26
24
Vgl. BMW(2015)
25
Vgl. Tesla (2015).
26
Vgl. Begleit- und Wirkungsforschung (2015).
Die Fragen zur Reichweite wurden allen Teilnehmern
der Umfrage gestellt.
Mindestreichweite
Bei der Diskussion um die Mindestreichweite muss
betont werden, dass diese Anforderung einen höchst
subjektiven und individuellen Maßstab darstellt. Eine
Person, die nur wenige Kilometer zur Arbeitsstätte zurücklegen muss, wird die Reichweite eines Elektroautos
völlig genügen. Ganz anders stellt sich die Situation für
jemanden dar, dessen Arbeitsweg länger ist oder dessen
Elektroauto Anforderungen eines Familienalltages von
unplanbaren Fahrstrecken bis zu Ausflugsfahrten erfüllen soll. Das Ergebnis der Umfrage deckt sich mit diesen
Überlegungen.
Welche Reichweite wünschen Sie sich mit einer Batterieladung?
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
55 % *
19 % *
24 % *
32%
23%
15%
8%
4%
Bis zu 100 km
n = 509
101 bis 200 km
201 bis 300 km
* Abweichung von 100% wegen Rundung
Abbildung 5: Reichweite
24
Vgl. BMW (2015).
25
Vgl. Tesla (2015).
26
Vgl. Begleit- und Wirkungsforschung (2015).
18
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
301 bis 400 km
15%
401 bis 500 km
9%
3%
501 km und mehr Dazu möchte ich
keine Angaben
machen.
Nur knapp 20 % der Befragten sind mit einer Reichweite von bis zu 200 km zufrieden. Die Mehrzahl der
Befragten (55 %) wünscht sich Reichweiten zwischen 201
und 400 km. Fast alle derzeit erhältlichen Elektroautos
sind außerstande, diesen Wunsch zu erfüllen. 24 % der
Teilnehmer wünschen sich sogar Reichweiten von mehr
als 401 km. Dieser Anforderung wird aktuell nur ein Modell des amerikanischen Herstellers Tesla gerecht. Das
spiegelt sich allerdings auch in dessen hohen Anschaffungspreis im Premiumbereich wider.
Interessant ist ein Vergleich dieses Ergebnisses mit der
ADAC Studie Elektromobilität aus dem Jahr 2013.27
Während die ADAC Studie konstatiert, dass die Akzeptanz geringer Reichweiten in den letzten Jahren wesentlich gestiegen sei (45,7 % der 507 Befragten waren
demnach mit Reichweiten bis 200 km zufrieden), deuten
die Befunde der vorliegenden Umfrage auf einen anderen Trend hin.
Einflüsse auf die Reichweite
In zahlreichen Veröffentlichungen über Testfahrten mit
Elektroautos zeigt sich immer wieder, dass die tatsächliche Reichweite erheblich von den Herstellerangaben
abweicht.28 Die Gründe hierfür sind dieselben wie
27
Vgl. ADAC (2013), S. 2.
28
Vgl. z. B. Anker, S. (2014).
27
Vgl. ADAC (2013), S. 2.
28
Vgl. z. B. Anker, S. (2014).
bei Verbrennungsfahrzeugen, jedoch fallen mögliche
Abweichungen bei Elektroautos aufgrund ihrer relativ
geringen Reichweite stärker ins Gewicht. Die Angabe des
Sprit- oder Stromverbrauchs nach dem standardisierten
NEFZ-Fahrzyklus gibt die Realität nur bedingt wieder.29
Denn zahlreiche fahrerabhängige und -unabhängige
Faktoren werden dabei nicht ausreichend berücksichtigt,
einerseits zum Beispiel das Fahrverhalten oder die Geschwindigkeit, andererseits etwa die Witterungsbedingungen oder die Topographie der Fahrstrecke.30 In der
Umfrage wurden die Teilnehmer gebeten, sieben solcher
Faktoren in die für sie relevante Reihenfolge zu bringen.
Die ersten drei Plätze belegten die Einflussfaktoren
Geschwindigkeit, Fahrverhalten und Kälte (Heizung).
Mittleren Einfluss maßen die Befragten den Faktoren
Topographie und Hitze (Klimatisierung) zu. Einen
eher geringen Einfluss auf die Reichweite haben ihrer
Auffassung nach die Faktoren Witterung (Regen, Wind)
und Gewicht (durch Mitfahrer oder Ladung). Durch
eine geringe Geschwindigkeit und ein eher defensives
Fahrverhalten (wenig Wechsel zwischen Beschleunigen und Bremsen) können die Fahrer von Elektroautos
deren Reichweite also positiv beeinflussen. Daraus kann
geschlossen werden, dass die Bereitschaft, gelerntes und
praktiziertes Nutzungsverhalten umzustellen, positiven
Einfluss auf die Nutzung von Elektromobilität hat.
29
29
Vgl. stellvertretend für zahlreiche andere Quellen:
Hesse, B./Hiesgen, G./Koppers, M./Schramm, D. (2012),
S. 92 ff. M./Schramm, D. (2012), S. 92 ff.
Vgl. stellvertretend für zahlreiche andere Quellen: Hesse, B./Hiesgen, G./Koppers,
30
Vgl. Begleit- und Wirkungsforschung (2015).
30
Vgl. Begleit- und Wirkungsforschung (2015).
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
19
Fragen an Besitzer von
Elektroautos
Den Fragen, die für alle Teilnehmer verbindlich waren,
folgten Fragen, die entweder nur an Besitzer oder an
Nichtbesitzer von Elektroautos gerichtet waren. Von den
509 Teilnehmern gaben 162 (31,8 %) an, ein Elektroauto
zu besitzen. 139 von ihnen nutzten dieses Fahrzeug ausschließlich privat. Die anderen 23 gaben an, ein Elektroauto privat als persönlich zugeordneten Dienstwagen zu
nutzen. 347 Teilnehmer der Umfrage (68,2 %) rechneten
sich den Nichtbesitzern zu.
Die Intention der Umfrage war es, herauszufinden, aus
welchen Gründen Elektroautos noch nicht so häufig wie
gewünscht gekauft werden. Das Interesse der Besitzer
von Elektroautos an der Umfrage war jedoch so groß,
dass sie über die Antworten auf die gestellten Fragen
hinaus in zahlreichen zusätzlichen Rückmeldungen auf
sie Bezug nahmen.
Was waren Ihre Beweggründe, sich ein Elektroauto anzuschaffen?
135
Ein Elektroauto macht einfach Spaß.
128
Ich genieße das entspannte und komfortable Fahrgefühl.
108
Ich will nicht nur reden, sondern handeln.
104
Ich probiere gerne neue Technik und Produkte aus.
88
Mit einem Elektroauto kann ich sauberen Strom nutzen.
82
Ich möchte das Klima schonen.
(47%)
Ich gehe gern mit gutem Beispiel voran.
76
(47%)
50
Für mich rechnet es sich.
35
Ich bin auf die Reaktionen von anderen Menschen gespannt.
n = 938
n=162 Besitzer eines BEV
ø 5,8 Gründe pro Fahrzeugbesitzer
0%
20%
Abbildung 6: Beweggründe für die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs
20
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
(67%)
(64%)
(51%)
76
56
(79%)
(54%)
Ich will selbst erleben, wie Elektromobilität im Alltag ist.
Ich habe im Elektroauto ein reineres ökologisches Gewissen.
(83%)
(35%)
(31%)
(22%)
40%
60%
80%
100%
Beweggründe für die Anschaffung
eines Elektroautos
Für die Angabe der Beweggründe, sich ein Elektroauto
anzuschaffen, wurden elf Aussagen vorgegeben, für die
eine Mehrfachauswahl möglich war.
An erster Stelle werden eindeutig Spaß sowie das entspannte und komfortable Fahrgefühl genannt. Weitere
vorrangige Gründe betreffen Aspekte des Handelns
und der Neugier auf innovative Produkte. Danach erst
rangieren umweltrelevante Gründe, wie die Nutzung sauberen Stroms oder der Wunsch, das Klima
zu schonen. Abgeschlagen auf dem vorletzten Rang
landete der Beweggrund, dass sich ein Elektrofahrzeug
„rechne“.
Aus diesem Ergebnis kann man folgende Schlussfolgerungen ziehen:
den Erfolg der Elektromobilität ist es in erster
▪▪Für
Linie ratsam, potentiellen Nutzern den Spaß und
Komfort beim Fahren eines Elektroautos praktisch
zu vermitteln. Allen Aktivitäten, die Elektromobilität erlebbar machen, kommt deshalb große Bedeutung zu. Neben Probefahrten oder dem Einsatz von
Elektroautos in Carsharing-Flotten sind dies vor
allem auch Promotion-Projekte, wie sie in jüngster
Zeit mehrfach initiiert wurden.31
spricht Personen an, die großes
▪▪Elektromobilität
Interesse an technischen Neuheiten und Produkten
haben und bereit sind, durch ihr Handeln den Fortschritt dieser Technologie zu unterstützen.
waren für die aktuellen Besitzer
▪▪Umweltaspekte
zwar ein wesentlicher, aber nicht der wichtigste
Grund für die Anschaffung eines Elektroautos.
Insofern ist eine Überbetonung von umweltrelevanten Aspekten bei der Vermarktung von Elektroautos
nicht zwangsläufig absatzfördernd.
Besitzer eines Elektroautos gehen heute
▪▪Wenige
davon aus, dass sich dieses rechnet. Positiv lässt sich
das immerhin so interpretieren, dass diese Personen die Wirtschaftlichkeit eines Elektroautos schon
heute höher einschätzen als die eines herkömmlichen
Personenkraftwagens. Offen bleibt hierbei allerdings,
welche Kriterien dieser Auffassung zugrunde liegen.
Fahrzeugtypen
Der Markt für batterieelektrisch betriebene Autos ist
noch relativ jung und viele dieser Fahrzeugmodelle
stehen erst am Anfang ihres Lebenszyklus. Die Umfrage stellte die aktuell verfügbaren BEVs etablierter
Hersteller zur Auswahl. Außerdem bot sie die Option,
nicht in der Auswahlliste aufgeführte Fahrzeuge selbst
einzutragen.
Die mit Abstand am meisten gefahrenen BEVs in der
Stichprobe waren das Tesla Model S (n=34; 21 %) und
der Renault Zoe (n=32; 20 %). Eine weitere große
Gruppe umfasste die Gesamtzahl der Elektroautos, die
ursprünglich nicht in der Auswahlliste verfügbar waren
und die man im weitesten Sinne als „Exoten“ bezeichnen
könnte (n=32, 20 %), zum Beispiel die Marken Tazzari
oder Mia electric. Die Aussagekraft dieses Ergebnisses
wird zwar durch die relativ niedrige Fallzahl und durch
die Tatsache eingeschränkt, dass viele BEVs (wie etwa
der VW e-Golf) erst seit wenigen Monaten erhältlich
sind und zum Teil lange Lieferzeiten bestehen. Besonders auffällig ist allerdings, dass mit Tesla derjenige
Hersteller den ersten Rang belegt, der sich auf BEVs
konzentriert, deren Leistung und Reichweite durchaus
mit herkömmlichen Fahrzeugen vergleichbar ist. Dem
entsprechend ist der Anschaffungspreis des Model S
überdurchschnittlich hoch und beträgt mehr als dreimal so viel wie beispielsweise der des Renault Zoe.
Man kann daraus einerseits schließen, dass vielfach die
Bereitschaft besteht, ein Bekenntnis zur Elektromobilität
31
Vgl. z. B. das Projekt eFlotte des Hessischen Wirtschaftsministeriums (http://www.eflotte-hessen.de/) oder das
Try-e-Projekt der Hochschule Ludwigshafen am Rhein (www.
elecarda.de/try-e).
31
Vgl. z. B. das Projekt eFlotte des Hessischen Wirtschaftsministeriums (http://www.eflotte-hessen.de/) oder
das Try-e-Projekt der Hochschule Ludwigshafen am Rhein (www.elecarda.de/try-e).
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
21
Welches Elektroauto fahren Sie?
Tesla Model S
34
Renault Zoe
32
andere Fahrzeuge
32
BMW i3
12
11
Smart ED
9
Nissan Leaf
8
VW e-up!
6
Renault Twizy
Peugeot iOn
5
4 Mitsubishi EV
4 VW e-Golf
2 Citroen C-Cero
2 Renault Kangoo Z.E.
1 Kia Soul EV
0
5
10
15
20
25
30
35
40
n = 162
Abbildung 7: Fahrzeugtypen der Besitzer von Elektroautos
mit Anschaffungen im Premiumsegment zu verbinden. Andererseits liegt es auch nahe anzunehmen, dass
Bedürfnisse nach einem gehobenen Lebensstil von einer
bestimmten Kundengruppe neuerdings auch elektromobil befriedigt werden. Dafür spricht Teslas Konzept der
Flagship Stores in noblen Innenstadtlagen. Wer einen
22
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
hohen Anschaffungspreis scheut, wird allerdings auch
im Preissegment der Kompaktwagenklasse fündig. Die
große Anzahl der „Exoten“ lässt sich dadurch erklären,
dass die etablierten Hersteller erst seit wenigen Jahren
vollelektrische Autos in ihr Produktportfolio aufnehmen.
Weil die Elektromobilität aber weiter zurückreicht, gibt
Fahrzeugtyp
Anzahl der
Antworten
Gesamtzahl der Fahrzeuge
„Rechnet-sich“-Quote „Rechnet-sich nicht“-Quote
BMW i3
5
12
42 %
58 %
Peugeot iOn
2
5
40 %
60 %
Nissan Leaf
3
9
33 %
67 %
Mitsubishi EV
1
4
25 %
75 %
Renault Zoe
8
32
25 %
75 %
VW e-Golf
1
4
25 %
75 %
VW e-up!
2
8
25 %
75 %
Tesla Model S
7
34
21 %
79 %
Smart ED
2
11
18 %
82 %
Renault Twizy
1
6
17 %
83 %
Tabelle 4: Fahrzeugtypen von Besitzern, für die sich ein Elektroauto rechnet
es seit Jahren kleinere Hersteller, die als Nischenanbieter den Markt für Elektroautos bestücken.
Angesichts der vielen verschiedenen Fahrzeugtypen
drängt sich die Frage auf, welche davon sich nach Meinung ihrer Besitzer „rechnen“? Insgesamt gaben 50 Besitzer eines Elektroautos an, dass sich ihr BEV rechnet.
32 von ihnen fuhren ein in der Auswahlliste angegebenes
Fahrzeug, 18 trugen sich in die Kategorie „andere Fahrzeuge“ ein. Interessant ist, dass hohe Anschaffungspreise (z.B. für Tesla Model S, BMW i3 oder VW e-Golf)
nicht unbedingt ein Hinderungsgrund sind, das eigene
Elektro­auto als wirtschaftlich anzusehen.
Allerdings zeigt die Tabelle 4 auch deutlich, dass die
Mehrzahl der Besitzer annimmt, dass sich ihr Fahrzeug
unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht rechnet.
Die höchsten „Rechnet-sich-Quoten“ weisen der Umfrage zufolge der BMW i3 mit 42 % und der Peugeot iOn
mit 40 % auf.
Zufriedenheit mit dem Elektroauto
Sehr beeindruckend ist die Zufriedenheit der Besitzer
mit ihren Elektroautos. 97 % von ihnen zeigten sich mit
ihrem Fahrzeug sehr zufrieden (72 %) oder zufrieden
(25 %). Neben der Zufriedenheit wurde als weiterer
Qualitätsmaßstab der Weiterempfehlungsfaktor, der
sogenannte Net Promoter Score (NPS), herangezogen.32
Auf einer Skala von 0 bis 10 konnten die Befragten ihre
Bereitschaft angeben, ihr Elektroauto an Freunde oder
Kollegen weiterzuempfehlen. Gewertet wurden nur besondere Zustimmung (Punktwerte 9 und 10, sogenannte Promotoren) oder Ablehnung (Punktwerte 0 bis 6,
sogenannte Kritiker). Aus der Differenz der Punktwerte
von Promotoren und Kritikern wurde der NPS des jeweiligen Fahrzeugs errechnet, dessen Maximalwert 100 %
erreichen kann.
Bei allen Elektroauto-Typen bestätigte der NPS die hohen Zufriedenheitswerte der Besitzer. Der durchschnittliche NPS für alle 162 Fahrzeuge betrug 71,0 % (berechnet aus 79, 6 % Promotoren abzüglich 8,6 % Kritiker).
Das ist ein deutlich höherer Wert, als ihn die Hersteller
von Verbrennungsfahrzeugen bisher erzielt haben. In
einer 2013 durchgeführten Studie erreichte Mercedes-Benz den Spitzenplatz mit einem NPS von 40 %
gefolgt von Audi mit 39 und Volkswagen mit 37 %.33
Weiter wurde eine Auswertung des NPS auch auf Ebene
der einzelnen Fahrzeugtypen vorgenommen.34
32
Vgl. Bain & Company (2011), S. 3 ff.
33
Vgl. defacto (2013), S. 14.
32
Vgl. Bain & Company (2011), S. 3 ff.
33
Vgl. defacto (2013), S. 14.
34
Diese Auswertung wurde nur für Fahrzeuge der Auswahlliste vorgenommen.
34 Diese Auswertung wurde nur für Fahrzeuge der Aus
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
23
Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Ihr Elektroauto an jemanden weiterempfehlen?
Tesla Model S
34 Pkw
Nissan Leaf
9 Pkw
Peugeot iOn
5 Pkw
Kia Soul EV
1 Pkw
BMW i3
12 Pkw
32 Pkw
Renault Zoe
4 Pkw
Mitsubishi EV
11 Pkw
Smart ED
6 Pkw
Renault Twizy
8 Pkw
VW e-up!
VW e-Golf
4 Pkw
Citroen C-Cero
2 Pkw
Renault Kangoo Z.E.
0
10
2 Pkw
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Abbildung 8: Net Promoter Score (NPS) der verschiedenen Fahrzeugtypen
Beeindruckend ist, dass vier Fahrzeugtypen den Höchstwert von 100 % erreichten (Tesla Model S, Nissan Leaf,
Peugeot iOn). Danach folgen mit ebenfalls hohen Werten
BMW i3, Renault Zoe, Mitsubishi EV und Smart ED.
Etwas irritierend ist die Tatsache, dass drei baugleiche
Fahrzeuge mit höchst unterschiedlichen Bewertungen abschnitten, nämlich der Peugeot iOn (100 %), der Mitsubishi EV (75 %) und der Citroen C-Zero (0 %).
Aus diesem Ergebnis lässt sich schließen, dass bereits
zahlreiche verfügbare Elektroautos etablierter Hersteller
einen äußerst hohen Qualitätsstandard besitzen und
damit in hohem Maße geeignet sind, Kundenzufriedenheit zu erzeugen. Jedoch gibt es auch Abweichungen
von dieser Einschätzung. So schnitten zum Beispiel die
beiden VW-Modelle sehr schlecht ab.
Wegstreckenprofil
Aufgrund der begrenzten Reichweite von Elektroautos
ist davon auszugehen, dass die Besitzer hauptsächlich
24
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
kürzere Strecken absolvieren. Diese Annahme wurde in
der Umfrage bestätigt. 64 % der Besitzer legen im jährlichen Wegstreckenprofil vorwiegend Kurzstrecken bis
zu 50 km zurück. Wesentlich seltener fahren sie Mittelstrecken bis zu 100 km (23 %) oder Langstrecken über
100 km (13 %).
Aufladeorte
Elektroautos benötigen zur Aufladung ihrer Akkumulatoren Zugang zu einer Ladeinfrastruktur. Im Gegensatz
zu Verbrennungsfahrzeugen, die nahezu ausschließlich
an öffentlich zugänglichen Tankstellen Kraftstoff erhalten, gibt es für Elektroautos mehrere Alternativen. Über
die Hälfte der Besitzer (56 %) nutzt die Möglichkeit, ihr
Elektroauto zu Hause aufzuladen. Mit Abstand folgen
die Optionen öffentliche Ladesäulen (20 %), Arbeitsstätte (16 %) und halböffentliche Ladesäulen (4 %), zum
Beispiel in Parkhäusern. Weil nicht absehbar war, dass
relativ viele Tesla-Besitzer an der Umfrage teilnehmen,
Wie sieht Ihr persönlicher Mobilitätsmix aus?
Eigenes Auto
96%
3% 1%
Zu Fuß
75%
13%
8%
4%
Fahrrad
34%
36%
17%
13%
ÖPNV
15%
24%
36%
24%
Bahn
8%
16%
54%
22%
Roller/Motorrad
8%
8%
4%
80%
Firmenflotten-Pkw
6%
4%
10%
80%
Carsharing
5%
12%
81%
Private Mitfahrgelegenheit
10%
33%
57%
Taxi/Uber
10%
32%
58%
Flugzeug
14%
51%
35%
Mietwagen
37%
59%
Autoleihe von Freunden
20%
80%
Fernbus
7%
93%
Kommerzielle Mitfahrgelegenheit
97%
0%
10%
20%
30%
40%
 Häufige Nutzung,
mind. 1x pro Woche
50%
60%
 Gelegentliche Nutzung,
ca. 1x pro Monat
70%
80%
90%
 Seltene Nutzung,
höchstens 1–2x pro Jahr
100%
 Nie
Anzahl der Nennungen in %
Abbildung 9: Mobilitätsmix der Besitzer von Elektrofahrzeugen
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
25
war die Antwortmöglichkeit„Nutzung eines Superchargers“ nicht vorgesehen. Deshalb wird diese Ladeoption
hier vermutlich in der Rubrik „öffentliche Ladesäulen“
eingetragen worden sein.
Die klare Präferenz für das Zuhauseladen spiegelt die
Aufteilung des Wegstreckenprofils wider. Denn für kurze
Strecken sind Lademöglichkeiten an der Wohnstätte ausreichend. Allerdings lässt das Ergebnis auch den Schluss
zu, dass die Möglichkeit, zuhause zu laden, die Anschaffung eines Elektroautos fördert. Umgekehrt dürfte eine
fehlende Lademöglichkeit zuhause ein wesentlicher
Hinderungsgrund dafür sein. Das liegt vor allem daran,
dass der Aufbau einer öffentlichen und halböffentlichen
Ladeinfrastruktur sowie einer Ladeinfrastruktur an
Arbeitsstätten noch am Anfang steht.
In zahlreichen direkten Feedbacks zur Umfrage, die
per E-Mail eintrafen, wurde die Forderung nach einem
raschen und spürbaren Ausbau einer Schnellladeinfrastruktur erhoben und damit begründet, dass man ab und
zu auch längere Strecken mit dem Elektroauto zurück-
26
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
legen wolle. Das zeigt, dass es heute schon Besitzer gibt,
die zwar im Alltag mit den relativ geringen Reichweiten ihres Fahrzeugs gut auskommen, gleichzeitig aber
manchmal darauf angewiesen sind, Schnellladesäulen
zu nutzen, um Langstrecken absolvieren oder einfach
einmal zügig Zwischenladen zu können.
Mobilitätsmix der
Elektroautobesitzer
Für die Beschreibung des Mobilitätsmixes wurden 15
Antwortmöglichkeiten angeboten. Die Rangfolge der
Verkehrsmittel wurde nach der Häufigkeit der Nutzung
bestimmt. Das Kriterium „mindestens einmal pro Woche“ ergab dabei ein eindeutiges Bild. Die Nutzung des
eigenen Autos rangiert mit 96 % klar vor „zu Fuß“ mit
75 % und der Nutzung des Fahrrads mit 34 %. Abgeschlagen folgten die Nutzung des ÖPNV, der Bahn und
anderer Verkehrsmittel (vgl. Abbildung 9).
Fragen an Nichtbesitzer von
Elektroautos
Wie bereits erwähnt, stellen die 347 Nichtbesitzer von
Elektroautos mit 68,2 % der Gesamtstichprobe die Mehrheit der Teilnehmer dieser Umfrage (vgl. Abbildung 10).
Natürlich kann man ein Elektroauto auch nutzen, wenn
man es nicht besitzt, zum Beispiel im Carsharing. Folglich
gaben 134 Nichtbesitzer (27 % aller Teilnehmer) an, gelegentlich oder regelmäßig ein Elektroauto zu nutzen. 146
Nichtbesitzer (29 % aller Teilnehmer) waren immerhin
mindestens einmal mit einem Elektroauto gefahren. Noch
keine Erfahrungen mit Elektroautos hatten 46 Nichtbesitzer (9 % aller Teilnehmer) gemacht. 20 weitere Nichtbesitzer gaben an, praktisch nie Auto zu fahren und eine
weitere Person besaß gar keinen Führerschein.35
Ähnlich wie die Besitzer unterstrichen auch die Nichtbesitzer ihr generelles Interesse an der Umfrage durch
zahlreiche Rückmeldungen per E-Mail.
35
Beschäftigung mit der Anschaffung
Die Anschaffung eines PKW bedeutet eine relativ hohe
private Investition. Sie erfolgt äußerst selten ad hoc und
spontan, sondern wird meist sorgfältig geplant. Das gilt
erst recht für Elektroautos, über deren meist ungewohnte Eigenschaften man sich besonders gut informieren
muss. Deshalb wurden die Nichtbesitzer gefragt, ob sie
sich schon einmal mit der Anschaffung eines privaten
Elektroautos beschäftigt hätten. Diese Frage bejahten
70 % von ihnen – ein aufgrund der Affinität der Befragten zur Elektromobilität nachvollziehbares Ergebnis.
Nur 8 % der Nichtbesitzer gaben jedoch an, den Kauf
eines Elektroautos derzeit konkret zu prüfen. 62 %
dagegen sehen sich trotz eingehender Beschäftigung mit
dem Thema in absehbarer Zeit nicht vor der Anschaffung
Abweichungn zu 100 % und zu Summierungen beruhen auf Rundungsdifferenzen.
Fahren Sie ein Elektroauto?
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
NB = 162 Besitzer eines BEV
NNB = 347 Nicht-Besitzer eines BEV
31,8%
68,2%
29%
27%
12%
5%
Ja, ich besitze
privat ein
Elektroauto.
Ja, ich besitze
privat ein
Elektroauto als
persönlich
zugeordneten
Dienstwagen.
Ja, ich nutze
regelmäßig ein
Elektroauto (z.B.
Carsharing),
besitze jedoch
keines.
15%
Ja, ich nutze
gelegentlich ein
Elektroauto (z.B.
mit Carsharing),
besitze jedoch
keines.
9%
Ich bin
(mindestens)
einmal
Elektroauto
gefahren, besitze
jedoch keines.
Nein, ich habe
keine Erfahrung
mit Elektroautos,
sondern fahre ein
konventionelles
Fahrzeug.
4%
Nein, ich fahre
praktisch nie
Auto.
n = 509
Abbildung 10: Struktur der Gesamtstichprobe
35
Abweichung zu 100 % und zu Summierungen beruhen auf Rundungsdifferenzen.
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
27
eines Elektroautos. Für 30 % der Nichtbesitzer stellt ein
Elektroauto keine Anschaffungsalternative dar.36
Diejenigen Nichtbesitzer, die sich mit der Anschaffung
eines Elektroautos schon beschäftigt hatten, wurden
zusätzlich gefragt, wie dicht sie vor dieser Anschaffung
standen. Nur 6 % von ihnen erklärten, ganz kurz vor einer
Anschaffung zu stehen. Für die große Mehrheit von 94 %
stand eine Anschaffung nicht auf der Agenda. Deren Antworten unterteilten sich dabei in die Aussagen „Ich habe
ernsthaft überlegt, aber dann doch eine andere Entscheidung getroffen“ (27 %), „Die Anschaffung eines Elektroautos ist für mich ganz weit weg“ (15 %) sowie „Ich habe es
erwogen, aber eigentlich war es keine ernsthafte Alternative“ (52 %).37 Selbst gut informierte, elektromobilitätsaffine
Personen sind also noch sehr weit von der Anschaffung
eines Elektroautos entfernt.
Nach dem zeitlichen Horizont der eventuellen Anschaffung
eines Elektroautos gefragt, nannten aber immerhin 27 %
36
Die %-Angaben beziehen sich auf n=321.
37
Die %-Angaben beziehen sich auf n=210.
aller Nichtbesitzer zwei Jahre. 30 % meinten, die Anschaffung eines Elektroautos käme für sie frühestens in drei bis
vier Jahren in Frage, 34 % legten sich sogar auf fünf oder
mehr Jahre fest. Für 10 % der Nichtbesitzer kommt die
Anschaffung eines BEV überhaupt nicht in Frage.38
Überwiegend befinden sich die Nichtbesitzer also in
einer abwartenden Position bezüglich der möglichen Anschaffung eines Elektroautos. Ihre Gründe dafür werden
in den folgenden Abschnitten beschrieben.
Gründe für den Nichtbesitz eines
Elektroautos
Vor dem Hintergrund des politischen Willens, bis 2020
eine Million Elektroautos in Deutschland zugelassen zu
sehen und den mittlerweile beträchtlichen Investitionen
deutscher und ausländischer Fahrzeughersteller ist es
38
Die %-Angaben beziehen sich auf n=321.
Welches sind Ihre persönlichen Gründe, warum Sie privat kein Elektroauto besitzen?
161 (46%)
Wirtschaftlichkeit
103 (30%)
Alltagstauglichkeit
97 (28%)
Kein Bedarf
94 (27%)
Laden
Marktangebot
90 (26%)
38 (11%)
Technik
0%
n = 583
20%
n = 347 Nicht-Besitzer
40%
Ø 1,7 Gründe pro Nicht-Besitzer
Abbildung 11: Persönliche Gründe der Nichtbesitzer
36
Die Prozentangaben beziehen sich auf n=321.
37
Die Prozentangaben beziehen sich auf n=210.
38
Die Prozentangaben beziehen sich auf n=321.
28
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
60%
80%
100%
wichtig zu wissen, warum die bisherigen Zulassungszahlen so weit hinter den Erwartungen zurückliegen. Es ist
unabdingbar zu erfahren, warum potentielle Käufer den
Erwerb eines Elektroautos ablehnen. Die Teilnehmer
dieser Umfrage waren in der Lage, ihre Ablehnungsgründe aufgrund ihres eigenen Erfahrungswissens zu
artikulieren. Damit gewinnen ihre Aussagen eine hohe
Relevanz bezüglich der Hürden, die es zu beseitigen gilt,
wenn die Elektromobilität sich durchsetzen soll.
Den Befragten wurden sechs Antwortmöglichkeiten
angeboten, um zu begründen, warum sie privat kein
Elektroauto besitzen, nämlich: Alltagstauglichkeit, kein
Bedarf, Laden, Marktangebot, Technik und Wirtschaftlichkeit. Von diesen sechs Optionen durften maximal
drei ausgewählt werden. Das Kriterium „Reichweite“
wurde explizit nicht als Antwortmöglichkeit vorgegeben,
denn es ist bereits implizit in einigen anderen Antwortmöglichkeiten enthalten.
Der mit Abstand wichtigste Grund für den Nichtbesitz
eines BEV ist dessen (mangelnde) Wirtschaftlichkeit. Ihn
nannten 46 % der Befragten. Es folgten auf vergleichbaren
Niveau die Gründe Alltagstauglichkeit (30 %), kein Bedarf
(28 %), Laden (27 %) und Marktangebot (26 %). Auf dem
letzten Platz der Beweggründe rangiert Technik mit 11 %.
Je nach angegebenem Grund wurden die Befragten weitergeleitet und um die Beantwortung detaillierter Fragen
zu den jeweiligen Ablehnungsgründen gebeten.
Wirtschaftlichkeit
Als Hauptgrund für den Nichtbesitz eines Elektroautos
wurde dessen (mangelnde) Wirtschaftlichkeit angegeben. Aus Vereinfachungsgründen wurde darauf verzichtet, diesen Begriff exakt zu definieren. Stattdessen wurden in den Verzweigungsfragen spezifische Aspekte der
Wirtschaftlichkeit aufgenommen und gezielt abgefragt.
In der ersten Verzweigungsfrage zur Wirtschaftlichkeit
ging es darum, die Gesamtkosten eines Elektroautos
gegenüber einem vergleichbaren Verbrennungsfahrzeug
einzuschätzen. Das Ergebnis ist mehr als eindeutig: Für
92 % der Nichtbesitzer sind die Gesamtkosten eines
39
Die Prozentwerte beziehen sich auf n=156.
40
Die Prozentangaben beziehen sich auf n=161 Nichtbesitzer.
Elektroautos höher (66 %) oder sogar deutlich höher
(26 %). Nur zwei Prozent gehen von gleich hohen Gesamtkosten, 6 % von eher geringeren Gesamtkosten aus.
Auf die Aussage „deutlich niedriger“ entfiel gar keine
Antwort.39
Unabhängig davon, nach welchen Kriterien die Befragten zu dieser Einschätzung kommen, wird hier ein Kernproblem der Elektromobilität offenbar. In der Wahrnehmung der Nichtbesitzer stellt die Wirtschaftlichkeit den
wichtigsten Auswahlfaktor bei der Anschaffung eines
Autos dar. Aufgrund der derzeit deutlich geringeren Gesamtkosten eines Verbrennungsfahrzeugs, erscheint es
ihnen vernünftig, sich im Zweifel gegen ein Elektroauto
zu entscheiden.
In einer Mehrfachauswahl aus neun Aussagen konnten
die Befragten angeben, welches ihrer Ansicht nach die
Hauptursachen der mangelnden Wirtschaftlichkeit von
Elektroautos sind, abgestuft nach den vier Kategorien
sehr wichtiger Grund, wichtiger Grund, weniger wichtiger Grund und unwichtiger Grund.
Fasst man die Kategorien sehr wichtiger und wichtiger
Grund zusammen, ergeben sich drei Hauptursachen:
hohe Anschaffungskosten bzw. Leasingraten
▪▪zu(94 %)
Gesamtkosten trotz geringerer Betriebskos▪▪zutenhohe
(93 %)
▪▪zu hoher bzw. unkalkulierbarer Wertverlust (75 %)
Es folgen die Gründe „sinkende Wiederverkaufschancen gebrauchter Elektroautos aufgrund technischen
Fortschritts“ (68 %), „unzureichendes Gebrauchtwagenangebot“ (55 %) und „zu viele Unsicherheiten bei
der Berechnung der Gesamtkosten“ (50 %). Am Ende
der Bewertungsskala finden sich die Gründe „Kraftstoffpreise sind und bleiben vergleichsweise günstig“ (41 %),
„stetig steigende Strompreise“ (40 %) und „höherer
Erklärungsbedarf beim Verkauf auf dem Gebrauchtwagenmarkt“ (29 %).40
39
40
Die %-Angaben beziehen sich auf n=161 Nichtbesitzer.
Die %-Werte beziehen sich auf n=156.
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
29
Die Analyse der Hauptursachen führt zwangsläufig zum
Thema Batteriekosten. Sie sind das Kernargument, mit
dem Autohersteller die hohen Verkaufspreise und Leasing­
raten rechtfertigen. Prognosen gehen zwar davon aus,
dass die Preise von Traktionsbatterien dank technischer
Fortschritte und Skaleneffekte über steigende Produktionszahlen stetig sinken werden.41 Das setzt aber voraus,
dass die erhöhte Produktion auch abgesetzt werden kann.
Hier aber beißt sich die Katze in den Schwanz: Ist doch,
wie auch diese Umfrage zeigt, ein erhöhter Absatz erst
dann zu erwarten, wenn sich die Wirtschaftlichkeit von
Elektroautos signifikant verbessert hat. Lösungsvorschläge
für Auswege aus diesem Dilemma verbinden sich häufig
mit der Forderung nach Subventionen für den Kauf von
Elektroautos.
Alltagstauglichkeit
Das Auto ist in Deutschland das mit Abstand am häufigsten genutzte Verkehrsmittel. Mehr als 50 % der
Verkehrsteilnehmer nutzen täglich einen Pkw, der damit
einen hohen Stellenwert für die Bewältigung alltäglicher
Aufgaben besitzt.42 Die Alltagstauglichkeit nimmt in dieser
Studie nach der Wirtschaftlichkeit den zweiten Rang in der
Liste der Ablehnungsgründe ein.
Auf die Frage, wie stark sie ein Elektroauto im Alltag einschränken würde, antworteten von den 103 Teilnehmern,
die eine Einschränkung im Alltag als Ablehnungsgrund
nannten, immerhin 39 % der Nichtbesitzer „erheblich“.
Demgegenüber erwarten 24 % eine mittlere und 38 % eine
geringe Einschränkung.43
In einer Anschlussfrage wurde nach der Art der Aktivitäten
gefragt, für die ein Auto im Alltag besonders wichtig sei.
Nach dem Kriterium der häufigen Nutzung (mindestens
einmal pro Woche) rangierten dabei Fahrten zur Arbeit
41
(76 %), zum Einkaufen (76 %) und zu Freizeit/Hobby/
Sport (74 %) ganz oben. Es folgten Fahrten mit mehreren
Personen (54 %), Alltagsbesorgungen (51 %), Spontanaktivitäten (35 %), Ausflüge (31 %) und Sonstiges (27 %). Die
letzten Positionen nahmen Urlaub (13 %) und Transportfahrten (12 %) ein.
Diese Zahlen können als Indikator für die Errichtung
öffentlicher und halböffentlicher Ladeinfrastruktur dienen.
Ihre Verteilung sollte demnach den Alltagsanforderungen
an Autos entsprechen. Zahlreiche Projekte folgen bereits
diesem Muster. Zu nennen ist beispielsweise das Schaufensterprojekt Charge@Work, in dessen Rahmen an fünf
Standorten der Daimler AG im Raum Stuttgart Ladestationen für Elektroautos entstehen, um Mitarbeitern,
Besuchern, Lieferanten und Werksfahrzeugen intelligentes
Laden zu ermöglichen.44 Ein Beispiel, das ohne staatliche
Fördermittel auskommt, ist die kürzlich gestartete Initiative von ALDI SÜD, seinen Kunden während des Einkaufens
an 50 Filialstandorten Lademöglichkeiten für Elektroautos
anzubieten.45 Bemerkenswert ist diese Initiative nicht nur
wegen des Investitionsaufwandes, sondern auch wegen
ihrer Großzügigkeit. Kunden können ihr Auto dort bis
zu einer Stunde kostenlos mit Strom der PV-Anlage des
Filialstandortes laden. Das wiederum kann die Wirtschaftlichkeit von Elektroautos positiv beeinflussen.
In einer weiteren Anschlussfrage wurde um Bewertungen verschiedener Aussagen über die Alltagstauglichkeit
von Elektroautos gebeten. Hervorzuheben sind insbesondere zwei Ergebnisse. 79 von 103 (77 %) Nichtbesitzern gaben an, ihre Fahrten nicht durch Ladevorgänge
unterbrechen zu wollen. Das führt wieder zum Thema
der Reichweite. Denn Überland- und Langstreckenfahrten können mit Elektroautos noch nicht ohne Ladeverzögerungen bewerkstelligt werden. Selbst für Schnellladevorgänge muss die Fahrt mindestens für 20 bis 30
Minuten unterbrochen werden.
Vgl. z. B. die Prognose der Batteriepreisentwicklung
44 Vgl. livinglab (2015).
im Markthochlaufszenario des Fraunhofer ISI: Plötz, P./
45 Vgl. ALDI (2015).
Gnann, T./Kühn, A./Wietschel, M. (2013), S. 54 ff.
41 Vgl. z. B. die Prognose der Batteriepreisentwicklung im Markthochlaufszenario des Fraunhofer ISI:
42
Bertram,
M./Bongard,
S. (2014),
10 ff. S. 54 ff.
Plötz,Vgl.
P./Gnann,
T./Kühn,
A./Wietschel,
M.S.(2013),
43
42
43
Bertram,
Die %-Angaben
beziehen
sichS.auf
NichtbesitVgl.
M./Bongard,
S. (2014),
10n=103
ff.
zer.Prozentangaben beziehen sich auf n=103 Nichtbesitzer.
Die
44
Vgl. livinglab (2015).
45
Vgl. ALDI (2015).
30
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
Auf welche Aktivitäten des Alltags verteilt sich die Nutzung Ihres Fahrzeugs?
Fahrten zur Arbeit
76%
14%
6% 4%
Einkaufen
76%
21%
2%
Freizeit/Hobby/Sport
74%
21%
5%
Fahrten mit mehreren Personen
54%
32%
7%
7%
Alltagsbesorgungen
51%
32%
9%
8%
Spontanaktivitäten
35%
55%
9%
Ausflüge
31%
62%
7%
Sonstiges
27%
45%
13%
15%
Urlaub
13%
16%
68%
3%
Transportfahrten
12%
0%
48%
10%
20%
30%
35%
40%
 Häufige Nutzung,
mind. 1x pro Woche
50%
60%
 Gelegentliche Nutzung,
ca. 1x pro Monat
70%
80%
4%
90%
 Seltene Nutzung,
höchstens 1–2x pro Jahr
100%
 Nie
Anzahl der Nennungen in %
Abbildung 12: Aktivitäten des Alltags
48 von 103 Nichtbesitzern (47 %) stimmten in hohem
Maße der Aussage zu, Angst davor zu haben, „liegenzubleiben“. Diese Reichweitenangst von knapp der Hälfte
der in diesem Untersegment Befragten widerspricht in
hohem Maße den Erfahrungen von Elektroauto-Besitzern. Denn die meisten von diesen geben an, mit ihrem
46
Elektroauto noch nie liegengeblieben zu sein. Weil solche positiven Erfahrungen allein den Unerfahrenen ihre
Reichweitenangst kaum nehmen können, arbeitet man
bereits an technischen Lösungen, um die Angst vor dem
Liegenbleiben zu verringern.46
46
Vgl. z. B. Simplify your Drive der Continental AG: Continental (2013).
Vgl. z. B. Simplify your Drive der Continental AG:
Continental (2013).
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
31
Kein Fahrzeugbedarf
97 Umfrageteilnehmer (28 % der Nichtbesitzer) gaben
an, für ihre Mobilität überhaupt kein eigenes Auto zu
benötigen. Das entspricht immerhin mehr als einem
Viertel der befragten Nichtbesitzer. Damit scheiden
diese Personen, obwohl sie gut über Elektromobilität
informiert sind, aller Voraussicht nach auch als potentielle Käufer von Elektroautos aus. Der Mobilitätsmix
dieses Personenkreises sieht der Umfrage zufolge nach
dem Kriterium der häufigen Nutzung des jeweiligen
Verkehrsmittels (Mehrfachnennungen möglich) so aus:
93 % sind mindestens einmal pro Woche zu Fuß, 72 %
mit dem Fahrrad und 66 % mit dem ÖPNV unterwegs.
Wesentlich seltener werden die Bahn, Carsharingangebote und private Mitfahrgelegenheiten genutzt (25 %,
19 % und 7 % der Befragten nutzten diese Möglichkeiten
mindestens einmal wöchentlich).
Laden des Elektroautos
Das Laden eines Elektroautos unterscheidet sich deutlich
vom Betanken eines Verbrennungsfahrzeuges. 94 von
374 Nichtbesitzern (25 %) gaben an, dass die Notwendigkeit, ein Elektroauto zu laden, für sie einen Hinderungsgrund für dessen Anschaffung darstellt.
Die erste Verzweigungsfrage dieses Abschnitts bezog sich
darauf, wie problematisch das Laden eines Elektroautos
eingeschätzt wird. Knapp die Hälfte dieser Untergruppe
(47 %) erwarten demnach große, 24 % mittlere und nur
29 % geringe Probleme beim Laden.
Deutlich mehr als zwei Drittel derjenigen Umfrageteilnehmer, die „Laden“ (also dessen Ungewohntheit und/
oder antizipierte Kompliziertheit) als Ablehnungsgrund
dafür angeben, kein Elektroauto zu besitzen, befürchten
also mittlere oder große Probleme beim Laden eines
Elektroautos. Das ist ein ernüchternder Befund für
die Verfechter der Elektromobilität – und gleichzeitig
ein Signal, solche Bedenken zügig abzubauen. Da das
Betanken eines Verbrennungsfahrzeugs von den meisten
Menschen vermutlich als völlig problemlos empfunden
wird, kommt dem Abbau dieser Bedenken eine große
Bedeutung für die Durchsetzung der Elektromobilität zu.
Welche Probleme beim Laden erwarten die Befragten
nun konkret? Das konnten sie in einer Mehrfachauswahl
aus sechs Statements spezifizieren, indem sie angaben,
ob diese stark zutreffen, zutreffen, eher nicht zutreffen
oder überhaupt nicht zutreffen. Addierte man die beiden
positiven Wertungskategorien, so ergab sich folgendes
Bild: 87 % könnten ein Elektroauto zuhause überhaupt
nicht laden. 82 % beklagten das Fehlen einer ausreichenden öffentlichen Ladeinfrastruktur. 53 % erklärten, sie
würden am Arbeitsplatz nicht laden können. Die erwarteten Probleme beziehen sich demnach vorrangig auf die
(Nicht)-Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten. Denn erst
danach folgen Statements, die sich auf erwartete Komplikationen beim Laden beziehen, nämlich: Die Suche nach
öffentlichen Lademöglichkeiten ist zu schwierig (51 %),
die Kosten für das Laden an öffentlichen Ladesäulen ist
zu intransparent (51 %) und das Laden an öffentlichen
Ladesäulen ist zu kompliziert (45 %).
Die Diskussion um den Aufbau einer ausreichenden
öffentlichen Ladeinfrastruktur ist vor allem davon geprägt,
wer sie finanzieren, betreiben und unterhalten soll (zum
Beispiel Energieversorger, Kommunen oder Autohersteller). Wenngleich jeder um die Dringlichkeit des Problems
weiß, lässt eine praktikable Lösung auf sich warten. Für
das Problem des Ladens zuhause gibt es dagegen bereits
konkrete Lösungsansätze. Denn es bezieht sich vor allem
auf die Bewohner von Mehrfamilienhäusern, die meist
keine Wallbox in der eigenen Garage installieren können.
Für sie hat zum Beispiel das Unternehmen Ubitricity eine
Technik entwickelt, die es erlaubt, an Straßenlaternen
Strom zu laden.47
In der dritten und letzten Anschlussfrage dieses Abschnitts wurde - mit demselben Wertungsverfahren wie
vorher - gefragt, was das Laden eines Elektroautos denn
so schwierig macht. Unter den acht Statements, die zur
Mehrfachauswahl standen, kam auf den ersten Rang die
Befürchtung, Einschränkungen aufgrund unterschiedlicher
Zugangsarten zu unterliegen (86 %). Auf den Plätzen zwei
47
47
Vgl. ubitricity (2015).
32
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
Vgl. ubitricity (2015).
und drei folgten die „Suche nach einer geeigneten oder
freien Ladesäule“ (84 %) und „Einschränkungen bei den
Zahlungsmöglichkeiten“ (67 %). Hinzu kamen die Auffassungen, dass das Laden eines Elektroautos einfach zu lange
dauere (66 %), die Kosten für das Laden zu intransparent
seien (53 %) und dass es verschiedene Ladegeschwindigkeiten (52 %) und Steckertypen (50 %) gebe. Die geringsten Schwierigkeiten werden davon erwartet, zum Laden
jedes Mal das Kabel aus dem Kofferraum nehmen und
einstecken zu müssen (23 %).
Die Antworten auf diese Frage sind eine Mahnung an alle
Betreiber von Ladeinfrastruktur, ihre Ladestationen so
kundenfreundlich wie möglich zu gestalten, vor allem was
das Auffinden, den Zugang und die Bezahlung betrifft. Ihr
Maßstab muss dabei die Kundenfreundlichkeit herkömmlicher Tankstellen sein. In punkto Service könnten sie diese
sogar noch übertreffen, wenn sich Ladesäulen zum Beispiel
über eine Smartphone App reservieren lassen würden.48
Marktangebot Elektroautos
Für 90 Nichtbesitzer (26 %) war das derzeitige Marktangebot ein Grund, kein Elektroauto zu besitzen. Dass nur
knapp ein Viertel der Nichtbesitzer diesen Grund angeben,
kann durchaus als positives Signal gewertet werden, wenn
man das noch schmale Angebot an Elektroautos mit dem
außerordentlich breiten und ausdifferenzierten Angebot an
Verbrennungsfahrzeugen vergleicht. Dieses knappe Viertel
allerdings bewertet - und das ist gravierend – das aktuelle
Marktangebot überwiegend als unzureichend. 70 % dieser
Untergruppe sind dieser Meinung. Nur 9 % finden dagegen
das aktuelle Marktangebot sei ausreichend und 21 % empfinden das Angebot als mittelmäßig ausreichend.49
Wie sich das Marktangebot für Elektroautos weiterentwickeln wird, ist schwierig einzuschätzen. Tesla will schon
bald mit dem Modell X (Auslieferung für Anfang 2016
geplant) und dem Model 3 (geplant für 2017) die Angebotspalette seiner BEVs erweitern. Die etablierten deutschen Großserienhersteller (AUDI, BMW, Mercedes-Benz
und VW) verfolgen derzeit die Strategie, ihre bestehenden
Modellreihen zu „elektrifizieren“, also meist einzelne
48
49
49
Modelle in verschiedenen Baureihen auch als Plug-in-Hybride zu offerieren. Um Hinweise für eine bedarfsgerechte
Weiterentwicklung des Marktangebotes von Elektroautos
zu erhalten, wurden die Teilnehmer gebeten, Fahrzeugkategorien auszuwählen, in denen sich ihrer Meinung nach
das Angebot von Elektroautos erhöhen sollte (vgl. Abbildung 13).
Eine Erweiterung des Angebotes wurde mehrheitlich für
Kompakt- und Mittelklassewagen sowie für Kleinwagen
und Vans gewünscht. Auf diese in Deutschland gängigen
Kategorien entfielen insgesamt 65 % aller Antworten.
Das stimmt nachdenklich, weil für die nächsten Jahre in
der Kompakt- und Kleinwagenklasse keine neuen Elektro­
modelle angekündigt sind. In dem in Deutschland sehr
beliebten Mittelklassesegment (z.B. VW Passat, Ford
Mondeo, Mercedes C-Klasse, 3er BMW oder Audi A4) ist
noch überhaupt kein BEV am Markt verfügbar.
Hingegen haben die deutschen OEM in den Fahrzeugkategorien der SUV und Sportwagen mehr oder weniger
offiziell die Entwicklung von reinen BEV angekündigt.
Zwar sind das nicht die Fahrzeugkategorien, deren Angebotsausbau in dieser Umfrage mehrheitlich gefordert wird,
aber der SUV-Markt wächst in den letzten Jahren stetig
und so dürfte ein BEV-Angebot in diesen Kategorien auch
dazu beitragen, das Vertrauen in die Alltagstauglichkeit
von Elektroautos zu erhöhen.
Was den Antworten auch entnommen werden kann, ist
der Wunsch, in allen zur Auswahl gestellten Fahrzeugkategorien ein Angebot vorzufinden. Angesichts der geringen
Stückzahlen, mit der Elektroautos derzeit hergestellt und
abgesetzt werden, ist hinsichtlich der Erfüllung dieses
Wunsches allerdings Skepsis angebracht.
Eine große Herausforderung für Autohersteller ist die
Aufgabe, Elektroautos mit denjenigen Merkmalen auszustatten, die Interessenten und potentiellen Käufern
besonders wichtig sind. Eine Hypothese hierbei lautet,
dass diese typischen Merkmale sich von denjenigen von
Verbrennungsfahrzeugen unterscheiden, für Elektroautos
also neu gewichtet werden müssen. Dementsprechend
wurden die Nichtbesitzer, für die das aktuelle Marktangebot einen Ablehnungsgrund darstellt, gebeten, Merkmale
Vgl.
B. BMWi
Z.Vgl.
Z. B. (2014).
BMWi (2014).
Die
Prozentangaben
auf
n=87.
Die %-Angabenbeziehen
beziehensich
sich
auf
n=87.
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
33
In welchen Fahrzeugkategorien sollte sich Ihrer Meinung nach das Angebot von Elektroautos erhöhen?
Kompaktklasse Standard
13%
Mittelklasse Kombi
13%
Kompaktklasse Kombi
13%
10%
Kleinst-/Kleinwagen
Mittelklasse Limousine
8%
Van
8%
Obere Mittelklasse Limousine
Großraum Van
5%
Mini Van
4%
Kleine SUV
4%
Cabriolet
4%
Kleinbus
7%
3%
Sportwagen 3%
2% Große SUV
2% Pickup
2% Oberklasse
0%
2%
4%
6%
8%
10%
12%
14%
16%
18%
20%
n = 320 (Mehrfachantworten möglich)
Abbildung 13: Wünsche nach Erweiterung des Marktangebots
auszuwählen, die sie für ein Elektroauto als besonders
wichtig einordnen. Die Antworten wurden in drei Kategorien unterteilt: Merkmale der A-Kategorie wurden von
mehr als 40 %, Merkmale der B-Kategorie von 15 % bis
40 % und Merkmale der C Kategorie von 15 % oder weniger der Befragten als sehr wichtig genannt (vgl. Tabelle 5).
Das Ergebnis bestätigt tendenziell die Hypothese. So
werden in der A-Kategorie einige Merkmale genannt, die
man von einem Verbrennungsfahrzeug wohl nicht erwarten würde. Dazu gehören neben der technisch bedingten
Besonderheit der Schnellladefähigkeit Merkmale wie
Reichweite, Herstellergarantien für Bauteile wie zum Beispiel Akkus und ökologische Aspekte. Die Relevanz dieser
Merkmale wird von den Autoherstellern teilweise schon
34
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
erkannt und berücksichtigt. Vorbildlich in Sachen Ökologie erscheint zum Beispiel BMW. Das Unternehmen setzt
für die Gestaltung des Innenraums des i3 auf nachwachsende Rohstoffe und Recyclingmaterial. Allerdings ist es
kaum verständlich, dass Fahrzeughersteller für die - von
den Kunden gewünschte - Bereitstellung eines Schnellladeanschlusses einen hohen Aufpreis fordern, statt diesen
in die Grundausstattung zu integrieren.
Bemerkenswert ist die geringe Bewertung des Merkmals
Design. Denn in der etablierten Welt der Verbrennungsfahrzeuge spielt das Design neben den technischen
Eigenschaften eine hervorgehobene Rolle. Gilt das für
Elektroautos etwa nicht mehr? Aus dem derzeitigen
Marktangebot lassen sich verschiedene Strategien
ablesen. VW hat sich entschieden, seine Elektroautos
ohne nennenswerte Änderung im Design herzustellen,
während BMW mit dem i3 und dem i8 ein jeweils eigenständiges Design realisiert. Dieser Unterschied wird
von den Fachbegriffen Conversion Design (z. B. VW)
und Purpose Design beschrieben (z. B. BMW).50 Teslas
Modell S wird zwar ein hoher Wiedererkennungswert als
Elektroauto zugeschrieben, sein Design wirkt aber eher
konventionell. Dafür punktet das angekündigte Modell X
mit extravaganten Flügeltüren.
Auffällig ist auch die schwache Bewertung des Merkmals
Image. Bedeutet das tatsächlich, dass ein erfolgreiches
Marketing für Elektroautos sich fundamental von dem
50
für Verbrennungsfahrzeuge unterscheiden sollte, indem
es ohne Imagefaktor auskommt? Dem scheint zu widersprechen, dass Elektroautos wie das Tesla Model S oder
der BMW i3 sehr deutlich über den Imagefaktor beworben und wahrgenommen werden.
In der Betriebsphase nach dem Kauf eines Autos kommt
es auf einen guten After-Sales-Service an. Deshalb
wurden die Nichtbesitzer, denen das Marktangebot nicht
ausreichend war, gefragt, wie wichtig ihnen einzelne
Aspekte des After-Sales-Service sind. Auf Platz eins
der Bewertungen landete Kompetenz/Servicequalität
der Werkstatt (86 %), gefolgt von Ersatzteilversorgung
(84 %) und Nähe zu Servicebetrieben/Händlern (69 %).
Vgl. Brünglinghaus, C. (2012).
Fahrzeugmerkmal
Kategorie
Prozent Zahl der Antworten
Qualität und Zuverlässigkeit
A
76 %
Schnelles Laden
A
66 %
Fahrzeugsicherheit
A
65 %
Herstellergarantien, z. B. für den Akku
A
63 %
Gesamtlebensdauer des Fahrzeugs
A
63 %
Reichweite
A
48 %
Ökologie bzw. positive Ökobilanz
A
42 %
Fahrkomfort
B
37 %
Fahreigenschaften, Fahrdynamik
B
29 %
Viel Stauraum
B
29 %
Geringes Geräuschniveau
B
27 %
Modernes Bedien- und Anzeigekonzept
B
26 %
Heizung und Klimatisierung
B
23 %
Motorleistung/Beschleunigung
B
20 %
Infotainment und Vernetzung
B
18 %
Design
C
15 %
Innovationen
C
15 %
Viel Sitzplätze
C
12 %
Hohe Zuladung
C
11 %
Höchstgeschwindigkeit
C
8%
Image
C
6%
Individualisierungsmöglichkeiten
C
4%
Tabelle 5: Wichtigkeit der Merkmale von Elektroautos
50
Vgl. Brünglinghaus, C. (2012).
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
35
Auf den weiteren Plätzen folgten Hotline/Notdienst
(66 %), Fernwartung/-diagnose (57 %) und Anzahl Servicebetriebe/Händler insgesamt (49 %).51
Dieses Ergebnis ist wenig überraschend – mit einer
Ausnahme: Knapp 60 % der Befragten bewerten Fernwartung/-diagnose als besonders wichtigen Serviceaspekt.
Das zeigt, dass mit Elektroautos die im Verbrennerbereich
längst begonnene Digitalisierung der Automobilwelt weiter
voranschreitet. Während das ferngesteuerte Einspielen
von Updates bei Tesla schon Standard ist, wägen deutsche
Hersteller Vor- und Nachteile einer Fernwartung noch ab.52
Fahrzeugtechnik
Die Technik von Elektroautos wurde nur von 38 Nichtbesitzern als Ablehnungsgrund einer Anschaffung
angegeben. Nur 11 % dieser Untergruppe meinten, dass
Elektroautos technisch ausgereift sind. Dagegen vertraten 34 % von ihnen die Auffassung, Elektroautos seien
technisch unausgereift. 55 % allerdings sind der Ansicht,
dass die technische Reife von Elektroautos als mittelmäßig
einzustufen ist.53 Wenngleich die technische Reife also
nur für wenige Umfrageteilnehmer ein Ablehnungsgrund
war, haben diese Personen doch erhebliche Vorbehalte in
punkto Technik. Um diese Vorbehalte zu entkräften, sind
große Anstrengungen der Autohersteller notwendig. Denn
die technische Reife von Verbrennungsfahrzeugen, die potentiellen Kunden von Elektroautos als Vergleichsmaßstab
dient, weist ein durchweg hohes Niveau auf.
Um das Bild zu differenzieren, wurde die Untergruppe
gebeten, ausgewählte Komponenten eines Elektroautos
nach deren technischem Reifegrad einzustufen. Nur eine
Komponente, nämlich der Elektromotor, wurde mehrheitlich von 55 % als ausgereift bewertet. Auf dem zweiten Platz
rangierte mit 47 % die Leistungselektronik. Danach fällt die
Zustimmung zur Ausgereiftheit mit folgenden Bewertungen steil ab: Heizung/Klimatechnik (13 %), Fahrzeugvernetzung (13 %) und Ladetechnik (8 %). Klares Schlusslicht
war die Batterie mit 0 %. Sie wurde also als die mit Abstand
51
unausgereifteste Komponente bewertet. Dabei treten die
Hersteller mit Garantiezusagen von fünf bis acht Jahren
auf die Batterie diesen Bedenken entgegen.
Hinsichtlich der negativen Bewertung der Batterietechnik bleibt in dieser Umfrage allerdings offen, ob mit dem
Kriterium „technische Unausgereiftheit“ tatsächlich die
technische Zuverlässigkeit der elektrochemischen Energie­
umwandlung gemeint ist, oder nicht eher die bisher geringe
Batteriekapazität, also die mit ihr realisierbare Reichweite,
kritisiert wird.
In jedem Fall ist die Verbesserung der Batterietechnik eine
vordringliche Aufgabe für die Hersteller von Elektroautos.
Für die etablierten OEM ergibt sich aus dieser Aufgabe
gleichzeitig eine wirtschaftliche Herausforderung. Denn
es ist bekannt, dass sie die Batterien für ihre Elektroautos
derzeit vorwiegend aus Südkorea, Japan und China beziehen. Die daraus resultierende Abhängigkeit könnte sich
zu einem Problem entwickeln – nicht nur aus technischen
Gründen. Denn die Batteriekosten haben einen hohen
Anteil an der Wertschöpfung eines Elektroautos.
Bei der Befragung dieser Untergruppe, welche Erwartungen sie bezüglich auftretender Mängel hätten, wenn man
ihnen für ein Jahr ein neuwertiges Fahrzeug zur Verfügung stellen würde, fielen die Antworten recht positiv
aus. Niemand äußerte eine hohe Mängelerwartung. 32 %
dagegen erwarteten nur geringe Mängel. Eine mittlere
Mängelerwartung hatten 68 %.54
Wenn auch bei der Interpretation dieser Antworten aufgrund der geringen Zahl der Befragten Vorsicht geboten
ist, so darf man doch annehmen, dass eine vorwiegend
mittlere Mängelerwartung auch bei einem neuwertigen
Verbrennungsfahrzeug besteht. Damit befänden sich
Elektroautos in diesem Punkt bereits auf Augenhöhe
mit einem Verbrenner. Der relativ hohe Anteil geringer
Mängelerwartung erklärt sich vermutlich aus dem Erfahrungswissen der Befragten: Der technische Aufbau von
Elektroautos ist weniger komplex als der von Verbrennungsfahrzeugen, sie benötigen weniger Bauteile. Das
macht sie prinzipiell weniger störanfällig.
52
52
Die %-Angaben beziehen sich auf 90 Antworten von
Nichtbesitzern und drücken sie Summe der Bewertungen
Die Prozentangaben beziehen sich auf 90 Antworten von Nichtbesitzern und drücken die Summe der Bewertungen für die Kriterien
für die Kriterien sehr wichtig und wichtig aus.
„sehr wichtig“ und „wichtig“ aus.
Söldner,
Vgl. Söldner,
M. (2014).
Vgl.
M. (2014).
53
54
Die
auf
n=38.
Prozentangaben
Die %-Angabenbeziehen
beziehensich
sich
auf
n=38.
Die Prozentangaben beziehen sich auf n=31.
36
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
51
54
Die %-Angaben beziehen sich auf n=31.
Sonderauswertungen
Aus der Grundgesamtheit der Antworten der Umfragen
wurden drei Teilmengen separiert, um diese in folgenden Sonderauswertungen zu analysieren:
1:
▪▪Sonderauswertung
Besitzer versus Nichtbesitzer:
509 Teilnehmer, davon 162 Besitzer eines BEV und
347 Nichtbesitzer.
▪▪
Sonderauswertung 2:
Nichtbesitzer Mitarbeiter Förderprogramme versus
sonstige Personen:
347 Teilnehmer als Nichtbesitzer eines BEV, davon
168 Mitarbeiter in Förderprogrammen und 179 sonstige Personen.
▪▪
Sonderauswertung 3:
Nichtbesitzer-Gruppen unterschieden nach Erfahrungsgrad:
347 Teilnehmer als Nichtbesitzer eines BEV, davon
134 Medium-Nichtbesitzer, 146 Test-Nichtbesitzer
und 46 Nichtbesitzer ohne Elektroauto-Erfahrung.
Die Sonderauswertungen beschränkten sich jeweils
darauf, die markantesten Auffälligkeiten bezogen auf
das allgemeine Erkenntnisinteresse der Umfrage zu
beschreiben. Dabei konnte es sich sowohl um starke
Abweichungen als auch um große Übereinstimmungen
handeln.
Sonderauswertung 1:
Besitzer versus Nichtbesitzer
In dieser Sonderauswertung wurden ausgewählte Merkmale von 162 Besitzern eines BEV mit denen von 347
Nichtbesitzern verglichen.
Reichweite
Bezüglich der gewünschten Reichweite sind keine signifikanten Unterschiede zwischen Besitzern und Nicht-Besitzern messbar. In beiden Gruppen sind jeweils rund
20 % mit einer Reichweite bis zu 200 km zufrieden, die
überwiegende Mehrzahl von jeweils rund 70 % wünscht
sich Reichweiten zwischen 200 und 500 km. Im Durch-
Welche Reichweite wünschen Sie sich mit einer Batterieladung?
Durchschnittliche Wunsch-Reichweite in km
500
450
400
350
352 km
318 km
300
294 km
289 km
Nichtbesitzer
Großstadt
Elektroautobesitzer
Kleinstadt
250
200
150
100
50
0
Nichtbesitzer
Kleinstadt
Elektroautobesitzer
Großstadt
Abbildung 14: Durchschnittliche Wunschreichweiten
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
37
Wohnort
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
NB= 162 Besitzer eines BEV
NNB = 347 Nicht-Besitzer eines BEV
41%
38%
26%
27%
14%
8%
8%
14%
12%
12%
Im Zentrum einer Stadt Im Randbezirk einer Stadt In einer Stadt mit 20.000 In einer Kleinstadt mit In einer Kleinstadt/Dorf
> 50.000 Einwohner
mit > 50.000 Einwohner
bis 50.000 Einwohner 5.000 – 20.000 Einwohner
bis 5.000 Einwohner
Abbildung 15: Wohnorte der Besitzer eines BEV
schnitt gaben die Besitzer eine gewünschte Reichweite
von 301 km, die Nichtbesitzer eine von 308 km an.
Bezogen auf die Größe ihres Wohnortes zeigten sich
allerdings sowohl innerhalb als auch zwischen den beiden
Gruppen bemerkenswerte Unterschiede in der Bewertung
der Reichweite. Von den 65 Besitzern eines BEV, die in
Großstädten leben, sind nur 6 % mit einer Reichweite bis
zu 200 km zufrieden, von den 84 Besitzern, die in Kleinstädten leben mit 30% dagegen weitaus mehr. Dementsprechend fordern 83 % der Großstadtbesitzer Reichweiten zwischen 200 und 500 km, während das nur für 61 %
der Elektroautobesitzer in einer Kleinstadt der Fall ist.
Großstadtbewohner, die ein BEV besitzen, haben offenbar
höhere Reichweitenansprüche als Kleinstadtbewohner.
Bei Nichtbesitzern zeigte sich ein solch deutlicher
Unterschied zwischen den Wohnortgrößen bezogen auf
die Kilometerklassen zwar nicht, jedoch differierte der
Durchschnittswert der gewünschten Reichweite in dieser
Hinsicht erheblich: Er betrug bei den Nichtbesitzern, die
in Großstädten leben, 294 km, bei den Nichtbesitzern aus
Kleinstädten dagegen 352 km. Kleinstadtbewohner, die
kein BEV besitzen, haben offenbar höhere Reichweitenansprüche als Großstadtbewohner.
Es bleibt festzuhalten, dass die Reichweite der derzeit
erhältlichen Elektroautos (mit Ausnahme des Tesla Model S) nicht in dem Bereich liegt, den sich sowohl Besitzer
als auch Nichtbesitzer durchschnittlich wünschen. Eine
Erhöhung der Reichweite von Elektroautos in Bereiche
von 300 bis 400 km würde der Verbreitung der Elektromobilität sowohl im urbanen als auch ländlichen Raum
spürbare Impulse geben.
Parksituation
Im Vergleich der Parksituation von Besitzern und
Nichtbesitzern zeigte sich die herausragende Bedeutung
eines festen Stell- oder Garagenplatzes für die Anschaf-
38
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
fung und den Betrieb eines Elektroautos. Nur 8 % der
162 Besitzer eines BEV haben keinen festen Stell- oder
Garagenplatz, während dieser Prozentsatz bei den 347
Nichtbesitzern 38 % beträgt. 82 % der Besitzer verfügen
an ihrem häuslichen Stellplatz sogar über eine Ladeinfrastruktur.
Wohnort
Die Besitzer von BEVs, die an dieser Umfrage teilnahmen, lebten mehrheitlich im ländlichen Raum. 52 % von
ihnen leben in Dörfern oder Städten von bis zu 20.000
Einwohnern. Nur 40 % leben dagegen in Städten von
mehr als 50.000 Einwohnern.
Dem entspricht der Befund, dass die Mehrzahl von 68 %
der teilnehmenden Nichtbesitzer in Großstädten lebt.
Es ist angesichts dieser Daten davon auszugehen, dass
das Laden in ländlichen Gebieten hauptsächlich zuhause erfolgt, weil es dort mehr Eigenheime mit Garagen
und festen Stellplätzen gibt. Um die Anschaffung von
Elektroautos zu fördern, sollte der Aufbau einer öffentlichen und halböffentlichen Ladeinfrastruktur deshalb
vorrangig in den Randbezirken und Zentren von großen
Städten erfolgen.
Eigentum versus Miete
Der Besitz einer selbst bewohnten Immobilie begünstigt
eindeutig auch den Besitz eines Elektroautos.Von den
162 BEV-Besitzern sind 74 % den Immobilieneigentümern zuzurechnen, während von den 347 Nichtbesitzern
nur 40 % angeben, Wohneigentum zu besitzen. Der Zusammenhang erklärt sich daraus, dass ein Eigenheim in
der Regel über einen festen Stell- oder Garagenplatz verfügt und Investitionen in Ladeinfrastruktur längerfristig
betrachtet und einfacher umgesetzt werden können als
bei einer Mietwohnung.
Sonderauswertung 2: Mitarbeiter in
Förderprogrammen versus sonstige
Personen
Diese Sonderauswertung konzentrierte sich auf die 347
Teilnehmer, die kein BEV besitzen und unterschied sie
danach, ob sie Mitarbeiter in Förderprogrammen sind
(n=168) oder nicht (n=179). Damit sollte untersucht werden, ob die Mitarbeiter der Förderprogramme aufgrund
ihrer spezifischen Erfahrungen in den Projekten die
Elektromobilität unterschiedlich bewerten als sonstige
elektromobilitätsinteressierte Personen.
Persönliche Ablehnungsgründe
Die Mitarbeiter in Förderprogrammen gaben mit
durchschnittlich 1,79 mehr Ablehnungsgründe an als
ihre Vergleichsgruppe mit 1,56. Dies könnte auf größere
Bedenken hinsichtlich der Anschaffung von Elektroautos
hindeuten. Für beide Gruppen ist die (mangelnde) Wirtschaftlichkeit der Hauptgrund dafür, kein Elektroauto zu
besitzen. Allerdings betont die Gruppe der Mitarbeiter
diesen Aspekt mit 55 % der Antworten deutlich stärker als ihre Vergleichsgruppe mit nur 38 %. In beiden
Untergruppen entspricht auch die weitere Reihenfolge
der Ablehnungsgründe derjenigen in der Gesamtgruppe:
Alltagstauglichkeit, kein Bedarf, Laden, Marktangebot
und Technik.
Wirtschaftlichkeit
Die stärkere Betonung des Ablehnungsgrundes Wirtschaftlichkeit durch die Mitarbeiter der Förderprogramme drückt sich auch in deren Bewertung der Gesamtkosten eines Elektroautos aus. 94 % von ihnen gehen davon
aus, dass die Gesamtkosten eines Elektroautos höher
oder deutlich höher ausfallen als bei einem vergleichbaren Verbrennungsfahrzeug. In der Gruppe der 179
sonstigen Personen wird diese Einschätzung nur von
88 % geteilt. Der Grund dafür könnte darin liegen, dass
die Mitarbeiter in Förderprogrammen mehr Einblick
in die tatsächlichen Kosten der Anschaffung und des
Betriebs eines Elektroautos haben, beispielsweise aus
Rechnungen von Reparaturen oder für Ersatzteile oder
weil generell die Kostenbetrachtung in vielen Projekten
eine wichtige Rolle spielt. Hinsichtlich der Gewichtung
der einzelnen Gründe, die diese höheren Gesamtkosten
bedingen, gibt es zwischen beiden Gruppen aber keine
wesentlichen Unterschiede.
Alltagseinschränkung
Die möglichen Einschränkungen durch ein Elektroauto
im Alltag beurteilen die Mitarbeiter in den Förderprogrammen dagegen weit weniger skeptisch als ihre
Vergleichsgruppe. 31 % von ihnen gaben an, erhebliche
Alltagseinschränkungen zu befürchten. In der Vergleichsgruppe waren es 47 %. Insbesondere die Reichweitenangst zeigte sich in der Mitarbeitergruppe weit
weniger ausgeprägt. Nur 9 % meinten, die Aussage „Ich
habe Angst mit einem leeren Akku liegen zu bleiben“
treffe stark zu. In der Vergleichsgruppe behaupteten das
dagegen 29 %.
Laden
Ein geringfügiger Unterschied ergab sich zwischen beiden
Gruppen in der Beurteilung der Ladeproblematik. 50 %
der Mitarbeiter in Förderprogrammen und 43 % der anderen befragten Nichtbesitzer erwarten größere Probleme
beim Laden eines Elektroautos. Der Grundtenor ist in
beiden Gruppen allerdings gleich: Rund 70 % erwarten
mittlere oder große Ladeprobleme. Hierbei überrascht
nicht nur die Höhe des Prozentsatzes, sondern auch die
Übereinstimmung zwischen beiden Gruppen.
Die aktuell nicht vorhandene Möglichkeit, zuhause laden
zu können, bewerteten beide Gruppen übereinstimmend
als das Hauptproblem des Ladens – allerdings mit deutlichem Abstand in den auf diese Wertung entfallenden
Prozentwerten. 84 % der Mitarbeiter in Förderprogrammen und 60 % der sonstigen Personen stimmten der
Aussage „Ich kann zuhause nicht laden“ zu. Ein ähnlich
hoher Anteil an Ladeproblemen zeigt sich bezüglich der
Aussage, dass die Ladeinfrastruktur nicht ausreichend
sei. Als zutreffend oder stark zutreffend wurde sie von
77 % der Förderprogramm-Mitarbeiter und von 86 % der
Vergleichsgruppe bewertet. Einen signifikanten Unterschied gibt es währenddessen für die Bewertung der nicht
vorhandenen Möglichkeit, während der Arbeit zu laden.
Nur 29% der Antworten der Förderprogramm-Mitarbeiter
entfielen auf die Kategorie „trifft stark zu“, im Vergleich
zu dem wesentlich höheren Wert von 47 % der sonstigen
Personen.
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
39
Marktangebot
Insgesamt bewerteten beide Gruppen das Marktangebot noch als sehr unzureichend, wobei die Förderprogramm-Mitarbeiter noch unzufriedener damit sind. 77 %
von ihnen bewerteten das Marktangebot als unzureichend, in der Vergleichsgruppe taten das nur 65 %.
Bezüglich der gewünschten Ausweitung des Angebotes,
der präfererierten Fahrzeugmerkmale und den Anforderungen an den After-Sales-Service gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen.
Technik
Die technische Reife von Elektroautos wurde von den
Mitarbeitern in den Förderprogrammen höher eingeschätzt als von der Vergleichsgruppe. 14 % von ihnen
bezeichneten Elektroautos als technisch ausgereift. In
der Vergleichsgruppe waren es 6 %. In beiden Gruppen
landete die Batterie jedoch als gravierendster technischer Schwachpunkt mit Abstand auf dem letzten Platz
der Bewertungsskala.
Im Gegensatz zu dieser Gesamteinschätzung bewerten
die Mitarbeiter in den Förderprogrammen interessanterweise die technische Reife aller abgefragten Einzelkomponenten (Elektromotor, Leistungselektronik, Heizung/
Klimatechnik, Fahrzeugvernetzung, Ladetechnik und
Batterie) jeweils negativer als die Vergleichsgruppe.
Auch hinsichtlich der Mängelerwartung sind die Förderprogramm-Mitarbeiter pessimistischer. Nur 22 % von
ihnen erwarteten geringe Mängel während der einjährigen Nutzung eines neuwertigen Elektroautos, in der
Vergleichsgruppe waren es demgegenüber 46 %.
Sonderauswertung 3:
Unterschiedliche Erfahrung bei den
Nichtbesitzern
In dieser Sonderauswertung wurde die Gruppe der
Nichtbesitzer nach dem Grad der Erfahrung mit Elektro­
autos differenziert (vgl. Abbildung 10). Mitglieder der
ersten Untergruppe (Medium-Nichtbesitzer; n=134)
benutzen gelegentlich oder regelmäßig ein Elektroauto,
zum Beispiel im Carsharing oder beim Arbeitgeber. Die
Mitglieder der zweiten Untergruppe (Test-Nichtbesitzer;
40
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
n=146) sind im Rahmen einer Probefahrt oder eines
Elektromobilitäts-Events bereits mindestens einmal
mit einem Elektroauto gefahren. Die Mitglieder der
dritten Untergruppe (n=46) sind bisher noch nie ein
­Elektroauto gefahren.
Persönliche Ablehnungsgründe
In allen drei Gruppen ist die (mangelnde) Wirtschaftlichkeit der Hauptgrund dafür, kein Elektroauto zu besitzen.
Überdurchschnittlich oft genannte Ablehnungsgründe
sind in allen drei Gruppen Alltagstauglichkeit, Laden
und Marktangebot. Der Ablehnungsgrund Technik
nimmt bei allen den geringsten Stellenwert ein.
Wirtschaftlichkeit
In der Bewertung der Wirtschaftlichkeit sind keine nennenswerten Unterschiede zu verzeichnen. Alle Gruppen
schätzen mit hohen Prozentwerten die Gesamtkosten
eines Elektroautos in Relation zu einem vergleichbaren
Verbrennungsfahrzeug höher oder deutlich höher ein.
Bei Medium-Nicht-Besitzern ist der Wert mit 93 % am
höchsten, gefolgt von den Test-Nichtbesitzern (92 %)
und den gänzlich Unerfahrenen (85 %).55 Hinsichtlich
der Gewichtung der einzelnen Gründe, die diese höheren
Gesamtkosten bedingen, gibt es zwischen den Gruppen
keine wesentlichen Unterschiede.
Alltagstauglichkeit
Diejenigen Nichtbesitzer, die noch nie mit Elektroautos
gefahren sind, schätzen deren Alltagstauglichkeit wesentlich kritischer ein als die beiden anderen Gruppen.
Wie man der Grafik (vgl. Abbildung 17) entnehmen
kann, erwarten 53 % der Nichtbesitzer ohne Erfahrungen
mit Elektromobilität erhebliche Alltagseinschränkungen,
während das nur bei 36 % der Medium-Nichtbesitzer
und 34 % der Test-Nichtbesitzer der Fall ist.56
55
Die Prozentangeben beziehen sich auf n=59 für die
Medium-Nichtbesitzer, n=73 für die Test-Nichtbesitzer
und n=20 für die Nichtbesitzer ohne Elektrofahrzeugerfahrung.
55
56
Die
beziehen
sich auf
n=59
die für die
Prozentangaben
Die Prozeatangaben
beziehen
sich
auffür
n=134
Medium-Nichtbesitzer, n=73
fürfür
die die
Test-Nichtbesitzer
und
Medium-Nichtbesitzer,
n=47
Test-Nichtbesitzer
n=20 für die Nichtbesitzer ohne Elektroautoerfahrung.
56
Die Prozentangaben beziehen sich auf n=134 für die Medium-Nichtbesitzer, n=47 für die Test-Nichtbesitzer
und n=46 für die Nichtbesitzer ohne Elektroautoerfahrung.
Wie stark würde Sie ein Elektroauto im Alltag
einschränken?
Erwartung einer erheblichen Alltagseinschränkung
80%
53%
70%
60%
50%
36%
34%
40%
30%
20%
10%
0%
Medium-Nichtbesitzer Test-Nichtbesitzer Nichtbesitzer ohne
Erfahrung
Abbildung 17: Sonderauswertung 3 - Bewertung der Alltagseinschränkung
Das zeigt abermals, wie wichtig es für den Erfolg der
Elektromobilität sein wird, möglichst vielen Menschen
konkrete Erfahrungen mit Elektroautos zu vermitteln.
Laden
Je höher der Erfahrungsgrad mit Elektromobilität ist,
desto geringere Probleme werden von den Befragten auch
beim Laden erwartet.
Zwei Drittel der gänzlich unerfahrenen Nichtbesitzer (67 %)
erwartet große Probleme beim Laden (vgl. Abbildung 18).
Mit 48 % ist diese Erwartung in der Gruppe der Test-Nichtbesitzer schon deutlich geringer ausgeprägt, während sie
in der Gruppe der Medium-Nichtbesitzer nur noch von gut
einem Drittel (34 %) vorgebracht wird.57 Einig sind sich
alle drei Gruppen dann wieder, was das Hauptproblem des
Ladens eines Elektroautos angeht. In allen Gruppen wird
mit Abstand die Aussage, zu Hause nicht laden zu können,
auf Platz eins der Ladeprobleme gesetzt.
Dass ein höherer Erfahrungsgrad dabei hilft, die Beurteilung der Elektromobilität positiv zu beeinflussen, zeigen
auch die Einschätzungen zur Ladedauer. Die Aussage
„Das Laden eines Elektroautos dauert einfach zu lange“
rangiert für die Gruppe der Medium-Nichtbesitzer auf
Platz vier von acht Gründen, die das Laden eines Elektroautos erschweren, für die Gruppe der Test-Nichtbesitzer
sogar nur auf Platz sechs. Die Gruppe der unerfahrenen
Nichtbesitzer aber positioniert diese Aussage dagegen klar
auf Platz eins.
und n=46 für die Nichtbesitzer ohne Elektrofahrzeugerfahrung.
57
57
58
Mit zunehmender Erfahrung rücken allerdings andere Ladeprobleme in den Vordergrund. So stellen für
Medium-Nichtbesitzer die verschiedenen Zugangsarten
(59 %) und die Suche nach einer freien Ladesäule (32 %)
relevante Probleme dar, während diese von den Besitzern ohne Elektroautoerfahrung mit nur 27 % und 17 %
deutlich unwichtiger eingestuft werden.
Marktangebot
Was die Einschätzung des Marktangebotes angeht, spielt
der Erfahrungsgrad keine Rolle. Allen drei Gruppen
erscheint dieses als in hohem Maße unzureichend. Die
höchsten Werte stammen mit jeweils 70 % aus den
beiden Gruppen, die bereits über Erfahrungen verfügen.
Die Bewertung der Nichtbesitzer ohne Erfahrung fällt
mit 65 % etwas niedriger aus.58
Bezüglich der gewünschten Ausweitung des Angebotes,
der präferierten Fahrzeugmerkmale und den Anforderungen an den After-Sales-Service gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.
58
Die Prozentangaben beziehen sich auf n=27 für die
Medium-Nichtbesitzer, n=40 für die Test-Nichtbesitzer
Bewerten
Siefür
bitte,
problematisch
das Laden eines
und n=17
die wie
Nichtbesitzer
ohne ElektrofahrzeugerfahElektroautos
rung.
für sie wäre!
Erwartung von großen Problemen beim Laden
80%
67%
70%
60%
48%
50%
40%
34%
30%
20%
10%
0%
Medium-Nichtbesitzer Test-Nichtbesitzer Nichtbesitzer ohne
Erfahrung
Abbildung 18: Sonderauswertung 3 - Bewertung von Ladeproblemen
Die Prozentangaben beziehen sich auf n=134 für die
Die
Prozentangaben beziehen
für die Medium-Nichtbesitzer, n=42 für die Test-Nichtbesitzer
Medium-Nichtbesitzer,
n=42sich
für auf
die n=134
Test-Nichtbesitzer
und
n=46
für
die
Nichtbesitzer
ohne
Elektroautoerfahrung.
und n=46 für die Nichtbesitzer ohne ElektrofahrzeugerDie
Prozentangaben beziehen sich auf n=27 für die Medium-Nichtbesitzer, n=40 für die Test-Nichtbesitzer
fahrung.
und n=17 für die Nichtbesitzer ohne Elektroautoerfahrung.
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
41
Technik
Angesichts der geringen Stichprobengröße59 ist bei der
Interpretation dieses Ablehnungsgrundes Vorsicht geboten. Dennoch zeigt sich auch hier tendenziell, dass ein
höherer Erfahrungsgrad mit einer positiveren Einschätzung der Elektromobilität korreliert.
Wie man der Abbildung 19 entnehmen kann, sind gänzlich unerfahrene Personen sehr skeptisch bezüglich der
technischen Reife von Elektroautos. 71 % dieser Gruppe
halten Elektroautos für technisch unausgereift. In der
Gruppe der Test-Nichtbesitzer meinen das nur noch
13 %. Offenbar verbessern eine oder mehrere Probefahr-
ten die Einstellung schlagartig: Der Fahrspaß mit einem
Elektroauto und die ersten Erfahrungen mit dessen
Funktionalität wirken möglicherweise so begeisternd,
dass viele Testfahrer davon auf eine ausgereifte Technik
schließen. In der Gruppe der Medium-Nichtbesitzer, die
wahrscheinlich häufiger mit den „Kinderkrankheiten“
und Alltagsproblemen von Elektroautos konfrontiert
werden, relativiert sich dieser Optimismus wieder. 42 %
von ihnen halten Elektroautos für technisch unausgereift. Unabhängig davon bewerten alle drei Gruppen die
Batterie als größten technischen Schwachpunkt eines
Elektroautos.
59
Die Prozentangaben beziehen sich auf n=12 für die
Medium-Nichtbesitzer, n=16 für die Test-Nichtbesitzer
und n=7 für die Nichtbesitzer ohne ElektrofahrzeugerfahWie ausgereift
ist Ihrer Meinung nach die Technik
rung.
von Elektroautos?
80%
Einschätzung der Technik von Elektrofahrzeugen
als unausgereift
71%
70%
60%
50%
40%
42%
30%
20%
13%
10%
0%
Medium-Nichtbesitzer Test-Nichtbesitzer Nichtbesitzer ohne
Erfahrung
Abbildung 19: Sonderauswertung 3 - Bewertung der technischen Reife
59
Die Prozentangaben beziehen sich auf n=12 für die Medium-Nichtbesitzer, n=16 für die Test-Nichtbesitzer
und n=7 für die Nichtbesitzer ohne Elektroautoerfahrung.
42
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
Schlussfolgerung und
Empfehlung
Vor dem Hintergrund der bundespolitischen ­Ziele,
Deutschland sowohl zum Leitmarkt als auch zum
Leitanbieter der Elektromobilität zu machen, liefern die
Ergebnisse dieser Umfrage wertvolle Hinweise, wie die
weitere Entwicklung der Elektromobilität positiv beeinflusst werden kann.
Durch diese Befragung wird ausgewiesen, dass Personen,
die sich mit einem hohen Wissensstand und positiver
Einstellung gegenüber Elektromobilität auszeichnen, die
gleiche Einschätzung der Hinderungsgründe hinsichtlich der Anschaffung eines Elektroautos angeben wie
weniger gut informierte Personen. Daraus kann man
klar schließen, dass es für den geplanten Markthochlauf
nicht ausreichen wird, potentielle Nutzer nur über die
Vermittlung von Wissen und Anwendungserfahrung zu
überzeugen. Unabdingbar sind darüber hinaus Fortschritte in den bekannten Themen Wirtschaftlichkeit,
Reichweite und Infrastruktur. Auch wenn die mangelnde
Wirtschaftlichkeit prominent im Vordergrund steht, belegt das Umfrageergebnis, dass es nicht nur ein Grund,
sondern meist eine Kombination aus verschiedenen
Gründen ist, die potentielle Nutzer davon abhält, sich für
ein Elektroauto zu entscheiden. Typische Ablehnungsgründe sind dabei neben der Wirtschaftlichkeit fehlende
Alltagstauglichkeit, Probleme beim Laden und mangelndes Fahrzeugangebot. Zudem gibt es eine erhebliche
Anzahl an Personen, die für ihre Mobilität kein eigenes
Fahrzeug benötigen und somit generell als Fahrzeugkäufer nicht in Frage kommen.
Um das Ziel eines Leitmarktes zu erreichen, sind demzufolge in allen Themenfeldern Maßnahmen und Verbesserungen notwendig:
Neugier wecken – nachhaltig begeistern
Die befragten Besitzer von Elektroautos sind außerordentlich zufrieden mit ihren Fahrzeugen. Deswegen
muss Elektromobilität für so viele potentielle Nutzer wie
möglichst praktisch erlebbar gemacht werden, um ihnen
Fahrspaß und -komfort von Elektroautos zu vermitteln
und sie damit für elektrisches Fahren zu gewinnen.
Aufgrund der Spezifika von Elektroautos ist es aber im
Gegensatz zu herkömmlichen Fahrzeugen nicht ausreichend, nur Probefahrten von kurzer Dauer anzubie-
ten. Interessierte Kunden müssen darüber hinaus die
Möglichkeit haben, Elektroautos längere Zeit im Alltag
testen zu können. Kurze Probefahrten bauen zwar erste
Hemmnisse ab und eine gewisse Neugier oder sogar Begeisterung auf, tangieren aber einige wesentliche Aspekte der Elektromobilität überhaupt nicht. Das betrifft zum
einen die Alltagstauglichkeit von Elektroautos und zum
anderen Probleme beim Laden; mithin zwei Ablehnungsgründe, die im Rahmen dieser Umfrage gleich nach der
Wirtschaftlichkeit rangieren. Die Ergebnisse der Umfrage belegen, dass Personen mit Erfahrungshintergrund
zum Beispiel Alltagseinschränkungen beim Fahren eines
Elektroautos viel geringer einschätzen als Personen, die
noch nie ein Elektroauto bewegt haben.
Höhere Reichweite ermöglicht Zugang zu größeren Kundensegmenten
Eine der wichtigsten Herausforderungen für den Markthochlauf von Elektroautos ist die Erhöhung der Reichweite. Zwar gibt es schon Personen und Nutzergruppen,
für deren Einsatzzwecke die heutigen Reichweiten
ausreichen, aber um weitere Kundensegmente zu erschließen, ist es notwendig, die Reichweite auf mindestens 200 km bis 400 km tatsächliche Laufleistung zu
steigern. Dafür muss in die Erforschung, Entwicklung
und Produktion von Batterien mit weitaus größerer
Leistungsfähigkeit und Kapazität als heute investiert
werden. Nur so kann dem Bedarf, längere Strecken ohne
Ladeunterbrechung zurückzulegen, entsprochen werden.
Deutlich höhere Reichweiten wirken sich zudem positiv
auf den erforderlichen Bedarf an Ladeinfrastruktur und
die Notwendigkeit, stets zuhause laden zu müssen, aus.
Batteriekosten als Schlüssel zu höherer Wirtschaftlichkeit
Höhere Reichweiten müssen unbedingt mit fallenden
Batteriepreisen einhergehen. Nur damit wird die Voraussetzung geschaffen, dass breite Schichten der Bevölkerung die Anschaffung eines Elektroautos in Betracht
ziehen. Ein Zusatzeffekt ergibt sich bei gleichzeitig
leistungsfähigeren und preiswerteren Batterien dadurch,
dass potentielle Nutzer ohne hohe Reichweitenanforderungen auf ein Angebot von Elektroautos zurückgreifen
könnten, das sich durch heute gängige Reichweiten und
deutlich günstigere Anschaffungskosten auszeichnet.
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
43
Die Steigerung der Effizienz der Batterien ist aber nicht
allein wegen der Reichweitenthematik, sondern vor allem
wegen der bislang nicht ausreichenden Wirtschaftlichkeit
von Elektroautos notwendig. Wie die Studie deutlich zeigt,
ist mangelnde Wirtschaftlichkeit der vorherrschende
Grund für deren Nichtanschaffung.
Wirtschaftlichkeit durch Kostentransparenz
Die mangelnde Wirtschaftlichkeit dürfte für potentielle Käufer trotz großen Interesses und Begeisterung für
Elektromobilität auch zukünftig ein hinreichender Grund
sein, sich für ein herkömmliches Verbrennungsfahrzeug
zu entscheiden. Andererseits dürften alle Maßnahmen, die
eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit nach sich ziehen,
starke positive Wirkungen auf die Akzeptanz der Elektromobilität entfalten. Diese Maßnahmen betreffen neben
den Anschaffungskosten sowohl den Wertverlust durch die
Differenz zwischen Anschaffungs- und Zeitwert als auch
die Betriebskosten. Damit verfügen die Automobilhersteller
über den wichtigsten Hebel, um der Elektromobilität zum
Erfolg zu verhelfen. Hilfreich dürfte es darüber hinaus sein,
bezüglich der Gesamtkosten von Elektroautos eine Transparenz und Nachvollziehbarkeit herzustellen, die auch
Nicht-Experten einen Vergleich mit Verbrennungsfahrzeugen ermöglicht. Die überzeugende und nachvollziehbare
Darstellung, dass sich ein Elektroauto rechnen kann, dürfte
der Elektromobilität starke positive Impulse verleihen.
Zuverlässige Lademöglichkeiten geben Sicherheit
Aus den Umfrageergebnissen bezüglich des Ladens kann
man schließen, dass praktikable Lösungen viel stärker
44
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
als bisher auf die Bedürfnisse der Kunden abgestellt sein
müssen. Die Ladelösungen sollten dabei dem KISS-Prinzip „Keep It Simple and Smart“ entsprechen. Folglich sind
Autohersteller gemeinsam mit Energieversorgern und
Ladeinfrastrukturbetreibern aufgerufen, attraktive und
bedarfsgerechte Ladelösungen sowohl auf der Infrastruktur- als auch auf der Fahrzeugseite bereitzustellen, die
in der Lage sind, die Kunden im besten Falle nicht nur
zufriedenzustellen, sondern sogar zu begeistern. Insbesondere im Bereich der Schnellladeinfrastruktur besteht
bei den aktuellen Nutzern von Elektroautos deutlicher
Bedarf, denn der Aufbau von Schnellladesäulen (CCS und
Chademo) kommt bisher nur langsam in Schwung. Neben
der räumlichen Verteilung von Ladestationen spielt hierbei die Sicherheit und Planbarkeit, an den vorhandenen
Ladepunkten tatsächlich zuverlässig laden zu können,
eine wichtige Rolle.
Marktangebot in allen relevanten Fahrzeugsegmenten erweitern
Um zukünftig die Leitanbieterschaft bei Elektroautos
zu beanspruchen, sollten die deutschen Autohersteller
zügig dafür sorgen, ihr Marktangebot an Elektroautos in
relevanten Modellsegmenten zu erweitern. Eine Signalwirkung würde dadurch entstehen, wenn deutsche
Hersteller Elektroautos in der prestigeträchtigen Oberklasse anbieten würden, z. B. für repräsentative Aufgaben
im Staatsdienst oder für imagebewusste Manager. Weiter
sollten Fahrzeugmodelle für das von Firmen stark nachgefragte Mittelklassesegment und das bei Familien beliebte
Van-Segment angeboten werden.
Über die Begleit- und
Wirkungsforschung der
Schaufenster Elektromobilität
Mit dem Förderprogramm „Schaufenster Elektromobilität“ setzt die Bundesregierung eine zentrale Maßnahme
des 2011 beschlossenen Regierungsprogramms Elektromobilität um. Ziel des Programms ist es, die deutschen
Kompetenzen in den Bereichen Elektrofahrzeug, Energieversorgung und Verkehrssystem in ausgewählten, groß
angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben systemübergreifend zu bündeln und sichtbar zu
machen. In enger Kooperation von öffentlicher Hand,
Industrie und Wissenschaft werden dabei innovative
Elemente der Elektromobilität erprobt. Sie werden für
die Öffentlichkeit erfahrbar gemacht und Impulse für
die nationale wie internationale Nachfrage generiert. In
den vier Schaufensterregionen werden zwischen 2012
und 2016 90 Verbundprojekte mit 334 Teilvorhaben
durch die Bundesregierung sowie weitere Projekte durch
Landesregierungen und weitere Partner unterstützt. Um
die Erkenntnisse und Erfahrungen aus den Schaufensterprojekten übergreifend verfügbar zu machen, hat die
Bundesregierung eine schaufensterübergreifende Begleitund Wirkungsforschung beauftragt. Hauptanliegen der
Begleit- und Wirkungsforschung ist es, einen effektiven
Wissenstransfer zwischen den Projekten und der Fachöffentlichkeit zu gestalten und so zur stetigen Verbesserung
der Schaufenster und zur Weiterentwicklung des Elektromobilitätsstandorts Deutschland insgesamt beizutragen.
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
45
46
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
Literaturverzeichnis
[1]
ADAC (2013): ADAC Elektromobilität 2013; Landsberg am Lech, 2013.
[2]
ALDI (2015): Sonne tanken; https://www.aldi-sued.de/de/aldi-sued-a-bis-z/aldi-sued-a-bis-z/e/elektrotankstellen/; abgerufen am 29.07.2015.
[3]
Anker, S. (2014): Das winzig kleine Problem des Tesla Model S, in: Die Welt; Online-Ausgabe vom 11.04.2014; http://www.welt.de/motor/article126832005/Das-winzig-kleine-Problem-des-Tesla-Model-S.html; abgerufen am 22.07.2015.
[4]
Bain & Company (2011): Mit System Kunden begeistern, in: Results, 04_2011, S. 3 - 5.
[5]
Baumann, Uli/Wittich, Holger/Stegmaier, Gerd (2015): So will BMW die S-Klasse schlagen, in: auto, motor und sport – online, 10.06.2015; http://www.auto-motor-undsport.de/news/neuer-bmw-7er-2015-so-will-bmw-die-s-klasse-schlagen-8968604.html; abgerufen am 31.07.2015.
[6]
Begleit- und Wirkungsforschung (2015): Fragen rund um das Elektrofahrzeug: Wie kommen die Angaben über den Stromverbrauch und die Reichweite von Elektrofahrzeugen zustande?, Berlin.
[7]
Begleit- und Wirkungsforschung (2015): Ergebnispapier Nr. 1: Wer sind die Nutzerinnen und Nutzer von Elektromobilität? Transparenz durch das Nutzer-Begriffsnetz und
den Nutzercube.
[8]
Bertram, Mathias/Bongard, Stefan (2014): Elektromobilität im motorisierten Individualverkehr, Wiesbaden.
[9]
BMVI (2015): Förderprogramm „Modellregionen Elektromobilität“ des BMVBS - Aufforderung zur Interessensbekundung; http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/G/
foerderprogramm-modellregionen-elektromobilitaet-des-bmvbs-aufforderung-zur-interessensbekundu.html?nn=35602; abgerufen am 04.08.2015.
[10]
BMW (2015): https://www.bmw.de/de/neufahrzeuge/bmw-i/i3/2015/antrieb-reichweite.html?uncert; abgerufen am 21.07.2015.
[11]
BMWi (2014): Alles auf eine Karte: E-Roaming für Elektroautos, in: Energiewende direkt, 04.11.2014; http://www.bmwi-energiewende.de/EWD/Redaktion/Newsletter/2014/32/Meldung/e-roaming.html; abgerufen am 30.07.2015.
[12]
BMWi (2015): IKT für Elektromobilität; http://www.ikt-em.de/; abgerufen am 04.08.2015.
[13]
Bongard, Stefan (2015): ECAR2-Studie zur Akzeptanz der Elektromobilität - Ergebnisband -, Speyer.
[14]
Brünglinghaus, Christiane (2012): Fahrzeugkonzepte: Conversion versus Purpose Design, in: Springer für Professionals; http://www.springerprofessional.de/fahrzeugkonzepte-conversion-versus-purpose-design/3619822.html;jsessionid=32B315485BA0B48566F55598B2CE1119.sprprofltc0202; abgerufen am 03.08.2015.
[15]
Continental (2013): Simplify your Drive für Elektrofahrzeuge; http://www.continental-corporation.com/www/iaa_com_de/general/iaa_2013_de/highlights_de/syd_for_
ev_de.html; abgerufen am 29.07.2015.
[16]
Defacto (2013): Net Promoter Score Ranking – Gemeinschaftsstudie 2013; defacto research & consulting GmbH und Otto-Friedrich Universität Bamberg, 2013.
[17]
Destatis (2009): Zuhause in Deutschland, Ausstattung und Wohnsituation privater Haushalte, Wiesbaden
[18]
Destatis (2010): Statistik und Wissenschaft. Demographische Standards, Band 17, Berlin.
[19]
Destatis (2011): Bevölkerung Deutschlands nach Alter, Migrationshintergrund und eigener Migrationserfahrung. Ergebnisse des Zensus mit Stichtag 9. Mai 2011. https://
www.destatis.de/DE/Methoden/Zensus_/Tabellen/MHG_3_Alter.html; abgerufen am 14.07.2015.
[20]
Destatis (2012): Einkommen, Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte nach dem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen 2012; https://www.destatis.de/DE/
ZahlenFakten/GesellschaftStaat/EinkommenKonsumLebensbedingungen/EinkommenEinnahmenAusgaben/Tabellen/Haushaltsnettoeinkommen.html; abgerufen am
14.07.2015.
[21]
Destatis (2013): Haushalte nach Haushaltsgröße im Zeitvergleich; https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/HaushalteFamilien/Tabellen/Haushaltsgroesse.html; abgerufen am 14.07.2015.
[22]
Die Bundesregierung (2009): Nationaler Entwicklungsplan Elektromobilität der Bundesregierung, Berlin.
[23]
Frenzel, Ina/Jarass, Julia/Trommer, Stefan/Lenz, Barbara (2015): Erstnutzer von Elektrofahrzeugen in Deutschland, DLR Institut für Verkehrsforschung, Berlin.
[24]
Hesse, Benjamin/Hiesgen, Gregor/Koppers, Martin, Schramm, Dieter (Hrsg.) (2012): Einfluss verschiedener Nebenverbraucher auf Elektrofahrzeuge, in: Proff, Heike/
Schönharting, Jörg/Schramm, Dieter/Ziegler, Jürgen (Hrsg.) (2012), S. 91 – 104.
[25]
Livinglab (2015): charge@work – Elektromobilität am Arbeitsplatz; http://www.livinglab-bwe.de/projekt/charge-at-work/; abgerufen am 10.08.2015.
[26]
NPE (2011): Zweiter Bericht der Nationalen Plattform Elektromobilität, Berlin.
[27]
Plötz, Patrick/Gnann, Till/Kühn, André/Wietschel, Martin (2013): Markthochlaufszenarien für Elektrofahrzeuge – Langfassung, Studie im Auftrag der Acatech und der
Nationalen Plattform Elektromobilität (AG7), Karlsruhe, Fraunhofer ISI.
[28]
Proff, Heike/Schönharting, Jörg/Schramm, Dieter/Ziegler, Jürgen (Hrsg.) (2012): Zukünftige Entwicklungen in der Mobilität - Betriebswirtschaftliche und technische
Aspekte, Wiesbaden.
[29]
Siewert, Beate/Wendler, Tilo (2005): Die Klassifizierung von Kommunen – ein Ansatz zur Vergleichbarkeit deutscher Städte und Gemeinden; in: Statistisches Bundesamt,
Wirtschaft und Statistik 8/2005, Berlin.
[30]
Söldner, Michael (2014): Mercedes und BMW loten Fernwartung ihrer Fahrzeuge aus, in: PC Welt, 28.03.2014; http://www.pcwelt.de/news/Mercedes_und_BMW_loten_
Fernwartung_ihrer_Fahrzeuge_aus-Auto-Updates-8634165.html; abgerufen am 03.08.2015.
[31]
Tesla (2015): http://www.teslamotors.com/de_DE/models; abgerufen am 21.07.2015.
[32]
Thielsch, M. T./ Brandenburg, T. (Hrsg.) (2012): Praxis der Wirtschaftspsychologie II: Themen und Fallbeispiele für Studium und Praxis, Münster.
[33]
Ubitricity (2015): Installationsvarianten; https://ubitricity.com/de/unsere-loesung/installationsvarianten/; abgerufen am 30.07.2015.
Ergebnisbericht Nutzerumfrage BuW
47
Ansprechpartner
Matthias Vogt
BridgingIT GmbH
Königstraße 42
70173 Stuttgart
Tel.: +49 (0) 152-5669 4022
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Stefan Bongard
Hochschule Ludwigshafen am Rhein
Ernst-Boehe-Straße 4
67059 Ludwigshafen am Rhein
Tel.: +49 (0) 621 / 5203-309
E-Mail: [email protected]
Impressum
Herausgeber
Begleit- und Wirkungsforschung Schaufenster Elektromobilität (BuW)
Deutsches Dialog Institut GmbH
Eschersheimer Landstraße 223
60320 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0)69 159003-0
Telefax: +49 (0)69 759003-66
[email protected]
www.schaufenster-elektromobilitaet.org
Autoren
Matthias Vogt | BridgingIT GmbH
Prof. Dr. Stefan Bongard | Hochschule Ludwigshafen am Rhein
Redaktion
Matthias Vogt | BridgingIT GmbH
Titelfotos
Shutterstock.com
Layout, Satz, Illustration
Andreas Felgner | Felgner & Zierke
Lektorat
Joachim Pietzsch | Wissenswort
Erscheinungsdatum
November 2015
Die Konsortialpartner
GmbH
▪ BridgingIT
N7, 5–6 · 68161 Mannheim
www.bridging-it.de
Dialog Institut GmbH
▪ Deutsches
Eschersheimer Landstr. 223 · 60320 Frankfurt a. M.
www.dialoginstitut.de
Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V.
▪ VDE
Technik & Innovation Stresemannallee 15 · 60596 Frankfurt a. M.
www.vde.com
Kontakt für die Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Dialog Institut GmbH · Eschersheimer Landstr. 223 · 60320 Frankfurt am Main
+49(0)69 153003-0 · [email protected] · www.schaufenster-elektromobilitaet.org
Klimaneutral gedruckt:
klimaneutral
natureOffice.com | DE-344-510797
gedruckt