der Gedichtvergleich

Vergleichende Gedlshtbetrachtung
Beim Gedichtvergleich kommt es nicht nur darauf an, zwei Gedichte in ihrer je eigenen
Aussage und Gestalt zu erfassen, sondern vor allem darauf, Kategorien ihrer Vergleichbarkeit zu finden und diesen Vergleich dann i n thematisch-gehaltlicher wie formaler
Hinsicht durchzuführen. Sie gehen wieder i n den Ihnen schon bekannten Arbeitsschritten
vor (vgl. Einführung. C. 27f. und Barock, S. 136ff.).
Führen Sie zunächst eine Themenanalyse durch: Machen Sie sich klar. welche Aspekte
lhre Gedichtinterpretation zu berücksichtigen hat, unter welchen Gesichtspunkten die
Gedichte vor allem bearbeitet werden sollen. Verschaffen Sie sich dann einen ersten
Leseeindruck von den Gedichten. Auch bei dieser Ermittlung eines Gesamteindrucks
und ersten Gesamtverständnisses sollten Sie vor allem den Gesichtspunkt der Vergleichbarkeit im Auge behalten. ordnen Sie lhre Einfälle deshalb gleich den Rubriken „Gemeinsamkeiten" und „Unterschiedenu zu (Vergleichshorizant). Im zweiten Arbeitsschritt erstellen Sie eine Stoffsammlung zur Textanalyse. Am besten geschieht das in einer
tabellarischen Übersicht:
Inhalt und
Aufbau
Gedicht 1
Gedicht 2
Einschränkungen: noch, vielleicht
nicht, ward auch, wenn auch
Gegensatz: verwehrt beschert
Gegensätze: fallen - halten; aller
Einer
Widerspruch: welkten (Konjunktiv!)
verneinende Gebärde?
...
-
-
Leben im Untergang, aber diesseitiges Glück durch bewußte Annahme
des Geschenks der "Zweiheit"
Formmerkmale:
Sprache
Metrum, Rhythmus. Reim
...
Leben im Untergang, aber Bewußtsein
einer tranzendenten Geborgenheit
Klare Strophenform
Kreuzreim: identischlrein
Lebhafter Rhythmus: Versmaß
(Daktylen?)
Wechsel im Metrum innerhalb jeder
Strophe: 2 Verse steigend. 2 Verse
fallend
Kostbar-erleseneSprache
Umfassender Reim, aber in der 1. Str.
durchbrochen (Waise)
Strenge Alternation (Jamben. Shebig).
Kadenzen außen männlich, innen
weiblich
Widerspruch zwischen Strophenform
und Reimordnung
...
...
...
Gesamtverständnis
Deutung
-
...
Der dritte Arbeitsschritt umfaßt nun die Niederschrift Ihres InterprefationsaufsaIrec.
Bedenken Sie. daß Sie kaum zwei vollständige Interpretationen schaffen werden. Interpretieren Sie deshalb ein Gedicht genauer und beziehen Sie das andere vergleichend
ein. Für den Aufbau Ihres Aufsatzes bieten sich zwei Verfahren an:
diachronisches Verfahren
synchronisches Verfahren
EINLEITUNG
Erste Orientierung: Autoren. Titel. Gattunden);
Mitteilung des ersten Leseeindrucks;
Übersichtssatz (Resümee) als Mitteilung des
Hauptanliegens der Gedichte
EINLEITUNG
wie nebenstehend
HAUPiTEIL
lnterpretation des Gedichts 1
Darauf bezogene. vergleichende Interpretation des Gedichts 2
HAUPTTEIL
Herausstellen einzelner Untersuch
aspekte irn Vergleich;
Inhalte und Strukturmerkmale;
Kernaussagen (Themen) beider G,
(Weltbild. Lebenseinstellung etc.):
Sprach- und Formmerkmale, Zusa
von Form und Inhalt
SCHLUSS
Rückblickende Bilanz; biographisch-historische Zuordnung:
persönliche Wertung
SCHLUSS
wie nebenstehend
'