Kastrationen Katzen Eine Kastration wird bei Katzen, welche keinen Nachwuchs haben sollen, grundsätzlich empfohlen. Damit kann gleich mehreren Problemen vorgebeugt werden. Zum einen ist das Risiko viel geringer, dass eine Katze in der Wohnung markiert, zum anderen streunen und kämpfen kastrierte Tiere viel weniger und haben so ein geringeres Risiko von Verletzungen und Autounfällen. Eine kastrierte Katze ist eine gleich gute Jägerin wie eine unkastrierte, aber es müssen keine Katzenwelpen platziert oder getötet werden. Die Komplikationsrate ist bei dieser Routineoperation äusserst gering. Wir empfehlen eine Kastration ab dem Alter von etwa 8 Monaten. Hunde Hündinnen Hündinnen werden in der Regel zweimal im Jahr läufig. Die Läufigkeit dauert etwa 3 Wochen. In dieser Zeit ist die Hündin sehr attraktiv für Rüden. Während 7 bis 10 Tage zeigt sie Blutungen und ist am Ende dieser Blutungen paarungsbereit. Aus medizinischen Gründen wird eine Kastration bei allen nicht zur Zucht vorgesehenen Hündinnen empfohlen, da das Risiko für Brustkrebserkrankungen oder Gebärmuttervereiterungen stark reduziert werden kann. Zeitpunkt der Kastration der Hündin Immer noch kursieren Gerüchte nach denen sich eine Kastration vor der ersten Läufigkeit nachteilig auf die Entwicklung auswirken soll. Bisher konnte dies jedoch noch in keiner wissenschaftlichen Studie belegt werden. Das Risiko einer Brustkrebserkrankung ist allerdings bei einer Kastration vor der ersten Läufigkeit praktisch gebannt. Aus diesem Grund empfehlen wir die Kastration im Alter von etwa 8 Monaten. Nebenerscheinungen nach einer Kastration Die Neigung zu einer Gewichtszunahme lässt sich durch eine konsequente Fütterung, ev. mit Light-Futter gut kontrollieren. Etwa 15% der Hündinnen über 20 kg und ca. 7% der leichteren Hündinnen zeigen mit der Zeit eine Harninkontinenz, dh. sie verlieren unbewusst und meistens im Schlaf einige Tropfen Urin. Dieses Problem lässt sich mit Tabletten behandeln. Diese müssen lebenslang gegeben werden. Einige Rassen, v.a. solche mit langem, glattglänzendem Fell (z.B. Cocker Spaniel, Irish Setter, Langhaardackel etc.) entwickeln eine dicke Unterwolle und verlieren das rassetypische Fell. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Hündin eine Nebenerscheinung nach der Kastration entwickelt, ist jedoch wesentlich kleiner als die Wahrscheinlichkeit, dass eine unkastrierte Hündin im Verlaufe ihres Lebens entweder Brustkrebs oder eine Gebärmuttervereiterung entwickelt. Rüden Die meisten Rüden sind völlig unproblematisch und müssen nicht kastriert werden. Eine Kastration empfiehlt sich: - wenn der Rüde anderen Hunden, v.a. anderen Rüden gegenüber sehr aggressiv ist. wenn er ein stark ausgeprägtes Sexualverhalten zeigt, z.B. besteigt er dauernd andere Hunde oder die Beine der Besitzer, er streunt, heult, verweigert sein Futter etc. eine medizinische Indikation wie Prostatakrankheiten, Hodenkrebs etc. besteht es sich um einen Arbeitshund handelt Rüden können ab einem Alter von ca. 8 Monaten jederzeit kastriert werden und mit Nebenerscheinungen ist nicht zu rechnen. Allerdings muss auch hier eine restriktive Fütterung eingehalten werden. Operation und Nachbehandlung Ihre Katze oder Hund sollte am Tag der Operation nur Wasser aber kein Futter mehr bekommen. Sie bringen Ihr Tier am Mittag zu uns und können es gegen Abend wieder abholen. Die Tiere sind wieder vollständig wach und können selber gehen. Am Abend sollten Sie ihnen nur wenig Futter geben und die Katzen in der Wohnung behalten. Zwei Tage nach der Operation kontrollieren wir bei Hunden die Wunde und geben nochmals ein Schmerzmittel. Nach zehn Tagen werden bei Hunden die Fäden gezogen. Nager Die Kastration von männlichen Meerschweinchen und Kaninchen ist in jedem Fall zu empfehlen. Nur so können sie artgerecht in der Gruppe gehalten werden. Die Kastration ist der Einzelhaltung eines Meerschweinchen- oder Kaninchenbockes immer vorzuziehen. Da Meerschweinchen und Kaninchen sehr früh geschlechtsreif werden - bereits 4 Monate nach der Geburt - ist auch eine sogenannte Frühkastration in diesem jungen Alter zu empfehlen. Frettchen Bei weiblichen Fettchen ist die Kastration wegen der bei dieser Tierart auftretenden gefährlichen Dauerbrunst lebenswichtig. Nicht gedeckte Weibchen können an dieser Dauerbrunst eingehen. Bei männlichen Frettchen empfiehlt sich die Kastration, um deren typische Ausdünstung zu reduzieren.
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