Institut für Tierernährung Giftpflanzen – Das Prinzip einer Interaktion zwischen Pflanze und Tier am Beispiel von Ziegen Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Sabine Aboling Einführung Material/Methoden Ergebnisse Fazit Strategien von Pflanzen unter natürlichen Bedingungen Risiko Intoxikation Je schwächer die antipastorale und je stärker die antinutritive Wirkung, desto größer das Risiko einer Intoxikation – und umgekehrt. Rhododendron Anti-nutritive Strategie Lorbeerkirsche Stechpalme Thuja Anti-pastorale Strategie Eibe Kratzdistel Pfeifengras RegenerationsStrategie 30.04.2015 2 Einführung Material/Methoden Ergebnisse Fazit Strategien von Pflanzen 1. Anti-pastorale Strategie • Bewehrung, ätherische Öle, 2. Anti-nutritive Strategie • Toxine post-ingestiver Effekt Vor dem Abschlucken Bitterstoffe, Toxine Repellent Rezeptoren im Maul Nach dem Abschlucken Reaktion innerer Organe • Vorbeugung von Fraß: anti-pastorale Eigenschaften 30.04.2015 • Verhinderung von weiterem Fraß: anti-nutritive Eigenschaften 3 Einführung Material/Methoden Ergebnisse Fazit Wie verhindern Ziegen eine Vergiftung durch Pflanzen? Funktion Toxine: Pflanzenschutz Wildtier unter natürlichen Bedingungen Ziege ? Bedingungen wirkt versagt nicht oder nicht mehr davon fressend viel oder zu viel davon fressend ohne besondere Schädigung schwere oder letale Schädigung 30.04.2015 4 Einführung Material/Methoden Ergebnisse Fazit Langzeitversuch „Äsung und Tiergesundheit“ 30.04.2015 5 Einführung Material/Methoden Ergebnisse Fazit Wildtiere: Beäste und vorhandene Pflanzenarten 30.04.2015 6 Einführung Material/Methoden Ergebnisse Fazit Ziegenlämmer: Beäste und vorhandene Pflanzenarten Muttertiere n = 2 (2 Jahre alt); Lämmer n = 3 (1 Monat alt) 1000 Takte/15 min 100 2 years 1 month 10 30.04.2015 hu m I le x ric Pi ce Ca a rp in us Po lyt Pflanzen Be tu la Co ry lu Ta s ra xa cu m Ac er Ti lia Fa gu s Le er ze it Ri be s Va cc i ni um Dr yo pt er is So rb us Q ue rc us Po ac ea e Ru bu s Pr un us 1 7 Einführung Material/Methoden Ergebnisse Fazit Toxische Pflanzen sind (mit Vorsicht) zu genießen • Lämmer fressen zu 90 % Pflanzenarten, welche die Muttertiere fressen. • Jede Pflanzenart wird in diesem Alter probiert. • Über das Jahr wird das gesamte Artenspektrum beäst. • Ziegen beäsen die für sie neuen Pflanzen zunächst nur in geringer Menge. • Phasenweise im Jahr wird eine bestimmte Pflanzenart bevorzugt. Hypothesen Die Vermeidung von Vergiftungen durch Pflanzen bei Ziegen funktioniert … 1. Wenn freie Auswahl an > 15 krautigen und verholzten Arten besteht. 2. Durch das Befressen sämtlicher verfügbarer Pflanzenarten und… 3. Über die „Dosierung“ von Pflanzenart und Menge pro Zeitphase. Die Vermeidung von Vergiftungen funktioniert nicht… 1. Wenn toxische Pflanzen eine schwache antipastorale Wirkung besitzen und die Ziegen unvermutet (Ausbruch, Grünschnitt) Zugang dazu erhalten. 2. Bei geringer Futterauswahl auf der Weide. 30.04.2015 8 Einführung Material/Methoden Ergebnisse Fazit Früh übt sich, was ein Meister werden will 30.04.2015 9
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