Das Prinzip einer Interaktion zwischen Pflanze und Tier am Beispiel

Institut für Tierernährung
Giftpflanzen –
Das Prinzip einer Interaktion
zwischen Pflanze und Tier
am Beispiel von Ziegen
Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Sabine Aboling
Einführung
Material/Methoden
Ergebnisse
Fazit
Strategien von Pflanzen unter natürlichen Bedingungen
Risiko Intoxikation
Je schwächer die antipastorale und je stärker die antinutritive Wirkung,
desto größer das Risiko einer Intoxikation – und umgekehrt.
Rhododendron
Anti-nutritive
Strategie
Lorbeerkirsche
Stechpalme
Thuja
Anti-pastorale
Strategie
Eibe
Kratzdistel
Pfeifengras
RegenerationsStrategie
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Einführung
Material/Methoden
Ergebnisse
Fazit
Strategien von Pflanzen
1. Anti-pastorale Strategie
• Bewehrung, ätherische Öle,
2. Anti-nutritive Strategie
• Toxine  post-ingestiver Effekt
Vor dem Abschlucken
Bitterstoffe, Toxine  Repellent
 Rezeptoren im Maul
Nach dem Abschlucken
 Reaktion innerer Organe
• Vorbeugung von Fraß:
anti-pastorale Eigenschaften
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• Verhinderung von weiterem Fraß:
anti-nutritive Eigenschaften
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Einführung
Material/Methoden
Ergebnisse
Fazit
Wie verhindern Ziegen eine Vergiftung durch Pflanzen?
Funktion Toxine: Pflanzenschutz
Wildtier
unter natürlichen
Bedingungen
Ziege
?
Bedingungen
wirkt
versagt
nicht oder nicht mehr davon fressend
viel oder zu viel davon fressend
ohne besondere Schädigung
schwere oder letale Schädigung
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Einführung
Material/Methoden
Ergebnisse
Fazit
Langzeitversuch „Äsung und Tiergesundheit“
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Einführung
Material/Methoden
Ergebnisse
Fazit
Wildtiere: Beäste und vorhandene Pflanzenarten
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Einführung
Material/Methoden
Ergebnisse
Fazit
Ziegenlämmer: Beäste und vorhandene Pflanzenarten
Muttertiere n = 2 (2 Jahre alt); Lämmer n = 3 (1 Monat alt)
1000
Takte/15 min
100
2 years
1 month
10
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Einführung
Material/Methoden
Ergebnisse
Fazit
Toxische Pflanzen sind (mit Vorsicht) zu genießen
• Lämmer fressen zu 90 % Pflanzenarten, welche die Muttertiere fressen.
• Jede Pflanzenart wird in diesem Alter probiert.
• Über das Jahr wird das gesamte Artenspektrum beäst.
• Ziegen beäsen die für sie neuen Pflanzen zunächst nur in geringer Menge.
• Phasenweise im Jahr wird eine bestimmte Pflanzenart bevorzugt.
Hypothesen
Die Vermeidung von Vergiftungen durch Pflanzen bei Ziegen funktioniert …
1. Wenn freie Auswahl an > 15 krautigen und verholzten Arten besteht.
2. Durch das Befressen sämtlicher verfügbarer Pflanzenarten und…
3. Über die „Dosierung“ von Pflanzenart und Menge pro Zeitphase.
Die Vermeidung von Vergiftungen funktioniert nicht…
1. Wenn toxische Pflanzen eine schwache antipastorale Wirkung besitzen
und die Ziegen unvermutet (Ausbruch, Grünschnitt) Zugang dazu erhalten.
2. Bei geringer Futterauswahl auf der Weide.
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Einführung
Material/Methoden
Ergebnisse
Fazit
Früh übt sich, was ein Meister werden will
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