Natürliche Gartengestaltung für Europäische Landschildkröten

BSc Arbeit:
Natürliche Gartengestaltung für
Europäische Landschildkröten
(Natural gardening for European
tortoise)
Hintergrund und Hypothesen
Europäische bzw. Paläarktische Landschildkröten werden in den letzten Jahren vermehrt in
naturnahen Freianlagen in privaten Gärten und öffentlichen Parkanlagen gehalten. Dies ist eine
erfreuliche Entwicklung in der Haltung von Haustieren, weil die naturnahe Haltung von
Landschildkröten den Tieren eine artgerechte Haltung verspricht. Dies bedeutet, dass
Freianlagen nach Vorbild des ursprünglichen Lebensraums gestaltet werden und die Tiere sich
von gepflanzten und ausgesäten Pflanzenarten ernähren.
Parallel zu der Entwicklung in der Haltung von Landschildkröten nimmt auch die natürliche
Gartengestaltung an Popularität zu.
Eine natürliche Gartengestaltung setzt voraus, dass hauptsächlich oder ausschließlich mit
heimischen Pflanzen gestaltet wird. Keine der Europäischen Landschildkrötenarten kommt
natürlich in Deutschland vor und einige der Futterpflanzen aus ihren Ursprungshabitaten sind in
Deutschland gebietsfremd und könnten das Potential haben invasiv zu werden.
In der Abschlussarbeit wird die Hypothese aufgestellt, dass Europäische Landschildkrötenarten
in Deutschland naturnah in natürlichen Gärten gehalten werden können. Hierfür müssen die
Pflanzenarten, die Schildkröten, in Deutschland fressen, mit den Pflanzenarten aus den
Ursprungshabitaten verglichen werden.
Die Arbeit soll Schildkrötenhaltern und Hobbygärtnern, sowie den Verantwortlichen von
öffentlichen Tierparkanlagen, Empfehlungen zu einheimischen Futterpflanzen geben. Weiter
soll die Arbeit dazu beitragen die Verwendung von potentiellen und eingebürgerten Neophyten
in Gärten zu reduzieren.
Wissenschaftliche Disziplinen: Garten- und Landschaftspflege, Naturschutz, Tierartenschutz
Methoden: Es werden zahlreiche Pflanzenarten als Wildkräuter für Europäische
Landschildkröten in verschiedenen Literaturquellen empfohlen. Diese sollen zusammengestellt
werden und in heimische und nicht-heimische, sowie in potentielle und eingebürgerte
Neophyten eingeteilt werden. Danach wird mit den in Deutschland einheimischen Pflanzenarten
ein Abgleich der Naturhabitate von Europäischen Schildkröten (Testudo graeca, Testudo
hermanni, Testudo horsfieldii, Testudo kleinmanni, Testudo marginata) vorgenommen. Damit
entsteht für jede der fünf Arten eine Liste an einheimischen Pflanzen, die für die
Futterversorgung der Schildkröten empfohlen werden können. Gegebenenfalls müssen bei
Tieren mit großen Arealen Unterarten berücksichtigt werden. Abschließend wird überprüft, ob
die ausgewählten heimischen Pflanzenarten eine naturnahe und artgerechte Futterversorgung
liefern können. Für mindestens eine ausgewählte Schildkrötenart soll eine Skizze für eine
naturnahe und natürliche Freilandhaltung mit den entsprechenden Futterpflanzen für ein
gesamtes Jahr entworfen werden.
Voraussetzungen: Grundlagen der Landschaftspflege und Gestaltung mit Schwerpunkt
Garten- und Parkanlagen, Kenntnisse über Schildkrötenhaltung wären von Vorteil,
Deutschkenntnisse, da viel Literatur nicht auf Englisch zur Verfügung steht.
Zeit: Die Arbeit kann jederzeit beginnen.
Kontakt: Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein, [email protected]