Lehrerinfo Hausziege

NaturZoo Rheine – Zooschule
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Hausziege
(Capra hircus)
Heimat:
weltweite Verbreitung
Lebensraum:
mediterrane und gemäßigte Regionen, Tropen, Subtropen, Wüsten, Savannen
Systematische Einordnung:
Ordnung: Paarhufer; Unterordnung: Wiederkäuer; Familie: Hornträger;
Unterfamilie: Ziegenartige; Gattung: Ziegen; Art: Hausziege
Die Bezoarziege gilt als Stammform der Hausziege.
Auf unserer Anlage befinden sich Afrikanische Zwergziegen und einzelne
Vertreter verschiedener Ziegenrassen.
Größe:
Körperlänge: bis zu 150cm; Schulterhöhe: 30-90cm; Schwanz: 10-20cm;
Gewicht: 20-100kg, Männchen deutlich schwerer und größer als Weibchen
Aussehen:
Ziegen sind robust gebaute Tiere mit kräftigen Gliedmaßen und kurzen, an eine
kletternde Fortbewegung angepassten zweigeteilten Klauen. Sie stehen auf der
3. und 4. Zehe, die 2. und 5. Zehe sind als Afterklauen nach hinten gerichtet.
Während ursprüngliche Wildziegen meist ein graubraunes Fell mit schwarzen
Abzeichen tragen, kommen bei domestizierten Ziegen verschiedene Felllängen und
Farbvariationen vor. Im Gegensatz zum Fell der Schafe ist Ziegenfell lanolinfrei
und somit nicht wasserabweisend.
Die Ohren stehen in der Regel seitlich vom Köper ab und sind von spitzer Form.
Beide Geschlechter können über den sogenannten Ziegenbart im Kinnbereich
verfügen. Sowohl Männchen als auch Weibchen tragen Hörner, wobei die der
Männchen imposanter sind.
Vor allem Männchen geben über Körperdrüsen einen für menschliche Nasen
unangenehmen Geruch ab.
Lebensweise:
Die Tiere sind tagaktiv, verbringen aber die heiße Tageszeit im Schatten.
Die weiblichen Wildziegen leben mit ihrem Nachwuchs oft in Gruppen (15-25
Tiere), die Männchen leben während des größten Teils des Jahres einzelgängerisch
oder bilden Junggesellengruppen. Zur Paarungszeit schließen sich die Böcke den
Geißgruppen an und versuchen durch teils heftige Kämpfe untereinander das
Paarungsvorrecht zu erringen. In menschlicher Obhut werden beide Geschlechter
meist ganzjährig zusammengehalten.
Kommunikation: Der Schwanz der Ziege ist ein wichtiges Ausdruckselement der Körpersprache.
Das Hochhalten des Schwanzes oder das leichte Wedeln deuten zum Beispiel auf
besonderes Wohlsein, Aufmerksamkeit und Freude hin. Das schnelle Hin- und
Herwedeln ist das Anzeichen der Paarungsbereitschaft des Bockes. In der Gruppe
bedeutet der erhobene Schwanz eine hohe Rangposition; während der tief
gehaltene, an den Körper gepresste Schwanz das Zeichen der Unterordnung
darstellt.
Hausziegen haben sehr gut entwickelte Seh-, Geruchs-, Hör- und
Geschmackssinne.
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Fortpflanzung: Männliche Ziegen sind im Alter von 4-5 Montaten geschlechtsreif, Weibchen mit
7-8 Monaten. Manche Ziegenrassen sind saisonal, d.h. nur zu bestimmten Zeiten
im Jahr brünstig, andere sind nicht saisonal, das heißt sie können ganzjährig
paarungsbereit sein. So wird sichergestellt, dass die Jungen zu einer klimatisch
günstigen Jahreszeit geboren werden. Nach einer Tragzeit von ca. 150 Tagen
bringt das Weibchen ein bis drei Jungtiere zur Welt. Ein durchschnittlicher Wurf
umfasst Zwillinge. Junge Ziegen sind Nestflüchter. Sie werden in der Regel 5
Monate gesäugt, aber bereits ab der 2. Lebenswoche beginnen sie mit der
Aufnahme fester Nahrung. Um die Aufzucht des Nachwuchses kümmert sich das
Muttertier.
Nahrung:
Ziegen sind Wiederkäuer. Sie fressen hauptsächlich Kräuter, Blätter und Gräser;
daneben Rinde, junge Triebe von Sträuchern und Bäumen. In Mangelzeiten
ernähren sie sich auch von Moosen und Flechten.
Gebiss:
Pflanzenfressergebiss mit 32 Zähnen
Pro Kieferhälfte: 3 Schneidezähne und 1 Eckzahn nur im Unterkiefer,
3 vordere und 3 hintere Backenzähne
Feinde:
Die Lämmer der Bezoarziege werden von Greifvögeln erbeutet.
Lebenserwartung: bis 15 Jahre, gelegentlich auch 20 Jahre
Menschen und Ziegen:
Vor ca. 10000 Jahren begann die Domestikation der Hausziege, die somit zu den
ältesten wirtschaftlich genutzten Haustieren zählt. Die ältesten fossilen Funde fand
man im Vorderen Orient.
Ziegen geben verhältnismäßig viel Milch und brauchen dabei wenig Platz und
Futter. Diese Eigenschaft hat sie weltweit zur „Kuh des kleinen Mannes“ gemacht.
Sie dienen auch der Fleischproduktion.
Aus Fellen wird Kleidung hergestellt, die Wolle wird zu Garn versponnen. Aus der
Haut wird feines Leder gemacht und aus Hörnern kann man z.B. Ringe und Knöpfe
herstellen.
Ziegenfelle dienten früher in einigen Kulturen als Wasserschläuche und zum
Einhüllen der Toten. Gegerbte Ziegenhaut wurde als Schreibmaterial genutzt, aus
Ziegendärmen stellte man Kondome her.
Früher wurden Ziegen als Zugtiere eingesetzt.
Im Altertum wurden Ziegen auch geopfert.
Bedrohung:
Viele alte Hausziegenrassen sind heute stark gefährdet, da durch die
Industrialisierung ihre Nutzung unrentabel wurde.