Daumen hoch für eine gute Tat Firmanten aus Maria Frieden

Daumen hoch für eine gute Tat
Firmanten aus Maria Frieden schenken Zeit
„Orte und Menschen im eigenen Stadtteil kennenzulernen, die
man ganz schnell aus dem Blick verliert“, so Kaplan Marc
Kubella, „das ist das Ziel der Sozialaktion der diesjährigen
Firmkandidaten der Pfarrgemeinde Maria Frieden“.
Am vergangenen Sonntag krempelten zwölf Jugendliche in der
Johannesküche die Ärmel hoch, um Bedürftigen ein
Sonntagessen zu bereiten. Schon am Vormittag deckten sie die
Tische im Pfarrsaal ein, dekorierten mit Servietten und Kerzen
die Sitzplätze und bereiteten alles für die Essenausgabe vor. Es
blieb nicht viel Zeit zum Verschnaufen – denn sie begrüßten
jeden der 70 Gäste persönlich an der Eingangstüre.
„Jeden Tag gibt es Frühstück mit heißem Kaffee“, verrät der
ehrenamtliche Koordinator der Johannesküche Gerd Kutscha,
„und sonntags gibt`s ein warmes Mittagessen!“. Wir freuen uns
über die Unterstützung unserer ehrenamtlichen Helfer durch
die Firmanten.
Anfangs ging es bei der Essensausgabe noch etwas stockend
zu, aber für jeden Gast haben die Jugendlichen ein freundliches
Wort. Alina Gauls (15), die erstmals in der Johannesküche bei
der Essenausgabe hilft, stellt fest: „Kohlrouladen, Kartoffeln mit
Sauce gibt es heute, es sieht richtig lecker aus – und alle Gäste
freuen sich über dieses Essen“.
„Die sind echt klasse“ schwärmt Renate Conrads aus der
Gemeinde St. Johann und meint die Firmanten. „Die strahlen
die Besucher an, sind sehr höflich und zuvorkommend – und
das honorieren auch die nicht immer einfachen SonntagsGäste“. Während die Schlange vor der Essensausgabe nicht
abreißt, sammeln drei Jungs schon einmal die benutzten Teller
ein. „Hat es ihnen geschmeckt?“ fragt Marc Kuhn (16) eine
Besucherin. „Gleich gibt es noch Kaffee und Kuchen“ ergänzt
Pascal Wodok (16), während Nils Brand (16) weitere Teller
fachmännisch auf seinem Arm aufstapelt. Beim gemeinsamen
Kaffeetrinken finden die Jugendlichen Zeit, sich zu den Gästen
an den Tisch zu setzen und zu erzählen.
„Unser Glaube muss handfest sein“ erklärt Kaplan Marc Kubella,
das Konzept der Firmvorbereitung. „Nur tolle Sonntagsreden
zu schwingen – das wäre zu wenig. Den Mitmenschen nicht aus
dem Auge verlieren, mit Respekt dem Andersdenkenden
gegenüber zu treten und konkret Hilfe anzubieten, hierum soll
es gehen. Eine solche Aktion ist eine gute Möglichkeit, sich zu
erproben. Häufig unterstützen diese Jugendlichen nach einem
ersten Kontakt auch weiterhin das von ihnen ausgesuchte
Projekt. Andere Gruppen gehen zur Lebensmittelausgabe der
Tafel, in den nahegelegenen Altenheim Saasenhof, in die
Pfarrbücherei oder in eine unserer Kindertagesstätten.“
In der vergangenen Woche hat eine Firmgruppe selbstständig
Kinder und Jugendliche aus der Flüchtlingsunterkunft zu einem
gemeinsamen Spielenachmittag eingeladen. Über 45 Menschen
kamen – es war chaotisch – keine Frage, mit Händen und
Füßen wurde miteinander gesprochen und gespielt und zum
ersten Mal haben Flüchtlinge ein Gesicht bekommen. Oliver
Rode (15) und Philipp Wallrath (15) waren nach dieser
Spielaktion zwar ein wenig geschafft, aber auch einig: „Daumen
hoch – für diesen Nachmittag!“
Text: Ben Langel
Fotos: Richard Kau
16 Jugendliche Firmanten unterstützten die Johannesküche bei
der Essensausgabe am Sonntag. Über 70 Menschen aus dem
Stadtbezirk erhalten in der Gemeinde St. Johann an jedem
Sonntag ein warmes Mittagessen und anschließend eine Tasse
Kaffee mit Gebäck.
16 Jugendliche Firmanten unterstützten die Johannesküche bei
der Essensausgabe am Sonntag. Johannes Eisenhuth (ganz
links) als Mentor begleitete die Jugendlichen bei ihrem Projekt.
Die drei Firmaten (von links nach rechts) Marc Kuhnen (16),
Pascal Wodok (16), Nils Brand (16) fanden es spannend, die
Gäste aus der Johannesküche kennenzulernen und beim
Service mitzuhelfen. „Gelernt ist gelernt“ scherzten die Jungs
und schleppen die Stapel mit schmutzigen Tellern zur
Spülküche.