Erfahrungsbericht Studiengang: Bachelor für Kultur und Wirtschaft

Erfahrungsbericht
Studiengang: Bachelor für Kultur und Wirtschaft
Austauschjahr/Semester: HWS 2014/2015
Gastuniversität: Hankuk University of Foreign Studies
Stadt:Seoul
Land:Südkorea
Die Erfahrungsberichte werden von Studierenden verfasst und spiegeln nicht die Meinung
der Universität Mannheim wider. Jeder Bericht wird vor der Veröffentlichung geprüft; die
Universität behält sich das Recht zur Kürzung vor.
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im Internet veröffentlicht. Bei Interesse an weiteren Informationen kann das Akademische
Auslandsamt eine Anfrage an den Verfasser des Berichts versenden, in welcher dieser
gebeten wird, sich mit dem Interessenten/der Interessentin in Verbindung zu setzen.
1. Vorbereitung (Planung,Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)
Ich habe mich damals als erste Priorität für Hong Kong, als zweite für Singapur und
als dritte für Südkorea beworben. Ich wurde für ein Vorstellungsgespräch für Hong
Kong eingeladen und habe es aber offensichtlich nicht weitergeschafft. Wofür ich so
dankbar bin! Denn während meines Semesters in Seoul, bin ich auch nach Hong
Kong gereist und muss sagen, dass es mir in Seoul tausendmal besser gefallen hat!
Nachdem ich dann meine Zusage für Seoul hatte, musste ich durch diverse
Papierkramprozesse, wie z.B. Gesundheitsnachweise, Visum, etc. Das Visum habe ich
persönlich in FFM beantragt und es innerhalb einiger Tage bereits bekommen. Ihr
könnt es aber auch über den Postweg machen, was 2 Wochen in Anspruch nehmen
würde.
Zur Vorbereitung auf mein Leben in Seoul, habe ich noch einen Koreanisch Kurs
Level 2 gemacht, weil in dem Semester kein Anfängerkurs angeboten wurde. Ich
muss euch ehrlich sagen, versprecht euch von den Kursen nicht zu viel. Man lernt
das Alphabet zwar, man sich übrigens selbst in zwei drei Stunden beibringen kann
und eventuell noch ein paar koreanische Floskeln, aber mehr auch nicht. Ich habe in
Korea den Intensiv Sprachkurs gemacht, der weitaus mehr geholfen hat. Aber darauf
werde ich später nochmal zurückkommen.
2. Unterkunft (Kosten,Unterbringung allgemein,etc.)
Ich bin eine Woche vorher nach Seoul gereist, um mich schon mal ein bisschen an
das Leben dort zu gewöhnen und das Partyviertel in Hongdae besser
kennenzulernen. Das kann ich euch auch nur wärmstens empfehlen! Ich habe
während der Woche in einem Guesthouse in Hongdae gewohnt. Guesthouses sind
sehr erschwinglich und man lernt so schnell neue Leute kennen.
Als die Uni angefangen hat, bin ich dann in das dormitory der HUFS gezogen. Dort
gibt es zwei verschiedene. Das Globeedorm für 700 € ohne Küche und das
International dormitory für knappe 1000 € dafür aber mit Küche. Ich habe im
Globeedorm gewohnt und musste mich anfangs erstmal daran gewöhnen. Mein
Zimmer war bei der Übergabe nicht gerade sauber, aber nach einer intensiven
Putzaktion, war es okay. Es war sehr gewöhnungsbedürftig, weil das Zimmer sehr
klein war und man sich es mit einer anderen Person teilen musste. Allerdings hatte
ich das Glück, dass ich eine deutsche Mitbewohnerin hatte, mit der ich mich super
verstanden habe, sodass es kein Problem war. Was ein bisschen nervig war, waren die
Haushaltsregeln des GlobeeDorms, die im international dormitory nicht so streng
genommen wurden. So hatte man beispielsweise an Wochentagen eine curfew bis
Mitternacht und am Wochenende bis 1 Uhr. Man durfte allerdings 5 Mal im Monat
Êraus“, musste sich aber jedes Mal abmelden, über eine Internetseite, die sich nicht
mit einem Macbook öffnen ließ. Hat man das nicht gemacht, hat man penalty points
genommen. Mit einer bestimmten Anzahl an penalty points wird man
rausgeschmissen. Allerdings habe ich mich in den letzten zwei Monaten gar nicht
mehr abgemeldet und bin raus und reingegangen, wie ich Lust hatte und wurde
trotzdem nicht rausgeschmissen.
3. Studium an der Gasthochschule
Ich habe an der HUFS einen intensiven Koreanisch Kurs, British and Commonwealth
Studies und Korea and the World belegt.
Der intensive Koreanisch Kurs war immer vormittags, 5 mal pro Woche a 4 Stunden.
Wenn ihr wirklich an der Sprache interessiert seid, kann ich euch diesen Kurs nur
wärmstens empfehlen! Er ist sehr gut aufgebaut und man macht sehr schnelle
Fortschritte, die man im Alltag anwenden kann, was einem das Leben in Korea etwas
erleichtert hat. Mir hat der Koreanisch Kurs so gut gefallen, dass ich mein Semester
bis Februar verlängert habe, um den zweiten Koreanisch Kurs machen zu können.
Allerdings konnte ich andere Kurse aufgrund des hohen Zeitaufwands des Koreanisch
Kurses nicht belegen. Der Sprachkurs kann als ein IKW-Modul anerkannt werden.
British and Commonwealth Studies war ein absolut schrecklicher Kurs. Der Professor
war zwar nett, aber man hatte das Gefühl, nicht wirklich was zu lernen. Er ist
meistens vom Thema abgeschweift und man musste fast jede Woche entweder eine
Präsentation halten oder essays abgeben, die nicht korrigiert wurden. Die midterm
und die final exam waren beide sehr einfach, da man lediglich einen Fragebogen,
den man vorher bekommen hat, auswendig lernen musste.
Korea and the world war an sich ein interessantes Thema und ich habe aus dem Kurs
auch was mitgenommen, aber die lectures waren manchmal schwer mitzuverfolgen,
weil der Prof immer wieder alles auf Koreanisch übersetzt hat. Für diesen Kurs
musste man insgesamt zwei Essays abgeben, von denen der bessere Essay die
Endnote ausgemacht hat.
4. Alltag und Freizeit
Ich habe das Leben in Seoul sehr genossen. Ich war sehr oft in Myeongdong und
Gangnam Expressterminal shoppen. Wenn ihr nach Myeongdong geht, dann müsst
ihr unbedingt die verschiedenen Streetfood Stände probieren! Die machen alle ab ca.
17 Uhr auf. Ich war fast jedes Wochenende in Hongdae feiern. Auch wenn es 45
Minuten mit der Subway von der Hufs aus dauert, war es mir total wert. Denn die
Clubs dort sind einfach nur der Hammer und im Gegensatz zu Mannheim ist Seoul
wirklich die sicherste Stadt der Welt! Daher war es kein Problem für mich auch bis
halb 6 Uhr morgens durchzufeiern und dann die erste Subway wieder nach Hause zu
nehmen. Falls ihr nicht so ein langes Durchhaltevermögen habt, könnt ihr euch auch
ein Taxi nehmen. Mit 15.000-20.000 Won ist eine Taxifahrt sehr preiswert, vor allem
wenn man es sich teilt.
Reisen muss man natürlich, wenn man schon in Asien ist. Ich war zuerst in Hong
Kong für 4 Tage, war der Flug gerade günstig war. Es war eine schöne Erfahrung,
allerdings hat es mir in Seoul besser gefallen.
Wenn man in Seoul ist, bietet sich eine Reise nach Japan natürlich sehr gut an. Ich
bin nach Tokio geflogen, bin dann mit dem Nachtbus weiter nach Kyoto gereist und
dann mit dem Zug noch nach Nara und Osaka und von dort aus wieder
zurückgeflogen. Mit 250 € für beide Flüge war das total okay. Man kriegt sicherlich
auch günstigere Flüge, allerdings hatte ich aufgrund des Koreanisch Kurses nicht
viele Termine zur Auswahl. Japan ist einfach nur traumhaft wunderschön! Muss man
gesehen haben.
Wo ich es leider nicht mehr hingeschafft habe, war China. Ich habe mich dafür extra
ein Visum im Voraus geholt, was ich euch auch dringend rate zu tun, wenn ihr
vorhabt dorthin zu fliegen. Denn für die Einreise nach China braucht man ein
chinesisches Visum, welches man nicht in Seoul beantragen kann.
Was ich leider auch nicht mehr geschafft habe, war nach Jeju und nach Busan zu
fahren. Von Freunden habe ich gehört, dass es dort sehr toll sein soll, vor allem Jeju,
wo die Koreaner immer ihren Urlaub machen. Jeju ist eine Insel und ist wärmer als
im Rest des Landes, also ist Urlaubsfeeling mit Strand vorprogrammiert.
5. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung)
Ich muss sagen, dass ich nur positive Erfahrungen gemacht habe! Das
Auslandssemester in Seoul war die beste Zeit in meinem Studium. Ich habe so viele
nette Leute kennengelernt und die koreanische Kultur ist einfach nur toll. Es ist zwar
ein bisschen gewöhnungsbedürftig, weil die Koreaner sehr traditionell und teilweise
auch ein bisschen konservativ eingestellt sind, aber wenn man allen Dingen offen
gegenüber tritt, wird das kein Problem darstellen! Das einzige, was negativ für mich
gewesen wäre, wäre eventuell die Zeit nach Ende des Semesters. Da alle
Austauschstudenten wieder zurückgeflogen sind und ich aber als eine der wenigen
da geblieben ist aufgrund de Sprachkurses. Aber da habe ich wiederrum neue
Freunde gefunden, sodass auch das kein Problem war.
An der ausländischen Partnerhochschule besuchte Kurse:
Kursbezeichnung
Korean
Kurs
Sprachkurs
SWS/
Credits
5/6
Anerkennung an der
Universität Mannheim
IKW Modul
Bemerkungen
Qualitativ hochwertige Unterricht mit schnellen
Language
Fortschritte, wenn man wirklich an der Sprache
Class
interessiert ist!
British and
5/6
Area Studies
Eher nicht zu empfehlen, da ich in diesem Kurs nicht
Commonwealt
wirklich was gelernt habe, aber dafür einen hohen
h Studies
Stressaufwand hatte.
Korea and the
World
SWS = Semesterwochenstunde
5/6
Area Studies
War eigentlich interessant, aber der Unterricht war
an manchen Stellen ein bisschen zäh