Kaufmann Der Sonnengesang des Franz von Assisi Gelobt seist du, Herr, mit allen Wesen, die du geschaffen, der edlen Herrin vor allem, Schwester Sonne, die uns den Tag heraufführt und Licht mit ihren Strahlen, die Schöne, spendet: Danke, Herr. Du hast die Sonne gemacht. Unter ihrem Licht atmen wir auf mit allem, was lebt. Dunkles kann uns nicht mehr festhalten. Die Nebel der Ungewissheit lösen sich auf. Jeder Tag erhält seinen eigenen Glanz. Und wir vergessen nicht: »Die auf dich sehen, sollen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht« (Richter 5, 31). Danke, Herr! 8 Gar prächtig in mächtigem Glanze – dein Gleichnis ist sie, Erhabener. Danke, Herr. Wie ein Gleichnis ist uns die Sonne. Denn: »Licht ist dein Kleid, das du anhast« (Psalm 104, 2). Du wärmst uns mit deiner Güte. Du hellst unseren Weg auf mit deinem Wort. Du machst lebendig durch deinen schöpferischen Geist. Danke, Herr! 11 Gelobt seist du, Herr, durch unsere Schwester, die Mutter Erde, die gütig und stark uns trägt und mancherlei Frucht uns bietet mit farbigen Blumen und Matten. Danke, Herr. Festen Boden hast du uns unter die Füße gegeben. Früchte, die uns zuwachsen. Blumen, die uns erfreuen. Bäume, unter deren Schatten wir ruhen. Deine Erde – sie ist uns eine Heimat auf Zeit. Du hast sie uns anvertraut, damit wir sie »bebauen und bewahren« (1 Mose 2, 15). Danke, Herr! 23 Lobet und preiset den Herrn! Danket und dient ihm in großer Demut! Danke, Herr. Danke für die Zeit, die du mir gibst – für die Kraft, mit der du mich ausstattest – für die Einsicht, zu unterscheiden, was wichtig oder unwichtig ist – für die Aufgaben, in denen du mich brauchst – für die Ziele, an die du mich heranführst – für die Demut, in der du mich vor mir selber bewahrst – für die Hoffnung, in der du mich trägst. Danke, Herr! 32 Gelobt seist du, Herr, durch Schwester Quelle: Wie ist sie nütze in ihrer Demut, wie köstlich und keusch! Danke, Herr. Du lässt Quellen unter uns aufspringen. Sie laben alles, was lebt, mit köstlichem Wasser. Du erquickst die Durstigen, und die in Wüsten zu verkommen drohen, erfahren: »Du bist die Quelle des Lebens« (Psalm 36, 10). Danke, Herr! 16 Gelobt seist du, Herr, mit allen Wesen, die du geschaffen, der edlen Herrin vor allem, Schwester Sonne, die uns den Tag heraufführt und Licht mit ihren Strahlen, die Schöne, spendet: Gar prächtig in mächtigem Glanze – dein Gleichnis ist sie, Erhabener. Kaufmann www.kaufmann-verlag.de
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