Einladung zur Beitragseinreichung 7. nationaler Kongress „Gesundheit in der Arbeitswelt“ Die Arbeit gegen die Zeit: Zeit, Arbeit und Gesundheit Fribourg, 24. Juni 2016 Das Thema des 7. Kongresses „Gesundheit in der Arbeitswelt“ ist die Wandlungen unserer Beziehung zur Zeit und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit der Arbeitnehmer. Das Organisationskomitee lädt Spezialistinnen und Spezialisten, Forschende und Fachleute aus der Praxis ein, individuelle Beiträge im Zusammenhang mit den vorgesehenen Themenkreisen einzureichen. Die Arbeit gegen die Zeit: Zeit, Arbeit und Gesundheit Die Zeit steht im Mittelpunkt unserer modernen Gesellschaften und gibt Aufschluss über die Organisation unseres Alltags: Die Zeit verleiht unseren Handlungen einen Rahmen, organisiert unsere Aktivitäten, strukturiert unser Leben. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich unsere Beziehung zur Zeit gewandelt, insbesondere in der Arbeitswelt – sowohl was die Frage der Arbeitsdauer als auch die der Arbeitszeiten und -rhythmen betrifft. Die neuen Technologien, die Organisationsformen der Arbeit, die Förderung der Mobilität und der Flexibilität wie auch die Zunehmende Ungewissheit – lauter Veränderungen, die in den Beziehungen zur Arbeit und bei den Arbeitnehmern sowohl in Unternehmen als auch im öffentlichen Dienst zutage treten. Institut universitaire romand de Santé au Travail Das Just-in-Time-Konzept, die Echtzeit-Bewertungsinstrumente, das Lean Management, der Zeitdruck usw. haben zu einer Beschleunigung und Verdichtung der Zeit geführt. In manchen Sektoren sind Zielverträge oder zu erreichende Produktionsmengen an die Stelle der Arbeitszeit getreten, was das Verschwinden der Arbeitszeit zugunsten von Leistungskriterien zur Folge hatte, welche die von den Beschäftigten tatsächlich aufgewandte Zeit verschleiern. In anderen Sektoren hingegen wird einzig die der Tätigkeit gewidmete, als «rentabel» geltende Zeit, erfasst. Die Messung der Zeit wird somit nicht mehr als Leitlinie, sondern als Beschleunigungsinstrument angewandt. Rte de la Corniche 2 CH-1066 EpalingesLausanne Téléphone +41 21 314 74 21 Téléfax +41 21 314 74 30 [email protected] 1/3 Vor diesem Hintergrund werden die Leistung und die Qualität der Arbeit des Beschäftigten weniger durch seine Kompetenzen als vielmehr durch seine Fähigkeiten definiert, in immer kürzerer Zeit «mehr zu schaffen». Durch diese Wandlungen in der Arbeitswelt und der Arbeitszeit ist die Grenze zwischen der Zeit der beruflichen Sphäre und der privaten Sphäre fliessender geworden, und können sie Auswirkungen auf unsere alle Lebensentwürfe haben. Die Zusammenhänge zwischen diesen Veränderungen bei der Zeit -Beziehung in der Arbeitswelt und der Zunahme von Beschwerden wie Müdigkeit, Stress, Verbrauchtsein, Burnout oder Erkrankungen des Bewegungsapparats sind heute gut durch wissenschaftliche Untersuchungen gestützt. Gleichwohl werden sie kaum hinterfragt und als Ansatzhebel für eine Prävention psychosozialer Risiken auf struktureller und Führungsebene nutzbar gemacht. Die thematische Herausforderung des 7. Schweizerischen Kongresses für Gesundheit in der Arbeitswelt besteht darin, die Frage nach diesen Wandlungen der Zeit zu stellen und deren Zusammenhänge mit der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Beschäftigten zu hinterfragen, sowie auch alternative Ansätze vorzustellen – sowohl unter dem Gesichtspunkt der Forschung als auch der Einsatzpraktiken. 2/3 Nachfolgend eine Übersicht über die Themen, die wir Ihnen für diese Tagung vorschlagen: Individuelle Zeiten und Detemporalisierung bzw. Entzeitlichung der Kollektive Private Zeiten und berufliche Zeiten Geschwindigkeit, Wartezeit und Langsamkeit Tages- und Nachtverhältnisse oder versetzte Arbeit Die Zeit in der Geschichte Die Zeit der Wirtschaft und ihre Auswirkung auf die Bezüge zur Arbeit Die Mehrgenerationalität und die Bezüge zur Zeit Die kulturellen Werte und Normen der gesellschaftlichen Zeitlichkeiten Die Zeit der Digitalisierung und der Virtualisierung der Arbeit Die freie Zeit und die ehrenamtliche Zeit Die Kontrolle der Zeit Das Organisationskomitee wird eine Auswahl unter den eingereichten Beiträgen treffen und sie zu Workshops zusammenstellen. Es besteht die Möglichkeit, zu einigen Beiträgen einen Artikel zu publizieren. Format der Beiträge Der Umfang des Abstracts, einschliesslich Titel, darf 250 Worte nicht übersteigen. Bitte keine bibliografischen Angaben aufführen. Beiträge können in deutscher oder französischer Sprache an die folgende E-Mail-Adresse gesandt werden: [email protected] Bei der Hauptautorin oder dem Hauptautor sind Name, Vorname(n) und Zugehörigkeit anzugeben; es sind höchstens fünf Mitautorinnen und Mitautoren zulässig. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass Beiträge, welche nicht den oben aufgeführten Kriterien entsprechen, nicht berücksichtigt werden können. Es werden nur Beiträge von Autoren im Programm abgedruckt, welche die Einschreibegebühren bezahlt haben. Eine mündliche Präsentation dauert jeweils 10 Min., gefolgt von 5 Min. Diskussion. Frist für die Einreichung der Beiträge: 31. Dezember 2015 Den Autorinnen und Autoren wird bis 15. Februar 2016 mitgeteilt, ob ihr Abstract angenommen wurde. Reservieren Sie sich schon jetzt den 24. Juni 2016! 3/3
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