„ David träumt von einer Karriere als Leichtathlet. Im Hochsprung ist er unter den 13-Jährigen Spaniens Nummer eins Rag had Syri e n Kurzfassungen von Thema (S. 6) und Coverstory (S. 8–10) nia Anto rreich Öste Davids schwierige Zukunft Antonia ist 16 Jahre alt. Sie will Menschen helfen und arbeitet beim Flüchtlingsnetzwerk Perchtoldsdorf in Niederösterreich mit. Sie lernt mit der 12-jährigen Raghad Deutsch und hilft ihr bei der Hausübung. Auch Besuche im Schwimmbad stehen auf dem Programm. Raghad kommt aus Syrien. Sie musste aus ihrem Heimatland fliehen, denn in Syrien herrscht Krieg. Auch die 18-jährige Stella hilft im Flüchtlingsnetzwerk mit. Sie will ein Lerncafé für Flüchtlinge aufbauen. Dort sollen Deutschkurse angeboten werden. Für Stella war eine Fahrt ins Flüchtlingslager Traiskirchen der Auslöser, mitzumachen. „Eigentlich wollten wir nur Sachspenden abgeben – aber kurz nach unserer Ankunft waren 20 Flüchtlinge da. Jeder hat sich geschnappt, was er nehmen konnte“, erzählt Stella. „Wenn so etwas vor deinen Augen passiert, dann kannst du nicht mehr wegschauen.“ Wenn du helfen möchtest, findest du Infos unter www.roteskreuz.at und www.caritas.at. David träumt von einer Karriere als Sportler. Denn in Spanien, wo er lebt, kriegt derzeit nur jeder zweite Jugendliche einen Job. Es geht den Ländern Südeuropas (Spanien, Portugal, Griechenland) längst nicht so gut wie Österreich oder Deutschland. So produzieren etwa Griechen pro Kopf und Jahr nur Güter und Leistungen im Wert von 17.400 Euro – gegenüber 38.540 Euro von Österreichern. Weil Griechen „fauler“ seien, wird oft behauptet. Aber Griechen arbeiten 2.119 Stunden im Jahr – Österreicher nur 1.587 Stunden. Doch die Österreicher stehen an viel moderneren, schnelleren Maschinen. Deshalb können sie trotz der kürzeren Arbeitszeit mehr produzieren. Warum sind die Maschinen Griechenlands, Spaniens oder Portugals so viel weniger modern? Weil dort so viel später mit der Modernisierung der Industrie begonnen wurde. Denn noch vor vierzig Jahren waren alle diese südlichen Länder Diktaturen, in denen der Fortschritt Pause machte. Ähnlich wie im kommunistischen Osteuropa. OKTOBER 2015 HEFT 2 Nadja Meister, Privat Wegschauen unmöglich „ Kurzfassung: EXTRA Licht, Musik und Düfte verführen uns zum Kaufen In dieser Gerberei kommen die Arbeiter mit Stoffen in Kontakt, die Krebs auslösen Wie böse ist Shoppen? OKTOBER 2015 möglich zu machen. Das richtige Licht und eine coole Musik sorgen dafür, dass wir uns im Geschäft wohlfühlen. Auch gute Düfte steigern unsere Kauflust. Schnäppchen werden oft mit roten Preisschildern gekennzeichnet. Rot zeigt uns an: „Jetzt musst du besonders achtgeben.“ So ähnlich wie bei einer roten Ampel. Das Gemeine daran ist: Manche Sachen haben zwar ein rotes Preisschild, sind aber gar kein Sonderangebot. Ausgebeutete Arbeiter Der Großteil unserer Kleidung wird in Billiglohnländern hergestellt. Preise wie 4,99 Euro für ein T-Shirt wären sonst nicht möglich. Die Arbeiter schuften für wenig Lohn in baufälligen Fabriken. 2013 starben beim Einsturz einer Textilfabrik mehr als 1.100 Menschen. Auch die Umwelt leidet unter der Modeindustrie. In China leiten Fabriken giftige Abwässer in die Flüsse. HEFT 2 Shutterstock, Celan Clothes Shoppen macht glücklich. Aber warum ist das so? Weil es glücklich macht, sich Wünsche zu erfüllen. Wenn wir einkaufen und wenn wir eine Belohnung bekommen, sind dieselben Hirnregionen aktiv. Sie lösen angenehme Gefühle aus. Forscher, die sich mit der Entwicklung des Menschen beschäftigen, meinen Folgendes: Urmenschen mussten möglichst viel zusammenraffen, um zu überleben. Heute ist das nicht mehr notwendig. Wir haben mehr, als wir brauchen. Dieses „Urzeit-Programm“ in uns ist oft sehr stark. Wir kaufen, obwohl wir eigentlich nichts brauchen. Es geht nicht darum, was man kauft. Es geht vor allem darum, dass man kauft. Das Einkaufen selbst ist die Belohnung. Das können Forscher nachweisen, indem sie Hirnströme messen. Die Modeketten arbeiten mit vielen Tricks, um uns das Einkaufen so angenehm wie
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