München leuchtet

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München
GRIECHISCHE SCHULE IN BERG AM LAIM
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Münchner Merkur Nr. 234 | Montag, 10. Oktober 2016
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Erdbebensicher: Ein Abriss wird teuer
Abriss oder Weiterbau –
was soll mit dem Rohbau
für die ursprünglich geplante griechische Schule
in Berg am Laim passieren? Ein Abbruch käme
teuer, weil die Griechen
erdbebensicher gebaut
haben. Bis Ende nächster
Woche muss eine Entscheidung fallen, sonst
muss die Stadt selbst für
die Kosten aufkommen.
VON CARMEN ICK-DIETL
Seit dem Jahr 2001 geht das
Gezerre um die Schule, die
einfach nicht fertig wird.
Mittlerweile ist der Verkauf
des Grundstücks an der Hachinger-Bach-Straße durch
die Stadt München an den
Staat Griechenland rückabgewickelt – seit wenigen Wochen ist die Stadt wieder als
Eigentümerin des 15 000
Quadratmeter großen Areals
direkt neben dem MichaeliGymnasium eingetragen.
Der Stadtrat hatte dem
Drama vor der Sommerpause
ein Ende gesetzt (wir berichteten) und die Rückabwicklung beschlossen, nachdem
die Griechen vereinbarte
Baufristen mehrfach nicht
eingehalten hatten.
Nun geht es um die Verwendung des Rohbaus, der
zur griechischen Schule werden sollte. Die Griechen sind
mit dem Gebäude gerade mal
bis zum ersten Stock gekommen. Die Frage ist jetzt: Soll
die Stadt den Schulbau zu
Ende bringen? Und kann sie
das Gebäude in dieser Form
Noch immer stehen Kräne an der Baustelle, gebaut wird an der Hachinger-Bach-Straße aber nicht mehr.
überhaupt brauchen?
Offenbar sind sich darüber
die Stadträte, aber auch die
zuständigen Stellen – Kommunal-, Bau- und Bildungsreferat – uneinig. Die Vorlage
wurde vergangene Woche
vom Kommunalausschuss in
die Stadtrats-Vollversammlung am Mittwoch in einer
Woche vertagt. Dort muss
nun eine Entscheidung fallen.
Denn zwei Tage später läuft
die Frist ab, die mit den Griechen vereinbart wurde.
Es geht darum, wer den Abriss zahlen muss. Laut Vertrag
sind dies die Griechen – es sei
denn, die Stadt kommt zu keinem Beschluss. Der Abriss
dürfte richtig teuer werden,
denn die Griechen haben erdbebensicher gebaut – in Berg
am Laim. So ist es vorgeschrieben für Schulbauten in
Griechenland,
dem
am
stärksten von Erbeben betroffenen Land Europas. Und mit
solch einem Stahlbetonskelett haben die griechischen
Planer auch den Schulbau in
München ausgestattet.
Im Rathaus wurde diese Information mit ungläubigem
Staunen aufgenommen. Da
hätten sich die Griechen viel
Zeit, vor allem aber Geld sparen können, sagen viele
Stadträte. Gerade die Finanzierung stand nämlich in den
letzten Jahren beim Bauherrn
Griechenland stets auf wackligen Beinen. Der Rückbau
der
Betonskelettbauweise
und der überdimensionierten
Bauteile könnte einen Großteil der rund drei Millionen
Euro auffressen, die die Griechen für den Grundstücksrückkauf von der Stadt erhalten. Dann hätten die Helle-
FOTO: HAAG / ARCHIV
nen in München ordentlich
Geld versenkt.
Offenbar ist dies inzwischen selbst Athen klar geworden. Auf den Rathausfluren erzählt man sich jedenfalls eine interessante Anekdote. Demnach soll erst vor
kurzem der persönliche Berater von Staatschef Alexis Tsipras in Berlin beim Wirtschaftsministerium
vorgesprochen haben, damit es in
München doch noch zu einer
Verständigung im Sinne der
Griechen kommt. Geklappt
hat dies aber offenbar nicht.
Vollendet die Stadt den
Rohbau, was könnte sie später damit anfangen? Für die
in Berg am Laim dringend benötigte zusätzliche Grundschule gibt es inzwischen eine
andere Lösung. Sie soll auf
dem Areal der ehemaligen
Flüchtlingsunterkunft an der
St.-Veit-Straße
entstehen.
Dort ist man sich mit der
Grundstückseigentümerin,
der katholischen Kirche, einig geworden. Zudem, so ist
aus Referatskreisen zu hören,
wäre das in München mittlerweile als Standard eingeführte Lernhaus-Konzept mit seinen Schulraum-Clustern im
Griechen-Gebäude wohl nur
sehr schwer umsetzbar.
Da das Grundstück unmittelbar ans städtische Michaeli-Gymnasium angrenzt, wäre
eine Erweiterung logisch. Zumal das Gymnasium aus allen
Nähten platzt. Doch die Griechen haben eine sehr repräsentative Architektur und
großzügige Anlage geplant.
Das Schulreferat würde hingegen gerne das vorhandene
Baurecht möglichst umfassend für einen Gymnasiumsanbau ausnutzen.
Schließlich hat auch der
angrenzende Sportverein FC
Phoenix Bedarf für Sportflächen angemeldet. So könnte
ein integrierter Schul- und
Sport-Campus
entstehen.
Erste Gespräche dazu gab es
bereits. Momentan spielt die
Zeit eher für die Griechen. Eine eventuelle Klage seitens
der Griechen wird wohl erst
nach Fristablauf am 21. Oktober eingereicht. Bis zu einem
Gerichtsurteil wird der Rohbau auf jeden Fall weiter stehen bleiben.
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BAUSTELLEN
AKTUELL
Luisenstraße, Königsplatz,
Brienner Straße (Maxvorstadt): Die SWM erneuern
in der Brienner Straße
Fernwärmeleitungen.
In
der nächsten Bauphase
werden Fernwärmeleitungen im Bereich Luisenstraße/Königsplatz
verlegt.
Von diesem Montag, 10.
Oktober, bis Ende Oktober
ist die Luisenstraße zwischen
Karlstraße
und
Brienner Straße nach Norden einbahngeregelt. Die
Zufahrt zum Königsplatz
Richtung Osten ist gesperrt.
Moosacher Straße (Milbertshofen): Die Stadt er-
baut westlich der Preußenstraße einen neuen Anschluss für BMW. Die Bushaltestelle Preußenstraße
wird barrierefrei. Von diesem Montag, 10. Oktober,
bis Ende November entfällt
darum nach Baufortschritt
jeweils eine Fahrspur.
Edlingerplatz, Falkenstraße (Au): Das Baureferat
baut die Bushaltestellen
Kolumbusplatz-Nord barrierefrei um und saniert die
Fahrbahn. Von diesem
Montag, 10. Oktober, bis
Dezember bleibt im Zuge
Pilgersheimer Straße/Falkenstraße dem Baufortschritt folgend in beiden
Richtungen jeweils eine
verschwenkte
Fahrspur
frei. Am Fahrbahnrand entfallen Parkplätze.
Kazmairstraße (Westend):
Die Stadt baut die Bushaltestellen Bergmannstraße
barrierefrei um und saniert
die Fahrbahn. Von Montag,
10. Oktober, bis Mitte November ist die Kazmairstraße zwischen Geroltstraße
und Bergmannstraße in
Richtung Westen Einbahnstraße.
sri