und kaufe in Konstanz ein

Leserbrief in der «Neue Zuger Zeitung» vom 18. April 2015
Zeitung
Ich folge dem Beispiel der Wirtschaft
und kaufe in Konstanz ein
Zur Auslagerung von Arbeitsplätzen
ins Ausland
das Vorrecht von Reichen und Konzerauch wenn praktisch nur sie
davon profitieren. Wenn ihr wollt, dass
nen
-
Wenn es darum geht, Kosten zu
wir wieder in der Schweiz einkaufen,
dann stellt Schweizer ein und hört mit
sparen, werden Billigarbeiter aus der
- ans Märchen, dass sie hier
niemand finden, habe ich noch nie
diesem unethischen kurzfristigen Renditedenken auf. Rendite ist nicht alles.
Solidarität zur Heimat lohnt sich, wenn
EU geholt
geglaubt. Und jetzt werden wieder
Arbeitsstellen nach Griechenland ausgelagert. Meine lieben Konzerne, wenn
ihr jegliche Ethik und Solidarität zum
Standort vermissen lasst, weshalb soll
ich als einfacher Bürger in der Schweiz
einkaufen? In Konstanz ist es billigel
und die Globalisierung ist nicht nur
man langfristig denkt. Wenn nicht,
wundert euch nicht, wenn das Volk
immer kritischer wird! Aber es erweist
sich immer mehr, dass Wirtschaftsethik
nichts anderes als ein reiner PR-Gag
darstellt. Im Grunde zählen nur die
nackten Zahlen und nichts anderes,
und wenn der Platz Schweiz so teuer
ist, baut doch bei der Bürokratie
ab
und hört mit dem Venvaltungsaufwand,
dem Quartalsdenken, dem unnötigen
Rapportieren usw. auf. Vergesst, was
ihr an der HSG gelernt habt, und werdet Unternehmer!
Einfachheit bräuchte Mut, aber Mut
gab es im 19. Iahrhundert, und da wur-
de die Schweiz gross. Mit Formtrlaren
und Quartalsberichten werden wir nicht
gross! Auch wenn es weltweit Standard
ist, aber die Schweiz pfiff früher erfolgreich auf Standards. Wer jetzt sagt, das
gdlte alles auch für die Politik: Der hat
Recht!
MICHEL EBINGER, ROTKREUZ