Fachbereich Gesundheit Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Die Störungen bei der Wahrnehmung von Farben müssen keine starke Behinderung im täglichen Leben darstellen, können aber auch bei milderen Formen entscheidend für die Berufswahl sein. Die Farbsinnstörung oder Farbfehlsichtigkeit ist eine Schwäche im Erkennen der Farben. Sie existiert in unterschiedlich starken Ausprägungen, ist meist angeboren, gelegentlich aber auch erworben. Insgesamt trifft eine Farbsinnstörung ca. 8-9 % der männlichen Bevölkerung. Frauen sind hingegen nur mit 0,4 % beteiligt. Nicht therapierbar : Farbsinnstörungen Liebe Eltern! Unsere Welt wird zunehmend bunter und Farben sind für uns nicht nur schön anzusehen, sondern auch Mittel zur Kommunikation geworden. Farben warnen uns bei Gefahr, sie geben Signale und drücken Gefühle aus. Für einige Menschen jedoch ist das Erkennen von Farben problematisch. Viele wissen gar nicht, dass sie unter einer Farbsinnstörung leiden. Sie wachsen damit auf und kennen die Welt nicht anders. Farbsehen wird mit Ishihara-Farbtafeln geprüft. Ein Farbtüchtiger kann eine 8 erkennen Farben zu sehen ist ein Vorgang, der sehr subjektiv geprägt ist. Er beruht jedoch auf Gesetzmäßigkeiten und ist deshalb in hohem Maße objektivierbar, also nachprüfbar. Dabei wird die Fähigkeit, Farbnuancen unterscheiden und benennen zu können, durch die Umwelt und kulturelle Erfahrungen bestimmt. So können beispielsweise die Inuit, ein Eskimovolk, deutlich mehr Weiß-Nuancen unterscheiden und benennen als jedes andere Volk der Erde. Das ist für sie, die in einer von Schnee und Eis geprägten Umwelt leben, ein wesentliches Merkmal zur Orientierung und damit wichtig für das Überleben. Menschen können mehrere tausend Farben unterscheiden, die jedoch eines gemeinsam haben: sie entstehen aus einer Mischung der drei Spektralfarben Rot, Grün und Blau und liegen im Wellenbereich zwischen 380 und 780 nm. Ist die Wahrnehmung für eine oder mehrere dieser Spektralfarben reduziert, liegt eine Farbsinnstörung vor. Personen, die total farbenblind sind und nur Helligkeitsstufen unterscheiden können, welche sie als Grauwerte sehen, werden als Monochromate bezeichnet. Für Farbnormalsichtige, Trichromate genannt, können entsprechend den Spektralfarben drei Spektralwertkurven ausgestellt werden, wohingegen für Dichromate nur zwei dieser Kurven in Betracht kommen. Die meisten dieser Patienten sind nicht in der Lage, Grün zu erkennen (1,5%). Hingegen ist der Anteil jener, die Rot nicht sehen, mit 0,4 % deutlich seltener. Handelt es sich nicht um einen Totalausfall, sondern nur um eine Schwäche beim Erkennen der Farbspektren, spricht man von anomalen Trichromaten. Am häufigsten kommt eine Störung im Bereich der Farben Rot und Grün vor. Dabei kommt es zur Verwechslung von Farben mit ähnlichem Spektrum, die für Farbnormalsichtige deutlich unterscheidbar sind. So wird beispielsweise Rosa von einem Rot-Grün-Blinden als Blauton interpretiert. Die Rot-Grün-Schwäche bzw. Rot-Grün-Blindheit ist die häufigste Farbsinnstörung. Rot-Grün-Störungen des Farbsinns werden mit Hilfe von Farbtafeln geprüft. Diese enthalten Zahlen oder Buchstaben, die sich aus kleinen Farbpunkten in Verwechslungsfarben zusammensetzen. Patientin mit einer Farbsinnstörung im RotGrün-Bereich kommen beim Betrachten der Tafeln zu falschen oder gar keinen Ergebnissen (s. Abbildung). Die Methode ist jedoch nur zur relativ groben Erfassung von Farbsinnstörungen geeignet. Der Eignungstauglichkeitstest für den Zugang zu bestimmten Berufsgruppen verlangt eine genauere Analyse der Störung. Hierzu wird das Anomaloskop eingesetzt. Der Patient muss auf einer Scheibe durch Mischen von Rot und Grün einen vorgegebenen Gelbton erzeugen. Die Abweichungen lassen Rückschlüsse auf das Ausmaß der Farbsinnstörung zu. Farbsinnstörungen sind nicht therapierbar. Sie sind meist angeboren, stellen aber in der häufig milderen Form für die Betroffenen keine allzu starke Einschränkung dar. Allerdings verhindern oder erschweren sie den Zugang zu bestimmten Berufen. Betroffen sind beispielsweise Berufskraftfahrer, Polizei, Elektriker (Kabelfarben!), Anstreicher und Piloten. Dieser Flyer erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit. Wir möchten Ihnen Ursachen für eine Farbsinnstörung nennen und Erklärungen dazu geben. Quellennachweis: Medizin / Krankheitsbilder A-Z Fachtext Dr. J. Schuler BR.de Fernsehen Thema Gesundheit
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