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Innere Balkenbelastung
Zur Dimensionierung von Maschinenelementen werden die inneren Belastungen benötigt.
Dies ist besonders für schlanke Bauteile wie Achsen, Wellen, Streben und Stützen wichtig,
die nur geringe innere Momente aufnehmen können. Für die Berechnung führt man einen
virtuellen Schnitt durch das Bauteil und interpretiert den Zusammenhalt der beiden Hälften
als starre Bindung, die bei räumlicher Betrachtung sechs, bei ebener Betrachtung drei Reaktionen übertragen kann. Bei bestimmt gelagerten Maschinenelementen können diese
dann mit Hilfe der Gleichgewichtsbedingungen gefunden werden.
Gerade, schlanke Maschinenelemente werden als Balken modelliert, die Normalkräfte in
Balkenlängsrichtung, Querkräfte in Balkenquerrichtung und Biegemomente aufnehmen
können. Diese Größen hängen i. Allg. vom Ort des virtuellen Schnitts ab, so dass sich Verläufe in Abhängigkeit der Balkenlängskoordinate ergeben. Zwischen den Verläufen besteht
ein differentieller Zusammenhang, der für die Berechnung genutzt werden kann. Bei unstetigen Verläufen bietet sich eine Notation nach Föppl an.
³
F1
³
F2
³
F4
³
F3
³
M1
³
F1
³
F2
³
F
³
MP
P
³
F4
³
³
³
M1
F3
* MP
³
*F
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9 Innere Balkenbelastung
9.1 Innere Kräfte und Momente
Vorgehen zur Analyse statisch bestimmter Maschinenkomponenten
1) Freischneiden der Maschinenkomponente
F1
F 1z
p(x)
p(x)
F 1x
M1
M1
2) Bestimmung der äußeren Reaktionen mit Hilfe der Gleichgewichtsbedingungen für
die Gesamtkomponente:
Standard
ȍ Fx + 0
ȍ Fz + 0
ȍ MPy + 0,
Alternative
ȍ Fx + 0
ȍ MPy + 0
ȍ MQy + 0
P beliebig
P, Q beliebig mit x P 0 x Q
3) Gedanklicher Schnitt durch die Komponente und Bestimmung des inneren Kraftwinders aus den Gleichgewichtsbedingungen für den linken oder rechten Teil:
Vorzeichenregelung für innere Belastungen
Querkraft Q(x)
Biegemoment
M(x)
P
N(x)
M(x)
Normalkraft
z
Querkraft Q(x) aus
Biegemoment M(x) aus
Q(x)
positives
negatives
Schnittufer
Gleichgewichtsbedingungen
Normalkraft N(x) aus
x
N(x)
ȍ Fx + 0
ȍ Fz + 0
ȍ MPy + 0
M1
9 Innere Balkenbelastung
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9.2 Querkraft− und Biegemomentenverlauf
Graphische Darstellung von Q(x) und M(x)
Fi
p(x)
O
x
Mi
ci
dQ
+ * p(x)
dx
z
*
Q(c )
i ) + Q(c i ) * F i
Q(x)
ci
x
dM + Q(x)
dx
M(x)
*
M(c )
i ) + M(c i ) * M i
ci
Beweis:
dF + pdx
x
ȍ Fz + * Q(x) ) pdx ) ǒQ(x) ) dQǓ + 0
å dQ + * pdx
M(x)
P
Q(x)
M(x) ) dM
Q(x) ) dQ
å
dQ
+*p
dx
ȍ MPy + * M(x) * Q(x)dx ) pdx dx2
) ǒ M(x) ) dM Ǔ + 0
å dM + Q(x)dx * p dx
2
å dM + Q(x) * p dx
2
dx
Fi
Q(c *
i )
Q(c )
i )
2
ȍ Fz + * Q(c*i ) ) Fi ) Q(c)i ) + 0
*
å Q(c )
i ) + Q(c i ) * F i
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Beziehungen zwischen den Diagrammen
dQ
+ * p(x) ,
dx
dM + Q(x)
dx
p(x)
<0
0
>0
Q(x)
steigend
konstant
fallend
<0
M(x)
0
>0
<0
0
Linkskurve
fallend
>0
<0
0
Gerade
waagesteigend
rechte
Tangente
fallend
waagerecht
>0
Rechtskurve
steigend
fallend
waagesteigend
rechte
Tangente
Typische Belastungen
Einzelkräfte
p
Einzelmomente
konstante Streckenlast
p
p
kein Einfluss
kein Einfluss
x
Q
p
konstant
x
Q
Gelenk
kein Einfluss
x
Q
x
Q
linear
kein Einfluss
F Gelenk
Sprung
x
M
x
M
x
M
M
quadratisch
Sprung
Knick
x
x
Nullstelle
x
x
x
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9.3 Föppl−Symbol für unstetige Belastung
Die mühselige bereichsweise Integration von p(x) und Q(x) zur Ermittlung von Q(x) und
M(x) kann durch folgende Notation für unstetige Funktionen vermieden werden:
ǂx * a ǃ
n
NJ
0
für
n
(x * a) für
+
ǂx * a ǃ
xta
xwa
0
ǂx * a ǃ
1
1
ǂx * a ǃ
1
2
1
a
a
x
a
x
x
Regeln der Differentiation und Integration
ǂ
d x*a
dx
ǃ
n
ǂ
+ n x * a
ǃ
n*1
,
ŕ ǂc * a ǃ dc + n )1 1 ǂx * a ǃ
x
n
n)1
.
0
Ermittlung von Querkraft− und Biegemomentenverlauf durch direkte Integration
p(x)
Fi
Streckenlast p(x)
Einzelkraft F i an Stelle c i
O
Mi
x
Einzelmoment M i an Stelle c i
ci
z
Querkräfte
Q(x)
x
Q(x) + *
ci
ŕ p(c)dc * ȍ F ǂx * c ǃ
i
0
x
i
i
M(x)
Biegemomente
x
ci
x
M(x) +
ŕ Q(c)dc * ȍ M ǂx * c ǃ
i
0
i
i
0
0
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