IAA aktuell

66. Internationale Automobil-Ausstellung Pkw 25. September 2015
S. 2 TTIP als Treiber für Wohlstand und Wachstum
Von historischer Bedeutung
S. 4 Die IAA und Sportler
Das passt
S. 6 PS-Profi Jean-Pierre Kraemer auf der IAA
Die Vielfalt ist riesig
S. 4 Die Zukunft des Fahrzeug-Konfigurators
Mit Controller und 3-D-Brille den Neuwagen planen
S. 6 Automatisiertes Fahren
„Autos fahren sicherer als jeder Mensch“
S. 7Einsitziges Offroad-Gefährt
Elektrisches Murmeltier
präsentiert vom:
IAA Heute
Fr., 25.09.2015
10.00 – 13.00 Uhr
Wirtschaftstag Slowakei 2015 –
Chancen in der Slowakischen
Automobilindustrie
CMF, Raum Illusion III
10.00 – 14.30 Uhr
VDA workING - Perspektiven
in der Automobilindustrie
CMF, Raum Illusion 2
10.00 – 15.00 Uhr
GoING - Ingenieurnachwuchs
für die Automobilindustrie
4.C Raum Alliance/Entente
10.00 – 18.00 Uhr
IAA goes Startup
New Mobility World, Halle 3.1
Themenbühne Startup Zone
Die Bits-und-Bytes-Boliden
12.00 – 12.15 Uhr
Mobility Genius-Quiz
New Mobility World, Halle 3.1
Forumsbühne
Höchstgeschwindigkeit ohne Anschnallpflicht
Die IAA ist seit jeher auch eine Messe zum Träumen: Neben den Alltags-Neuheiten von Kleinwagen bis Kombi
präsentieren die Autohersteller hier zum Niederknien schöne und leistungsstarke Traumwagen. In diesem Jahr
sind sogar einige Sportwagen vertreten, die auch der normale Besucher fahren kann – wenn auch nur virtuell.
E
s ist zu einem Sport geworden, dass Autohersteller
das Playstation-Rennspiel Gran
Turismo mit visionären Konzepten
ausstatten. Dabei bleibt es längst
nicht mehr bei einem virtuellen
Bits-und-Bytes-Boliden – zu spektakulär, zu schön, zu aufwendig
gestaltet sind die Fahrzeuge, die
extra für das Spiel konzipiert
werden.
Der zweifarbige Bugatti Vision
Gran Turismo zieht in Halle 3 alle
Blicke auf sich. Mit dem brachialen Sportler macht die Edel-Manufaktur Bugattifahren für Millionen
von Konsolenspieler erlebbar. Als
„Projekt für unsere Fans“ bezeichnet demnach auch Bugatti-Präsident Wolfgang Dürheimer den
neuen Bits-und-Bytes-Boliden aus
Molsheim. Allerdings geht nicht
Innere
Werte leben.
Wo immer Menschen fahren,
sollen sie sich gut dabei fühlen.
www.yfai.com
nur Zockern mit Benzin im Blut bei
diesem Anblick das Herz auf – der
Vision Gran Turismo ist Vorbote
des 1.500-PS-Veyron-Nachfolgers.
Außerdem färbt die Begeisterung
für das Hochleistungsfahrzeug
auch auf die Marke ab: So zeigt
Hyundai in Halle 6 mit seinem
Pixel-Sportler N 2025 Vision Gran
Turismo in welche Richtung künftige Modelle der neuen Hochleis-
tungssparte „N“ der Koreaner
gehen könnten. Das Konzept sorgt
bei manchem Konsolenspieler für
Kribbeln in den Fingern.
Auch den Betrachtern des Mercedes-AMG Vision Gran Turismo ist
das Staunen ins Gesicht geschrieben, ob der sinnlichen Formen des
silbern spiegelnden Sportlers.
Fortsetzung auf S.2
12.15 Uhr
IAA-Abschlusspressekonferenz
CMF, Raum Fantasie
Impressum
Herausgeber
SPS Spotpress Services GmbH
Bahnhofstraße 25
56459 Willmenrod
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Ansprechpartner:
Günter Weigel
Tel. +49 2663-91 97 50
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Fahren in einem Premium-SUV zukünftig sein kann.
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Messegelände der Messe Frankfurt
2
Fr., 25.09.2015
TTIP als Treiber für Wohlstand und Wachstum
Von historischer Bedeutung
Bei TTIP geht es um mehr als den Abbau von Zöllen, die allein für die Automobilindustrie eine jährliche Belastung von einer Milliarde Euro darstellen.
„E
s geht um die Chance, mit
einem transatlantischen
Freihandelsabkommen heute Regeln
und Standards zu setzen, die morgen auch weltweit gelten können.
Die Beseitigung von nicht-tarifären
Handelshemmnissen wäre ein echter
Motor für den Wirtschaftsstandort
Europa. Deswegen sagen wir mit
aller Überzeugung Ja zu TTIP!“,
so VDA-Präsident Matthias Wissmann auf dem IAA-Symposium
zum Transatlantischen Freihandelsabkommen. Die Veranstaltung
mit dem Titel „TTIP – Treiber für
Wohlstand und Wachstum“ wurde vom VDA gemeinsam mit der
Atlantik-Brücke und der Amerikanischen Handelskammer in
Deutschland organisiert. „TTIP
VDA-Präsident Matthias Wissmann
würde den US-Markt auch kleinenund mittelständischen Firmen öffnen.
Das bringt mehr Umsatz und mehr
Wettbewerb, dadurch werden die
Produkte attraktiver und besser.“
Auch der amerikanische Botschafter John B. Emerson wies in
seinem Grußwort darauf hin, dass
ein solches Abkommen für Wirtschaft und Verbraucher auf beiden
Seiten des Atlantiks erhebliches
Potenzial bietet. „TTIP ist ein
kostenloses Konjunkturprogramm,
Exporte und Beschäftigung werden
steigen.“ TTIP stehe für Werte wie
Transparenz sowie hohe Umweltund Verbraucherschutzstandards,
die in beiden Wirtschaftsräumen
gleichermaßen gelten, so Emerson.
„Die TTIP-Befürworter haben die
erste Runde in der öffentlichen
Debatte verloren, aber wir müssen
weiter mit aller Kraft am Ball bleiben“, sagte der Botschafter. „Es ist
enorm wichtig, dass die Verhandlungen noch in der Amtszeit von Präsident Obama abgeschlossen werden.“
Dr. Stefan Sommer, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen
Dr. Stefan Sommer, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG
AG, erläuterte in seiner Keynote
die unternehmerischen Perspektiven des geplanten transatlantischen Freihandelsabkommens.
Vor allem die Beseitigung nichttarifärer Handelshemmnisse habe
erhebliche Vorteile, weil Doppelarbeit und Bürokratie beseitigt
würden. Sommer betonte: „Die
Automobilindustrie steht vor dem
tiefgreifendsten Wandel in ihrer
130-jährigen Geschichte – da kommt
TTIP genau zur rechten Zeit, um
neue einheitliche Standards diesund jenseits des Atlantiks zu vereinbaren.“
In seinem Schlusswort sagte
Bernhard Mattes, Präsident der
Amerikanischen Handelskammer
in Deutschland und Vorsitzender
der Geschäftsführung der FordWerke GmbH: „Das Freihandelsabkommen TTIP beinhaltet viele
Verhandlungsbereiche. Daher kann
ich nachvollziehen, dass es bei einem
Vorhaben dieser Größenordnung viel
zu diskutieren gibt“.
Wichtig sei aber bei aller Diskussion, das Gesamtbild nicht aus
den Augen zu verlieren. „Denn
alleine in den nächsten fünf Jahren
werden 90 Prozent des globalen
Wirtschaftswachstums außerhalb
Europas generiert. Europa und die
USA sollten deshalb ihre besondere
Chance durch das TTIP-Abkommen
jetzt nutzen, um Wirtschaftswachstum neu zu beleben und ihre hohen
Standards und Vorgaben als „Benchmark“ festzulegen“, so Mattes.
Fortsetzung von S.1
Für eine Serienumsetzung wäre
die Außenhaut wohl zu aufregend,
die AMG-Abgasanlage mit acht im
Heck integrierten Endrohren zu
heiß – virtuell ist alles erlaubt. Im
Videospiel treibt ein 430 kW/585
PS starker V8-Biturbo den Pixel-Sportler an – wie freudig der
Achtzylinder das Drehzahlband
bespielt, haben Soundspezialisten
in den Motorklang hineinkreiert.
VDA-Geschäftsführer Dr. Kay Lindemann
Wer bei den ganzen IAA-Traumwagen Lust bekommen hat, eine
Runde über Nordschleife oder Laguna Seca zu brettern, kann sich
übrigens mitten im Messetrubel
hinter das Steuer klemmen. Diverse Hersteller – zum Beispiel
Hyundai, Peugeot, Citroën oder
Zulieferer Schaeffler - haben einen
GT-Rennsimulator auf dem Stand.
Urbane Mobilität im Jahr 2030
Mehr Sicherheit im Verkehr
Für eine Serienumsetzung wäre die Außenhaut des Mercedes-AMG Vision
Gran Turismo wohl zu aufregend, virtuell ist alles erlaubt.
Auch das Gran-Turismo-Konzept von Hyundai sorgt für Kribbeln in den Fingern.
Am Steuer im GT-Rennsimulator
W
as kann das Auto der
Zukunft und wie fügt
es sich ins Stadtleben ein? Wie
sehen die künftigen Geschäftsmodelle der Automobilhersteller und der ÖV-Anbieter aus?
Diese und weitere Fragen wurden
beim Symposium „Urbane Mobilität 2030“ auf der IAA diskutiert.
„In Deutschland erleben wir seit
der Jahrtausendwende ein Wiederanwachsen der Städte. Es stellt uns
vor die Herausforderung, den Verkehr noch stadtverträglicher zu
machen“, sagte VDA-Geschäfts-
führer Dr. Kay Lindemann und
folgerte: „Die Elektromobilität wird
einen entscheidenden Beitrag leisten,
die Autos noch leiser und sauberer
zu machen. Der Stadtverkehr ist der
Nukleus der Elektromobilisierung“.
Für noch mehr Sicherheit im
Verkehr werde wiederum das vernetzte und automatisierte Fahren
sorgen. Außerdem sprachen Dr.
Klaus-Heiner Röhl vom Institut
der deutschen Wirtschaft Dr. Jens
Hoffmann, VW-Konzernforschung,
Robert Henrich, Geschäftsführer
von Moovel und Claus Grunow,
DB Rent GmbH.
Gefühlt:
das Ende der Nacht.
Der neue Audi A4 mit Audi Matrix LED-Scheinwerfern*.
Fortschritt spüren. audi.de/a4
*Sonderausstattung gegen Mehrpreis erhältlich.
4
Fr., 25.09.2015
Die Zukunft des Fahrzeug-Konfigurators
Mit Controller und 3-D-Brille den Neuwagen planen
Den eigenen Traumwagen zu konfigurieren ist für manchen Neuwagenkäufer ein langwieriger und emotionaler Prozess. Künftig könnte er noch
mehr Zeit mit dem Konfigurator verbringen – weil es so viel Spaß macht. In der New Mobility World in Halle 3.1 zeigt das Berliner Start-up Rocket Data Intelligence wie die Planung des Neuwagens mit Controller und 3-D-Brille funktioniert.
gewünschten Extras über eine Videobrille oder eine Fernsehwand
mit 3-D-Brille zeigen – in jeder
Ausstattungskombination, mit
allen gewünschten Extras und
aus allen erdenklichen Perspektiven. Übrigens auch vor jedem gewünschten Hintergrund – für den
Fall, dass jemand wissen möchte, wie der neue Traumwagen in
der Hofeinfahrt aussieht. Wie bei
einem Videospiel orientiert sich
der Bediener dabei mit Hilfe eines Spiele-Controllers in und am
neuen Fahrzeug.
B
ei heutigen Konfiguratoren,
beispielsweise auf der Internetseite des jeweiligen Herstellers, sind die Bilder mit verschiedenen Ausstattungsvarianten und
Extras vorproduziert. Das dauert
und kostet. Mit der Technik der
Berliner werden die Renderings,
also die virtuellen Bilder, in Echt-
zeit per Computer generiert. Die
so genannte Virtual Reality Content Machine soll zum einen den
Herstellern 50 Prozent an Zeit
und Geld sparen.
Zum anderen kann der Händler
dem Kunden in seinem Showroom den Neuwagen mit allen
Exemplarisch ist der Konfigurator
der Zukunft bereits in der AudiCity in Berlin aufgebaut. Schon im
ersten Quartal 2016 könnte die
neue Technik in der Praxis eingeführt werden.
Der Kunde kann seinen Neuwagen
nun wie oben beschrieben schon
vor der Auslieferung genauestens
und realistischer als heute begutachten. Er kann auch zu Hause
mit dem Konfigurator herumspielen, dafür braucht er nur einen
Computer, der Videospiele der
neusten Generation abspielt. Für
Die IAA und Sportler
DTM-Fahrer Marco Wittmann
besichtigte in der Halle 11 vor
allem den neuen BMW M6 GT3,
ein megacooles Auto, wie der
Rennfahrer hinterher twitterte. Für Wittmann war es schon
der zweite IAA-Besuch dieses
Mal. Bereits an den Pressetagen in der vergangenen Woche hatte er die Ausstellung
besucht.
Das passt
Auf der IAA kommt man nicht nur seinen Traum-Fahrzeugen ganz
nahe. Die Automesse bietet auch die Gelegenheit, Sportidole zu treffen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, mit Promis aus Rennsport und
Fußball in Kontakt zu kommen.
Rechts: DTM-Champion Bruno
Spengler besuchte ebenfalls
die IAA. Auf dem BMW-Stand
ließ er sich fotografieren und
gab Autogramme.
Rechts unten: Einfach Profis:
Trotz der Niederlage gegen
Schalke 04 tags zuvor nahmen
sich die Frankfurt EintrachtProfis Zeit für ihre Fans.
Unten: Die Fans vom BVB kamen auf dem Opel-Stand auf
ihre Kosten: Spieler des Traditionsclubs schrieben eifrig Autogramme
Oben: Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard
besuchte den Recaro-Stand in Halle 5.1.
Am vergangenen Wochenende hatte er
noch in Austin, Texas gemeinsam mit Brendon Hartley und Mark Webber das Sechsstundenrennen der WEC gewonnen. Für
ihn und den Porsche 919 Hybrid war es der
dritte Sieg in Folge in der Langstreckenweltmeisterschaft.
die Überbrückung der Wartezeit
bis zur Auslieferung oder bei Unentschlossenheit kann der Händler seinem Kunden einen personalisierten PDF-Katalog schicken
– inklusive Wunschkennzeichen.
Porsche empfiehlt
und
Der einzige Sportwagen,
der sich mit einem 911 messen kann.
Der neue 911.
Wofür wir kämpfen? Für einen Antrieb, der begeistert, und für einen Sportwagen,
der den härtesten Test besteht: an jedem Tag der Beste zu sein. Mit neuen BiturboBoxermotoren mit bis zu 309 kW (420 PS) und 500 Nm Drehmoment. Mit optionaler
Hinterachslenkung für mehr Agilität. Mit Connect Plus-Modul inkl. Online-Navigation.
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Kraftstoffverbrauch (in l/100 km) innerorts 12,2–10,1 · außerorts 6,6–6,4 · kombiniert 8,7–7,7; CO2-Emissionen 199–174 g/km
6
Fr., 25.09.2015
Automatisiertes Fahren
„Autos fahren sicherer als jeder Mensch“
Die Autos der Zukunft fahren automatisiert und verursachen deshalb deutlich weniger Unfälle als Menschen heute. Einige Unglücksfälle wird
man aber wohl nie verhindern können, für diesen kleinen Rest müssen auf globaler Ebene Lösungen gefunden werden. Michael Fausten, Projektleiter für das automatisierte Fahren beim Automobilzulieferer Bosch erklärt, was die neue Technik kann.
passter Geschwindigkeit gefahren. Schleuderunfälle passieren
zum Beispiel, weil Autofahrer zu
schnell bei schlechten Straßenverhältnissen eine Kurve nehmen.
Wir bringen dem Fahrzeug sehr
konsequent bei, solche Risiken zu
vermeiden.
Wie bringt man einem Computer
bei, unfallfrei zu fahren?
Unfälle entstehen in über 90 Prozent aller Fälle durch menschliches Fehlverhalten. Bei einem
Auffahrunfall ist der Auffahrende unaufmerksam und mit zu
geringem Abstand oder unange-
Wie funktioniert das genau?
Über die Sensoren „sieht“ unser
Computer bewegte Objekte auf
der Straße und berechnet, wohin sich diese Objekte in der Zukunft bewegen. Basis dafür sind
bestimmte Erfahrungswerte, zum
Beispiel darüber, wie schnell ein
Auto von einer Spur in die andere
wechselt. Anhand der so ermittelten Bewegungsmuster ergeben
sich Zonen, von denen wir sagen,
die sind sicher zu befahren, und
Risikozonen, die wir meiden.
Haben Sie ein Beispiel?
Eine Risikozone ist zum Beispiel
der tote Winkel eines anderen
Fahrzeugs. Unser Fahrzeug hält
sich in diesem Bereich am besten
gar nicht auf. Es fährt durch diese
Risikozone nur, um dann wieder in
den gut überschaubaren, sicheren
Bereich hineinzukommen. Anderes
Beispiel: Das Fahrzeug erkennt,
dass ein Fahrradfahrer Schlangenlinien fährt und definiert das
als Risikozone. Es würde dann im
Zweifel nicht daran vorbeifahren,
weil es zu gefährlich ist.
Es lernt also eine Art Wenndann-Regel?
Nein, gerade nicht. Wir bringen
dem Fahrzeug Entscheidungsprämissen bei, so dass es mit einer
Situation dynamisch umgehen
kann.
Passieren dann überhaupt noch
Unfälle?
Die Fahrzeuge, die wir auf diese
Technik aufsetzen, werden sicherer
fahren, als es ein Mensch je könn-
te. Es gibt aber Situationen, die
sind unvermeidbar, da stoßen wir
an physikalische Grenzen. Wenn
Ihnen jemand beispielsweise unmittelbar vors Auto läuft, könnten
Sie auch als Mensch nichts mehr
ändern. Da kann man nur noch die
Folgen minimieren, zum Beispiel
durch einen Bremseingriff.
Es ist immer wieder die Rede
davon, dass ein Computer keine
„moralische“ Entscheidung fällen kann. Beispielsweise: Fahre
ich in einer Notsituation in die
Menschenmenge oder gegen den
Betonpfeiler?
Es geht uns darum, gar nicht erst
in die Situation zu kommen, in
der der Computer theoretisch eine
„moralische“ Entscheidung treffen müsste. Denn wie kommen
Sie in eine Situation, so eine Entscheidung treffen zu müssen? Eigentlich nur dadurch, dass Sie zu
schnell oder zu unbedacht in eine
riskante Situation hineingefah-
ren sind. Wenn Sie dem Fahrzeug
aber von vornherein beibringen:
‚Fahre so, dass Du durch Anhalten eine solche Situation vermeiden kannst‘, dann entsteht diese
Dilemma-Situation gar nicht.
Und wenn man aber den unwahrscheinlichen Fall eines moralischen Dilemmas berücksichtigen will?
Ich sehe uns als Zulieferer nicht
in der Lage zu entscheiden, was
hier moralisch ist und was nicht.
Wenn man tatsächlich möchte,
dass sich ein Fahrzeug in bestimmten Situationen auf bestimmte Art und Weise ethisch
verhält, ist das eine gesellschaftliche Frage, die zum Beispiel eine
Ethikkommission länder- und industrieübergreifend festlegen sollte. Die spannende Frage ist: Muss
sich dann auch der Mensch immer
ethisch nach diesen Regeln verhalten – er kann die Funktionen
schließlich immer übersteuern.
PS-Profi Jean-Pierre Kraemer zu Gast auf der IAA
Die Vielfalt ist riesig
J
ean-Pierre Kraemer, bekannt
aus der Sendung die PS-Profis, war gestern auf der IAA. Am
Stand von KSPG interviewte JP
Angela Stoffers, die Personalchefin von KSPG, über die verschiedenen Wege in Jobs oder
eine Ausbildung in der Automobilbranche.
Den vielen jungen Zuschauern
sagte JP selbst: „Wenn ihr einen
Job im Autobereich wollt, dann fangt
wirklich früh an. Die Vielfalt ist
riesig.“ Er selbst habe schon mit
14, 15 geschraubt. Im Anschluss
an den Talk auf der KSPG-Bühne
machte JP unzählige Selfies mit
seinen Fans und gab Autogramme.
Kindergarten-Kinder auf der IAA
Ein unvergesslicher Besuch
K
inder des deutsch-russischen Kindergartens
„Nezabudka“ (russisch für die
Blume „Vergissmeinnicht“) aus Frankfurt waren zu Gast
auf der IAA.
Mit viel Freude zum Führerschein
Die Kinder hatten großen Spaß
bei ihrem Gang über die Messe.
Auf dem Stand von Continental
konnten sie virtuelle Realität
spielerisch erleben, bei Hyundai
durften sie aktiv am Bühnen-
Wer behauptet, Technik mache keinen Spaß?
programm teilnehmen. Zum
Abschluss gab es noch die Gelegenheit, den Führerschein zu
machen. In Hyundai-Elektro-
autos im schicken und zeitlosen Lego-Design ging es über
den Parcours mit richtigen Ampeln und Verkehrsschildern.
7
Fr., 25.09.2015
Einsitziges Offroad-Gefährt
Elektrisches Murmeltier
Es sieht aus wie eine Kreuzung aus Pistenraupe und Rollstuhl, das Gefährt, das der
österreichische Hersteller Mattro Motors aus Tirol mit in die New Mobility World (Halle 3.1) mitgebracht hat. Aber das einsitzige Raupenfahrzeug „Ziesel“ macht nicht nur
die Alpen für Rollifahrer barrierefrei, sondern ist auch Touristen-Transporter, SpaßMobil oder sogar Traktor-Ersatz in der Landwirtschaft.
Ganz im Stil der Zeit
Mit dem zweitürigen Fließheck 1600 TL setzte VW in Frankfurt
1965 Akzente. Das Kürzel TL steht für Touren-Limousine. Wie
der vier Jahre vorher auf der IAA präsentiert Typ 3 wird das
Fließheck von einem (allerdings etwas größeren) VierzylinderBoxer-Heckmotor angetrieben.
den Startlöchern: Der „Ardenner“
eine Art elektrisches Ski-Doo
für alle Offroad-Untergünde, das
zum Beispiel als Rettungfahrzeuge in schwer zugänglichen
Gegenden eingesetzt werden
könnte.
W
ie ein Murmeltier soll das
Gefährt wendig und flink
auf jedem Untergrund – Wald,
Schnee, Kies, Sand, Asphalt - zurechtkommen, wie das Ziesel, so
heißt auch eine Art der Erdhörnchen. Dabei schont es Wald und
Flur: Dank Elektroantrieb ist
der Ziesel emissionsfrei und leise
unterwegs. Angetrieben wird
das Spaß-Mobil von zwei E-Motoren mit je 4,4 kW/6 PS, maximal 35 km/h sind möglich.
150 Ziesel stellt Mattro Motors
derzeit pro Jahr her, 500 sollen
es in zwei Jahren sein. Ein neues
Raupengefährt steht schon in
EE-Speed-Bike
Faurecia
Hybrid goes Fahrrad
W
as passiert, wenn Fahrradbauer von Autos
lernen, kann man aktuell auf
der IAA sehen. Es geht natürlich um elektrisches Fahren.
„Reduce tot he max“ lautete einer der ersten Werbeslogans für
Smart. Er passt auch auf das, was
die Firma Mifa in Zusammenarbeit mit der Hochschule Harz und
weiteren Projektpartnern aus einem E-Bike gemacht hat. Das auf
der IAA in Halle 3.1 präsentierte
EE-Speedbike verzichtet auf
Ausgerechnet der hohe Norden
hat den Ziesel für sich entdeckt:
In Hamburg gibt es den ersten
Zieselpark. In der Hafencity sind
zehn Exemplare des wendigen Gefährts auf einem Offroad-Parcours
unterwegs.
vieles, was gemeinhin als wichtig
beim Rad angesehen wird. So
kommt das E-Bike ohne Zahnräder und Kette aus. Der Antrieb
erfolgt rein elektrisch. Der Impuls für den Motor wird mittels
Pedalen und einem zweistufigen
Planetengetriebe erzeugt und
dann via Kabel zum E-Motor an
der Hinterachse weitergeleitet.
Zusätzliche Energie liefert die
im Rahmen platzierte Batterie,
die man an der Steckdose auflädt.
Anders als bei herkömmlichen
Der Sitz fühlt mit
E-Bikes wird sie aber - wie bei
einem Hybridsystem im Auto –
auch während der Fahrt gespeist.
Die Regeneration erfolgt beispielsweise beim Bremsen. Zudem kann
der Fahrer einstellen, ob bei Bergabfahrt die mittels Pedalkraft erzeugte Energie gänzlich in den
Akku geleitet oder in der Ebene
ein Teil abgezweigt wird, damit
beim nächsten Anstieg genügend
Kraft vorhanden ist. Bedient man
die Bremse, koppelt der Motor
von den Pedalen ab und diese arbeiten nur in die Batterie. So wird
das EE-Speed-Bike an einer Ampel zum Fitnesstrainer, zumindest solange man sich mit einer
Hand festhält, mit der anderen die
Bremse zieht und im Stand weiter tritt.
Das EE-Speedbike soll in zwei
Jahren marktreif sein. Es dürfte
dann rund 5.000 Euro kosten. Als
S-Pedelec ist es bei 45 km/h ab
geregelt. Anders als der Prototyp
wird das Serienrad auch über Beleuchtung verfügen.
Die Sitze im Auto haben großen Anteil, ob die Insassen die Fahrt
als angenehm oder strapaziös empfinden. Geben sie guten Halt?
Ist die Beinauflage lang genug? Sind die Polster auch nach mehrstündiger Nutzung noch bequem? Zukünftig sollen Sitze aber
noch mehr können – zum Beispiel den mentalen als auch den
physischen Zustand der Nutzer erkennen.
Zulieferer Faurecia zeigt auf der IAA (Halle 5.1.) das „Active Wellness“-Sitzsystem. Über Sensoren im Sitz ermittelt das System die
Herzfrequenz und den Atemrhythmus des Fahrers und der Insassen, startet daraufhin ein speziell angepasstes Massageprogramm
und leitet bei Bedarf frische Luft durch das Sitz-Belüftungssystem,
was ermüdete Fahrer wieder beleben oder gestresste Fahrer entspannen soll. Nutzen die Insassen zum Beispiel Fitness-Armbänder
oder Gesundheitsapps für das Smartphone, integriert die Sitzelektronik die Daten der mobilen Geräte in seine Software, um noch
besser analysieren zu können. Die Serienreife des fühlenden Sitzes
ist für 2020 geplant.
Eine Marke der Daimler AG
Das neue C-Klasse Coupé.
Verführt sofort.
Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart