„Lust, Frust & Sucht“ Umgang mit unseren Abhängigkeiten Vortrag

„Lust,Frust&Sucht“
UmgangmitunserenAbhängigkeiten
VortragvonPrim.Dr.ReinhardHaller
AmMontag,15.September2014,fandinderWandelbardesCasinoKleinwalsertalein
sehrinteressanterVortragzumThema„LustFrustundSucht“statt. FürdiesenAbend
konntederbekanntePsychologePrim.Dr.ReinhardHallerinsKleinwalsertalgeholt
werden.
UlrikeMüllervomNetzwerk„Kraftquelle“begrüßtedieAnwesenden,unterihnenauch
GemeindearztDr.ElmarLingg.
„SuchtinallenmöglichenFormenisteineKrankheitderZukunft“.MitdiesenWorten
begannPrim.Dr.HallerseinenVortrag.InderheutigenZeitheißendie„Seuchen“
DepressionenundBurnout.
Auchdiesogenannte„Online‐Sucht“istsehrgefährlich.„DerEhemannvonheutehat
mehrereHandys,einesfürsGeschäft,einesfürzuhauseundeinesfürsonstigewichtige
Dinge“,erläuterteHallerdieOnlineSucht.AberauchdasGlücksspielimInternetistsehr
gefährlich.
DrogeninFormvonsogenannten„Glücksmachern“sindaufdemVormarsch.Hier
besondersEctasyundneuerdingsauch„CrystalMeth“.DieseDrogeistextrembilligzu
bekommenundüberschwemmtdenMarkt.Siehateinenstarksimmulierendenund
euphorisierendenEffektundführtschnellzuAbhängigkeitundZerstörung.
NacheinerkurzenEuphorie‐Phasefälltmanineinelange Depression.Anhandvon
schockierendenBildernzeigte ReinhardHaller,wiesolcheDrogenopfernacheiner
gewissenZeitaussehen.Weltweitkonsumierenca.34MillionenMenschenCrystalMeth.
DieHauptdrogensindnachwievorderAlkoholunddasNikotin.Jährlichsterben
in Vorarlbergca.600PersonendurchdasRauchen.Dr.ReinhardHallerhattedie
Therapieparat:„MitdemRauchenaufhören“.JugendlichetunsichinderheutigenZeit
leichtermitdemkommunizieren.HiergenügtbereitsderSatz„Hastemal‘neZigarette“
umineinGesprächzukommen.
DerÜbergangvonnormalemzugestörtemVerhaltenistfolgender:
Gebrauch,Missbrauch,AusweichendesVerhalten,Gewöhnung/Gewohnheit,
Abhängigkeit,Sucht/Suchtkrankheit.„AlleindieDosismachtdasGift“.DieseWorte
stammenvonParacelsus,demberühmtenArzt,AlchimistundTheologen,dervon1493
bis1541gelebthat.
„Warumbinichsüchtig“
DieseFragebeantworteteDr.ReinhardHallerfolgendermaßen:„Wennichimmermehr
vondembrauche,wasmichberauscht,damiticheineWirkungspüre;wennandernfalls
Entzugserscheinungenauftreten(psychischeundkörperliche);wennichdieKontrolle
überdas,wasmichberauscht,verliere;wennsichmeinganzesDenken,Fühlenund
HandelnaufdieberauschendeWirkungausrichtet.“
SuchtisteineKrankheitdesnichtgenugkriegensunddesnichtaufhörenkönnens.Die
KriterierenderSuchtsindu.a.:Kontrollverlust,Abstinenzunfähigkeit,
Entzugserscheinungen,Dosissteigerung,gesellschaftlicherAbstieg,psychischerund
körperlicherZerfall.
EsgibtRisikofaktorenfürdas„süchtigeVerhalten“:derErziehungsstil,der
FreundeskreisderKinder,dasMissbrauchsverhalteninderFamilieetc.Die
SchutzfaktorengegensüchtigesVerhalten:Selbstvertrauenund
Kommunikationsfähigkeit.
„WasisteineDroge?“DrogensindSubstanzen,dieindienatürlichenAbläufedes
KörperseingreifenundStimmungen,GefühleundWahrnehmungenbeeinflussen.In
unsererGesellschaftgibtesverschiedeneDrogentypen:
Nikotin,Alkohol,Medikamente,Cannabis,Kokainusw.
FunktionundBedeutungdesAlkoholismus
AlkoholisteinGenussmittel,wirdinderMedizinverwendetundeinNahrungsmittel.
AberderAlkoholwirdhäufigalsDrogeundProblemlösermissbraucht,z.B.als„soziales
Schmiermittel“beiArbeitsgesprächeninderChefetageoderbeiGeschäftsabschlüssen.
FürbeginnendeProblememitDrogengibtesVerdachtskomponenten:Psychische
(Konzentrationsstörungen,Gleichgütligkeit,Apathie...);Körperliche(Blässe,
Abmagerung,Zittern...);Verhaltensbezogene(Leistungsknick,Schulabbruch,
VernachlässigungderHobbys...)
DieFormenderVerhaltenssucht:Spielsucht,Computersucht,Internetsucht,Handysucht,
Kaufsucht,Sportsucht,Arbeitssucht(„Icharbeite,weilichunfähigbin,etwasandereszu
tun“)
Dr.HallergingbeiseinemVortragauchaufpflanzlicheDrogenein.Naturdrogen
(Pflanzen,Pilze)könnenstarkgiftigseinundbeiÜberdosierungenzumTodführen.
UndwaskannmangegenSuchttun?
EsgibtsiebenRegelngegenSucht:Menschenbrauchen:seelischeSicherheit,
AnerkennungundBestätigung,FreiraumundBeständigkeit,realistischeVorbilder,
BewegungundrichtigeErnährung,FreundeundeineverständnisvolleUmwelt,Träume
undLebensziele.Dr.HallerhattenocheineganzeinfacheRegelparat:die3Z:Zuhören,
Zuwendung,Zeit.
ImAnschlussbeantwortetederPsychologenochFragenausdemPublikum.Mitvielen
neuenErkenntnissenzumThema„Sucht“endetederinteressanteAbend. JM