62 Pension Standhaftes 3-Säulen-Modell notwendig www.valida.at MAG. RICHARD GRANZER, MBA • die gesetzlich verpflichtende Abfertigung Neu als lebenslange steuerfreie Zusatzpension nutzen. (vgl. BOB Nr.58/14) Geschäftsführer Valida Consulting E-Mail: [email protected] • Eigenbeiträge in eine Pensionskasse bezahlen - wenn es einen Vertrag durch den Arbeitgeber gibt • versuchen, bei seinem Arbeitgeber wegen einer Vorsorgelösung zu urgieren - falls es noch keine gibt. Mag. Richard Granzer ist gelernter Jurist und seit dreizehn Jah ren als Geschäftsführer in der Valida Consulting für den Bereich Beratung zuständig. Davor war er in verschiedenen Funktionen in der betrieblichen Altersvorsorge tätig und hat an zahlreichen Publikationen und Studien in diesem Fachbereich mitgewirkt. Bei der betrieblichen Vorsorge sind Arbeitgeberbeiträge frei von Lohnnebenkosten, Lohnsteuer- und Sozialversicherungspflicht. Die Verwaltungskosten der Pensionskassen sind vergleichsweise niedrig. „Auf meine spätere Pension habe ich doch keinen Einfluss. Die Verantwortung, sich um ein stabiles Pensionssystem zu kümmern, liegt in der Politik." So lautet ein häufiger Irrtum unter Erwerbstätigen. Doch was kann der Einzelne wirklich schon in der Erwerbsphase tun? Welchen Einfluss hat man tatsächlich auf seine künftige Pensionshöhe? Wir haben die Antworten und Tipps für Sie: 3. Säule: Die individuelle Vorsorge 1. Säule: Die staatlichen Leistungen Die Höhe der Pensionen aus der öffentlichen H and ist - im Gegensatz zur Meinung Vieler - nicht ausschließlich durch den Gehalts-Verlauf vorgegeben. Man kann sie durch folgende Maßnahmen selbst stärken: • Freiwillige Höherversicherung: Dabei bezahlen Arbeitnehmer freiwillig höhere Beiträge in die gesetzliche Sozialversicherung, um daraus eine höhere staatliche Pension zu lukrieren (vgl. BOB Nr. 52/2). • Nachkauf von Schul- und Studienzeiten: Der Nachkauf ist zwar 2011 teurer geworden, macht aber in einigen Fällen nach wie vor Sinn - da auch die späteren staatlichen Leistungen daraus gestiegen sind. • Späterer Pensionsantritt: Umso mehr Versicherungsjahre, umso höher die staatliche Pension - lautet das einfache Grundprinzip. Unserer Schätzung nach werden deshalb Altersteilzeitmodelle deutlich an Bedeutung gewinnen. 2. Säule: Die betriebliche Vorsorge Der Abschluss einer betrieblichen Vorsorgelösung - wie zum Beispiel eines Pensionskassenvertrags - liegt zwar prinzipiell beim Arbeitgeber. Doch der Einzelne kann Die wesentlichen Anbieter privater Vorsorge sind Banken und Versicherungen mit einer umfangreichen Produktfülle. In jüngerer Vergangenheit bieten Finanzdienstleister oft zusammen mit Wohnbauträgern „Vorsorgewohnungen" und ähnliche Varianten an, die auch eine Altersvorsorge ermöglichen. In Österreich sind noch immer rund drei Viertel aller unselbständig Erwerbstätigen nicht durch eine betriebliche Vorsorgelösung begünstigt. Für sie ist die individuelle Vorsorge noch wichtiger. Doch auch betriebliche Vorsorgelösungen sind nur selten stark genug, um die spätere Pensionslücke - also die Differenz zwischen Letztgehalt und Erstpension - zu schließen. Da die Situationen der einzelnen Erwerbstätigen sehr spezifisch sind, ist maßgeschneiderte, individuelle Beratung von Profis erforderlich. So können angemessene Vorsorgemaßnahmen definiert werden, die finanzierbar und in der Kombination sinnvoll sind, um spätere Pensionslücken möglichst gering zu halten. Zurzeit stammen die laufenden Pensionsleistungen mit über 90 Prozent fast ausschließlich von der öffentlichen Hand - auf die betriebliche und die private Vorsorge fallen nur jeweils rund 5 Prozent. Aufgrund der demografischen Entwicklungen erachten wir ein solches Pensionssystem nicht als nachhaltig stabil. Nur ein wirkliches DreiSäulen-Modell, in dem staatliche, betriebliche und private Säule solide untermauert sind, kann Stabilität garantieren. Die Verantwortung, ein solches System zu schaffen, liegt nicht ausschließlich bei den politischen Entscheidungsträgern, sondern ebenso bei den Arbeitgebern und schließlich auch - wie in diesem Kommentar erläutert - bei jedem Einzelnen. •
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