Inhalt 1\) Statt den KQ-Schätzern konnen für die

Lösung:
Bei der Schätzung der Regressionskoeffizienten verfolgen wir das Ziel, dass die
resultierende Regressionsgerade die Punktewolke möglichst gut beschreibt. Die
Abweichungen von der Geraden sollen möglichst klein sein. Außerdem dürfen sich bei der
Schätzung positive und negative Abweichungen von der Regressionsgeraden nicht
gegeneinander aufheben.
Bei der Methode der kleinsten Quadrate werden die Regressionskoeffizienten so gewählt,
dass die durch sie beschriebene Regressionsgerade die Summe der quadratischen
n
Abstände von der Geraden minimiert. Formal wird dies durch den Ausdruck
∑ ( yν − yˆ ν )
2
ν=1
beschrieben. Der Ausdruck wird quadriert, damit sich positive Abweichungen und negative
Abweichungen nicht gegeneinander aufheben. Alternativ können wir statt eines
quadratischen Ausdrucks auch die Beträge der Abstände minimieren. Auch so ist gesichert,
dass sich Abweichungen in verschiedene Richtungen nicht saldieren und die Abweichungen
von der Regressionsgeraden möglichst gering sind. Somit gewinnen wir auch über die
n
Minimierung des Ausdrucks
∑ yν − yˆ ν
Regressionskoeffizienten. Wählen wir als
ν=1
n
Optimierungskriterium lediglich die Minimierung der Summe der Abstände
∑ ( yν − yˆ ν ) ,
ν=1
dann heben sich die positiven und negativen Abweichungen gegeneinander auf. Somit ist
diese Methode nicht geeignet, um die Regressionskoeffizienten zu schätzen.
Selbstverständlich gibt es auch noch weitere Methoden, die zur Schätzung der
Regressionskoeffizienten in Frage kommen. Alle Schätzmethoden führen zu
unterschiedlichen Werten der Regressionskoeffizienten.
In der Praxis am weitesten verbreitet und angewendet ist die KQ-Methode. Um sachlich
fundiert die Güte der Schätzung beurteilen zu können, ist es wichtig, die wesentlichen Vorund Nachteile dieser Methode zu kennen. Durch die Quadrierung der Fehler wird zwar auf
einfache Weise eine gegenseitige Aufhebung positiver und negativer Abweichungen
vermieden. Andererseits werden große Abweichungen durch die Quadrierung jedoch stärker
in der Zielfunktion berücksichtigt als bei anderen Schätzmethoden. Dadurch kann die
Regressionsgerade schon bei einzelnen extremen Werten stark verschoben werden. Somit
können wenige Punkte einen großen Einfluss auf die Lage der Regressionsgeraden haben.
Um dem Problem einer zu starken Gewichtung von extremen Werten (große Abweichungen)
begegnen zu können, macht es unter Umständen Sinn, statt des Quadrierens die
Minimierung der Beträge der Abstände als Schätzfunktion zu verwenden. Allerdings treten
bei
dieser
Methode
formale
Schwierigkeiten
bei
der
Bestimmung
der
Regressionskoeffizienten auf. Aus diesem Grund wird im linearen Regressionsmodell in
erster Linie immer die KQ-Methode verwendet, um die Regressionskoeffizienten zu
schätzen. 1
1
Im Rahmen der sog. robusten Regression wird die Methode der Minimierung der Beträge der Abweichungen
tatsächlich auch trotz dieser formalen Probleme angewendet.