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Einführung in den Forschungsprozess und die
Methoden der empirischen Kommunikations- und
Medienforschung
Vorlesung 12:
Auswertungsprobleme/Zusammenfassung
25.01.2016
Forschungsprozess und Methoden 12
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Gliederung Vorlesung 12
1. Auswertung bei quantitativem Vorgehen
2. Exkurs: Big Data
3. Auswertung bei qualitativem Vorgehen
4. Zusammenfassung: Kriterien empirischen Forschens
5. Schlussbemerkungen
Literaturempfehlungen:
Diekmann 658-741
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1. Auswertung bei quantitativen Vorgehen
Sinn von Statistik:
Vermessung der Realität in Kennwerten (Indizes): Beschreibung, Entdeckung von
Zusammenhängen oder Ähnlichkeiten bzw. von inneren „Strukturen“
o Urteil über Hypothese: Prüfung
o
Zentrale Fragen und Begriffe
o
Wahrscheinlichkeiten & Irrtum
o
α- und β-Fehler
Signifikanz: statistische und reale Bedeutung von Unterschieden
o Aufklärung von Varianz/Zuordnung von Varianz zu Einflussmerkmalen
o
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1. Auswertung bei quantitativen Vorgehen
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1.
Auswertung bei quantitativen Vorgehen
Typen von Statistik:
o
Deskriptive Statistik: Beschreibung von Phänomenen durch
(mathematische ) Kennwerte für
o Verteilungen
(in %-Werten oder in Fällen/n)
o zentrale Tendenzen (z.B. Mittelwerte)
o Dispersion/Streuung
o Zusammenhänge zwischen
Merkmalen („Korrelation“)
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1.
Auswertung bei quantitativen Vorgehen
Typen von Statistik:
o
Prüfende Statistik: Berechnung von (Irrtums-) Wahrscheinlichkeiten für
Verteilungsmaße und Unterschiede
o Vertrauensintervall bei gegebener Stichprobe
o Prüfung von Unterschieden
auf Signifikanz (Sicherheit)
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2.
Exkurs: „Big Data“
Material: Verhaltensspuren aller Art, vor allem im Netz
Ziele
o
o
o
Zusammenfassung disparater Datenbestände zum „gläsernen Menschen“
Targeting: Verfeinerung und Individualisierung von
Kommunikationsmaßnahmen, vor allem von Werbung und Marketing
Echtzeit-Programmierung von Werbung u.a.
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2.
Exkurs: „Big Data“
Vorgehen
o Data-Mining: Sammlung von „Spuren“ und Speicherung unter einer
„Adresse“ (unique user vs. user client)
o Verknüpfung von Daten unterschiedlichster Herkunft (u.a. durch „Kauf“)
o Datenver-/bearbeitung durch Algorithmen (z.B. Korrelationen,
Typenbildungen usw.): Wer Produkt X kaufte, kaufte auch Y.
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3.
Auswertung bei qualitativem Vorgehen
Material: verbale Daten (Dokumente, Beobachtungsprotokolle, Interviews …)
Ziele
o
o
o
Zusammenfassung: Reduktion auf den „Kern“
Explikation: vertiefendes Verständnis (Deutung)
Strukturierung: Ordnung/Querschnitt im Material
Prinzip: Für jeden „Text“ wird die Methode neu erschaffen!
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4.
Zusammenfassung I: Kriterien empirischen Forschens
bzw.: Wie lese ich (kritisch) eine empirische Arbeit?
o
Konzept
o Frage- und Problemstellung
o Bezug zum Forschungsstand
o Strukturierung des Gegenstands, Forschungsstand/-modell
Definition der wichtigsten Begriffe
o abhängige - unabhängige Variablen, Drittvariablen/Störgrößen
o
o
Hypothesen: Begründung, Prüfbarkeit
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4.
o
Zusammenfassung I: Kriterien empirischen Forschens
bzw.: Wie lese ich (kritisch) eine empirische Arbeit?
Methode/Versuchsplanung
o Angaben zur Methode: Gütekriterien, Operationalisierung der Variablen,
bisherige Bewährung der Methode (z.B. Skalen)
o Design: Logik der Beweisführung
o Stichproben: Aussagefähigkeit
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4.
o
Zusammenfassung I: Kriterien empirischen Forschens
bzw.: Wie lese ich (kritisch) eine empirische Arbeit?
Auswertung
o Angemessenheit der (statistischen) Verfahren und Operationen
o vollständige und nachvollziehbare Darstellung (z.B. Tabellen)
o Aussagefähigkeit
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4.
o
Zusammenfassung I: Kriterien empirischen Forschens
bzw.: Wie lese ich (kritisch) eine empirische Arbeit?
Interpretation
o Bezug zu Fragestellungen und Hypothesen
o Diskussion von Alternativerklärungen
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5.
Zusammenfassung II
bzw.: Schlussbemerkungen
1.
Forschung entsteht aus alltäglicher Erkenntnis, ist aber kritisch gegenüber dem
Alltagswissen.
2.
Forschung ist regelgeleitet und kontrolliert, ein System begründeter Schritte und
Entscheidungen.
3.
verschiedene Typen – übergreifender Aspekt: Fragestellung
4.
Empirische Forschung ist nicht theoretisch voraussetzungslos: Rolle der
Konzeptionsphase
5.
Methoden sind Beobachtungsinstrumente
o
o
Annäherungen an die Realität
spezifische Realitätskonstruktionen
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