Sehr geehrte Leserinnen und Leser, eine der wichtigsten Aufgabe der amtlichen Statistik ist es, Zahlen und Fakten möglichst zeitnah aufbereitet Politik und Gesellschaft zur Verfügung zu stellen. „Zeitnah“ soll ausdrücken, dass sich allein aufgrund der Meldewege eine nicht zu vermeidende Lücke zwischen dem realen Tagesgeschehen und unseren Veröffentlichungen einstellen muss, ganz zu schweigen von der Aufbereitung und der Qualitätssicherung in unserem Amt, die naturgemäß auch eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Und selbstredend können wir nur solche Zahlen zur Verfügung stellen, für deren Erfassung und Aufbereitung wir nach Recht und Gesetz auch zuständig sind. Sie ahnen vermutlich schon, worauf ich hinaus will: Die derzeit vielfach an uns herangetragene Frage nach Zahlen über Schutzsuchenden können wir nicht beantworten. Merkmale wie Schutzsuchender, Asylant oder Flüchtling sind der amtlichen Statistik unbekannt, für deren statistische Erfassung ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zuständig. In die amtliche Statistik findet der Schutzsuchende erst Eingang mit der Anmeldung in der kommunalen Meldebehörde, ab der er im Rahmen unserer Bevölkerungsstatistik als Einwohner einer Gemeinde geführt wird, unabhängig von seinem Status. Einen Überblick über die insgesamt verfügbare, sehr heterogene Datenlandschaft zum Themenfeld „Flucht und Asyl“ verschafft Ihnen einer der Artikel in diesem Monatsheft. Ergänzend dazu bietet ein Artikel zu den Einbürgerungen 2014 in Bayern einen Überblick über die Rechtsgründe, die Aufenthaltsdauer und die Staatsangehörigkeiten vor der Einbürgerung. Dabei wird auch die veränderte Rechtsgrundlage vorgestellt und der daraus resultierende Rückgang in der Einbürgerungsstatistik beleuchtet. Einen Rückblick auf 16 Jahre neue Insolvenzordnung in Deutschland finden Sie in einem weiteren Fachbeitrag. Die Insolvenzstatistik ermöglicht es, die Entwicklung der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen deutschlandweit und nach Bundesländern im Zeitverlauf nachzuverfolgen. Abgerundet wird das Heft mit einem Beitrag über das Verarbeitende Gewerbe Bayerns und dessen Investitionen im Jahr 2014. Sie sehen, wir haben wie immer viel zu bieten, auch abseits des aktuellen tagespolitischen Geschehens! Herzlichst Marion Frisch Präsidentin Bayerisches Landesamt für Statistik Bayern in Zahlen 02|2016 Editorial59
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