Editorial 59 Sehr geehrte Leserinnen und Leser, eine der

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
eine der wichtigsten Aufgabe der amtlichen Statistik ist es, Zahlen und
Fakten möglichst zeitnah aufbereitet Politik und Gesellschaft zur Verfügung zu stellen. „Zeitnah“ soll ausdrücken, dass sich allein aufgrund
der Meldewege eine nicht zu vermeidende Lücke zwischen dem realen
Tagesgeschehen und unseren Veröffentlichungen einstellen muss,
ganz zu schweigen von der Aufbereitung und der Qualitätssicherung
in unserem Amt, die naturgemäß auch eine gewisse Zeit in Anspruch
nimmt. Und selbstredend können wir nur solche Zahlen zur Verfügung
stellen, für deren Erfassung und Aufbereitung wir nach Recht und Gesetz auch zuständig sind.
Sie ahnen vermutlich schon, worauf ich hinaus will: Die derzeit vielfach
an uns herangetragene Frage nach Zahlen über Schutzsuchenden
können wir nicht beantworten. Merkmale wie Schutzsuchender, Asylant oder Flüchtling sind der amtlichen Statistik unbekannt, für deren
statistische Erfassung ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
zuständig. In die amtliche Statistik findet der Schutzsuchende erst Eingang mit der Anmeldung in der kommunalen Meldebehörde, ab der
er im Rahmen unserer Bevölkerungsstatistik als Einwohner einer Gemeinde geführt wird, unabhängig von seinem Status. Einen Überblick
über die insgesamt verfügbare, sehr heterogene Datenlandschaft zum
Themenfeld „Flucht und Asyl“ verschafft Ihnen einer der Artikel in diesem Monatsheft.
Ergänzend dazu bietet ein Artikel zu den Einbürgerungen 2014 in Bayern einen Überblick über die Rechtsgründe, die Aufenthaltsdauer und
die Staatsangehörigkeiten vor der Einbürgerung. Dabei wird auch die
veränderte Rechtsgrundlage vorgestellt und der daraus resultierende
Rückgang in der Einbürgerungsstatistik beleuchtet.
Einen Rückblick auf 16 Jahre neue Insolvenzordnung in Deutschland finden Sie in einem weiteren Fachbeitrag. Die Insolvenzstatistik
ermöglicht es, die Entwicklung der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen deutschlandweit und nach Bundesländern im Zeitverlauf
nachzuverfolgen. Abgerundet wird das Heft mit einem Beitrag über
das Verarbeitende Gewerbe Bayerns und dessen Investitionen im Jahr
2014.
Sie sehen, wir haben wie immer viel zu bieten, auch abseits des aktuellen tagespolitischen Geschehens!
Herzlichst
Marion Frisch
Präsidentin
Bayerisches Landesamt für Statistik
Bayern in Zahlen 02|2016
Editorial59