Ausstellung Typisch „Zigeuner“ – Mythos und Wirklichkeit

Ausstellung
1. Juli - 28. August 2015
Landesarchiv Baden-Württemberg
- Staatsarchiv Ludwigsburg Arsenalplatz 3
71638 Ludwigsburg
Weitere Informationen und
Anmeldung zu Führungen
Telefon: 07141/18-6310
Telefax: 07141/18-6311
E-Mail: [email protected]
www.landesarchiv-bw.de/stal
Öffnungszeiten
Montag-Donnerstag: 9.00-16.30 Uhr
Freitag: 9.00-15.30 Uhr
Eintritt frei
AUSSTELLUNG
Typisch „Zigeuner“ –
Mythos und Wirklichkeit
Im Mai 2015 jährt sich zum 75. Mal die erste große
Deportation von Sinti und Roma nach Polen. Als eines
der Sammellager fungierte damals auch die Festung
Hohenasperg, über die fast 500 Personen in den Osten
„abgeschoben“ wurden. In Polen wurden die Sinti und
Roma in Arbeitslager verbracht und zur Zwangsarbeit
verpflichtet. Nur wenige haben das überstanden. Die
Maideportation gilt als Auftakt für den Massenmord
an den Sinti und Roma.
Das Staatsarchiv Ludwigsburg erinnert in Kooperation
mit dem Förderverein Zentrale Stelle, dem Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen und Amnesty
International mit der vom Verband Deutscher Sinti
und Roma erarbeiteten Wanderausstellung und
einem Begleitprogramm an dieses markante Ereignis in der Verfolgungsgeschichte dieser Minderheit.
Die Ausstellung „Typisch Zigeuner“? – Mythos und
Wirklichkeit wurde unter anderem von Daniel Strauß,
dem Vorstandsvorsitzenden des Verbands Deutscher
Sinti & Roma, Landesverband Baden-Württemberg,
und dem Historiker Dr. Udo Engbring-Romang sowie
weiteren Wissenschaftlern im Jahre 2009 konzipiert.
Ziel der Ausstellungsmacher war es, die Kluft zwischen
den Forschungsergebnissen der Wissenschaften und
den Angehörigen der Minderheit zu überbrücken. Es
gelang dadurch, die Selbstsicht und Selbstbeschreibung
der empfundenen Lebenswirklichkeiten zu untersuchen und zu interpretieren.
Die Wanderausstellung gliedert sich in zwei Teile. Der
erste Teil lädt ein, sich mit Vorurteilen, Antiziganismus, Stereotypen, Klischees und den Zigeunerbildern
auseinanderzusetzen.Im zweiten Teil werden Sinti und
Roma vorgestellt, die Karriere gemacht haben, wie
Django und Schnuckenack Reinhardt, die Schauspieler
Charles Chaplin, Pola Negri, Rita Hayworth und Yul
Brenner oder die Schlagersängerin Marianne Rosenberg, die sich erst sehr spät „geoutet“ hat.
Das Staatsarchiv Ludwigsburg ergänzt die Wanderausstellung mit Dokumenten zur Geschichte der Sinti und
Roma aus seinen eigenen Beständen.
Eröffnung
Dienstag, 30.6.2015, 19.00 Uhr
Podiumsgespräch mit Daniel Strauß (Vorstandsvorsitzender des Verbands Deutscher Sinti & Roma,
Landesverband Baden-Württemberg), Manfred Kern
(MdL, Mitglied im Rat für die Angelegenheiten der
deutschen Sinti und Roma in Baden-Württemberg),
Robert Reinhardt (Denkendorf)
Moderation: Ingrid Hönlinger (MdB a. D., Bündnis
90/Die Grünen Ortsverband Ludwigsburg) und
Dr. Hans Helmut Pöschko (Vorsitzender des Fördervereins Zentrale Stelle Ludwigsburg)
Musikalische Umrahmung
Aaron Weiss (Piano) und Sunny Franz (Violine)
Begleitveranstaltungen
Sinti und Roma in Deutschland
- die unerwünschte Minderheit
Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Benz
2.6.2015, 19.00 Uhr
Zigeuner Boxer
Klassenzimmerstück von Rike Reiniger
mit Folkert Dücker
14.7.2015, 11.00 und 19.00 Uhr
Wir sind stolz, Zigeuner zu sein!
Buchvorstellung mit Angela Bachmair
28.7.2015, 19.00 Uhr
Goldene Ohrringe (USA 1947)
mit Marlene Dietrich und Ray Milland
Filmvorführung
11.8.2015, 19.00 Uhr
Just the wind (Ungarn, Deutschland, Frankreich 2011)
Großer Preis der Jury bei der Berlinale 2012
Filmvorführung
25.8.2015, 19.00 Uhr