Newsletter 03 - Amaro Foro e.V.

Newsletter 03/15 des bundesweiten Netzwerks zur Bekämpfung
von Antiziganismus
Liebe Netzwerkpartner_innen,
hier kommt der dritte und letzte Netzwerk-Newsletter für 2015. Neben
dem Protokoll des zweiten Netzwerktreffens findet ihr darin wie üblich einen Rückblick auf unsere Arbeit im letzten Jahr und auf politische Ereignisse, außerdem einen Ausblick auf die kommenden Monate. Wir wünschen euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und hoffen, dass wir im
nächsten Jahr die Netzwerkarbeit ebenso produktiv fortsetzen können, wie
es uns allen in diesem Jahr gelungen ist.
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4.
Protokoll des 2. Netzwerktreffens
Rückblick: Veranstaltungen der letzten Monate
Rückblick: Politische Entscheidungen und Ereignisse
Ausblick
2. Netzwerktreffen 12.11.2015 Berlin
Vertretene Organisationen:
Amaro Foro
DoKuZentrum
Sozialfabrik
Diakonisches Werk
Alte Feuerwache
Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Amadeu-Antonio-Stiftung
Muci Saitovic und Danijel Zecirovic, Hamburg
Beratungsstelle für Sinti und Roma Wilhelmsburg
Büro zur Umsetzung von Gleichbehandlung
1. Vorstellung der neuen Netzwerkpartner
Muci Saitovic und Danijel Zecirovic aus Hamburg beraten und begleiten
Roma-Familien vor allem bei Aufenthaltsproblemen, arbeiten viel mit dem
Hamburger Flüchtlingsrat zusammen, Vereinsgründung steht noch aus.
Die Amadeu-Antonio-Stiftung arbeitet im Zusammenhang mit no-nazi.net
mit Amaro Foro zusammen zum Thema Hate Speech im Internet.
2. Input zur Studie „Diskriminierung von Roma aus Rumänien und
Bulgarien“
Die Studie wird derzeit in Frankfurt, München, Berlin und Köln durchgeführt in Zusammenarbeit mit dortigen Beratungsstellen. Ergebnis: Diskriminiert werden oft auch von Nicht-Roma aufgrund von Zuschreibungen.
Segregation vor allem über Förderschulen/-klassen (ganz Deutschland)
und über die sogenannten Willkommensklassen. Führt teilweise dazu dass
Schüler keinen Schulabschluss erreichen. Personal häufig nicht geschult
oder ausgebrannt. Roma-Kinder stehen ganz unten in der Hierarchie.
Amaro Foro fordert Inklusionsschulen/-klassen mit ausreichend Sozialarbeitern.
Weiteres Problem: ältere Kinder, kommen in Willkommensklassen, ab 16
sind die Schulen zu nichts mehr verpflichtet. Aus Bayern wird aus den
Übergangsklassen Ähnliches berichtet (Kopie von Berlin).
Förderschulen: wird z.B. aus Frankfurt immer wieder berichtet, häufig mit
Begründung dass Kinder kein Deutsch sprechen. Tests unterscheiden sich
formal häufig und sind nicht an Zielgruppe angepasst. Roma-Kinder werden von Lehrern anders behandelt. AGG ist nicht auf Schulen anwendbar.
Studie wird jetzt im Dezember abgeschlossen, wird gedruckt publiziert. Es
gibt im Senat schon 4 Anfragen zu Willkommensklassen, bisher keine
Antwort. Deshalb sollen Ergebnisse der Studie durch Anfragen an Senat
und Parlament politisch genutzt werden.
3. Wahrnehmung und Zukunft des Netzwerks
- Zukünftig mindestens zwei Treffen im Jahr. Von Amaro Foro finanziert und organisiert, mit konstanter Teilnahme. Nächstes Treffen 2.
April-Hälfte Hamburg (nach dem 20.4., evtl. 21./22.4.) Novembertreffen in Berlin bei der Diakonie, 10./11.11.2015
- Newsletter: anonymisierte Dokumentation antiziganistischer Vorfälle
(Auswahl des Monats), Projektdarstellung, Artikel aus AGs, Veranstaltungskalender, Statements, Pressemitteilungen.
- Sozialfabrik ist bereit, ab nächstem Mai an der Webseite zu arbeiten.
Wie soll die Homepage aussehen? Es könnte z.B. eine Literaturliste
auf der Homepage stehen mit aktuellen Publikationen zum Thema.
Es könnte eine Rubrik mit Material geben, etwa Sachen aus dem
Methodenhandbuch. Verlinkung zu Institutionen/weiterführenden
Materialien. Veranstaltungskalender. Beschreibung und Ziele des
Netzwerks, Vorstellung der Mitglieder. Antiziganistische Vorfälle, Erklärung des Antiziganismus-Begriffs, Pressebereich. Verlinkung mit
Newsletter.
- DoKu-Zentrum bietet an, finanzielle Mittel mit zu akquirieren (im
Rahmen Demokratie leben) und Ressourcen beizusteuern. Netzwerk
in Aktivitäten des DoKuZentrums, auch der Berliner Repräsentanz,
einbinden. Dafür muss aber die Ausrichtung des Netzwerks konkretisiert werden, DKZ wird nur investieren, wenn ein Mehrwert zu erwarten ist, also gemeinsame Ziele formuliert werden.
- Angebot: Zusammenarbeit mit AF-Doku-Projekt. Letztes Jahr wurden Kategorien entwickelt, die könnte das Netzwerk z.B. auf Homepage nutzen zu Dokumentationszwecken.
- Überlegung: Zwei Arbeitsebenen, zum einen Unterstützung der lokalen Arbeit, zum anderen Advocacy-Arbeit mit konkreten
evaluierbaren Forderungen. Dabei soll das Netzwerk keine zusätzliche Arbeit bereiten, sondern eher Erleichterungen durch Synergieeffekte bringen. Ein langfristig bestehendes Netzwerk ist an sich schon
ein Wert. Die konkrete Unterstützung der praktischen Arbeit vor Ort
könnte die Basis sein, aus der man sich dann auch an größeren/allgemeineren politischen Aktionen beteiligen kann.
4. Vorbereitung des nächsten Treffens
- Die Teilnehmer überlegen, welche konkreten praktischen Ansätze es
für die Netzwerkarbeit gibt. Beispielsweise eine Kampagne zu NPDWahlplakaten. Die Ideen werden von Amaro Foro gesammelt und
rumgeschickt.
- Bitte: Schickt antiziganistische Vorfälle an Amaro Foro, wir dokumentieren sie dann bundesweit
Rückblick: Veranstaltungen der letzten Monate
• 3. jährliche Fachtagung „Saore Roma“ von Amaro Foro e.V.
am 10.11.2015: Die Fachtagung von Amaro Foro e.V. ist inzwischen Tradition geworden. In diesem Jahr konnten auch einige der
Netzwerkpartner an der Fachtagung teilnehmen, was uns besonders
gefreut hat. Nach einer Podiumsdiskussion zwischen Emran Elmazi
vom Dokumentations- und Kulturzentrum deutscher Sinti und Roma,
Hristo Kyuchukov und Patrick Bieler von Amaro Foro e.V. konnten
die Teilnehmer_innen einen von vier Workshops besuchen: Der
Rechtsanwalt Philip Rusche erläuterte die rechtliche Situation von
Roma aus sogenannten sicheren Herkunftsländern; die Sozialberater_innen Anna Schmitt und Georgi Ivanov von Amaro Foro e.V.
thematisierten die erschwerten Lebensbedingungen von Unionsbürger_innen in Deutschland nach der Gesetzesänderung von 2014 und
den Gerichtsurteilen 2015; Elisa Schmidt von der Jugendbildungsstätte Alte Feuerwache e.V. gab einen Einführungsworkshop zu
Antiziganismus und Nuran Yigit vom Berliner Netzwerk gegen Diskriminierung in Schulen und Kitas (BeNeDisk) referierte zum Thema
Diskriminierung im Bildungssystem
• Bericht zur Veranstaltung „Asylbewerber aus den Balkanländern: Leider nicht willkommen“
Am 16. November 2015 organisierten Amaro Foro e.V. und Sozialfabrik e.V. eine Veranstaltung zu den Abschiebungen von Asylbewerbern, darunter viele Roma, in die Balkanländer. Diese Abschiebungen finden statt, nachdem die Bundesregierung im Jahr 2014
Serbien, Mazedonien und Bosnien und Herzegowina als sichere
Drittstaaten erklärte, obwohl eine große Zahl von Roma aus den
Balkanländern Tag für Tag massiver Diskriminierung und institutionellem Rassismus ausgesetzt ist, die unter anderem zu Pogromen
geführt haben. Viele Roma sind deshalb in einer permanent lebensgefährlichen Lage.
Die Veranstaltung wurde eröffnet von Denis Petrovic (Amaro Foro
e.V.), der einen Überblick über die soziale Lage der Roma in den
Balkanländern gab. Dann berichtete ein Asylbewerber selber über
die Ausgrenzung und den institutionellen Rassismus in Serbien, mit
denen er konfrontiert war und die dazu führten, dass er Asyl in
Deutschland beantragen musste. Zum Beschluss analysierte der
Rechtsanwalt Philip Rusche über die Novellierung des Asylgesetzes,
wodurch das Recht von Bürger_innen aus diesen Ländern auf Asyl
und auf Schutz vor Verfolgung extrem eingeschränkt wird. Herr
Rusche berichtete ebenfalls über das neue Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz, durch das Asylbewerber aus diesen Ländern nun
noch schneller abgeschoben werden können. Zum Schluss wurde eine Diskussion mit Fokus darauf geführt, wie kann die Asylbewerber,
vor allem Roma, aus den Balkanländern unterstützen.
Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Projektes „Antiziganismus
in Deutschland. Bewusstseinsbildung hinsichtlich antiziganistisch
motivierten Vorfällen und wirksamen Gegenstrategien“ und mit Unterstützung von den Open Society Foundations durchgeführt. Der
Event diente ebenfalls dazu, das Netzwerk zur Bekämpfung von
Antiziganismus bekannt zu machen, das von Amaro Foro e.V. koordiniert wird. Die Besucher der Veranstaltung wurden eingeladen, die
Aktivitäten des Netzwerkes zu unterstützen.
• Feier zum Jahresabschluss des Projektes ROMPAR
Am 14. Dezember 2015 organisierten Amaro Foro e. V. und Sozialfabrik e.V. eine Feier zum Abschluss des Jahres 2015 des Projektes
ROMPAR - „Förderung der gleichberechtigten Teilhabe junger Sinti
und Roma“. Bei der Feier tauschten die Teilnehmer sich aus und
sprachen über gemeinsame Aktivitäten für das kommende Jahr. Es
wurde ein Film zur Musik der Sinti und Roma gezeigt. Der Film diente als Anlass zu einer Diskussion zu den Ausdrucksformen der Kultur
der Sinti und Roma und ihre Bedeutung für das Empowerment von
Sinti und Roma Jugendlichen.
Rückblick: Politische Entscheidungen und Ereignisse
• Urteil des Bundessozialgerichts vom 3.12.2015: Das Bundessozialgericht verhandelte drei Klagen zum Thema Sozialleistungsbezug von EU-Bürger_innen und bezog sich dabei auf das Urteil des
Bundesverfassungsgerichts zum Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum. Es bestätigte zwar den Ausschluss von
SGBII-Leistungen für Arbeitssuchende, dieser gilt demnach auch für
Menschen, die nach dem Aufenthalts- oder dem Freizügigkeitsgesetz
kein Aufenthaltsrecht haben. Wer jedoch einen verfestigten Aufenthalt in Deutschland hat, d.h. mehr als sechs Monate hier gelebt hat,
kann dadurch Anspruch auf SGBXII-Leistungen haben. Das Gericht
hob im berühmt gewordenen Alimanovic-Fall das Urteil des Landessozialgerichts auf und bestätigte zwar den SGBII-Ausschluss, betonte aber, dass die Familie aus anderen Gründen als dem Zweck der
Arbeitssuche ein Aufenthaltsrecht und damit einen Anspruch auf
existenzsichernde Leistungen haben könne, etwa zum Zweck der
Bildung und Integration der Kinder.
• Abschiebung von Gzim und Ramiz Berisha: Am 16.12.2015
wurden die Brüder Gzim und Ramiz Berisha (15 und 13 Jahre) mit
ihrer Familie in den Kosovo abgeschoben, ein Land, in dem beide nie
gewesen sind. Die Eltern waren vor über 20 Jahren nach Deutschland gekommen. Gzim und Ramiz gingen in Niedersachsen zur
Schule und engagierten sich bei Ternengo Drom e Romengo e.V.,
einer Partnerorganisation von Amaro Drom e.V. Sie machten gerade
ihre Jugendleiterausbildung; Gzim hat bereits einen Ausbildungsplatz von der DJO angeboten bekommen. Leider stehen die Chancen
auf eine Rückkehr schlecht. Bitte diese Petition für ein Bleiberecht
unterzeichnen
und
weiterverbreiten:
https://www.openpetition.de/petition/online/bleiberecht-fuer-gzimund-ramiz-berisha Im Anhang des Newsletters findet ihr außerdem
den Spendenaufruf für die Familie Berisha, die im Kosovo jetzt in
extremer Armut lebt.
Ausblick
• „Denn sie rauben sehr geschwind jedes böse Gassenkind…“
„Zigeuner“-Bilder in Kinder- und Jugendmedien, 3.–4. März 2016,
Tagungsort: Dokumentations- und Kulturzentrum deutscher Sinti
und Roma (Berlin), Aufbau-Haus, Prinzenstraße 84 (Aufgang 2, 3.
OG), 10969 Berlin
Tagung der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien, (GEW)
und der Universität Bielefeld in Kooperation mit dem, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma sowie der Gesellschaft für Antiziganismusforschung.
Den Flyer zur Veranstaltung mit Hinweisen zur Anmeldung findet ihr
im Anhang.
Die Tagung ist als LehrerInnenfortbildung anerkannt!
FÖRDERER
IM RAHMEN DES BUNDESPROGRAMMS
„Zigeuner“- Bilder in Kinder- und Jugendmedien
3.– 4. März 2016
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Dokuz Sinti und Roma (Berlin), Aufbau Haus,
Prinzenstraße 84 (Aufgang 2, 3. OG), 10969 Berlin
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*Zitat aus: Die Zigeunerfrieda von Georg Dennler (1910)
sie
rauben sehr
geschwind
jedes böse
Gassenkind …“
Wir bitten Sie, sich aus organisatorischen Gründen bis spätestens
31. Januar 2016 für die Tagung anzumelden. Sie erhalten dann zur
Überweisung des Betrages für die Verpflegung eine Rechnung
(für Studierende und ReferendarInnen frei, Anmeldung erforderlich):
Im Bereich der Literatur- und Gesellschaftswissenschaften
erschien in den vergangenen Jahren eine Reihe wichtiger Veröffentlichungen zum Thema „Zigeuner“-Bilder, in denen eine
angemessene Berücksichtigung der historischen KJL aber weitgehend fehlt oder zeitlich begrenzt ist; Neuerscheinungen werden
unter dieser Fragestellung bisher kaum berücksichtigt. Auch von
Sinti oder Roma geschriebene Texte sucht man vergeblich in den
literaturwissenschaftlichen Analysen.
Die Tagung soll im interdisziplinären Austausch den Auftakt
bilden für eine grundlegende Auseinandersetzung mit Kinderund Jugendmedien und den in ihr enthaltenen „Zigeuner“Bildern, vor allem aus Sicht der Kinder- und Jugendliteraturforschung, aber auch in bildungspolitischer und didaktischer
Perspektive. Denn das Ziel der pädagogischen Arbeit in Schule
und Unterricht sollte neben der sachkundigen Vermittlung von
Wissen über die Geschichte und Gegenwart der nationalen
Minderheit der Sinti und Roma vor allem die Dekonstruktion
antiziganistischer Stereotype sein.
„ Denn
Aufgrund der finanziellen Unterstützung
werden keine Teilnahmegebühren erhoben.
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Die erste und bislang einzige Tagung zum Thema Zigeunerbilder
in der Kinder- und Jugendliteratur fand am 6. Mai 1999 im
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
in Heidelberg statt. Im Jahr 2000 erschienen die Vorträge sowie
ergänzende Aufsätze im Verlag Das Wunderhorn. Die AJuM der
GEW hat 2012 eine Broschüre mit Rezensionen aktueller Titel
herausgegeben. Inzwischen wurden 450 Titel dieses Textkorpus‘
erfasst und systematisiert; Ergebnis der Arbeit ist der Fachartikel
Zigeuner- Sinti/Roma (Ute Wolters 2015; s. Lexikon der Kinderund Jugendliteratur 2015 und www.kinderundjugendmedien.de),
womit eine wichtige Vorarbeit zur umfassenden Erforschung der
„Zigeuner“-Bilder in der KJL vorliegt.
DIE KOSTEN FÜR VERPFLEGUNG BETRAGEN
3.3.16: Getränke, Kuchen, Abendessen = 20 Euro
4.3.16: Getränke, Kuchen, Mittagessen = 20 Euro
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„Zigeuner“-Figuren und „Zigeuner“-Bilder durchziehen die
Kinder- und Jugendliteratur seit ihren Anfängen und sind in allen
ihren Gattungen vertreten. Eine fundierte wissenschaftliche
Bestandsaufnahme – auch unter Einbeziehung der vielfältigen
Kinder- und Jugendfilme – steht ebenso aus wie eine differenzierte Darstellung der Sinti und Roma in allen Medien.
Fakultät für Linguistik
und Literaturwissenschaft
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Tagung der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien
(GEW) und der Universität Bielefeld in Kooperation mit dem
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
sowie der Gesellschaft für Antiziganismusforschung
ANMELDUNG PER E-MAIL AN
[email protected]
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„Denn sie rauben sehr geschwind jedes böse Gassenkind …“*
„Zigeuner“-Bilder in Kinder- und Jugendmedien
Dokuz Sinti und Roma (Berlin), Aufbau Haus,
Prinzenstraße 84 (Aufgang 2, 3. OG), 10969 Berlin
www.uni-bielefeld.de
TAGUNGSPROGRAMM 3.– 4. MÄRZ 2016
DONNERSTAG, 3. MÄRZ 2016
17.35 – 18.45 UHR
Szenische Lesung mit Petra Rosenberg (Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg):
13.15 UHR - GRUSSWORTE
Das Brennglas (1998), musikalisch begleitet von Ferenc Snetberger
Prof. Dr. Wilhelm Solms (Vorsitzender der Gesellschaft für
(Gitarre)
Antiziganismusforschung)
Romani Rose (Vorsitzender des Zentralrats
Deutscher Sinti und Roma)
18.45 – 20.00 UHR - ABENDESSEN UND BUFFET
Dr. Ilka Hoffmann (GEW, Frankfurt/M.)
20.00 – 20.40 UHR
EINFÜHRUNG INS THEMA
Carola Pohlmann
(Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz)
Bilder vom „Fahrenden Volk“ in der Kinderbuchillustration
13.45 – 14.25 UHR
Prof. Dr. Iulia-Karin Patrut (Europa-Universität Flensburg)
„Zigeuner“ in Texten über und für Kinder. Probleme und EntFREITAG, 4. MÄRZ 2016
wicklungen
„ZIGEUNER“-BILDER IN DER KINDER14.25 – 15.05 UHR
UND JUGENDLITERATUR NACH 1945
Prof. Dr. Hans Richard Brittnacher (FU Berlin)
Das Märchen von den Kinderdieben – zur Unverwüstlichkeit
09.00 – 9.40 UHR
eines Vorurteils
Prof. Dr. Gina Weinkauff (PH Heidelberg)
„Immer fällt mir, wenn ich an den Indianer denke, der Türke ein“.
15.05 – 15.45 UHR
Bilder authochtoner Minderheiten in der deutschsprachigen
Dr. Frank Reuter (Dokumentations- und
Kinder- und Jugendliteratur seit 1945
Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg)
Strategien der visuellen „Zigeuner“-Konstruktion
09.40 – 10.20 UHR
Ute Wolters (Berlin)
15.45 – 16.15 UHR - KAFFEEPAUSE
Katarina Taikon (1932–1996) – eine schwedische Kindheit 1940–1947
„ZIGEUNER“-BILDER IN DER HISTORISCHEN
KINDER- UND JUGENDLITERATUR BIS 1945
16.15 – 16.55 UHR
Dr. Sebastian Schmideler (Universität Chemnitz)
„Die Zigeuner halten viel auf ein freies ungebundenes Leben“
– „Zigeuner“-Darstellungen in der Kinder- und Jugendliteratur
des 19. Jahrhunderts zwischen Exotismus, Stereotypisierung
und Wissensvermittlung
16.55 – 17.35 UHR
Prof. Dr. Julia Benner (Humboldt-Universität zu Berlin)
„Soll ich dir von den Zigeunern erzählen?“ Konstruktionen
und Funktionen von „Zigeuner“-Figuren in der Kinderund Jugendliteratur zur Zeit der Weimarer Republik und
des Nationalsozialismus
10.20 – 11.00 UHR
Dr. Maria Becker (Universität Dortmund)
„Zigeuner“-Bilder in der Kinder- und Jugendliteraur der DDR
11.00 – 11.30 UHR - KAFFEEPAUSE
„ZIGEUNER“-BILDER IN MEDIEN UND POPULÄRKULTUR
11.30 – 12.10 UHR
Dr. des. Peter Bell (Universität Heidelberg),
Dirk Suckow M.A. (GWZO Leipzig)
Überzeichnungen. „Zigeuner“-Figuren in Comic und Trickfilm
12.10 – 12.50 UHR
Dr. Tobias Kurwinkel (Universität Bremen)
„Zigeuner“-Imagines in Kinder- und Jugendfilmen
12.50 – 14.00 UHR - MITTAGESSEN / BUFFET
„ZIGEUNER“-BILDER IN BILDUNG UND DIDAKTIK
14.00 – 14.40 UHR
Markus End (Berlin)
Perspektiven antiziganismuskritischer Bildungsarbeit
mittels Kinder- und Jugendliteratur
14.40 – 15.20 UHR
Prof. Dr. Martin Lücke (FU Berlin)
Historisches Lernen als Rassismuskritik – zum Umgang
mit Sinti und Roma, „Zigeuner“-Bildern und Antiziganismus
im Geschichtsunterricht
15.20 – 16.00 UHR
Dotschy Reinhardt (Berlin)
Popkultur zwischen Ausgrenzung und Respekt
16.00 – 16.30 UHR - AUSKLANG MIT KAFFEE
AB 16.30 UHR
besteht die Möglichkeit, die Galerie Kai Dikhas (im Haus)
zu besuchen, die unter Leitung von Moritz Pankok als
einzige Galerie Deutschlands Roma-Künstler ausstellt.
Büchertisch in Zusammenarbeit mit der Moritz-Buchhandlung.
TAGUNGSLEITUNG
Prof. Dr. Petra Josting (Bielefeld) | Dr. Frank Reuter (Heidelberg),
Prof. Dr. Caroline Roeder (Ludwigsburg) | Ute Wolters (Berlin)
WEITERE INFORMATIONEN ab Januar 2016 (ABSTRACTS)
www.uni-bielefeld.de/lili/personen/pjosting/sintiroma.html
KONTAKTADRESSE
Prof. Dr. Petra Josting
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft/ Germanistik
Universität Bielefeld
Universitätsstraße 25
33615 Bielefeld
Tel: 0521 106-3706/ 3713 (Frau Kerski)
Mail: [email protected]
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SPENDENAUFRUFFÜRGZIMUNDRAMISBERISHA
Am 16.12.2015 wurden unsere Freunde Gzim
(15)undRamisBerisha(12)ausunsererMitte
gerissen.DiebeidenJugendlichenwurdenum
fünfUhrmorgensvonPolizeibeamtenabgeholt
undgemeinsammitihrenElternundjüngeren
Geschwistern in den Kosovo abgeschoben.
GzimundRamissindinDeutschlandgeboren,
gingenhierzurSchule,engagiertensichinder
Jugendverbandsarbeit und möchten sich hier
ihre Zukunft aufbauen. Wir - die Jugendverbände Ternengo Drom e Romengo und
Amaro Drom - setzen nun alles daran die
beiden zurückzuholen. Bis wir das schaffen
wollen wir Gzim und Ramis vor Ort zu
unterstützen.DafürbrauchenwirIhreHilfe.
Den Brüdern und ihrer Familie fehlt es im Kosovo an allem was ein menschenwürdiges Leben
ausmacht. Sie haben nicht genug Geld, um sich die nötigsten Dinge des Alltags anzuschaffen. Bei
derzeitigenTemperaturenum0GradlebtdieFamilieinPejeineinerWohnung,inderesnichteinmal
Bettengibt.DieFamilieistdringendauffinanzielleUnterstützungangewiesen.
DieLebenssituationimKosovoistinsbesonderefürRomakatastrophal:Esmangeltanmedizinischer
Versorgung und Zugang zu Bildung. Eine Arbeit zu finden ist für Roma nahezu unmöglich, die
ArbeitslosenquoteunterRomabeträgtimKosovozwischen95%und100%.Siemüsseninnotdürftigen
Unterkünftenleben,weilihreHäuserentwederimKriegzerstörtwurdenodervondenverbliebenen
Einheimischen beansprucht werden. Aufgrund des historisch gewachsenen Rassismus gegen Roma
sind diese alltäglichen Diffamierungen, Anfeindungen und tätlichen Übergriffen ausgesetzt. Sich im
KosovoalsRom_nieinmenschenwürdigesLebenaufzubauenistnahezuunmöglich.
Unterstützen Sie uns dabei Gzim und Ramis eine Chance zu geben in ihr Leben zurückzukehren!
HelfenSieunsdenbeidendieKraftzugebenweiterumihrRechtundfürihreZukunftzukämpfen!
SPENDENKONTO
Kontoinhaber: Ternengo Drom e Romengo
Roma-JugendlicheinNiedersachsene.V.
Verwendungszweck:GzimundRamis
IBAN:DE20251900010693498600
BIC:VOHADE2HXXX
Kreditinstitut:HannoverscheVolksbank
SpendenanTernengoDromeRomengoe.V.
sindsteuerabzugsfähig.
WirstellenIhnengerneeineSpendenbescheinigungaus.
IhreFragenbeantwortetder
VorstandsvorsitzendeNinoNovakovicunter:
[email protected]
0172-1987621
AmaroDrome.V.Prinzenstraße84Aufgang1,10969Berlin/Tel:+49(0)3061620010/Fax:+49(0)3069001960
TernengoDromeRomengo-RomaJugendlicheinNiedersachsene.V.Kurt-Schumacher-Straße29,30159
Hannover/Tel:0172-1987621
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WEITEREINFORMATIONEN
Weitere Informationen zur Abschiebung der Jugendlichen und der zugrundeliegenden Asylrechtsverschärfung sowie zu ihrem Leben in Deutschland finden Sie in unserer Stellungnahme auf
http://www.amarodrom.de/:
http://amarodrom.de/stellungnahme-f%C3%BCr-das-bleiberecht-von-gzim-und-ramis-berisha
PetitionfürdasBleiberechtvonGzimundRamisBerisha
https://www.openpetition.de/petition/online/bleiberecht-fuer-gzim-und-ramiz-berisha
FolgenSiederBleiberechtskampagneaußerdemaufTwitterundFacebook:
http://www.twitter.com/amarodrom_ev/#GzimundRamis
http://www.facebook.com/amarodrom.ev
Ternengo Drom e Romengo - Roma-Jugendliche in Niedersachsen e.V. ist ein niedersachsenweit
tätigerRoma-Jugendverband,dersichfüreinebesserePositionundLagederRoma-Jugendlichenin
der Gesellschaft engagiert und die Stimme der Roma-Jugendlichen in Niedersachsen ist, sei es in
Politik,Kultur,Teilhabe,AufklärungoderBleiberecht.TernengoDromarbeitetseitseinerGründung
engmitderJugendselbstorganisationAmaroDromzusammen.
AmaroDrome.V.isteineinterkulturelleJugendselbstorganisationvonRomaundNicht-Romamitdem
Ziel, jungen Menschen durch Empowerment, Mobilisierung, Selbstorganisation und Partizipation
Raumzuschaffen,umaktiveBürger_innenzuwerden.AlsjungeRomaundNicht-Romaübernehmen
wir gemeinsam Verantwortung in der Gesellschaft für Achtung und gegenseitigen Respekt. Als
Jugendselbstorganisation versteht sich Amaro Drom e.V. als basisdemokratische Struktur, welche
jungen Menschen einen Raum der Vernetzung, des gemeinsamen Lernens und Erlebens, sowie der
politischenundgesellschaftlichenBeteiligungbietet.
www.amarodrom.de
AmaroDrome.V.Prinzenstraße84Aufgang1,10969Berlin/Tel:+49(0)3061620010/Fax:+49(0)3069001960
TernengoDromeRomengo-RomaJugendlicheinNiedersachsene.V.Kurt-Schumacher-Straße29,30159
Hannover/Tel:0172-1987621
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