Petrus’ Lied Sitze wieder bei den Netzen, will mich in die Arbeit knien. Doch Tausende Gedankenfetzen ziehen wirr durch meinen Sinn. Nichts wird wieder sein auf Erden wie vor der Nacht auf Golgatha! Was soll jetzt nur aus uns werden, nach allem, was seither geschah? „Kephas“ gab Er mir als Namen, als Er mich rief, mit ihm zu gehen. Mich „Stein“ zu nennen – welch Erbarmen! Konnt’ ich doch nicht mal zu Ihm stehen! Denk ich zurück an jene Tage, dann schäm’ ich mich für meinen Stolz. Die Menschenfurcht und mein Versagen nagelten Ihn mit ans Holz! Könnt ich Dir doch sagen: Wie gern ich mit Dir unseren Weg gegangen bin, wie stolz ich zu Dir aus dem Boot aufs Wasser ging, wie es mich traf, vor Deinem leeren Grab zu stehen, und wie sehr ich mir wünsche, Dich wiederzusehen. Könnt’ ich Dir doch sagen, dass Du alles für mich bist, und dass ich bewunderte, wie Du Gedanken liest! Dass ich meinen Korb voll Brot noch in den Händen spür‘, und dass ich von ganzem Herzen wünschte, Du wärst hier. „Dann fahr ich jetzt Fische fangen“, sag ich zu Thomas, und er nickt. Er, Jakobus und Johannes und noch drei Jünger kommen mit. Und – Ironie des Schicksals – das Netz bleibt wieder einmal leer! Eben gerade so wie damals – als ginge ohne Dich nichts mehr … Denke völlig selbstvergessen, was ich dann ohne Fische tue. „Kinder, habt Ihr wohl was zu essen?“ ruft uns da vom Ufer jemand zu. Leider müssen wir verneinen, da ereilt uns schon der Rat, der ganz so klingt wie von dem Einen, der die Lebensfülle hat. Und Johannes spricht es aus: „Es ist der Herr!“ – das ist Musik in meinen Ohren! „Es ist der Herr!“ Ich fühle mich wie neugeboren! Schon schwimme ich ans Ufer. „Warte dort auf mich! Als erster Deiner Jünger, Herr, begrüß‘ ich Dich!“ Es ist der Herr! Er deckt am Strand den Frühstückstisch. Es ist der Herr, Er speist mit Broten und mit Fisch. Copyright 2010 Sonja Albrecht | www.sonja-albrecht.de Du, Jesus, sprichst ein Wort, gibst mir allein die Kraft, die Deinen Riesenfang an Land zu ziehen schafft! Und Du verteilst die Speise, während es schon tagt, und auch, wenn keiner von uns das zu fragen wagt – es ist der Herr, da dürfen wir uns sicher sein, der Auferstandene lädt uns zum Essen ein! Es ist der Herr, Du kommst zum Segnen nie zu spät! Es ist der Herr, der uns unsichtbar zur Seite steht. Dreimal verriet ich Dich, dreimal erschienst Du mir, und dreimal sag ich „Herr, ich liebe Dich“ dafür! Der Auferstandene lädt uns zum Essen ein, es ist der Herr, da dürfen wir uns sicher sein. „Willst Du noch Menschen fischen, bitte, tu’s durch mich! Jesus, vollende Deinen Plan, gebrauche mich!“ (Nach Joh. 21, 1-17)
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