Menschenfurcht nicht mit Mut, sondern mit Liebe überwinden

Menschenfurcht nicht mit Mut, sondern mit Liebe überwinden
Ich sitze mit einem Evangelisten in einem Restaurant in Bern. Es ist sehr eng. Überall sitzen
Menschen um uns rum. Wir unterhalten uns, wie es noch besser gelingen kann, dass Menschen in
der Schweiz von der guten Nachricht von Jesus hören. Nach einer gewissen Zeit kommt das Essen.
Der Evangelist spricht mit einer lauten klaren Stimme ein Tischgebet. Das halbe Restaurant dreht sich
um. Wie das nicht genug wäre. Sagt er zu unseren Tischnachbarn. Wir haben so viel Gutes von Gott
bekommen, da kann ich nur danken vor dem Essen. Übrigens kennen sie Gott. Und ich wollte nur
essen. Am liebsten hätte ich in diesem Moment Take Away gemacht hat und hätte mich aus dem
Restaurant entfernt. Warum habe ich manchmal so Menschenfurcht, wenn es um die gute Botschaft
von Jesus geht? Da hat man so eine gute Gelegenheit beim Gespräch mit dem Nachbarn über den
Zaun, da er Fragen stellt. Die Fragen werden immer persönlicher und ich lasse die Gelegenheit
verstreichen, etwas von meiner Hoffnung zu sagen.
Wir möchten heute Morgen anschauen, wie wir Menschenfurcht überwinden können. Ich werde
diese Predigt sehr persönlich halten. Ich bin im persönlichen Gespräch sehr zurückhaltend. Jesus hat
mich gesegnet mit einer introvertierten Persönlichkeit. Ich bin nicht Stefan Maag, der sich mutig auf
den Seitenstreifen an die Gotthardautobahn stellt und den Menschen von Jesus erzählt. Ich bin auch
nicht der Evangelist der laut trompetend das Tischgebet für das ganze Restaurant spricht. Aber ich
habe gelernt zu reden. Jetzt werden einige vielleicht sagen, was das kann man lernen. Doch schaut
die Geschichte von Moses an. Dort lässt Moses verlauten: Ich bin noch nie beredt gewesen. Ich habe
eine schwere Zunge, usw.
Gott antwortet darauf: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst.
Soweit die Verse aus 2. Mo 4,12. Mose lernte zu reden. Es wird hier an dieser Bibelstelle nichts
gesagt über die Hintergründe seiner Schwierigkeiten zu reden. Vielleicht waren es eher seine
Erinnerungen an sein Versagen, dass ihn sprachlos machte oder vielleicht hatte er einen
Sprachfehler, der es ihm schwergemacht hat zu reden. Lassen wir das mal offen. Es kann andere
Gründe geben bei uns die gute Nachricht von Jesus zurückzuhalten.
Darf ich euch ein persönliches Beispiel erzählen?
Beispiel erzählen aus dem feg.ch Ausgabe September 2015
Himmlische Informanten in Alltagskleidern
Ich kann als Christ meine Menschenfurcht überwinden, indem ich folgende Prinzipien
verinnerliche:
1. Ich orientiere mich am Höchsten!
Orientiere ich mich an der Masse oder am Bergführer?
Röm 12,1-2 Ich habe euch vor Augen geführt, Geschwister, wie groß Gottes Erbarmen ist.
Die einzige angemessene Antwort darauf ist die, dass ihr euch mit eurem ganzen Leben Gott
zur Verfügung stellt und euch ihm als ein lebendiges und heiliges Opfer darbringt, an dem er
Freude hat. Das ist der wahre Gottesdienst, und dazu fordere ich euch auf. 2 Richtet euch
nicht länger nach ´den Maßstäben` dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu
denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es
gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist.
Das Beispiel von Mose macht deutlich wie barmherzig und freundlich Gott ist. Fünf Mal lässt sich
Gott von Mose herausfordern, doch diesem Auftrag nach Ägypten als Leiter zu gehen auszuweichen.
Gott ist sogar bereit mit Mose Schulungen durchzuführen. Paulus sagt es in Röm 12 so: Wie gross ist
Gottes Erbarmen…
Peter Schneeberger, 14.09.2015, Pr Menschenfurcht nicht mit Mut
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Hören wir das gerne? Nein. Wir Menschen sind die Grossen. Haben wir das nötig? Gottes Erbarmen!
Ja, weil Gott grosse Ziele mit uns hat. Röm 12 zeigt uns, was wir sein dürfen: Eine neue Kreatur. Wir
denken häufig zu klein von Gott. Sein Ziel ist aus den Menschen eine neue Kreatur zu machen (2. Kor
5,17). Was heisst das? Endlich neue Ohren oder nicht so eine schräge Nase? Nein es heisst, dein
Leben wird jetzt nicht mehr durch dich selbst bestimmt, sondern durch Gott. Uns stehen
unbegrenzte Mittle zur Verfügung. Die Mittel ja die Kraft Gottes, so in Röm 1,16:
… denn das Evangelium ist die Kraft Gottes, die jedem, der glaubt, Rettung bringt.
Wir haben. Das ist der grosse Zuspruch aus dem Römerbriefe. Jesus hat alles für uns verdient. Wir
tragen ihn nach unserer Hinwendung zu ihm in uns durch den Heiligen Geist. Das heisst:
Röm 12,9 Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. 10 Die brüderliche
Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor.
11 Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn.
Wir dürfen aus seiner Fülle nehmen. Um das in einem Bild zu sagen. Wir sind als Christen nicht eine
Wasserröhre aus der sprudelndes Wasser kommt und wir lassen es einfach fliessen. Christsein ist
Leben aus der Fülle also wie ein römischer Brunnen. Unsere Schale wird gefüllt mit Wasser und wir
geben aus dem Überfluss ab, ohne Rückbehalte, freigiebig gerne. Wir können handeln und sprechen,
weil Jesus uns alles dazu gegeben hat. Eine neue Kreatur.
Röm 1,5 Durch ihn haben wir empfangen Gnade und Apostelamt, in seinem Namen den
Gehorsam des Glaubens aufzurichten unter allen Heiden,
Röm 1,12 das heißt, damit ich zusammen mit euch getröstet werde durch euren und meinen
Glauben, den wir miteinander haben.
Röm 1,20 Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit
der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, sodass sie
keine Entschuldigung haben.
Röm 3,9 Was sagen wir denn nun? Haben wir Juden einen Vorzug? Gar keinen. Denn wir
haben soeben bewiesen, dass alle, Juden wie Griechen, unter der Sünde sind,
Röm 5,1 Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott
durch unsern Herrn Jesus Christus;
Röm 5,2 durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir
stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird.
Röm 5,11 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unsern Herrn
Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.
Röm 8,23 Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe
haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres
Leibes.
Röm 9,30 Was sollen wir nun hierzu sagen? Das wollen wir sagen: Die Heiden, die nicht nach
der Gerechtigkeit trachteten, haben die Gerechtigkeit erlangt; ich rede aber von der
Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt.
Nun jetzt haben wir all die Haben im Römerbrief aufgezählt. Es gibt noch viel mehr.
Warum dann die Furcht vor den Menschen?
Warum schreiben sie in der 20min vom 1. Sept 2015? Junge Menschen wollen um jeden Preis
individuell sein. Dabei gehen sie trotz aller Bemühungen im Mainstream unter.
„Es gibt in unserer Gesellschaft eine Reihe von unsichtbaren Linien, die wir alle bis zu einem
gewissen Grad erfüllen. Wir haben uns diese Umgangsformen wie eine Uniform angezogen,
und sie vermitteln uns das Gefühl, mit jedem gut auszukommen. Deshalb gehen wir nicht im
Trainingsanzug zu einer Feier und essen das Steak auch nicht mit dem Metzgermesser.“
Reinhold Ruthe, Wieder mal frustriert, S. 77. Hänssler Verlag.
Peter Schneeberger, 14.09.2015, Pr Menschenfurcht nicht mit Mut
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Eine unsichtbare Linie ist in unserer Gesellschaft ist, dass der Glaube Privatsache ist und völlig für sich
gelebt werden muss. Viele halten darum zurück. Ja, ich bekomme selten Applaus, wenn ich von Jesus
erzähle, weil ich ganz bewusst die gesellschaftliche Uniform ablege über den Glauben redet man
nicht in der Öffentlichkeit. Und dann erscheint in unserm Kopf so eine kleine Stimme,
Menschenfurcht. Wenn du jetzt erzählst von Jesus, dann bekommst du keinen Beifall mehr. Dann
werden sie dich disliken. Viele Christen brauchen den Beifall ihrer Freunde. Viele Christen. Manchmal
zu viele Christen. Vielleicht kennst du Linus aus dem Comic Charlie Braun oder Beule aus der 20min.
Immer hat er eine Decke dabei. Der Kampf um Geborgenheit kennt keine Grenzen. So heisst es über
das Leben von Linus.
Anstatt nun Gott darum zu bitten, suchen wir sie im Halten der Linie, Im Tragen der
gesellschaftlichen Uniform. Wir stehen vor einer Entscheidung. Wer hat die Verantwortung über
unser Leben? Röm 12,1-2 stellt uns diese Frage. Wer trägt die Verantwortung für dein Leben? Gott
oder du selbst. Gott ist wirklich an deinem Wohlergehen interessiert. Er möchte die Verantwortung
über dein Leben haben. Lasst es mich noch anders sagen. Meinst du wirklich der Gesellschaft liegt
etwas an dir? Wenn es hart auf hart kommt, würden deine Nachbarn für dich in den Gott gehen, wie
das der Sohn Gottes gemacht hat? Liegt der Masse etwas an dir? Ich glaube eher nicht. Gott liebt
dich. Es liegt ihm, dich zu unterstützen. Er geht soweit, dass er sagt, auch wenn du dich schwach
fühlst bin ich da.
2. Kor 12,9 Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist
in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner
Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.
2. Ich lebe aus der Liebe!
1.Joh 4,18 Wo die Liebe regiert, hat die Angst keinen Platz; ´Gottes` vollkommene Liebe
vertreibt jede Angst. Angst hat man nämlich dann, wenn man mit einer Strafe rechnen muss.
Wir sehen, dass Jesus die verlorene Beziehung zu Gott wiederherstellt. Die Liebe Gottes, die
ausgeschüttet ist in unserem Herzen vertreibt alle Angst. Ich habe vorhin in diesem Punkt ausgeführt,
dass es bei Menschenfurcht um die Frage geht, an wem orientiere ich mich. Wer bestimmt mein
Leben? Das ist die grosse Frage, die uns der Vers aus 1. Joh 4,18 stellt. Regiert die Liebe dein Herz,
dann zieht die Angst aus. Helfen wir ihr nach, damit sie auszieht. Wie machen wir das?
Ich glaube, dass es indirekt passiert, indem wir immer wieder die Nähe Gottes suchen und seine
Wahrheiten unser Leben erfüllen lassen. Gottes vollkommene Liebe vertreibt jede Angst. Gott liebt
dich. Du bist wie jeder Mensch, von Gott geschaffen nach seinem Bilde. Das heisst, dass du
aussergewöhnlich bist, weil auch Gott es ist. Gott liebt nicht nur die guten Menschen. Alke Menschen
(Joh 3,16).
Wir alle sind ständig Belastungen, Niederlagen, Verzweiflung und Versagen ausgesetzt. Und dann
taucht die Frage auf, was sind wir wert. Warum passiert mir das? Und nicht dem doofen
Peter Schneeberger, 14.09.2015, Pr Menschenfurcht nicht mit Mut
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Arbeitskollegen. Es ist manchmal so schwer davon auszugehen, dass Gott einem liebt. Weil er nicht
alle Steine aus dem Weg räumt. Warum braucht Johannes hier so ein starkes Wort: Die Liebe regiere.
Es wird hier für Angst ein Wort gebraucht, das ganz eng bei der Sklaverei ist. Angst ist wie ein
Sklavenhalter. Angst ist eine Macht, die dich gefangen hält. Es ist die leise Stimme im Kopf, die
dröhnend laut im Herz ankommt. Du wirst es nicht schaffen, fang gar nicht erst an. Die Menschen
werden dich nicht mehr lieben. Du bist bedeutungslos, zieh dich zurück, sonst werden sie dich wieder
verletzen. Und dann hält einem diese Stimme fest wie innere Bindungen. Was machen?
Gottes vollkommene Liebe vertreibt jede Angst.
Menschenfurcht ist eine Angst. Und Angst ist eine Lüge. Eine Lüge, die unserem Herzen Raum
gewinnen will. An der Basis der Menschenfurcht steht häufig die Lüge, wenn du zu deinem Glauben
stehst, wirst du abgelehnt. Oder es ist das Wichtigste, dass dich die andern toll finden. Stimmt das?
Meine Erfahrung zeigt etwas anderes. Ich kann klar zu meinem Glauben stehen und die Menschen
lehnen mich nicht ab. Darum sagt Paulus hier in Röm 12 es fängt mit deinem Denken an. Eine neue
Kreatur wirst du durch erneuertes Denken.
… sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen
könnt… Röm 12,2
In einer neuen Art zu denken heisst, anzufangen zu glauben, dass Gott verantwortlich ist für mein
Leben. Er wird zu mir schauen, auch wenn mich Menschen ablehnen. Kehre um von dieser Lüge, dass
die Uniform Gesellschaft dich trägt und dich erhält. Menschenfurcht ist eine Lüge, dass die Sicht der
Andern mehr zählt als Gott. Hier ist es dran Busse zu tun. Erkenne welcher Lüge du auf den Leim
gegangen bist.
Die Angst muss nicht das Leben bestimmen. Lasst mich ein Beispiel aus meiner Erfahrung erzählen.
Ich fürchte mich vor Konflikten. Also ich gehe ihnen aus dem Weg. Nun muss ich aber häufig bei
Konfliktlösungen dabei sein. Einen Tag vor einer so grossen Mediation war ich in der Gebetsstunde.
Wir haben dafür gebetet. Es ging nicht weg, die Angst. Dann ging ich nach der Gebetsstunden noch
etwas mit einem Förster trinken. Und wir haben intensiv darüber geredet. Freiheit beginnt nicht bei
der Selbstbestimmung, sondern in der Beziehung. Er hat mir dann gesagt, dass er immer vor
Konfliktgesprächen sich fragt: Was könnte schlimmstenfalls geschehen? Das haben wir dort am
Beizen Tisch getan. Schlimmstenfalls könnte mich einer schlagen. Nicht so schlimm. Ich weiss mich zu
wehren. Schlimmstenfalls könnte einer sagen. Du bist ein lausiger Vermittler. Ja. Auch nicht so
tragisch. Schlimmstenfalls könnte einer während der Vermittlung aufstehen und gehen.
Die Angst wurde immer kleiner und kleiner. Und als sie am nächsten Morgen bei der Vermittlung vor
mir stand, war sie ein Zwerg. Es herrscht der Sklavenhalten Angst. Doch Gott regiert. Das Verrückte
ist. Liebe räumt die Angst aus. Ich entscheide mich immer wieder für Gott. Es gibt viele Bilder, wie
das umschrieben wird diese Liebe Gottes zu uns Menschen. Vielfach wird Bild verwendet. Gott ist ein
guter Daddy und ich sein Kind. Ich darf mich in seine Arme werfen und seine Liebe spüren. Ich habe
ein anderes Bild von dieser Liebe Gottes zu mir. Gott ist für mich ein weiser Herrscher. Klar, Direkt,
grosser König. Wart ihr mal in Neuschwahnstein? Sitzt drei Stufen über mir auf dem Thron. An ihm ist
keine Korruption. Kein machtgeiler Herrscher, der mich kaputtmachen will. Sondern einfach Gott.
Und ich kann mich in den Staub vor ihm werfen und ihn anbeten und in meinem tiefsten Sein weiss
ich, der ist es wert. Kein anderer. So wächst bei mir Gottes Liebe. Andere nehmen sich eine
Verheissungsdusche mit Verheissungen über diesen Gott.
3. Ich habe Gutes zu sagen
Ein bestimmender Philosoph der heutigen Zeit sagt: „Die totale Vereinzelung in unserer Gesellschaft
macht uns nicht wirklich frei. Wir sind wie die vereinzelten Marienkäfer, Schnecken, Käfer, die auf
einem wunderbaren Blumenstrauss leben, aber einander nicht wahrnehmen. Frei-Sein bedeutet
ursprünglich bei Freunden sein. Die Freiheit ist ein Synonym für die gelingende Gemeinschaft. Die
Freiheit ist im Grunde ein Beziehungswort.“ Byung Chul Han, Die Müdigkeitsgesellschaft
Peter Schneeberger, 14.09.2015, Pr Menschenfurcht nicht mit Mut
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Wir können den Menschen sagen, dass es Freiheit gibt bei Jesus. Vielfach werden Beziehungen als
Belastungen gesehen. Die Ehebeziehung – Belastung. Die Vater-Sohn Beziehung – Belastung. Anders
die Beziehung zu Gott. Die Beziehung zu Gott führt zur Freiheit und zu einem guten Leben.
1.Petr 3,13-17 13 Wenn ihr also mit unermüdlichem Eifer das tut, was gut und richtig ist,
kann euch dann überhaupt jemand etwas Böses antun? 14 Und solltet ihr trotzdem leiden
müssen – gerade weil ihr euch nach Gottes Willen richtet –, dann seid ihr glücklich zu
preisen. Habt keine Angst vor denen, ´die sich gegen euch stellen`, und lasst euch nicht
einschüchtern! 15 Ehrt vielmehr Christus, den Herrn, indem ihr ihm von ganzem Herzen
vertraut.21 Und seid jederzeit bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der euch
auffordert, Auskunft über die Hoffnung zu geben, die euch erfüllt. 16 Aber tut es freundlich
und mit dem gebotenen Respekt22, ´immer darauf bedacht,` ein gutes Gewissen zu haben.
Denn wenn ihr ein vorbildliches Leben führt, wie es eurer Zugehörigkeit zu Christus
entspricht, werden die, die euch verleumden, beschämt dastehen, weil ihre Anschuldigungen
sich als haltlos erweisen.23 17 Und sollte es Gottes Wille sein, dass jemand leiden muss, weil
er Gutes tut, dann ist das auf jeden Fall besser, als wenn er leiden muss, weil er Böses tut.
Erinnert ihr euch noch an den Förster. Was ist das Schlimmste was dir passieren könnte? Es kommt
wirklich selten so schlimm raus, wie wir es uns vorstellen. Das macht nun Petrus auch deutlich in Vers
13. Petrus ist überzeugt, dass Gutes tun, uns wie unabhängig macht von dem was wir erleben. Darf
ich ein bisschen überspitzen. Umso mehr du Gutes tust und von Jesus sprichst, desto weniger
Menschenfurcht wird dich plagen. Pack den Muni an den Hörnern und geh rein ins Gespräch. Ohne
Drachen keine Helden!
Habt keine Angst, fährt Petrus weiter. Vertraut Jesus. Ihr habt eine gute Nachricht. Wir weichen einer
Schwierigkeit oder Herausforderung aus, weil wir Reaktionen von Menschen mehr fürchten als Gott
und seinen Willen. In manchen Ängsten zu versagen, sollten wir uns die Frage stellen. „Was leitet uns
letztlich darin?“ Ist es mehr der Gedanke, dass Gott die Situation im Griff hat, uns bevollmächtigen
will oder das was Menschen denken oder empfinden könnten - sie uns auslachen oder abschätzig
über uns denken? Klar sind wir nicht alle die Evangelisationsstürmer, sondern vielleicht eher die
stillen Schaffer. Aber auch stille Schaffer können Red und Antworten geben.
Wir haben so eine gute Nachricht. Darf ich abschliessen mit einem Bild von Gemeinde?
Die Gemeinde ist wie eine Mannschaftskabine beim Fussball. Ihr spielt ein miserables Spiel der
Gegner führt bis kurz vor Ende der ersten Halbzeit 2 zu 0. Du bekommst einen Elfmeter zugesprochen
und schiesst. Du setzt ihn in die Wolken. Schlagzeile morgen: Schneeberger wieder nix. Dann der
Pausenpfiff. Ab in die Mannschaftskabine. Was wird dich dort erwarten? Erster Gedanke mich
erwartet dort den Trainer Felix Magath genannt Quälix. Nein mich erwartet dort ein Trainer, der
mich aufbaut. Der an meine Fähigkeiten glaubt. Er wird mich lange ansehen und dann folgendes
sagen: Es gibt noch einmal 45 Minuten. Geh raus und packe die nächsten 45 Min. Der mir wieder Mut
macht. Mich erwarten dort Kameraden, die keine Vorwürfe machen, sondern auf die Schulter
klopfen und sagen, das schaffen wir noch. Warum brauche ich dieses Bild der Mannschaftskabine?
Das Gegenteil von Menschenfurcht in der Bibel ist Gottesfurcht. Baw-Takh (hebräisch). Damit ist „in
Zuflucht eilen“ gemeint. Menschenfurcht heisst, wir leben wie ein gefangenes Tier in einer Schlinge.
Bei Gott finden wir Schutz. Er raunt uns ins Ohr, wenn dich die Menschenfurcht wieder gefangen hat.
Es gibt noch eine zweite Halbzeit. Geh raus und spiele.
Manchmal stelle ich mir Gemeinde als solche eine Mannschaftskabine vor. Wie die
Mannschaftskabine eines Siegerteams sollen die Gemeinde ein Ort sein, an dem wir jubeln, unsere
Dankbarkeit zeigen und die grossartige Nachricht feiern, dass alles vergeben ist. In einer
Mannschaftskabine wird aber auch geschwitzt. Da stinkt es. Das Gottes Liebe da ist und dass der Sieg
feststeht. Und jetzt kommt noch der grosse Unterschied zwischen einer Mannschaftskabine des
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Fussballs und der Gemeinde. Beim Fussball hängt alles von meiner Leistung ab. Das Königreich von
Jesus beruft uns zu einem andern Weg, einem Weg, der nicht von unserer Leistung abhängt, sondern
von seiner. Klar werde ich rausgehen aufs Feld und alles daransetzen, dass Tore gelingen. Sonst spielt
man nicht Fussball. Gemeinde geschieht auf dem Platz und nicht auf der Tribüne. Tore im Reich
Gottes heissen, wir gewinnen Menschen, die Jesus Christus persönlich kennenlernen.
Gott will durch uns, als SEINE Gemeinde, der Welt SEINE rettende Liebe in Jesus bringen. Wir alle sind
Gottes Haus in dieser Welt. Gott sagt es uns in Eph 2,19:
"So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und
Gottes Hausgenossen" (Eph 2,19).
Der Herr schenke uns gemeinsam den Frieden des Herzens und den Frieden untereinander, dass wir
als Gemeinde zusammen die Welt einladen, bei Gott ihr zu Hause zu finden. Für das ist Gemeinde da.
Der Trainer ist Jesus. Ich wünsche mir Spieler, ob jetzt Schweiger oder Stürmer, die wie Gashi, der
Topscorer des FC Basel sagen:“ Ich mache was der Trainer sagt, und versuche das auf dem Platz
umzusetzen!“1
Mt 10,32 Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem
Vater im Himmel bekennen.
Predigt FEG Winterthur
20. September 2015
Peter Schneeberger, Vorsitzender FEG Schweiz
[email protected]
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20min, S. 31, Montag 1. Juni 2015
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