Die Steinbrüche der Holcim Schweiz Eclépens Eclépens, nördlich von Lausanne im Kanton Waadt gelegen, ist der grösste Standort der Holcim (Schweiz) AG in der Westschweiz. Das Zementwerk baut Kalkstein am Hausberg Mormont ab, der weiche Mergel liegt auf der anderen Talseite. Im Steinbruch Mormont konnte das Werk wichtige keltische Funde bergen. Brunnen Im Steinbruch Hettis wird Kalkstein abgebaut. Daraus entstehen Schotter und Material für den Strassenbau. Der durch Sprengung gebrochene Kalkstein gelangt per Förderband in das am Hangfuss stehende Schotterwerk und wird dort in mehreren Schritten zu den verschiedenen Komponenten verarbeitet. Siggenthal Das Zementwerk Siggenthal im Kanton Aargau bezieht sein Rohmaterial aus dem Steinbruch Gabenchopf in Villigen. Dieser ist rund vier Kilometer vom Werk entfernt und mit diesem durch ein energieneutrales Förderband verbunden. Kalkstein und Mergel kommen hier am Jurasüdfuss am selben Ort vor. Kehrsiten Der Steinbruch Zingel liegt an einer steilen Flanke des Bürgenstocks direkt am Vierwaldstättersee. Sämtliches abgebautes und im Schotterwerk aufbereitetes Gesteinsmaterial wird auf dem Seeweg abtransportiert. Der Abbau in Kehrsiten wurde bereits 1906 aufgenommen – damals in reiner Handarbeit! Untervaz Das Zementwerk Untervaz liegt zwischen Landquart und Chur. In den Steinbrüchen Fenza und Haselboden werden Kalkstein, Mergel und Sandstein gewonnen. Dank der steilen Hangflanke im Calanda-Massiv kann das Gestein unter Ausnutzung der Schwerkraft mühelos ins Werk befördert werden. La Sarraz Der Kalksteinbruch liegt unweit des Zementwerks Eclépens. Hier werden vor allem Filler für bituminöse Beläge sowie Steinmehl zur Bodenverbesserung und als Futtermittelzusatz in der Landwirtschaft hergestellt. Zudem werden Bruchsteine, Schotter und Material für den Strassenbau produziert. Holcim (Schweiz) AG Hagenholzstrasse 83 8050 Zürich Schweiz Telefon +41 58 850 68 68 Telefax +41 58 850 68 69 [email protected] www.holcim.ch 02/12 Vom Fels zum Baustoff So gewinnen wir im Steinbruch das Rohmaterial Holcim (Schweiz) AG Stein: Der Rohstoff der Schweiz Abbau: Bohren, Sprengen, Laden Sprengen: So sanft wie möglich Renaturierung: Neues siedelt sich an Gestein gehört zu den wichtigen Rohstoffen der Schweiz. Aus ökologischen wie ökonomischen Gründen ist es sinnvoll, Gestein lokal zu gewinnen und zu Baustoffen zu verarbeiten – anstatt über weite Strecken aus dem Ausland in die Schweiz zu transportieren. Um das Gestein verwerten zu können, muss zuerst die vorhandene Deckschicht aus Erde und Lockergestein abgetragen und gesondert zwischengelagert werden. Wo immer möglich, wird diese direkt zur Rekultivierung von Teilen des Steinbruchs verwendet. Um die benötigte Menge an Rohmaterial in der Schweiz bereitzustellen, wird je nach Steinbruch maximal ein- bis dreimal pro Woche gesprengt. Die bei der Sprengung freigesetzte Energie hat den unvermeidlichen Nebeneffekt, dass Erschütterungen und ein gewisser Lärm entstehen. Das Ausmass lässt sich durch geeignete Massnahmen allerdings minimieren. Als einer der weltweit führenden Baustoffbetriebe ist Holcim stets auf dem allerneusten Stand der Sprengtechnik. Zahlreiche Innovationen haben es in den letzten Jahren ermöglicht, die störenden Einflüsse auf ein Minimum zu reduzieren. Holcim hält sich bei allen Sprengungen an die strengsten vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Richtwerte und unterschreitet diese meist deutlich. Im Steinbruch stehen zahlreichen Pflanzen und Tieren geeignete Lebensräume zur Verfügung. Holcim nimmt deshalb schon während des Abbaus Rücksicht. Die vom Menschen geschaffene Umgebung simuliert für diverse Lebewesen natürliche Felswände und wenig bewachsene Pionierstandorte, wie sie an Flüssen vorkommen. Oft handelt es sich bei den Pflanzen und Tieren um seltene und bedrohte Arten, denen in unserer stark genutzten Kulturlandschaft nur noch wenige natürliche Lebensräume zur Verfügung stehen. Als zweiter Schritt wird der Rohstoff mit einer Sprengung aus dem starken Felsgefüge gelöst. Zur Sprengung werden in einem bestimmten Raster Löcher gebohrt und diese mit Sprengstoff gefüllt. Um die im Sprengstoff enthaltene Energie möglichst optimal auszunützen, werden bei der Sprengung die einzelnen Löcher in einer bestimmten Reihenfolge gezündet. Die Zündung setzt eine chemische Reaktion in Gang, bei der sich der feste oder emulsionsartige Sprengstoff in wenigen Millisekunden in grosse Mengen Gas umwandelt. Das zerkleinerte Material wird auf grosse Muldenkipper geladen, diese transportieren es zum Brecher. Dort wird es mechanisch auf die je nach Verwendung gewünschte Grösse gesiebt und gebrochen. Die Holcim (Schweiz) AG ist mit 1300 Mitarbeitenden und über 60 Standorten die grösste Baustoffproduzentin des Landes. Sie betreibt sechs Steinbrüche in verschiedenen Landesteilen. Dabei werden Gesteine je nach Verwendungszweck aus unterschiedlichen geologischen Schichten abgebaut. Kalkstein und Mergel werden vor allem zur Herstellung von Zement verwendet, gebrochener Splitt und Schotter finden dagegen mehrheitlich im Bahn- und Strassenbau Verwendung. Was einst Stein war, wird so zur Basis unseres Lebens: als Strassen, Brücken und Gebäude. Die Bohrlöcher werden mit Sprengstoff gefüllt. Der Fels wird kontrolliert gesprengt und dabei auch zerkleinert. Das so abgesprengte Material wird danach mit Muldenkippern zum Brecher gefahren. In der Umgebung aller Steinbrüche der Holcim Schweiz werden die Erschütterungen an verschiedenen Orten im bewohnten Gebiet permanent gemessen. Die Resultate der Messungen sind transparent, sie werden jeweils am Tag nach der Sprengung an die Gemeinden weitergeleitet und teils auch im Internet unter dem jeweiligen Standort publiziert: www.holcim.ch Besonders interessant sind Steinbrüche für spezialisierte Felsenbewohner und sonnen- und wärmeliebende Arten. Dazu zählen die Geburtshelferkröte, die Mauereidechse, die Felsenschwalbe, Libellen, Schmetterlinge und diverse Orchideen. Bei Abbauplanung, Gestaltung und Unterhalt von Naturflächen arbeitet Holcim eng mit den kantonalen Naturschutzfachstellen und Naturschutzorganisationen zusammen. So werden Steinbrüche nach der Nutzung der Natur zurückgegeben – damit Tiere und Pflanzen langfristig geeignete Lebensräume erhalten.
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