Nairobi, Kenia

Missionary Benedictine Sisters
P.O. Box 24233
00502 Nairobi-Karen, Kenya
Als tiefes Schweigen das All umfing
und die Nacht die Mitte ihres Wegs erreicht hatte,
da sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel,
herab vom königlichen Thron. Weish. 18.14
Weihnachten 2015
Liebe Freunde,
In der nördlichen Hemisphäre ist es kalt und an vielen Orten schneite es. In Kenia dagegen
war der Himmel mit Wolken verhangen und regnete sich über uns aus. Auch unser guter
Papst Franziskus bekam diesen Segen zu verspüren. Wir alle waren froh, dass der Regen ihn
nicht weggespült hat.
In der obigen Schriftstelle heißt es, „Gott sandte seinen eingeborenen Sohn inmitten der
Dunkelheit und der Stille der Nacht“. Doch Gott bringt auch Licht, das Licht, das unser Herz
hell macht, ja, unser ganzes Leben erleuchtet und ihm Sinn und Zukunft gibt.
Beides wurde ganz offensichtlich wahr inmitten von Wachstum und Veränderungen um
uns herum. Kürzlich traf ich einen Besucher unseres Subiaco Retreat-Centers. Er sagte mir,
dass er seit 5 Jahren seine Jahres-Exerzitien hier macht. Er staunte über die vielfältige Entwicklung bei uns und die nicht übersehbaren Veränderungen, die er überall sah. Ich sagte „Ja,
stimmt“, aber fügte hinzu, dass alles nur möglich wurde durch die Hilfe so vieler guter Menschen und den Einsatz der jungen Schwestern unserer Gemeinschaft. Voll Energie und auch
Freude arbeiten diese und wissen sich verantwortlich für das Bestehen und die weitere Entwicklung unseres Priorats. Nur so waren diese Veränderungen möglich geworden.
So hatten wir im Juli dieses Jahres die Freude, dass sich vier junge Schwestern für immer
banden, um dem Herrn in unserer Gemeinschaft zu dienen. Jede Schwester brachte ihre eigenen Fähigkeiten mit und stellt sie jetzt in den Dienst des Herrn, um ihm gerade bei uns in seinem Weinberg zu wirken.
Im März zuvor waren bereits fünf junge Frauen gekommen, die Missions-Benediktinerinnen werden möchten.
Wieder konnten wir auch zwei Schwestern in andere Länder aussenden und die Zahl der
im Ausland dienenden Schwestern mehren. In sieben verschiedenen Ländern sind wir nun
präsent.
.
Die äußeren Veränderungen begannen im Januar im ländlichen Endo im Keriotal, das wir
scherzhaft das „kleine Dorf am Ende der Welt“ nennen. Wir bauten dort den Health Center
um acht Räume an und konnten sie zusammen mit zehn Gästezimmern einweihen und ihrer
Bestimmung übergeben. Gerade die Gästezimmer waren sehr nötig, gibt es doch für Gäste
und Freunde, die uns für einige Zeit in unseren Einrichtungen helfen wollen oder als Entwicklungshelfer in der Region arbeiten, keinerlei Möglichkeit der Übernachtung und Verpflegung.
Die liebevolle Betreuung der Fremden und Gäste jeder Art ist Merkmal unseres Benediktinischen Lebens. Auch im 40 km entfernten Chesongoch mühen wir uns um eine bessere Betreuung der Gäste und Reisenden, dort zusammen mit der Erweiterung des Kindergartens.
Veränderungen gibt es auch an unserer Schule in Kimumu. 6 Jahre seit Bestehen der
Kommunität wurde aus dem kleinen Zwei-Zimmer-Kindergarten eine Volksschule mit jetzt
acht Klassenräumen für 452 Schüler. Um die Schule zu einer 8-jähr. Volksschule auszubauen,
war ein weiterer Studienblock nötig. Im Augenblick wird dort das Dach fertig gestellt. Wir
hoffen mit dem Bau bis Mai soweit voran zu kommen, dass die 8. Klasse einziehen kann, die
vorerst in „Klassenzimmer“ in der Garage verbannt ist. Endlich werden sich dann alle Schüler
in genügend großen Räumen bewegen können. Der Lerneifer kennt hier in Kenia keine Grenzen, zu bestätigen auch an unserer anderen Schule in Nairobi-Ruaraka. Dort laufen schulischer Betrieb und große Dispensarie nach allen baulichen Veränderungen früherer Jahre im
Augenblick in ruhigerer Bahn.
Nach den Außenstationen nun ein Blick nach Karen. Eben sind wir dabei unsere Küche
mit der nötigen Gasmenge aus der neuen Biogasanlage zu versorgen. Wir konnten zwei Kühe
dazu kaufen, die uns die nötige Mistmenge für die Erzeugung des Biogases liefern. Welch erstaunlicher Prozess!
Ein weiteres Projekt steht nun an: der Einbau eines solarelektrischen Systems, das uns den
Strom liefern wird für Konvent, Dispensarie und Subiaco - Center. Bis jetzt haben wir den
größten Teil der für dieses Projekt erforderlichen Mittel erhalten, aber es fehlt uns noch etwa
ein Zehntel der Geldmittel.
Kenia stand im Rampenlicht beim Besuch von Papst Franziskus im November dieses
Jahres. Ich selbst hatte das Privileg, dem Planungs-Komitee anzugehören und eine derjenigen
zu sein, die ihn beim Treffen mit den Ordensleuten und Diözesanpriestern empfingen. Über
8.000 Priester, Brüder und Schwestern nahmen an dieser Veranstaltung mit Papst Franziskus
teil. Er ist wirklich ein wunderbarer Mensch und ein sehr demütiger Papst!
Vor diesem Ereignis empfingen wir auch Kardinal Joas de Braz Aviz von Rom, zuständig
für die Kongregation der Institute des Geweihten Lebens und die Gesellschaften des Apostolischen Lebens. Tausende von Ordensleuten nahmen teil am Symposium mit ihm über das Geweihte Leben. Auch er traf während seines Aufenthalts zusammen mit den höheren Oberen
und Äbtissinnen aller 16 kontemplativen Gemeinschaften Kenias. Nach dem Treffen mit diesen folgte ein Weiterbildungsmonat für Nonnen der jeweiligen Klöster in unserem Subiaco
Retreat Center. Zwei Benediktinerinnen aus den USA kamen gehörten zum Lehrpersonal für
diese erstmalige Weiterbildung für kontemplative Nonnen in Kenia. Es war eine positive und
hilfreiche Erfahrung für alle Beteiligten und soll nun jedes Jahr einmal stattfinden.
Letztendlich: aus Rom durften wir zwei unserer Generalrätinnen für drei Wochen mit uns
haben. Auch ihr Besuch war für uns alle eine kostbare Zeit der Erneuerung und Verlebendigung.
Am Ende dieses Jahres 2015 blicken wir mit großem Dank zurück und denken an alle, die
zum Wachstum unseres Herz-Jesu-Priorats in Kenia beitrugen.
Erfüllt von diesem großen Dank wünschen wir Missions-Benediktinerinnen Ihnen ein frohes, voll tiefen Friedens erfülltes Weihnachtsfest und ein neues Jahr mit der unerschütter -lichen Erfahrung, dass unser Gott ein Gott barmherziger Liebe ist.
Die Missions-Benediktinerinnen im Nairobi-Priorat
grüßen Sie zu
Weihnachten und zum Jahr 2016!
Dankbar
und die ganze Gemeinschaft