Kurskonzept für swch.ch, schule und weiterbildung schweiz 2016 Älter werden im Lehrberuf Worum geht es Als Lehrperson gehören Sie zu einer Berufskategorie, bei welcher der persönliche Einsatz und das Engagement eine entscheidende Rolle spielen. Die Ansprüche und Anforderungen verändern sich in hohem Tempo zusammen mit sich ändernden gesellschaftlichen Vorstellungen und Werten, durch einen veränderten Umgang mit Wissen, durch technischen Fortschritt, Internet, Social Media und vieles mehr. Vielleicht zweifeln Sie als Lehrperson die Aktualität Ihres Wissens oder Ihre Leistungsfähigkeit an, vielleicht lassen Ihre Kräfte nach oder Sie spüren den wachsenden Altersunterschied zwischen Ihnen und Ihren Schülern. Oder sind es andere Personen, die diese Vorstellungen an Sie herantragen? Wie gehen Sie als Lehrperson damit um? Was ist dem Älterwerden tatsächlich geschuldet und wo sind Altersbilder am Werk? Was können Sie selbst dazu beitragen, um nicht in die Falle zu tappen, sich durch veraltete Altersbilder selbst einzuschränken und sie dadurch zu bestätigen? Wie verhält es sich mit der Erfahrung? Und wie steht es mit den eigenen Ressourcen? Gibt es Ansätze, welche helfen, den eigenen Ressourceneinsatz zu optimieren, psychosoziale Risiken (Stress, Burnout) zu mildern, Leistung und Qualität der Arbeit hoch zu halten und eventuell sogar die Freude an der Arbeit zu steigern? Antworten auf diese Fragen werden gemeinsam anhand folgender Inhalte erarbeitet: • Älter werden im Beruf: Was lässt nach – was nimmt zu. • Altersbilder und ihre Wirkung: Nicht wir sind alt – unsere Altersbilder sind veraltet. • Umgang mit eigenen Ressourcen: Wie werden aus Ressourcen Fähigkeiten und wie kommen diese beim Älterwerden zum Tragen (Kompetenztheorie; Olbrich). • Generationen im Klassenzimmer: Gen Z wird unterrichtet von Babyboomern. • Psychosoziale Risiken: Was hilft gegen Stress und beugt Burnout vor. • „Gesunde“ Ansätze: Ansatzpunkte aus Erkenntnissen der Resilienzforschung und der Salutogenese. • Arbeits- und Arbeitsmarktfähigkeit: Zeit für Neuorientierung oder bisherige Stärken stärken. • Freude und Genuss: Wichtig im Beruf und soll auch im Kurs nicht zu kurz kommen. Arbeitsweise Es wird die Tatsache berücksichtigt, dass Menschen je älter, desto unterschiedlicher werden. Diesem Umstand wird sowohl inhaltlich als auch methodisch Rechnung getragen: • Die Kurskonzeption mit zwei Kursleitenden erlaubt die Möglichkeit bei einzelnen Themenblöcken, parallel unterschiedliche Inhalte zur Auswahl anzubieten. • Individuelle Lernwege werden durch Methodenvielfalt berücksichtigt. • Das persönliche Erleben steht im Zentrum, dabei wird mit systemischen Ansätzen (in Diskussionen, Beispielen, Interventionen) gearbeitet, welche auf die Alltagswelt der Lehrpersonen ausgerichtet sind. Mai 2015 1 Kurskonzept für swch.ch, schule und weiterbildung schweiz 2016 Älter werden im Lehrberuf Lernziele Die Lehrpersonen setzen sich damit auseinander, was es für sie ganz persönlich bedeutet, in ihrem Beruf älter zu werden. Sie erkennen eigene und fremde Altersbilder und deren Wirkung im Berufsalltag. Sie erhalten ein differenziertes Bild vom Alter und vom Altern, erleben individuelle Unterschiede anhand von praktischen Beispielen und können sich selbst, sowie ihre eigenen Ziele und Möglichkeiten besser einordnen. Darüber hinaus hilft eine praktische Auseinandersetzung mit Erkenntnissen aus der Kompetenztheorie (Olbrich), die eigenen Ressourcen im Hinblick auf das gewünschte Resultat optimal zu organisieren und zu trainieren. Wer sollte diesen Kurs besuchen Dieser Kurs richtet sich an alle Lehrpersonen, • welche bereit sind, sich aktiv und spielerisch mit dem eigenen Alter und Altern auseinanderzusetzen und sich zuweilen selbst hinterfragen, • welche mit Vorurteilen gegenüber Älteren aufräumen wollen und wissen wollen, was stimmt und was nicht, • welche dafür offen sind, eigene Altersbilder zu überdenken und loszulassen, • welche ihre eigenen Ressourcen erkennen und deren Einsatz optimieren wollen, • welche ihre eigenen Potenziale wertschätzen oder dies gerne lernen möchten, • welche Wege suchen, sich im Berufsalltag zu stärken und diesen zu geniessen, • welche sich aber auch mit psychosozialen Risiken, mit Arbeits- und Arbeitsmarktfähigkeit auseinandersetzen mögen, denn Sie gehören zu den Personen, • welche sich „fit“ machen wollen für die nächsten/letzten 10-20 Berufsjahre. Es sind keine Vorkenntnisse vorausgesetzt. Kursleitende Urs Schmid, Erwachsenenbildner und Gerontologe, arbeitet als Projektleiter für die Prävention bei Massenentlassungen beim Amt für Wirtschaft und Arbeit. Langjährige Trainer- und Coachingtätigkeiten in verschiedenen Institutionen für berufliche Neuorientierungsseminare. Maja Grolimund Daepp, Ökonomin und Gerontologin, langjährige Berufserfahrung u.a. in Change Management und als Beraterin, diverse Kursleitungserfahrungen. Kursdauer Zwei Tage. Mai 2015 2
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