Screening-Umsetzung: Screening als „Versicherung“

Screening-Umsetzung:
Screening als „Versicherung“
CONSTANZE WENDT
Warum screenen wir nicht
Die Empfehlungen sind nicht eindeutig
Wir müssen viele Abstrichorte inkl.
Rektalabstriche berücksichtigen
Es besteht Unsicherheit zur besten
Labormethode
Wir können die Risiko-Patienten nicht
isolieren
Wir haben so gut wie keine positiven
Ergebnisse
Es steht im Hygieneplan, aber keiner denkt
daran
Warum screenen wir nicht
Die Empfehlungen sind nicht eindeutig
Wir müssen viele Abstrichorte inkl.
Rektalabstriche berücksichtigen
Es besteht Unsicherheit zur besten
Labormethode
Wir können die Risiko-Patienten nicht
isolieren
Wir haben so gut wie keine positiven
Ergebnisse
Es steht im Hygieneplan, aber keiner denkt
daran
Die Empfehlungen sind nicht eindeutig
EPIDEMIOLOGISCHES BULLETIN NR. 21 26. MAI 2014
Kontakt zum Gesundheitssystem in Ländern mit endemischem Auftreten von
4MRGN in den letzten 12 Monaten;
Kontakt zu Patienten, für die eine Besiedlung mit 4MRGN nachgewiesen wurde
(Pflege im gleichen Zimmer)
Patienten mit einem stationären Krankenhausaufenthalt (> 3 Tage) in den
zurückliegenden 12 Monaten in einer Region mit erhöhter 4MRGNPrävalenz.
Die Empfehlungen sind nicht eindeutig
EPIDEMIOLOGISCHES BULLETIN NR. 21 26. MAI 2014
Aufgrund unzureichender Daten bzgl. der 4MRGN-Prävalenz in
unterschiedlichen Ländern oder Regionen empfiehlt sich als pragmatisches
Vorgehen ein
Screening bei entsprechender (Auslands-)Anamnese mit
Krankenhausaufenthalt unabhängig vom Ort des Aufenthaltes.
Für Regionen mit bekannter geringer 4MRGN-Prävalenz können die
Hygienekommissionen der Krankenhäuser ggf. entsprechend begründete
Ausnahmen festlegen, was z. B. für Krankenhäuser in Grenzregionen sinnvoll
sein kann.
In der Praxis
Alle Patienten mit Krankenhausaufenthalt >3 Tage screenen
Pro: Risikofaktor wird für MRSA ohnehin abgefragt
Contra: Hohe Anzahl an Screenings
Risikoanalyse Hygienekommission: Alle Patienten mit ITS-Aufenthalt >7 Tage
screenen
Pro: Geringere Anzahl an Patienten
Contra: neuer komplexer Risikofaktor
Screening von Patienten mit Krankenhausaufenthalt >3 Tage in Gebieten mit
erhöhter Prävalenz
Pro: Geringe Anzahl an Patienten
Contra: komplexer Risikofaktor, der regelmäßig hinsichtlich der betroffenen Regionen
aktualisiert werden muss (ggf. durch Meldepflicht möglich)
Warum screenen wir nicht
Die Empfehlungen sind nicht eindeutig
Wir müssen viele Abstrichorte inkl.
Rektalabstriche berücksichtigen
Es besteht Unsicherheit zur besten
Labormethode
Wir können die Risiko-Patienten nicht
isolieren
Wir haben so gut wie keine positiven
Ergebnisse
Es steht im Hygieneplan, aber keiner denkt
daran
Wir müssen viele Abstrichorte inkl. Rektalabstriche
berücksichtigen
Entnahmestelle
MRSA
Nase
x
Mund-Rachen- Haut (großUrin
Raum/ Rachen flächig)
Rektal
Ggf.
Wunden
x
x
E. coli /
Klebsiella spp.
x
Enterobacter spp.
u.a. Enterobakt.
x
x
x
P. aeruginosa
x
A. baumannii
x
x
x
(x)
x
Wir müssen viele Abstrichorte inkl. Rektalabstriche
berücksichtigen
http://www.wdp.com.au/Portals/0/WDP/Patient/Lower%20Vaginal%20and%20Rectal%20Swab.pdf
download.lww.com/.../OLQ_2011_08_03_SONI_2
https://northernhealth.ca/YourHealth/HospitalServices/LaboratoryServices/HomeCollectionInstructions/MRSAandVRESWABCollections.aspx
Warum screenen wir nicht
Die Empfehlungen sind nicht eindeutig
Wir müssen viele Abstrichorte inkl.
Rektalabstriche berücksichtigen
Es besteht Unsicherheit zur besten
Labormethode
Wir können die Risiko-Patienten nicht
isolieren
Wir haben so gut wie keine positiven
Ergebnisse
Es steht im Hygieneplan, aber keiner denkt
daran
Es besteht Unsicherheit zur besten Labormethode
Wen ?
Auswahl
Wo ?
Abstrichorte
Wie ?
Labormethode
AnreicherungsPCR
bouillon
Agarplatten
In der Praxis
Absprache mit dem Labor
Screening
auf 4 MRGN
Oder 3MRGN und 4MRGN
Wann sind Befunde zu erwarten?
Welche Stärken und Schwächen hat die Methode des Labors
Ein Screening – auch eines mit methodischen Schwächen - hat die höhere
Sensitivität als kein Screening
Ein negatives Ergebnis schließt eine Besiedlung nie 100%ig aus (Basishygiene!)
Warum screenen wir nicht
Die Empfehlungen sind nicht eindeutig
Wir müssen viele Abstrichorte inkl.
Rektalabstriche berücksichtigen
Es besteht Unsicherheit zur besten
Labormethode
Wir können die Risiko-Patienten nicht
isolieren
Wir haben so gut wie keine positiven
Ergebnisse
Es steht im Hygieneplan, aber keiner denkt
daran
Wir können die Risiko-Patienten nicht isolieren
EPIDEMIOLOGISCHES BULLETIN NR. 21 26. MAI 2014
Um die Zahl notwendiger Isolierungen zu senken, kann ggf. auf eine präemptive
Isolierung der Patienten mit Risikofaktoren bis zum Vorliegen der
Screeningergebnisse verzichtet werden, wobei die Wahrscheinlichkeit des
Auftretens und das Risiko der Übertragung abgewogen werden müssen. Die
Risikoabwägung und Festlegung des Vorgehens soll durch die
Hygienekommission des Hauses erfolgen.
In der Praxis
Risikostratifizierung
Hochrisikopatienten, z.B. Krankenhausverlegung aus Krankenhäusern aus Ländern mit
hoher Prävalenz
Screening und Isolierung mindestens bis zum Endbefund
Risikopatienten, z.B. Vorausgegangener Krankenhausaufenthalt in Deutschland
Screening und Isolierung nur bei / ab positivem Befund
Warum screenen wir nicht
Die Empfehlungen sind nicht eindeutig
Wir müssen viele Abstrichorte inkl.
Rektalabstriche berücksichtigen
Es besteht Unsicherheit zur besten
Labormethode
Wir können die Risiko-Patienten nicht
isolieren
Wir haben so gut wie keine positiven
Ergebnisse
Es steht im Hygieneplan, aber keiner denkt
daran
Wir haben so gut wie keine positiven Ergebnisse
Trefferrate <<1% (derzeit)
Screeningkosten pro gefundenen Fall hoch
Kosten pro vermiedener Übertragung hoch (Ausbruch?)
Chance die Rate gering zu halten (Search and Contain Strategie)
Trefferrate 1-5% (vergleichbar MRSA derzeit)
Wahrscheinlich bestes Kosten-Nutzen Verhältnis
Erhöhtes Risiko von Ausbrüchen und Gefahr des logarithmischen Anstiegs (vgl. Italien)
Trefferrate >5%
Screeningkosten pro gefundenen Fall niedrig
Hohe Kosten /Aufwand weitere Übertragungen/Infektionen zu verhindern
Auswirkungen auf kalkulierte Antibiotikatherapie hoch wahrscheinlich
Warum screenen wir nicht
Die Empfehlungen sind nicht eindeutig
Wir müssen viele Abstrichorte inkl.
Rektalabstriche berücksichtigen
Es besteht Unsicherheit zur besten
Labormethode
Wir können die Risiko-Patienten nicht
isolieren
Wir haben so gut wie keine positiven
Ergebnisse
Es steht im Hygieneplan, aber keiner denkt
daran
Es steht im Hygieneplan, aber keiner denkt daran
Ist festgelegt, wie die Risikopatienten schnellstmöglich identifiziert werden und
wer für die Durchführung des Screenings in den jeweiligen Bereichen
verantwortlich ist?
Wurde geprüft wie viele Patienten (bisher) gescrennt wurden?
Kann die Compliance anhand einer Stichprobe überprüft werden?
Werden die Ergebnisse der Compliance-Überprüfungen an die zuständigen
Mitarbeiter zurück gemeldet
Zusammenfassung
Wir sind (noch) in der Lage, den Versuch zu unternehmen einer Ausbreitung von
4MRGN in deutschen Krankenhäusern entgegenzuwirken
(Search and Contain Strategie in Analogie zur Holländischen Search and
Destroy Strategie)
Das Screening stellt eine Art Versicherung dar, um das Risiko von Ausbrüchen
zu reduzieren
Das QS Verfahren der GeQiK soll eine Hilfe sein, damit die entsprechenden
Richtlinien aus dem Hygieneplan umgesetzt werden
Es gibt viele Fragen, aber die gab
es auch bei MRSA.
Durch Austauschen unserer
Erfahrungen können wir das
Screening verbessern, aber wir
müssen jetzt anfangen.
VIELEN DANK