Programmverantwortliche Ärzte Dr. med. Renate Hübler Dipl. Med. Ronalf Zielke Bereich Niedersachsen Ost Sehr geehrte Damen, in den Medien werden immer wieder Untersuchungen diskutiert, die das Mammographie-Screening-Programm als nicht erfolgreich und für die einzelne Frau als unnötig belastend und verunsichernd darstellen. Es wird von "Überdiagnosen" und "falsch-positiven" Befunden berichtet. Hierzu einige Erläuterungen: Der Erfolg des Mammographie-Screenings in Deutschland bemisst sich endgültig an einer möglichen Senkung der Sterblichkeit an Brustkrebs für die teilnehmenden Frauen. Ein Ergebnis dazu kann erst in einigen Jahren ermittelt werden, da die Werte zwischen Teilnehmerinnen und NichtTeilnehmerinnen über einen langen Beobachtungszeitraum verglichen werden müssen. In anderen Ländern, die sehr ähnliche Programme durchführen, hat sich eine Senkung der Sterblichkeit aber eindeutig bestätigt. Wird eine Frau im Screening untersucht und zeigt sich dabei ein verdächtiger Befund, muss dieser aus medizinischer Sicht abgeklärt werden, weil das Risiko einer bösartigen Erkrankung besteht. Wenn die weiterführende Untersuchung aber zu dem Ergebnis kommt, dass eine Brustkrebserkrankung ausgeschlossen werden kann, so nennt der Mediziner dies „falsch-positiv“. Frauen mit derartigen Befunden werden nicht operiert, bestrahlt oder medikamentös behandelt. Frau X ist 68 Jahre alt und hat Brustkrebs. Die Erkrankung wird im Screening entdeckt und erfolgreich behandelt. Was zu diesem Zeitpunkt aber niemand weiß: Frau X wird mit 71 Jahren an einem Herzinfarkt versterben. Der Brustkrebs hätte sich bis zu ihrem Todestag nicht aggressiv entwickelt, sodass sie nicht daran gestorben wäre. Die erfolgreiche Brustkrebsbehandlung war in diesem Fall nicht notwendig, weil Frau X aufgrund des Herzinfarktes verstarb. Rein wissenschaftlich handelt es sich hier um eine „Überdiagnose“. Aber was wäre gewesen, wenn Frau X keinen Herzinfarkt erlitten hätte? Das Mammographie-Screening-Programm ist das am besten qualitätsgesicherte Früherkennungsprogramm in Deutschland. Jedes Mammographie-Gerät wird täglich von einer externen Stelle überprüft. Mindestens zwei hochspezialisierte Ärzte beurteilen unabhängig voneinander Ihre Mammographie-Aufnahmen. Beim Mammographie-Screening handelt es sich um ein Programm zur Früherkennung. Eine Erkrankung kann damit nicht verhindert werden. Es gilt als gesichert, dass es für eine Heilung ausschlaggebend ist, ob bereits eine Streuung der Krebszellen vorliegt. Und das hängt unter anderem maßgeblich davon ab, wie früh ein Tumor erkannt wird. Weitere Informationen erhalten Sie hier: www.mammo-programm.de www.mammographie-screening.com
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