News 1 Betriebsrat für die Bremer Belegschaft Nr. 183 - Dezember 2015 g n u t s a l s u A Stahlp reise Geld Insta(hl)bil 2 Stahlindustrie Inhalt • ATZ3 • dlb3 • BRintern3 • Reinigungslandkarte4 • HBB6 • Transformation 6 • Stahlwerk6 • EBR7 • Konzernsplitter 7 Ohne Stabilität! Wenn etwas stabil und sicher sein soll, dann nimmt man Stahl. Das gilt für Stahl als Werkstoff. Für die Branche Stahl ist Stabilität scheinbar ein Wert aus der Vergangenheit. Bis September volle Pulle, gute Ergebnisse und dann wieder ein Einbruch in den Mengen, vor allem in den Preisen und damit im Ergebnis. So geht das seit 2009 – auf und ab. Der Ausblick auf die Produktion 2016 ist unklar. Einerseits versucht man die Standorte auszulasten, andererseits tobt ein Kampf um Preise und damit um Aufträge. In diesem Wettbewerb gibt es momentan auf europäischer Seite nur Verlierer. Laufende Anti-Dumpingklagen gegen China-Importe werden sich erst im kommenden Jahr entscheiden, mit unsicheren Effekten. Wir werden deshalb mit ständig wechselnden Situationen konfrontiert werden. Als Belegschaft verliert man bei der Geschwindigkeit zwischen „volle Pulle und Einbruch“ mit Vollstproduktion und Stillständen zuerst den Überblick und irgendwann das Vertrauen in Vorhersagen, Planungen und Programme. Fakt ist, die Stahlindustrie ist in einer existenziellen Krise! Krisenmanagement erfordert Vertrauen und Stabilität Das kurzfristige Kostenziel verdrängt die ausgegebenen AMBitionsziele und Maßnahmen. Maßnahmen, die für bessere Ergebnisse sorgen sollen, werden wieder verschoben und zum x-ten Mal wird das Motto Geld sparen ausgegeben, als wäre das nicht schon länger eine ständige Aufgabe. Das Vertrauen in neue Programme wird dadurch weiter schwinden und führt zu einem gefährlichen Vertrauensverlust in der Mannschaft. Dem gilt es durch eine gute Information über die Entwicklung entgegenzutreten. Zusätzlich zum Risiko des internen Vertrauensverlustes droht ein weiterer bei den Partnerfirmen. Einige Entscheidungen in den letzten Jahren verstärkten die Abhängigkeit von diesen Partnern und deren verlässliche Leistungserbringung. Jetzt wird zum wiederholten Mal von den Dienstleistern und Lieferan- ten ein Beitrag abverlangt oder kurz die Rechnung gekürzt. Das erzeugt kein Vertrauen und kann in der Krise zum Bumerang werden. Zusätzlich zu den kurzfristigen Krisenaktivitäten sollte beharrlich an den Themen Qualität und Stabilität gearbeitet werden, um unsere Probleme und damit auch Kosten zu reduzieren. Hier können wir aktiv an einer Verbesserung arbeiten. Wir können die Marktprobleme und Stahlpreise nicht im Werk lösen. Wir sollten uns auf das konzentrieren, was in unserem „Spielfeld“ möglich und sinnvoll ist. So stabilisieren wir in der neuesten Krisenentwicklung unser Werk. In diesem Zuge wollen wir durch Regelungen zum Transformationsprozess, zur Umsetzung der Altersteilzeit, zur Zukunft der dlb und den befristet beschäftigten Kollegen und einer zukunftsweisenden Arbeitszeit und Schichtregelung für ältere Kontischichtler, weiterhin für Vertrauen und Stabilität in der Belegschaft sorgen. Dazu passt auch unser aktueller Tarifabschluss. Trotz schwieriger Entwicklungen ist es in den Verhandlungen gelungen eine Lohnund Gehaltssteigerung und die Absicherung der 5 % ATZ-Quote durchzusetzen. Durch diesen Abschluss können wir uns wieder auf wichtige zukunftsweisende Aufgaben für die Stahlindustrie konzentrieren. Der geplante CO2-Zertifikatehandel für die nächste Handelsperiode und die Energiethemen sorgen für unsichere Aussichten in der gesamten europäischen Stahlindustrie. Hier stecken Risiken, die gemeinsam von den Unternehmen, den Gewerkschaften und der Politik anzugehen sind. Insgesamt ist alles zusammen kein beruhigender Ausklang und Ausblick zum Jahresende. Umso wichtiger ist es, persönlich in den nächsten Wochen Ruhe und Ablenkung zu finden. Der Betriebsrat wünscht allen Kolleginnen und Kollegen eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in das Jahr 2016. Klaus Hering 3 125 ATZ-Verträge BR intern Kriterien stehen 5 Jahre jeweils 25 Verträge – das war in AMBition vereinbart. Die Verteilung oder die Frage „Wer bekommt ein Angebot?“ galt es zu klären. Bei ca. 600 altersmäßig Anspruchsberechtigten eine wichtige Frage der Gerechtigkeit. Jetzt stehen die Kriterien. 20 Verträge pro Jahr werden auf Grundlage Alter, Beschäftigungsdauer, Schichtjahre verteilt. Bei Punktgleichheit entscheidet zuerst eine mögliche Schwerbehinderung, dann die IG Metall-Mitgliedschaft und zum Schluss der Geburtstag der Punktgleichen. Bei den Schichtjahren werden die Jahre ab 2001 berücksichtigt. Das bevorzugt die Kollegen, die besonders in den letzten 15 Jahren diese belastende Arbeitssituation hatten. Die 5 offenen Verträge werden Kollegen von einer Liste angeboten, bei der es ausschließlich um Alter und Beschäftigungsdauer geht. Bei Punktgleichheit gilt die gleiche weitere Reihenfolge wie auf der Schichtliste. Beschäftigungsbrücke dlb Richtigstellung Diese „kleine“ Liste trägt dem Anspruch Rechnung, dass es auch außerhalb der Schicht eine Belastungszunahme gibt und wir eine Akzeptanz der gesamten Belegschaft für das Auswahlsystem erreichen wollten. Jeweils zum 31. Januar wird es eine Auswertung geben. Auf die Listen kommen alle Kollegen, die innerhalb des Jahres das 57. Lebensjahr vollenden. Die ersten beiden Jahrgänge für das die Jahre 2015 + 16 werden in Kürze ausgewählt und angeschrieben. Lehnt ein Kollege das Angebot ab, erhält der nächste von der Liste das Angebot. Wichtig war uns, dass eine Ablehnung nicht zur endgültigen Streichung des Kollegen führt. Er wird im kommenden Jahr, falls er oben auf der Liste ist, wieder ein Angebot erhalten. Sich verändernde Lebenssituationen können dadurch berücksichtigt werden. Wir setzen auf Eure Akzeptanz und freuen uns für diejenigen, die dadurch diese ATZ-Möglichkeit erhalten. Klaus Hering Übergangslösung 3 Jahre ist es her, dass wir in einer ähnlich schwierigen Phase 2012 die dlb als Beschäftigungsbrücke „Jung für Alt“ gründeten. Die Ausbildungsjahrgänge 2007 – 09 wechselten nach der Ausbildung mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag in die dlb. Der Wechsel war verbunden mit einer Zusage für eine Rückkehr zur Hütte bis Ende 2016. Diese Zusage wurde zum 1.12. dieses Jahres vorzeitig erfüllt. Die folgenden Jahrgänge 2010 + 2011 wurden ebenfalls in die dlb übernommen. Allerdings gab es in diesen Jahrgängen keine unbefristeten Arbeitsverträge für alle. Mit der TOP 20 Auswahl wurden die Anzahl und die Auswahl der unbefristeten Verträge festgelegt. Die übrigen erhielten einen Zweijahres - statt eines Einjahresvertrag. Der aktuelle Sachstand zur Rückführung legt fest, dass die unbefristeten Kollegen dieser Jahrgänge zum 1.12.2016 einen Vertrag bei AM Bremen erhalten. Strittig ist die Übernahmesituation der befristeten Kollegen. Der Vorstand wollte die Verträge des Jahrgangs 2010 zum 29.2.2016 auslaufen lassen. Der Betriebsrat stellte dagegen einen Bedarf fest und forderte die Entfristung und eine Übernahmezusage. In den letzten Wochen gab es für die Haltung des Betriebsrat große Unterstützung durch Kollegengruppen, die Unterschriftenlisten an die jeweiligen Vorstände übergaben. Dafür noch einmal DANKE! Die Bedarfsklärung ist zwischen dem Vorstand und Betriebsrat noch nicht abgeschlossen. Eine Erklärung dafür liegt in der noch offenen Umsetzung der neuen ATZ-Verträge, der weiteren Arbeitszeitverkürzung für ältere Kontischichtler und der grundsätzlichen Klärung zur zukünftigen Aufgabe der dlb. Vorstand und Betriebsrat sehen aber Lösungsmöglichkeiten und wollen diese auch weiter verhandeln. Wir wollen aber den Druck von den jungen Kollegen nehmen und haben uns deshalb auf eine einjährige Verlängerung der Verträge als Übergangslösung verständigt, um den notwendigen Zeitrahmen zu haben. Diese Nachricht zu Weihnachten nimmt sicher erst mal die größte Sorge, ist aber nur ein Zwischenschritt zur endgültigen Lösung. Klaus Hering Auf der Betriebsversammlung am 8. Dezember wurde dem Betriebsrat durch Gökhan Secmen auf der 14:30 Uhr-Veranstaltung eine Unterschriftenliste überreicht, auf der ein Beschluss des Betriebsrats kritisiert wird. Zum Hintergrund: Mitte Oktober hat das Betriebsratsgremium Gökhan Secmen auf Antrag des Bereichsbetriebsrats (BBR) 3 aus diesem Aussschuss abgewählt. Zu den Hintergründen haben wir dabei zum Schutz der betroffenen Kollegen keine Einzelheiten veröffentlicht, sondern lediglich auf länger andauernde Probleme in der Zusammenarbeit im BBR3 verwiesen. Diese Information wurde deshalb nur in den Betreuungsbereichen des BBR 3 (TL, VD, HBB) ausgehängt. Der Betriebsrat hat Gökhan Secmen außerdem ausdrücklich angeboten, die ihm bekannten Gründe der Abwahl mit einem externen Prozessbegleiter aufzuarbeiten und so zukünftig wieder in den Strukturen des Gremiums mitzuarbeiten. Gökhan Secmen hat bei der Übergabe der Unterschriften eine Reihe unwahrer Behauptungen zum Ablauf und zu den Hintergründen seiner Abwahl aus einem Ausschuss aufgestellt. Dieses Vorgehen zielt darauf ab den Betriebsrat als Ganzes zu diffamieren und gefährdet somit die bestmögliche Vertretung der Belegschaftsinteressen gegenüber dem Arbeitgeber. Aus diesem Grund ist der Betriebsrat gezwungen, jetzt auch die Einzelheiten betriebsöffentlich aufzuklären und wird dafür mit den Unterzeichnern des Aufrufs das Gespräch suchen. Um nachhaltigen Schaden für das Betriebsratsgremium abzuwenden, werden alle betriebsverfassungsrechtlichen Möglichkeiten geprüft. Der Betriebsausschuss 4 Reinigungslandkarte Alle Jahre wieder In diesem Jahr gab es einige erfreuliche Entwicklungen: es wurden die Toilette am Dressiergerüst und die Damenkaue in der Lehrwerkstatt saniert. Handlungsbedarf gibt es aber immer noch, wie z.B. die Hochofenkaue, einzelne Toiletten im Stahlwerk und in der Verladung Warmwalzwerk. Auch ist immer noch nicht ein zweites DamenWC in der TS-Produktion hergerichtet bzw. gebaut worden. In diesen Jahr gab es vermehrt Beschwerden über die Reinigung selber aber auch über das das Reinigungspersonal, die ohne ausreichende Einweisung in und durch die Anlagen laufen. Besonders schlimm war es in den Sommermonaten. Söffge hat mittlerweile reagiert und einen Qualitätskontrolleur eingestellt. Er hat die Aufgabe die Reinigung zu kontrollieren und Missstände abzubauen. Auch soll es mehr Schulungen und Einweisungen für das Personal geben. Da es oft Sprachschwierigkeiten und Verständigungsprobleme gibt, wird es unterschiedlich farblich gekennzeichnete Reinigungslappen geben. Vandalen haben in der TK-Kaue Duschen, Toiletten und Fußböden mit Sandseife beschmiert. Die Täter konnten durch aufmerksame AMBKollegen ermittelt werden. Zwei ANÜKräfte, die für Stute gearbeitet haben, wurden fristlos entlassen. Burkhard Löchert Termine Was sonst noch war IG Metall Arbeitskreis Nord Stahl (Peine) 03. - 04. November 2015 Sozialer Dialog AM Deutschland (Eisenhüttenstadt) 19. November 2015 Arbeitsgemeinschaft der dt. AM-Betriebsräte (Düsseldorf) 01. Dezember 2015 Gespräch mit Mark Van Dongen (HR AM Europe) 01. Dezember 2015 5 6 Aus den Bereichen /EBR Technische Logistik HBI (Gleisbau) und HBM2 (Waggon- und Torpedowerkstatt) Zusammenlegung Länger arbeiten, mehr Z-Tage Für die Hansebahn-Mitarbeiter hat die IG Metall nach langen Verhandlungen einen Tarifvertrag abgeschlossen. Die Regelungen sind im Vergleich zu Eisenbahntarifen deutlich besser - ein toller Erfolg für die IG Metall. Die Hansebahn macht übrigens inzwischen in Stellenanzeigen sogar Werbung mit dem Tarifvertrag. Hintergrund der Zusammenlegung Der Abschluss hat aber auch direkte ist die Neuaufstellung der internen Auswirkungen auf unsere AMB-KolDienstleistungsbereiche in einer Hand. legen, die bei HBB arbeiten. Das neue Der Hauptbetrieb TL plant die Zusammenlegung von TLK und TLS zum Betrieb TLI zum 01.01.2016. Durch die Entscheidung des ManagementKomitees, den Betrieb VML vom Einkauf zu trennen und diesen wieder zu TL zurückzuführen, wurde entschieden VML ebenfalls zum 01.01.2016 in den Betrieb TLI zu integrieren. Die Info-Veranstaltungen für die Betriebe TLK & TLS fanden am 26.11.2015 im SM-Werk unter reger Beteiligung der betroffenen Kollegen statt. Von den Kollegen wurden viele Fragen gestellt, die aber zu diesem Zeitpunkt nicht alle beantwortet werden konnten, da sich dieser Zusammenlegungsprozess über einen längeren Zeitraum erstrecken wird und in den noch stattfindenden Workshops Fragen zu klären sein werden. Die Mitarbeiter-Info für den Bereich VML fand am Mittwoch, dem 09.12.2015 in der Wareneingangshalle statt. Dieser Zusammenlegungsprozess wird, im Gegensatz zu früheren Prozessen, über einen längeren Zeitraum stattfinden, damit Fehlentwicklungen vermieden werden können und die Kollegen der betroffenen Bereiche ihre Ideen und Anregungen einbringen und damit wesentlich zu einem wirklichkeitsnahen und belastbarem Umbau beitragen zu können. Rolf Zwick, Klaus Schnakenberg TKA3 Inspektiosnlinie Schichtplan auf Eis Es wurde entschieden, dass die Abteilung TKA3 zum 01.01.2016 in fünf Schichten fahren soll. Aufgrund der aktuellen Situation wird diese Maßnahme zurzeit nicht umgesetzt. Die Kollegen werden ihren aktuellen Schichtplan vorerst weiterverfahren. Eyüp Ertugrul Schichtmodell beim Gleisbau wird in Zukunft mit 37,5h/Woche verfahren. Dadurch bauen die AMB-Kollegen 2,5h/Woche Plusstunden auf. Dafür erhalten sie 15 Z-Tage, also zusätzliche freie Tage. Diese Lösung wurde den Kollegen bei HBI und HBM2 vorgestellt und stieß auf breite Zustimmung. Für weitere Bereiche ist diese Lösung angedacht. Ayhan Zeytin Transformation Einkauf und Finance Veränderungen brauchen Vertrauen und Stabilität Seit der Ankündigung des Transformationsprozesses zur Zentralisierung der europaweiten Einkaufsaktivitäten und der Finanzbereiche arbeiten die Kollegen diesen Bereichen mit der Belastung einer unklaren Zukunft. Mit zwei Regelungen, die bis zum Aufsichtsratstermin am 10. Dezember vorlagen, wollen wir • die persönliche Sicherheit für die Kollegen herstellen • die Mitbestimmung und Kontrollrechte durch den BR und Aufsichtsrat • die Verantwortlichkeiten der Geschäftsführung in einer neuen Struktur verbindlich festlegen. Das klingt nicht nur kompliziert und umfangreich – das ist es auch. Für Strukturen über Gesellschaftsrechtliche und nationale Gesetzesgrenzen hinweg gibt es keine Modelle, aber trotzdem sind die Ansprüche sicherzustellen. Wir stehen in einer Verpflichtung durch das Gesetz, dem Werk und besonders den Kollegen für eine einwandfreie Regelung. Wir haben deshalb umfangreiche Vereinbarungen als Grundlage für den Beschluss des Aufsichtsrates verhandelt. Der Aufsichtsrat hat diese Grundlage und die rechtliche Bewertung als gute Basis für den startenden Prozess gewürdigt und beschlossen. Jetzt muss in der Praxisphase die Wirkung überprüft werden. Die Steuerungsgruppe des Aufsichtsrats und der BR werden diesen Weg begleiten. Klaus Hering Stahlwerk Brennen und Trinken Beim Ausbrennen von Pfannen innerhalb des Stahlwerks kommt es zu sehr starker Staubentwicklung. Dieses Problem besteht nun schon seit längerem, ohne daß eine Lösung dafür umgesetzt wurde. Diese Situation ist aber so nicht länger zu tolerieren. Die Staubentwicklung ist so stark, dass die Sichtweite zu gering war um einen sicheren Betrieb seitens der Kranfahrer zu gewährleisten. Das ist aber nur die eine Seite – die Gesundheit der Kollegen, die das einatmen müssen eine ganz Andere. Das kann so nicht weitergehen! Brennarbeiten innerhalb des Stahlwerks können nur mit Absaugung durchgeführt werden. Der BR fordert die Unternehmensleitung, dazu technische Maßnahmen zum Schutz der hier Beschäftigten zu treffen. Nach langer Diskussion über die Trinkwasserversorgung, Qualität und Hygiene im Bezug auf die verbauten Sodamaster, gibt es eine Einigung mit dem Arbeitgeber. Die Wasserspender werden zurzeit in den Produktionsbereichen gegen eine neue Generation von Sodamastern ausgetauscht. Diese Geräte besitzen eine moderne Filtertechnologie, die in der Lage ist, die schädlichen Stoffe aus dem Wasser zu filtern. Ferner reinigt dieser Automat über UV-Behandlung, Bakterien, Viren und sonstige Krankheitserreger aus dem Wasser. Sanver Coban, Mathias Lux IG Metall / industriAll Tarifrunden im Konzern Europäischer Betriebsrat Wenig zu verteilen Vertrauen und Vertraulichkeit Die Tarifrunde Stahl ist vor dem Hintergrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage mit einem akzeptablen Ergebnis zu Ende gegangen. Es gibt eine Erhöhung von 2,3% in der Fläche - also für alle Stahlbuden im Tarifbezirk und nach der üblichen Übernahme im Osten und im Saarland im ganzen Land. Mit diesem Flächentarifvertrag sind wir bei ArcelorMittal Bremen in der Vergangenheit gut gefahren. In unseren Schwesterwerken in Belgien, Frankreich und Spanien laufen die Tarifrunden vor allem auf der Unternehmensebene ab. Zum Teil spielen auch nationale Regeln zum Inflationsausgleich eine Rolle. In Dünkirchen liegt eine gewerkschaftliche Forderung auf dem Tisch. Die allgemeine Forderung wurde auf 3% festgelegt. Dazu kamen noch Forderungen nach Mindestlohn und individuellen Prämien. Die Arbeitgeberseite hat jetzt frisch 0,3% ab Juli 2016 angeboten. Dazu kämen 1,1% für individuelle Prämien. Insbesondere die CGT reagiert auf dieses Angebot mit Empörung und ruft zu Protesten bzw. Streiks auf. In Asturien laufen ebenfalls gerade Tarifverhandlungen. Dabei geht es um ein langfristiges Vertragswerk mit Lohnsteigerungen und einer Fortführung von sogenannten "Ablöse- oder Staffelverträgen" (quasi ATZ-Regelungen). Die fünf dort vertretenen Gewerkschaften fordern gemeinsam eine stufenweise Erhöhung bis 2018 von insgesamt 6 % und eine ATZRegelung bis zum Jahrgang 1960 auszudehnen. Die Verhandlungen dauern an. Auch in den USA wird seit Monaten verhandelt. Hier streitet ArcelorMittal mit den United Steelworkers um ein neues mehrjähriges Abkommen. Im Mittelpunkt stehen dabei Pensionsund Gesundheitsregelungen bei denen der Konzern gerne sparen möchte. Auch in den USA steht ArcelorMittal unter Druck, da chinesische Importe auch hier die wirtschaftlichen Ergebnisse beeinträchtigen. Vor diesem Hintergrund fand am 7. November in Pittsburgh (USA) ein Treffen von 17 Gewerkschaften statt, die eine gemeinsame Position für einen fairen globalen Stahlmarkt formuliert haben. Für die IG Metall hat unser Kollege Michael Bach vom Zweigbüro in Düsseldorf daran teilgenommen. Daniel Tech In den letzten Wochen gab es mal wieder große Aufregung um den EBR. Das Konzernmanagement hatte angekündigt auf der konstituierenden Sitzung des neuen EBR Mitte Dezember nicht zu erscheinen und auch dem Wirtschaftsanalysten der Arbeitnehmerseite (franz. Beratungsgesellschaft syndex) keine Informationen zur Verfügung zu stellen. Diese drastischen Maßnahmen sind die Reaktion auf einen Artikel in der belgischen Zeitung L'Echo von Ende Oktober in dem aus einem vertraulichem Bericht an die Mitglieder des Europäischen Betriebsrats zitiert wird. Das gab es in der Vergangenheit immer mal wieder. Das Management hat darauf immer sehr verschnupft reagiert. Die Zusammenarbeit mit syndex stand unter diesem Argument und der Frage der Kosten immer wieder zur Debatte. Dieses Mal wollte man aber wohl ein deutliches Zeichen setzen und hat angekündigt die EBR-Vollversammlung „boykotieren“. Dies wiegt umso schwerer als das im Dezember die Konstituierung für die neue Periode vollzogen werden soll. Dieses Vorgehen wird von der Arbeitnehmerseite einhellig und mit Nachdruck abgelehnt. Für die deutsche Seite haben die Vertreter des nationalen Sozialdialogs - Betriebsratsvorsitzende und Arbeitsdirektoren gemeinsam - eine Stellungnahme an den Konzern adressiert. Die Botschaft ist klar: Vertraulichkeit ist ein hohes Gut und wir fühlen uns dem auch verpflichtet. Das ist eine Grundlage der deutschen Mitbestimmung. Aber wir setzen auch auf einen sozialen Dialog bei dem es eine gemeinsame Vertrauensbasis gibt und ein Informationsfluss innerhalb der Arbeitnehmergremien möglich sein muss. Wir gehen davon aus, dass sich das Konzernmanagement besinnt und den Dialog mit den Arbeitnehmervertretern fortsetzt. Einen echten Dialog auf hohem Niveau wird niemand durch Indiskretionen gefährden - daran sollten beide Seiten arbeiten. Daniel Tech 7 8 Jubilare ... im November und Dezember 01.11. Hans-Joachim Rosenau TCD1 01.12. Thomas Bultmann 28.12. Holger Metzscher TLW2 THO1 01.11. 01.11. 01.11. 01.11. 01.11. 01.11. 01.11. 01.11. 01.11. 13.11. 27.11. 27.11. 27.11. 11.12. 11.12. 11.12. 11.12. THR VDS1 TST VDI1 THR THR VP02 TSK THO1 THR THR TWB VDD1 VDR2 THO2 VDR1 TLW2 Benno Köster Michael Baber Johann Borstelmann Thomas Binsau Christoph Kowalski Christian Wyzgol Uwe Lorenz Germa Meinken Harald Röhricht Oliver Nicklas Christian Kaminski Torsten Müller Günter Kray Siegfried Fitzke Richard Hurek Ali-Osman Efe Alfred Zobel Fotonachweis: Titel: © by-studio & © Lilya Fotolia.com Seite 7: US Steelworkers Seite 8: panthermedia/IG Metall alle anderen: Betriebsrat AMB betriebsratnews ArcelorMittal Bremen Flat Products Wir wünschen unseren Jubilaren weiterhin alles Gute! V.i.S.d.P. Klaus Hering, Ilka Biedermann, Ralf Niemann Redaktion: Daniel Tech Telefon: 0421-648-2267 E-Mail: [email protected] www.huette-bremen.igmetall.de
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