Cyber-Attacke: „Der Patient ist sicher“

Cyber-Attacke: „Der Patient ist sicher“
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Aus der Dorsten
Ausgabe RN DN-Dorsten
Samstag, 20. Februar 2016
Seite 19
HALTERN AM SEE
20.02.2016
Cyber-Attacke: „Der Patient
ist sicher“
Volker Mentken zur KKRN-Sicherheit
DORSTEN. Nach den Cyber-Attacken auf Krankenhäuser in Arnsberg und Neuss fragen sich viele
Dorstener, ob denn die Sicherheit im St.-Elisabeth-Krankenhaus gewährleistet ist. Volker Mentken
(Foto), Leiter der EDV-Abteilung für alle Krankenhäuser der Klinikgesellschaft „Katholisches Klinikum
Ruhrgebiet Nord“ (KKRN), hat diesbezüglich keine Bedenken.
Was denken Sie: Woran lag es, dass die Krankenhäuser in Arnsberg und Neuss Opfer von Cyber-Attacken
werden konnten?
http://ezeitung.dorstenerzeitung.de/EPaper/ElementView.aspx?uidElementGuid=c445ceec-1be7-4372-8f1b-ec5ff96a4697&kPageId=560... 22.02.2016
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Die Erfinder und Produzenten von Viren, Trojanern und ähnlichem sind immer einen Schritt
schneller als diejenigen, die Maßnahmen gegen eben diese vornehmen. Es ist das Gleiche wie in
der Geschichte über den Hasen und den Igel. Zudem spielt der Faktor Mensch und Neugier auch
immer eine Rolle.
Haben Sie aus den Vorfällen Schlüsse für das Sicherheitssystem Ihrer vier Krankenhäuser gezogen?
Wir haben schon im November 2015 für ein neues Security-Konzept gesorgt, das nun kurz vor
dem Abschluss steht. Außerdem sensibilisieren wir unsere Mitarbeiter für Themen der ITSicherheit und berichten ihnen stets über Neuerungen. Für die Mitarbeiter bedeutet das neue
Konzept mehr Sorgfalt und mehr Arbeit. Generell gilt jedoch: „Sicherheit geht vor!“ Zusätzlich
tauschen wir uns regelmäßig mit Kollegen anderer IT-Abteilungen in Krankenhäusern aus, um
immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Wie schützen Sie sich generell vor Cyber-Attacken auf die Krankenhäuser?
Wir haben mehrstufige Sicherheitskonzepte, die weit über die einfachen Virenschutzprogramme,
die jeder zu Hause am PC nutzt, hinaus gehen. Wir benutzen Firewalls, Antispam- und
Antivirensoftware, Logging und Monitoring. Wir beobachten, erfassen, speichern und
kontrollieren somit Datenänderungen und Prozesse. Zusätzlich schränken wir die Nutzung für
Anwender ein.
Muss man sich als Patient des St.-Elisabeth-Krankenhauses Sorgen um seine Gesundheit machen? Durch
mögliche Schwachstellen im Sicherheitssystem können sich OPs oder andere Maßnahmen schließlich
verzögern.
Der Patient ist sicher! Denn die IT ist nur ein Hilfsmittel für Prozesse in einem Krankenhaus.
Würde theoretisch die ganze IT herunter gefahren werden, würde die Diagnostik noch immer
funktionieren und OPs könnten noch immer durchgeführt werden. Diagnostische Geräte
funktionieren zumeist auch ohne IT. Es würde jedoch keine elektronische Dokumentation der
Patienten stattfinden, wodurch die Prozesse papiergestützt und somit langsamer ablaufen
würden. Informationen zu den Patienten müssten vom Personal aus den jeweiligen Abteilungen
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abgeholt werden. Dadurch dass alles langsamer laufen würde, müssten OPs ohne Dringlichkeit
nach hinten verschoben werden.
Sind die Kosten in letzter Zeit durch intensivere Maßnahmen gestiegen?
Das neue IT-System kostet selbstverständlich auch mehr Geld. Typische Kosten eines solchen
Systems sind zum Beispiel die Lizenzkosten für die Programme. Die Kosten für das System
werden auch noch weiter steigen, da die Sicherheit an der ein oder anderen Stelle noch weiter
ausgebaut werden kann. Die IT-Sicherheit findet in der Geschäftsführung Rückhalt und wird dort
auch vollständig beachtet.
Fragen: Dariusch Rimkus
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