Didaktik, die das Herz berührt

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Didaktik, die das
Herz berührt
Unsere Frage an Anbieter und Universitäten: Welche aktuellen Entwicklungen sehen Sie in der Welt
des Lernens, Qualifizierens und des Wissensmanagement?
Die richtige Lernform
ie Digitalisierung gehört zu den wichtigsten Trends im Bereich Learning. Statt analoges Lernen einfach in den digitalen Kanal zu verschieben, geht es darum, die Stärken der Digitalisierung zu nutzen: Transparenz, Vernetzung, Kollaboration, Messbarkeit, Flexibilität und Interaktion. HR konkurriert
heute mit Google und YouTube, wenn es um Informationen
geht. Sofern muss modernes Learning auch den Charakter, die
Dramaturgie und die Darreichungsform dieser Tools abbilden
können. Das heutige Innovationstempo verkürzt die Halbwertszeit von Wissen zudem rapide. Lernkonzepte, die ein „Lernen
auf Vorrat“ verfolgen, gehören der Vergangenheit an. Die Zukunft gehört dem „Lernen on Demand“. Lernen wird vor diesem Hintergrund schneller, spezifischer und sozialer. (Cornerstone OnDemand)
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ir werden uns in Richtung Digital Learning entwickeln, allein weil die Digital Natives, die heute 14- bis 19-Jährigen,
ins Berufsleben einsteigen. Dadurch verändert sich die Anforderung an die Vermittlung von Wissen. Es kommt auf den optimalen Mix zwischen E-Learning und Präsenzschulungen an.
Nur die Unternehmen, die das Know-how und Wissen sichern
und flexibel teilen, sichern sich Vorteile im globalen Wettbewerb. (Jörg Wachsmuth, e-doceo Deutschland)
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räsenzlernen und Distance Learning bewegen sich immer
mehr aufeinander zu. Dabei steigen die Anforderungen an
die Bildungsanbieter sowohl hinsichtlich der zeitlichen Flexibilität als auch in Bezug auf die mediale Ausgestaltung der Lehrgänge kontinuierlich. Insbesondere Webinare und Videoschulungen werden immer beliebter. Wachsende Bedeutung
kommt dem Einsatz von Mobilgeräten wie Smartphones und
Tablets zu, mit denen jederzeit Kontakt aufgenommen und auf
Lern- und Informationsressourcen zugegriffen werden kann.
(Jens Greefe, ILS – Institut für Lernsysteme GmbH)
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ER Trend im Corporate Learning ist eindeutig die Bewegung Richtung „online“. Für viele unserer DAX-notierten
Kunden heißt die Marschroute 70 Prozent Online- und 30 Prozent Präsenz-Trainings. Derzeit ist das Verhältnis eher umgekehrt. Dabei steigt die Bedeutung der „off the shelf“-Onlinetrainings auch jenseits des Mandatory-Bereichs. Treiber dieser
Entwicklung sind zum einen die Ansprüche der Mitarbeiter –
man erwartet die Google- und YouTube-Servicequalität auch
von unternehmenseigenen Kommunikationsarchitekturen.
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E-Learning
Zum anderen hat sich gezeigt, dass Onlinetrainings gleichzeitig
nachhaltig und kostengünstiger sind. (Wolfgang Hanfstein,
Pink University)
eim Lernen und Qualifizieren wird es zukünftig noch mehr
auf Kompetenz- statt nur auf Wissenserwerb ankommen.
Zum einen, weil Wissen immer einfacher im Moment des Bedarfs erwerbbar wird (Suchmaschinen, Assistenzsysteme,
Communities), zum anderen, weil die Befähigung zum kompetenten Handeln auf allen Ebenen an Bedeutung gewinnt. Lernangebote, die sich auf handlungs- und transferorientierte Bildung fokussieren, wie virtuelle 3-D-Lernwelten oder Simulationen, erfreuen sich deshalb zunehmender Nachfrage. (Markus
Herkersdorf, TriCAT GmbH)
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Die Erfolgskontrolle
ch sehe drei Entwicklungen, anhand derer wir auch unser Produkt ausrichten. 1. Praxisbezug: Bei einem Überangebot von
Wissen möchte man nur das lernen, was unmittelbaren Praxisbezug hat. 2. Mobile Learning: Lernende möchten bei E-Learning-Lösungen jederzeit auf allen Endgeräten mit Apps lernen
können. 3. Erfolgskontrolle: Sowohl für Arbeitgeber als auch
Arbeitnehmer ist es wichtig, den Lernerfolg nachzuweisen. Daher wird der Bedarf nach Quizfragen und Abschlusstests weiterhin steigen. (Martin Schlichte, Lecturio GmbH)
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n Stelle der Wissensvermittlung tritt die Sorge um das
Wirksamwerden dieses Wissens. Generalisierte Erkenntnisse können aber nur im jeweils spezifischen Kontext wirksam
werden. An Stelle der Lehre tritt somit das kontextbewusste
Coaching der Anwendung, und der individuelle und zeitnahe
Qualifikationsbedarf definiert die Homogenität ebenso wie die
Diversität von Klassen. Qualifikationsnachweis ist künftig nicht
mehr die investierte Lernzeit, sondern was daraus gemacht
wurde. Dieser ‘Tatbeweis’ ist dem institutionellen Lernnachweis überlegen, und er kann sich auf viel kleinere Qualifikationseinheiten beziehen, als klassische Abschlüsse dies leisten.
(Dr. Jürgen Spickers, Universität St. Gallen)
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Die momentan größte Herausforderung ist das Thema „Efficacy“. Damit ist gemeint, Lernerfolg messbar zu machen. Immer
mehr Menschen nutzen heute Bildungsangebote. Doch mehr
Bildung bedeutet nicht gleich mehr Lernerfolg. Bildung muss
effektiv sein, um Lernerfolg zu garantieren. Deshalb erforschen
wir kontinuierlich Lernprozesse sowie Lehr- und Prüfungsmethoden und nutzen fortschrittliche Analyseinstrumente. Daneben wird Integriertes Lernen immer wichtiger. Die Lehrmethoden passen sich dem Lernenden an. Er lernt nicht nur im
Unterricht, sondern auch online oder mit dem Smartphone.
Und: Bildung wird spielerischer („Gamification“). Der Lernende
soll so ins Lernen „hineingezogen werden“. (Peer Wiesner,
Wall Street English)
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Einfach und schnell Wissen teilen:
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Besuchen Sie unss online unter
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E-Learning
Der Mensch im Mittelpunkt
ernen und Talentmanagement kommen zusammen. Denn
nur wer Wissen und Fertigkeiten schnell auf neue Herausforderungen und Chancen anwenden kann, wird erfolgreich
sein. Der Wunsch, Fähigkeiten zu entwickeln, ist sowohl bei Arbeitgebern als auch bei Arbeitnehmern vorhanden. Der Schlüssel, um das volle Potenzial freizusetzen, ist eine Talentstrategie,
die das Lernen und die Menschen in den Mittelpunkt stellt. Nur
so können Unternehmen einen echten, nachhaltigen Wettbewerbsvorteil erzielen. (Kerstin Stengel, Skillsoft NETg GmbH)
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ir stellen vor allem fest, dass das Lernen on the job bzw.
E-Learning in vielen Unternehmen noch nicht präsent
ist. Dass durch zielgruppengerechtes Lernen auch das Unternehmen einen Mehrwert erzielt (z.B. Umsatzsteigerung), wird
häufig noch nicht erkannt. Die klassische Aus- und Weiterbildung in Form von reinen Präsenztrainings wird zudem immer
mehr durch Online-Angebote ersetzt. Aus- und Weiterbildung
wird zeit- und ortsunabhängiger. Besonders Trainer und Ausbildungsverantwortliche stehen dem Thema E-Learning anfangs sehr kritisch gegenüber, da sie um ihre Position im Unternehmen fürchten. Durch die Verbindung von Technologien im
Unternehmen entstehen Netzwerke, in denen sich Mitarbeiter
informell austauschen und gemeinsam lernen können. Das individuell abgestimmte Programm wird daher immer wichtiger,
der Lerner rückt in den Fokus, nicht die Maßnahme als solche.
(Julien Boppert, Avendoo® Lernwelt (Magh und Boppert
GmbH))
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ernen und Wissensmanagement rücken wieder enger zusammen. Die Digitalisierung ist da einer der Treiber, aber
auch Ansätze wie Social Learning forcieren diese Entwicklung.
Losgelöste Systeme wird es auf Dauer nicht geben können.
Nur flexible Systeme, die sich den Bedarfen der Lerner und der
Unternehmen anpassen, sind auf Dauer zielführend. Wichtig
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für Unternehmen bleibt dabei immer auch Investitionssicherheit, Flexibilität bei Funktionen, Informationssicherheit und
Skalierbarkeit bis hin zu sehr hohen Nutzerzahlen. Gefragt sind
mitwachsende intelligente Systeme. (Axel Wolpert, time4you
GmbH)
ir brauchen Didaktik, die das Herz berührt. Die Wirtschaft
tickt stets im Takt der Superlative und die Anforderungen
an die Beschäftigten steigen. Auch beim E-Learning setzt man
vor allem auf Schnelligkeit und Effektivität. Ich halte diese Fokussierung für kritisch! Jeder Mensch ist anders, lernt anders:
Vielschichtig, komplex, stark persönlichkeitsverändernd oder
auch subtil. „Big Data“ ist verlockend, liefert aber keine verlässlichen Prognosen darüber, ob jemand den Aufgaben des Arbeitsalltages wirklich gewachsen ist. Ich behaupte: Nachhaltige
Lernerfolge lassen sich nur dann erreichen, wenn Emotionen
erzeugt werden und Wissen in praktische Anwendung überführt wird. Das Ziel ist also nicht, jemanden nur dazu zu bringen,
dass er/sie etwas weiß, sondern das Bauchgefühl ebenso in
den pädagogischen Prozess zu integrieren wie das Herz. Hierfür
brauchen wir neue methodisch-didaktische Konzepte. (Heiko
Miedlich, WBS TRAINING AG)
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Lernen über Grenzen hinaus
ie Internationalisierung stellt besondere Herausforderungen an Lernen, Qualifizieren sowie Wissensmanagement:
Global verfügbar, über Zeitzonen hinweg und zugleich kulturadäquat formuliert – denn jede Kultur lernt anders. Da die Anforderungen jedes Unternehmens im internationalen Kontext einzigartig sind, werden kundenspezifische Lösungen angeboten.
Im Bereich Digitalisierung steht insbesondere niveaubasiertes
E-Learning im Vordergrund. Auf Basis digital verfügbarer Assessment-Tools werden die Inhalte vermittelt, die den Lernenden ideal weiter entwickeln. (Veronika Hackl, ICUnet.AG)
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