Basiswissen – Leseverstehen Kompetenzbereich: Leseverstehen Im Kompetenzbereich Leseverstehen wird anhand von Aufgaben überprüft, wie gut du Informationen aus einem Text „herauslesen“ kannst. Die Aufgaben betreffen sowohl einzelne Textinformationen (zu Personen, Daten, Orten usw.) als auch das Thema des Textes im Allgemeinen. Um einen Text genau zu verstehen, musst du nicht nur die einzelnen Wörter lesen und verstehen, sondern auch Zusammenhänge herstellen können. Es ist daher gut, wenn du beim Lesen planmäßig vorgehst. Dafür bekommst du hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die acht Punkte umfasst: Merke dir! Die acht Schritte zum Leseverstehen 1. Das Thema des Textes bestimmen 2. Die Absicht des Verfassers erkennen 3. Die Kernaussage verstehen 4. Den Text in Sinnabschnitte untergliedern 5. Unklarheiten ausräumen 6. Schlüsselwörter finden 7. Allgemeine Aussagen und Beispiele unterscheiden 8. Den Bezug zur Überschrift herstellen r Tipp: Lies einen Text mindestens zweimal. Nach dem ersten, zügigen Lesen führst du die Schritte 1 bis 3 aus; danach liest du den Text noch einmal genauer und erledigst die Schritte 4 bis 8. 9 Basiswissen – Leseverstehen Die acht Schritte zum Leseverstehen Lies den Text „Bomben aus dem All“ und führe dann die acht Schritte zum Leseverstehen aus. Auf diese Weise übst du dich in dieser Vorgehensweise. Später kannst du sie – mit leichten Abänderungen – auf alle weiteren Texte übertragen. Bomben aus dem All 1 5 1,8 kg schwerer Eisenmeteorit aus Australien 10 15 20 Eisenmeteorit, 1,3 kg schwer; Einzelstück aus dem Meteoritenschauer von Sikhote-Alin, Russland, am 12. 2. 1947 25 30 35 40 Steinmeteorit aus der Westsahara Ein unheimlicher Donnerschlag erschreckte am 30. Juni 1908 die Menschen in Sibirien, dem fernen Osten Russlands. Es klang nach einer gewaltigen Explosion, viel lauter als ein Gewitter. Selbst im weit entfernten England registrierten Wetterstationen noch eine unerklärliche Druckwelle. Die Experten standen vor einem Rätsel: Auf einem Gebiet von 1 600 Quadratkilometern, einer Fläche so groß wie Berlin und Hamburg zusammen, waren die Bäume wie Streichhölzer abgeknickt. Doch nirgends Spuren einer Explosion. Kein Krater. Nichts. Erst Jahrzehnte später konnten die Wissenschaftler befriedigend klären, was den geheimnisvollen Kahlschlag in Mittelsibirien verursacht hatte: Ein Asteroid, wahrscheinlich mehr als sieben Millionen Tonnen schwer, war aus dem Weltraum auf die Erde zugerast. Als er in die Erdatmosphäre eindrang, wurde er so stark abgebremst, dass er auseinanderbrach und mehrere Kilometer über dem Boden explodierte. Entstanden sind diese im All schwebenden Gesteinsbrocken vor rund 4,6 Milliarden Jahren – zu jener Zeit, als sich unser Sonnensystem bildete. Damals ballten sich winzige Materieteilchen zu immer größeren Klumpen zusammen. So entstanden zum Beispiel Planeten wie die Erde oder der Mars. Asteroiden sind eigentlich zu klein geratene Planeten. Einige haben es nur auf einen Durchmesser von wenigen hundert Metern gebracht, bei anderen beträgt er immerhin bis zu 1 000 Kilometer. Die meisten Asteroiden haben sich zwischen Mars und Jupiter angesiedelt. Sie bilden dort den sogenannten Asteroiden-Gürtel, eine Art kosmische Schutthalde, die ständig um die Sonne kreist. Hin und wieder werden einzelne Brocken aus ihrer Umlaufbahn geworfen, und manche von ihnen geraten dann auf Kollisionskurs mit der Erde. Asteroiden, die auf die Erde stürzen, werden „Meteoriten“ genannt (von griech. meteoros: in der Luft schwebend). Meteoriten können das Leben auf der ganzen Erde zerstören. Die Dinosaurier zum Beispiel, da sind sich die Wissenschaftler heute fast einig, wurden durch einen Meteoriteneinschlag vernichtet. Wahrscheinlich ist vor 65 Millionen Jahren ein riesiger kosmischer Körper von schätzungsweise zehn Kilometern Durchmesser auf die Erde gekracht, bei der Halbinsel Yucatan, in den heutigen Golf von Mexiko. Der Einschlag wirbelte ungeheure Wolken aus Staub und Asche auf, sodass sich der Himmel für lange Zeit verdunkelte. Infolgedessen hatten die Pflanzen auf der Erde kein Licht mehr zum Wachsen, und die Dinosaurier verhungerten. Die Gefahr, dass sich eine ähnliche Katastrophe wieder ereignet, ist allerdings äußerst gering. Nach Einschätzung der Forscher kommt es nur alle 100 Millionen Jahre vor, dass ein Riesenmeteorit mit einem Durchmesser von zehn Kilometern oder mehr auf der Erde einschlägt. Wahrscheinlich würde die Hälfte der Menschheit an den direkten und indirekten Folgen zugrunde gehen, denn Flutwellen und Feuerstürme würden einen Großteil der Erde verwüsten. 10
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