Luftdruck mit Tiefgang: Das Tunnel-Projekt

Luftdruck mit Tiefgang:
Das Tunnel-Projekt
Tunnelbau im flachen Holland
wirft Probleme ganz eigener Art auf:
eindringendes Grundwasser.
Luftdruck und BOGE Kompressoren
halten die Baustelle trocken.
Wer in Holland baut, kämpft
gegen das Wasser. Mit Deichen
und Poldern muss er ihm jeden
m2 abringen, und selbst wer wie
die Stadtherren von Den Haag
eine Straßenbahnlinie Platz
sparend unter die Erde verlegen will, hat ein altbekanntes
Problem: Wie das Grundwasser
aus der Tunnelröhre heraushalten?
Die Lösung der Bauingenieure war so einfach
wie ungewöhnlich.
Anstatt
endlos zu
pumpen, bauten sie zuerst die
Tunnelwände, setzten
eine Tiefgarage als Deckel
drauf, verschlossen die Enden mit
riesigen Druckschleusen und
riefen die BOGE-Spezialisten in
Holland, um die ganze Baustelle
unter Druck zu setzen.
Mit Hochdruck dabei
"Wir benötigen ungefähr 0,8
bis 1 bar Überdruck und knapp
100 beziehungsweise 50 m3 pro
Minute je Tunnelröhre, um das
Wasser am Eindringen in die
Tunnelbaustelle zu hindern.
Doch das ist nicht das Problem",
erklären die Ingenieure, "da
Menschen in dieser Druckatmosphäre arbeiten, muss die
Druckluftversorgung absolut
zuverlässig sein und die Druckluft Atemqualität aufweisen."
Ein Job für vier BOGE Kompressoren der S-Baureihe. Zwei öleingespritzte Schraubenkompressoren S 150, jeweils unterstützt
von einem S 75, stehen an den
Enden des Tunnels.
Diese Leistungsstückelung ermöglicht eine einfache Regelung
über eine intelligente Kaskade
und erhöht durch Redundanz die
Versorgungssicherheit.
wartungsfrei arbeitet und dadurch die Stillstandszeiten der
Kompressoren minimiert. Ein
kompaktes Riemenschutz-gehäuse schützt den Keilriemen vor
dem Staub, den ein- und ausfahrende Erdtransporte permanent aufwirbeln. Und der
ventillose Ölkreislauf ohne
Ölstopp- und Rückschlagventil
ist nicht nur unter der Erde ein
unschätzbares Plus an Betriebssicherheit.
Druckluft zum Atmen
Unter allen Umständen gilt es
zu vermeiden, dass Mensch
oder Material durch plötzliche
Drucksprünge im Tunnel zu
Schaden kommen.
Hier kann die S-Serie ihre Grundtugenden - Wartungsarmut und
Betriebssicherheit - voll und ganz
ausspielen. Neben dem klaren
und leicht zugänglichen Aufbau
und der ausgeklügelten Kühlluftführung macht sich hier unten
im Tunnel vor allem das patentierte GM-Antriebssystem mit
konstanter Keilriemenspannung
positiv bemerkbar, das praktisch
Neben absoluter Zuverlässigkeit wird beim Tunnelprojekt in
Den Haag vor allem eine hohe
Luftqualität von der Druckluftversorgung gefordert.
Bei der S-Serie von BOGE ermöglichen liegende Ölabscheidebehälter mit direkt aufgebauter
Verdichterstufe eine nahezu
druckverlustfreie Ölvorabscheidung und die aussen liegenden Ölabscheidepatronen realisieren einen konstanten Restölgehalt von nur 1-3 mg pro m3.
Eine hervorragende Grundlage
für die nachfolgende, mehrstufige Druckluftaufbereitung.
Dazu die Holländer: "Die gesamte Druckluft im Tunnel muss
einer Qualität entsprechen, die
200 mal besser ist als die normale
Straßenluft über dem Tunnel.
Entsprechend aufwendig haben
wir die Aufbereitung ausgelegt."
So kondensiert bereits ein Teil
der Feuchtigkeit an den kalten
Wänden der 5000 l fassenden
Speicherbehälter, der Rest wird in
einem Nachkühler beim Abkühlen auf 2,5 °C auskondensiert.
Es folgt eine Filterkaskade
mit zunehmender Güte und
abschliessendem Aktivkohlefilter.
Die nun trockene und
atembare Druckluft erwärmt
ein abschliessender Wärmetauscher, betrieben mit der im
Nachkühler entzogenen Energie,
auf ungefähr 30 °C.
70 % dieser Luft strömen über
Reduzierventile direkt in den
Tunnel, die restlichen 30 % treiben
Druckluftgeräte an. Und das im
Dauerbetrieb, Tag und Nacht, so
lange bis einmal nach der Fertigstellung und Öffnung des Tunnels
2,5 m dicke Betonplatten die
Aufgabe des Luftdrucks übernehmen werden ...
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