Bachtelen startet beschwingt ins Jubiläumsjahr

Bachtelen startet beschwingt ins Jubiläumsjahr
Ein grosses Publikum lauschte den Klängen des Ensembles Fiacorda.
Es war ein musikalischer Auftakt zum 125-Jahr-Jubiläum des
Sonderpädagogischen Zentrums in Grenchen. Die Festivitäten im
Jubiläumsjahr wurden am Sonntagabend mit einem «Mazzini-Konzert» vom
Ensemble Fiacorda eröffnet. Es war ein äusserst gelungener Konzertabend.
Das Sonderpädagogische Zentrum Bachtelen, die grösste und bedeutendste
Institution ihrer Art im Kanton Solothurn, feiert 2016 ihr 125-jähriges Bestehen, davon
100 Jahre am Standort Grenchen. Die Festivitäten im Jubiläumsjahr wurden am
Sonntagabend mit einem «Mazzini-Konzert» vom Ensemble Fiacorda eröffnet.
Zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer, wohl über 200 Personen, lauschten den
Klängen des zehnköpfigen Kammerorchesters im Girardsaal.
Grosses Interesse
Marco Crivelli, OK-Präsident der Jubiläums-Festivitäten, zeigte sich beeindruckt vom
Publikumszuspruch. «Wir haben gehofft, dass etwas mehr Leute kommen, als an ein
normales Mazzini-Konzert, aber dieser Aufmarsch ist überwältigend.» Man habe aber
auch Bedeutendes zu feiern, erbringe doch das Bachtelen immer wieder
beeindruckende Leistungen bei der Integration von jungen Menschen aus
schwierigem Umfeld ins Berufsleben.
«Dass es bis jetzt gelungen ist, für jede und jeden Bachtelen-Absolventen eine
Anschlusslösung zu finden, ist eine wahre Glanzleistung», so Crivelli. Die Institution
habe es auch fertiggebracht, sich immer wieder an neue und stets anspruchsvollere
Rahmenbedingungen anzupassen.
Ruth Zurschmiede, Präsidentin der Mazzini-Stiftung, ergänzte, dass auch die
Konzertreihe heuer auf ihr 25-jähriges Bestehen zurückblicken kann. Das Basler
Kammerorchester Fiacorda unter der Leitung von Robert Zimansky unterhielt zuerst
mit der Ouvertüre zu «Luisa Miller» von Giuseppe Verdi, gefolgt von der «Sonata a
Quattro No. 1» in G-Dur von Gioacchino Rossini. Das gefällige, aber kompositorisch
durchaus ausgereifte Stück habe Rossini im zarten Alter von nur 12 Jahren
geschrieben, merkte Zimansky an.
Urs Joseph Flury hörte zu
Kernstück des Konzertes war die Aufführung des Oktetts in D-Dur des Solothurner
Komponisten Richard Flury (1896–1967). Das über weite Teile leichtfüssigunterhaltsame Stück mit 7 Sätzen ist laut Zimansky denn auch eher als Divertimento
zu geniessen. Urs Joseph Flury, der Sohn von Richard Flury und ebenfalls
Komponist, war am Konzert anwesend und bedankte sich anschliessend für die
gelungene Interpretation durch das Ensemble. Sein Vater sei mit Grenchen sehr
verbunden gewesen, durch Freundschaften oder auch als «Musikinspektor» der
städtischen Schulen, wie Flury anmerkte.
Schlusspunkt des Konzertabends bildete eine vom Orchesterleiter arrangierte
Fassung von George Gershwins «An American in Paris» aus dem Jahr 1928,
zusammen mit «Rhapsody in Blue» das wohl bekannteste Œuvre des
amerikanischen Komponisten und bestens geeignet, einen perlenden Schlusspunkt
zu setzen, bevor sich ausgewählte Gäste nebenan zum Sponsoren-Apéro begeben
durften.
Es folgt noch mehr
Bachtelen-Gesamtleiter Karl Diethelm zeigte sich anschliessend ans Konzert erfreut
über die «klang- und schwungvolle Eröffnung» des Jubiläumsjahrs und verwies auf
weitere Highlights, allen voran ein Kinder-und Jugendfest am 18. Juni auf dem
Bachtelen-Gelände, bei dem auch Regierungsrat und (ex-)Liedermacher Roland
Heim nochmals zur Gitarre greifen wird. Höhepunkt wird die Festspielwoche vom 26.
bis 30. September sein, an der das eigens für das Jubiläum geschriebene Festspiel
«Zmitzt am Rand» aufgeführt wird.
Programm des Jubiläumsjahres unter www.125jahre.bachtelen.ch
© az Grenchner Tagblatt, von Andreas Toggweiler (Text) und Oliver Menge (Fotos)